[0001] Die Erfindung betrifft einen keramischen Spülstein für Roheisen- und Stahlbehandlungspfannen,
welcher mit einem eine Anschlußplatte aufweisenden Gaszuführrohr verbindbar ist.
[0002] In dem DGBM 91 09 152.7 ist ein Spülstein beschrieben, durch welchen das Spülgas
direkt, d.h. ohne Verwendung eines Spülkegels, in die Stahlbehandlungspfanne eingeleitet
werden kann. Der bekannte Spülstein wird von einer Vielzahl von Gasdurchtrittsöffnungen
durchzogen, welche in einen am Boden des Spülsteins ausgebildeten Anschlußzapfen münden.
Auf diesen Anschlußzapfen wird eine ein Gaszuführrohr aufweisende Verbindungsmuffe
aufgeschraubt und so in dichtende Anlage gebracht. Dieser Spülstein wird beim Aufbau
der Stahlbehandlungspfanne direkt eingebaut und zeichnet sich durch lange Lebensdauer
aus.
[0003] Im Betrieb kann jedoch eine unsachgemäße Handhabung, z.B. durch Stöße, dazu führen,
daß der am Spülstein ausgebildete Anschlußzapfen abreißt und der ganze Spülstein somit
nicht mehr funktionstüchtig ist.
[0004] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuartigen Spülstein zu schaffen,
welcher die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
[0005] Die Aufgabe wird neuerungsgemäß durch den im Schutzanspruch 1 angegebenen keramischen
Spülstein gelöst.
[0006] Die vorliegende Neueurng ermöglicht es, das Gaszuführrohr mit der Anschlußplatte
integral in dem Stein aufzunehmen, so daß der Spülstein im Betrieb bündig auf dem
Pfannenboden aufsetzt.
[0007] Der neuerungsgemäße Spülstein mit dem integral eingesetzten Gaszuführrohr ist extrem
temperatur- und stoßbeständig und besitzt somit die notwendige Funktionstüchtigkeit
während der gesamten Pfannenreise.
[0008] Die Schaffung einer lösbaren Verbindung zwischen dem Spülstein und dem Gaszuführrohr
bzw. mit der am Gaszuführrohr ausgebildeten Anschlußplatte ermöglicht es, nach Verschleiß
des Spülsteines sowohl die Anschlußplatte als auch das Gaszuführrohr wieder zu verwenden,
so daß die Herstellungs- und Materialkosten gesenkt werden können.
[0009] Der neuerungsgemäße Spülstein wird beim Aufbau einer Stahlbehandlungspfanne direkt
in den Pfannenboden oder die Pfannenwand gemauert und überlebt eine Pfannenreise,
d.h., der Spülstein wird erst mit dem Abriß der Stahlbehandlungspfanne wieder entfernt.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Neuerung kann vorgesehen sein, daß in
der Anschlußplatte und im Spülstein in dem Bereich der Ausnehmung eine Vielzahl von
Aufnahmeöffnungen zur Aufnahme von Befestigungsvorrichtungen vorgesehen ist, mit deren
Hilfe die Anschlußplatte gegen die der Anschlußplattenoberfläche zugewandte Fläche
der Ausnehmung belastbar ist. Dabei hat es sich insbesondere als vorteilhaft herausgestellt,
wenn in den im Spülstein ausgebildeten Aufnahmeöffnungen Einschlagankern vorgesehen
sind und daß die Befestigungsvorrichtungen als Zylinderschrauben ausgebildet sind,
welche durch die Anschlußplatte in die Einschlaganker einschraubbar sind.
[0011] Die Ausbildung einer schraubbaren Verbindung zwischen der Anschlußplatte und dem
Spülstein ist eine besonders einfache und leicht handzuhabende Form einer lösbaren
Verbindung.
[0012] Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß die Tiefe der Ausnehmung wenigstens
der Höhe der Anschlußplatte entspricht.
