[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Versorgung eines Farbverbrauchers, insbesondere
eines Farbkastens eines einer Druckmaschine zugeordneten Farbwerks, mit unterschiedlichen
Farben mit alternativ zum Einsatz kommenden, an eine jeweils zugeordnete Farbquelle
anschließbaren, zum Farbverbraucher führenden Stichleitungen, die jeweils ein mittels
einer Antriebseinrichtung betätigbares Absperrorgan enthalten.
[0002] Bei den bekannten Anordnungen dieser Art bilden die Absperrorgane und eine jeweils
zugeordnete Antriebseinrichtung jeweils eine Baueinheit, die beim Farbwechsel komplett
gewechselt wird. Pro Farbkasten und Farbe ist daher eine derartige Baueinheit erforderlich.
Dies ergibt einen hohen baulichen Aufwand. Ein weiterer Nachteil ist in dem hohen
Gewicht der genannten Baueinheiten zu sehen, was einen erhöhten Arbeitsaufwand beim
Farbwechsel verursacht. Die bekannten Anordnungen erweisen sich demnach als nicht
wirtschaftlich und bedienungsfreundlich genug.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern,
daß trotz geringen Bauaufwands eine hohe Bedienungsfreundlichkeit erreicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Verbraucher mindestens
eine fest angeordnete Antriebseinrichtung zugeordnet ist, die mit den zugeordneten
Absperrorganen, die lösbar an ihr festlegbar sind, antriebsmäßig kuppelbar ist.
[0005] Diese Maßnahmen stellen sicher, daß pro Verbraucher und Farbe nur eine Antriebseinrichtung
benötigt wird. Da es sich hierbei um ein vergleichsweise teures Aggregat handelt,
wird hierdurch der erforderliche Bauaufwand gegenüber den bekannten Anordnungen stark
reduziert. Gewechselt werden nur die Absperrorgane, die vergleichsweise einfach und
kostengünstig sind. Zudem ergibt sich ein vergleichsweise geringes Gewicht der Wechselaggregate,
was den beim Farbwechsel erforderlichen Arbeitsaufwand gegenüber den bisherigen Anordnungen
ebenfalls stark reduziert.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben. So kann die Antriebseinrichtung nach Art einer
Steckkupplung mit den zugeordneten Absperrorganen kuppelbar sein. Diese Maßnahmen
stellen sicher, daß die Absperrorgane beim Ansetzen an die bzw. Abnehmen von der Antriebseinrichtung
automatisch in und außer Antriebsverbindung kommen.
[0007] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die Absperrorgane mittels
eines Rastschlosses am Gehäuse der Antriebseinrichtung lösbar festlegbar sind. Die
Antriebsorgane können dementsprechend einfach durch Ein- bzw. Ausrasten an- bzw. abgebaut
werden, was den Farbwechsel sehr erleichtert.
[0008] Zweckmäßig kann das Rastschloss einerseits vorgesehene, mit Rastnocken versehene
Blattfedern aufweisen, deren Rastnocken in zugeordnete, andererseits vorgesehene Rastkerben
einrastbar sind. Dies ergibt eine besonders einfache und übersichtliche Bauweise verbunden
mit einfacher und leichter Handhabung.
[0009] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können die Absperrorgane jeweils
an einen beweglichen Leitungsabschnitt angesetzt sein, der mittels eines Schnell verschlusses
mit der zugeordneten Farbquelle kuppelbar ist, was die Durchführung des Farbwechsels
ebenfalls erleichtert. Pro Farbe kann dabei ein mit der zugeordneten Farbe beaufschlagbarer,
stationär angeordneter Verteilerkopf vorgesehen sein, der mit mehreren, den zugeordneten
Verbrauchern zugeordneten, jeweils eine Farbquelle bildenden Anschlußnippeln versehen
ist. Hiermit läßt sich auch dann eine sehr kompakte Anordnung erreichen, wenn mehrere,
einander benachbarte Farbverbraucher zu versorgen sind.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergordneten
Maßnahmen ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen und sind aus der nachstehenden
Beispielsbeschreibung entnehmbar.
[0011] Nachstehend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer Druckeinheit einer Mehrfarben-Druckmaschine,
- Figur 2
- eine Stirnansicht einer Antriebseinrichtung und eines Absperrorgans in demontiertem
Zustand und
- Figur 3
- die Anordnung gemäß Figur 2 in zusammengesetztem Zustand.
[0012] Die der Figur 1 zugrundeliegende Druckmaschineneinheit besteht in an sich bekannter
Weise aus einem Maschinengestell 1, auf dem das Druckwerk und die diesem zugeordneten
Aggregate aufgenommen sind. Im dargestellten Beispiel soll es sich um ein Doppeldruckwerk
handeln, von dem lediglich der untere Plattenzylinder 2 mit zugeordnetem Gummizylinder
3 dargestellt sind. Jedem Plattenzylinder 2 ist ein Farbwerk 4 zugeordnet. Dieses
enthält unter anderem einen Farbkasten 5, aus dem eine Tauchwalze 6 Farbe entnimmt.