[0013] Auf diese Weise kann sichergestellt werden, daß die Anschlußplatte vollständig in
dem Stein aufgenommen und somit keinen Beanspruchungen von außen unterwofen wird.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Neuerung kann vorgesehen sein,
daß eine Dichtung zwischen der Anschlußplattenoberfläche und der der Anschlußplattenoberfläche
zugewandten Fläche der Ausnehmung vorgesehen ist.
[0015] Hierbei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß die Dichtung ein feuerfestes
Material ist oder aus Metall besteht.
[0016] Der Einsatz von Dichtungen ermöglicht es, vorhandene Unebenheiten des Spülsteines
im Bereich der Ausnehmung noch besser auszugleichen und optimiert auf diese Weise
die Abdichtung.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung der Neuerung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
daß die Anschlußplatte in der Aufsicht einen kreisförmigen Außenumfang aufweist.
[0018] Diese Form der Anschlußplatte hat sich im Betrieb als besonders einfach herstellbar
und handhabbar herausgestellt.
[0019] Die Neuerung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezug auf
Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig.1
- einen Längsschnitt durch einen Spülstein gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Neuerung und
- Fig.2
- eine Vergrößerung des mit X bezeichneten Bereiches aus Fig. 1.
[0020] Die in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte neuerungsgemäße Spüleinheit besteht aus einem
keramischen Spülstein 1 mit einer an dem Spülsteinboden 11 ausgebildeten Ausnehmung
15. Dabei ist als Spülsteinboden 11 die Seite des Spülsteins 1 bezeichnet, welcher
sich nach dem Einbau des Spülsteins in die Stahlbehandlungspfanne an deren Außenseite
befindet.
[0021] Von der parallel zu dem Spülsteinboden 11 angeordneten Fläche 18 der Ausnehmung 15
aus wird der Spülstein 1 von einer Vielzahl von Gasdurchtrittsöffnungen 3 durchzogen,
welche in der dem Spülsteinboden 11 gegenüberliegenden Steinoberfläche münden. Dabei
entspricht diese Steinoberfläche der Seite des Spülsteines 1, welche nach dem Einbau
in die Stahlbehandlungspfanne in direktem Kontakt mit der Stahlschmelze steht.
[0022] Die Abmessungen der Ausnehmung 15 sind so bemessen, daß die Dichtplatte 4 vollständig
von der Ausnehmung 15 aufgenommen wird und nicht über den Spülsteinboden 11 vorspringt,
d.h., Im B die Tiefe der Ausnehmung 15 entspricht wenigstens der Höhe der Anschlußplatte
4. Im Betrieb schließt der Spülstein also bündig mit dem Pfannenboden ab.
[0023] Die Anschlußplatte 4 ist mittig von einem Gaszuführrohr 5 durchsetzt, welches bündig
mit der Anschlußplattenoberfläche abschließt und mit der Anschlußplatte 4 verschweißt
ist.
[0024] Um die Anschlußplatte 4 mit dem Spülstein zu verbinden, wird die Anschlußplatte 4
in der Nähe ihres äußeren Umfangs von einer Vielzahl von Aufnahmeöffnungen durchzogen.
Gleichermaßen sind im Spülstein 1 im Bereich der Ausnehmung 15 an mit den Aufnahmeöffnungen
der Anschlußplatte übereinstimmenden Positionen Aufnahmeöffnungen ausgebildet. Als
zusätzliche Befestigungsmaßnahme werden Einschlaganker 16 in die in dem Spülstein
ausgebildeten Aufnahmeöffnungen eingeführt.
[0025] Anschließend wird die Anschlußplatte 4 mittels in der Anschlußplatte 4 versenkbarer
Zylinderschrauben an die der Anschlußplattenoberfläche zugewandten Fläche der Ausnehmung
bewegt und schließlich an diese gepreßt. Auf diese Weise wird eine dichte Verbindung
zwischen dem Spülstein und dem Gaszuführrohr 5 geschaffen.