[0013] Den Farbkästen 5 wird die jeweils zu verarbeitende Farbe aus hier nicht näher dargestellten
Großgebinden zugepumpt. Hierzu sind fest installierte, zu den einzelnen Druckmaschineneinheiten
führende Farbleitungen 7a, 7b vorgesehen. Für jede Farbe ist eine derartige Farbleitung
7a bzw. 7b vorgesehen. Im dargestellten Beispiel handelt es sich um zwei Farben. Die
Farbleitungen 7a, 7b enden jeweils an einem mit mehreren Anschlußnippeln 8a, 8b versehenen
Verteilerkopf 9, der am Maschinengestell 1 befestigt sein kann, wie hier durch eine
Konsole 10 angedeutet ist. Die den einzelnen Farben zugeordneten Verteilerköpfe 9
besitzen einen Anschlußnippel 8a bzw. 8b für jeden Farbkasten 5 der zugeordneten Maschineneinheit.
[0014] Die jeweils gewünschte Farbe wird am zugeordneten Anschlußnippel 8a bzw. 8b abgenommen
und in den Farbkasten 5 geleitet. Hierzu sind den Farbkästen 5 zugeordnete Einfülleinrichtungen
vorgesehen, die alternativ zum Einsatz kommen. Pro Farbkasten und Farbe ist jeweils
eine derartige Einfülleinrichtung vorgesehen. Diese Einfülleinrichtungen enthalten
ein oberhalb des Farbkastens 5 endendes Einfüllrohr 11, das an ein beispielsweise
als Kugelhahn ausgebildetes Absperrorgan 12 angesetzt ist, von dem ein beweglicher
Schlauchabschnitt 13 abgeht, der mittels eines Schnellverschlusses 14 am gewünschten
Anschlußnippel 8a bzw. 8b anschließbar ist. Das Farbniveau im Farbkasten 5 wird gemessen
und durch Auf- bzw. Absteuern des Absperrorgans 12 konstant gehalten. Zur Betätigung
des Absperrorgans 12 ist eine Antriebseinrichtung 15 vorgesehen, die als sogenannter
Drehantrieb ausgebildet sein kann.
[0015] Beim Farbwechsel werden das Einfüllrohr 11 samt Absperrorgan 12 und Schlauchabschnitt
13 gewechselt. Die Antriebseinrichtung 15 bleibt in Stellung. Diese ist stationär
angeordnet, d.h. dem zugeordneten Verbraucher fest zugeordnet. Im dargestellten Beispiel
ist die Antriebseinrichtung 15 an einer Traverse 16 des Maschinengestells 1 befestigt.
Es wäre aber auch denkbar, die Antriebseinrichtung 15 zusammen mit den Verteilerköpfen
9 auf ein und derselben Halteeinrichtung aufzunehmen. Pro Verbraucher, also hier pro
Farbkasten 5, wird nur eine Antriebseinrichtung 15 benötigt, an die das jeweils zum
Einsatz kommende Absperrorgan 12 lösbar ansetzbar und antriebsmäßig ankuppelbar ist.
Das zum Einsatz kommende Absperrorgan 12 samt Einfüllrohr 11 und Schlauchabschnitt
13 wird im Einbauzustand von der Maschinen fest angeordneten Antriebseinrichtung 15
getragen, so daß keine zusätzliche maschinenseitige Abstützung erforderlich ist. Zur
Verbindung von Antriebseinrichtung 15 und Absperrorgan 12 sind dementsprechend eine
geeignete Halteeinrichtung sowie eine Kupplungseinrichtung erforderlich.
[0016] Die Absperrorgane 12 sind, wie am besten aus Figuren 2 und 3 erkennbar ist, an einem
hier durch einen Rechteckrohrabschnitt gebildeten Trägerprofil 17 befestigt, das einander
gegenüberliegende Blattfedern 18 trägt, deren das Trägerprofil 17 überragende Enden
mit durch nach innen gebogene Abwinklungen gebildeten Rastnocken 19 versehen sind.
Das Gehäuse der Antriebseinrichtung 15 ist an der ihrem Abtrieb 20 zugeordneten Seite
mit einem beispielsweise durch den Abtrieb 20 flankierende Leisten gebildeten Anbaufuß
21 versehen, an den das Trägerprofil 17 ansetzbar ist. Der Anbaufuß 21 ist an den
den Blattfedern 18 zugeordneten Seiten mit dachförmig gegeneinander geneigten Flanken
versehen, so daß sich den Rastnocken 19 zugeordnete Rastkerben 22 ergeben. Zum Anbauen
des Absperrorgans 12 wird dieses an die Antriebseinrichtung 15 so angesteckt, daß
die Rastnocken 19 zum Eingriff mit den Rastkerben 22 kommen.
[0017] Anstelle einer als Rastschloss ausgebildeten Halteeinrichtung könnte selbstverständlich
auch eine Magnetverbindung oder ein Bajonettverschluß oder dergleichen vorgesehen
sein. Zur Sicherung der Position und zur Bewerkstelligung einer Verdrehsicherung können
die Stoßfuge zwischen Anbaufuß 21 und Trägerprofil 17 durchgreifende Stifte 23 vorgesehen
sein, die hier am Anbaufuß 21 befestigt und in zugeordnete Bohrungen 24 des oberen
Stegs des Trägerprofils 17 zum Eingriff bringbar sind.