[0026] Da der Spülstein 1 und somit auch die Ausnehmung 15 in dem Spülstein häufig herstellungsbedingte
Unebenheiten aufweisen, ist zwischen der Anschlußplattenoberfläche und der dieser
Oberfläche zugewandten Fläche 18 der Ausnehmung zur verbesserten Abdichtung eine Dichtung
9, z.B. aus feuerfestem Material oder Metall, vorzugsweise Kupfer eingefügt. Dabei
ist die Dichtung 9 auf die Flächenbereiche der Anschlußplattenoberseite und der Ausnehmung
beschränkt, in welcher die Anschlußplatte 4 nicht von dem Gaszuführrohr 5 durchsetzt
wird. Vorzugsweise wird die Dichtung 9 auf die Flächenbereiche der Anschlußplattenoberfläche
beschränkt, welche nicht in unmittelbarer Nähe zu dem Gaszuführrohr 5 liegen, so daß
ein Gasverteilungsraum 8 geschaffen wird, der einen ungehinderten Gasdurchfluß aus
dem Gaszuführrohr 5 in die Gasdurchtrittsöffnungen 3 des Spülsteines 1 gewährleistet.
[0027] Im Betrieb wird das Spülgas von einer Gasquelle durch das Gaszuführrohr 5 in den
Gasverteilungsraum 8 geleitet und von dort aus durch die Gasdurchtrittsöffnungen 3
zur Spülsteinoberfläche weitergeleitet, von wo aus in die Stahlschmelze eintritt.
[0028] Die Gasdurchtrittsöffnungen können als Lamellen in Form dünner Schlitze ausgebildet
sein, durch gerichtete Porosität erzeugt oder von Löchern beliebiger Form gebildet
werden.
[0029] Die neuerungsgemäßen Spülsteine entsprechen in ihrer Größe den für Stahlbehandlungspfannen
üblichen Steinen und werden aus für diese Anwendung üblichen Materialien gefertigt.
1. Keramischer Spülstein (1) für Stahlbehandlungspfannen, welcher mit einem eine Anschlußplatte
(4) aufweisenden Gaszuführrohr (5) verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Boden des Spülsteines (1) eine Ausnehmung (15) zur Aufnahme der Anschlußplatte
(4) ausgebildet ist, wobei die Anschlußplatte (4) in der Ausnehmung mit dem Spülstein
(1) gasdicht und lösbar kuppelbar ist.
2. Keramischer Spülstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Anschlußplatte
(4) und im Spülstein (1) im Bereich der Ausnehmung (15) eine Vielzahl von Bohrungen
zur Aufnahme von Befestigungsvorrichtungen (17) vorgesehen ist, mit deren Hilfe die
Anschlußplatte (4) gegen die der Anschlußplattenoberfläche zugewandten Fläche (18)
der Ausnehmung (15) belastbar ist.
3. Keramischer Spülstein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den im Spülstein
(1) ausgebildeten Aufnahmeöffnungen Einschlaganker (16) vorgesehen sind und daß die
Befestigungsvorrichtungen (17) als Zylinderschrauben ausgebildet sind, welche durch
die Anschlußplatte (4) in die Einschlaganker (16) einschraubbar sind.
4. Keramischer Spülstein nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe der Ausnehmung (15) wenigstens der Höhe der Anschlußplatte (4) entspricht.
5. Keramischer Spülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Dichtung (9) zwischen der Anschlußplatte (4) und der der Anschlußplattenoberfläche
zugewandten Fläche (18) der Ausnehmung (15) vorgesehen ist.
6. Keramischer Spülstein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (9)
ein feuerfestes Material ist.
7. Keramischer Spülstein nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (9)
aus Metall besteht.
8. Keramischer Spülstein nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschlußplatte (4) in der Aufsicht einen kreisförmigen Außenumfang aufweist.