[0018] Das hier durch Rastverschluß an der Antriebseinrichtung festlegbare Absperrorgan
12 wird mit dem Abtrieb 20 des Antriebsorgans 15 antriebsmäßig nach Art einer Steckkupplung
gekuppelt, die gleichgerichtet wie die im dargestellten Beispiel als Rastschloss ausgebildete
Halteeinrichtung in- und außer Eingriff bringbar ist, so daß sowohl die Halteeinrichtung
als auch die Kupplungseinrichtung praktisch mit demselben Handgriff in- und außer
Eingriff bringbar sind. Hierzu sind die Absperrorgane 12 jeweils mit einem Antriebsstummel
25 versehen, der das zugeordnete Trägerprofil 17 durchgreift und an seinem darüber
vorstehenden Ende ein Steckkupplungselement, hier in Form eines Vierkants 26, aufweist.
Der Abtrieb 20 der Antriebseinrichtung 15 besitzt eine das zugeordnete Steckkupplungselement
bildende Vierkantausnehmung 27, in die der Vierkant 26 beim Ansetzen des Absperrorgans
12 an die Antriebseinrichtung 15 einschiebbar ist, wie in Figur 2 durch einen Pfeil
angedeutet ist.
[0019] Zur Durchführung eines Farbwechsels werden das der bisherigen Farbe zugeordnete Absperrorgan
12 samt Einfüllrohr 11 und Schlauchabschnitt 13 hier einfach durch Abziehen von der
Antriebseinrichtung 15 abgenommen und der Schnellverschluß 14 gelöst. Anschließend
wird das der neuen Farbe zugeordnete Absperrorgan samt hieran aufgenommenem Einfüllrohr
und Schlauchabschnitt durch Aufschieben an der Antriebseinrichtung 15 gehaltert und
hiermit in Antriebsverbindung gebracht sowie die Schnellkupplung 14 an den zugeordneten
Anschlußnippel 8a bzw. 8b angeschlossen. Da die Antriebseinrichtung 15 in Stellung
bleibt, ergeben sich gewichtsmäßig vergleichsweise leichte Wechseleinheiten, die einfach
gehandhabt werden können. Da die Antriebseinrichtung 15 pro Farbkasten nur einmal
benötigt wird, ergibt sich auch ein vergleichsweise geringer Aufwand.
1. Vorrichtung zur Versorgung eines Farbverbrauchers, insbesondere eines Farbkastens
eines einer Druckmaschine zugeordneten Farbwerks (4), mit unterschiedlichen Farben
mit alternativ zum Einsatz kommenden, an eine jeweils zugeordnete Farbquelle anschließbaren,
zum Farbverbraucher führenden Stichleitungen, die jeweils ein mittels einer Antriebseinrichtung
(15) betätibares Absperrorgan (12) enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß dem Verbraucher mindestens eine fest angeordnete Antriebseinrichtung (15) zugeordnet
ist, an der die zugeordneten Absperrorgane (12), die antriebsmäßig mit ihr kuppelbar
sind, lösbar festlegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung (15) und die zugeordneten Antriebsorgane (12) mittels einer
Steckkupplung (26, 27) antriebsmäßig miteinander kuppelbar und mittels einer die selbe
Steckrichtung aufweisenden Steckhalterung (18, 21) aneinander festlegbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrorgane (12) mittels eines Rastschlosses am Gehäuse der Antriebseinrichtung
(15) lösbar festlegbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastschloss einerseits vorgesehene, mit Rastnocken (19) versehene Blattfedern
(18) aufweist, deren Rastnocken (19) in zugeordnete, andererseits vorgesehene Rastkerben
(22) einrastbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrorgane (12) jeweils an einem von einem Antriebsstummel (25) durchgriffenen
Trägerprofil (17) aufgenommen sind, das an eine den Abtrieb (20) der Antriebseinrichtung
(15) flankierende Anbaueinrichtung (21) ansetzbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anbaueinrichtung im Bereich der den Blattfedern (18) zugeordneten Seiten dachförmig
gegeneinander geneigte Flanken aufweist, welche den am Trägerprofil (17) befestigten
Blattfedern zugeordnete Rastkerben (22) bilden.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein die Anbaufuge durchgreifender, einerseits befestigter und in eine
andererseits vorgesehene Bohrung (24) einsteckbarer Stift (23) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrorgane (12) jeweils an einen beweglichen Leitungsabschnitt (13) angesetzt
sind, der mittels eines Schnellverschlusses (14) mit der zugeordneten Farbquelle verbindbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrorgane (12) jeweils ein Einfüllrohr (11) tragen.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß pro Farbe ein mit der zugeordneten Farbe beaufschlagbarer, stationär angeordneter
Verteilerkopf (9) vorgesehen ist, der mit mehreren, den zugeordneten Verbrauchern
zugeordneten, jeweils eine Farbquelle bildenden Anschlußnippeln (8a, 8b) versehen
ist.