[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltsreinigungstuch aus einem Polstoff mit einer textilen
Trägerstruktur und einem Besatz aus thermoplastischen Polfäden mit unterschiedlicher
Reinigungswirkung.
[0002] Bei einem Reinigungstuch des vorgenannten Aufbaus ist es bekannt (DE 38 21 857),
die unterschiedliche Reinigungswirkung der Polfäden dadurch zu erzeugen, daß Polfäden
mit unterschiedlicher Schmelz- bzw. Schrumpftemperatur verwendet werden. Bei dem bekannten
Reinigungstuch werden die lose in die Trägerstruktur eingezogenen Polfäden dadurch
fixiert, daß die Trägerstruktur angeschmolzen wird, wodurch sich die Polfäden mit
der Trägerstruktur verbinden. Bei diesem Schmelzvorgang überträgt sich die Wärme auf
die Polfäden, so daß diese unterschiedlich schrumpfen. Der Besatz besteht schließlich
aus kürzeren gekräuselten Polfäden und längeren, im wesentlichen linearen Polfäden.
[0003] Ferner ist es bei Belägen von Farbrollern (DE 81 19 604 U) bekannt, Polfäden gleicher
Eigenschaft in einen gewebten oder gestrickten Polstoff einzuziehen und auch diese
durch Wärmebehandlung zu fixieren.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Haushaltsreinigungstuch des eingangs
geschilderten Aufbaus so auszubilden, daß die Polfäden im wesentlichen gleiche Länge
aufweisen und dennoch eine unterschiedliche Reinigungswirkung erzielt werden kann.
Neben der Reinigungswirkung soll das Tuch eine gute Wasseraufnahmefähigkeit und Wasserhaltevermögen
besitzen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Besatz aus Polfäden mit
unterschiedlichem Titer besteht und einzelne Flächenbereiche aus Polfäden überwiegend
oder ausschließlich gleichen Titers aufweist.
[0006] Durch die Polfäden unterschiedlichen Titers, die bereichsweise zusammengefaßt sind,
entsteht ein Besatz mit Zonen unterschiedlicher Weichheit bzw. Härte. Die weicheren
Zonen mit den Polfäden kleineren Titers tragen zur Saugfähigkeit und zum Wasserhaltevermögen
bei und entfalten eine eher pflegende Wirkung auf der zu reinigenden Oberfläche, während
die Bereiche mit Polfäden größeren Titers eine eher scheuernde Reinigungswirkung entfalten.
Die Anordnung und Formgebung der einzelnen Bereiche kann an den jeweiligen Bedarfsfall,
insbesondere an das Material und die Oberflächenbeschaffenheit des Reinigungsobjektes,
wie auch an den üblicherweise zu erwartenden Verschmutzungsgrad angepaßt werden.
[0007] So können die Flächenbereiche aus Polfäden gleichen Titers auf der Fläche des Besatzes
gleichmäßig verteilt sein.
[0008] In einer anderen Ausführung sind die Flächenbereiche aus Polfäden gleichen Titers
bezüglich wenigstens einer Symmetrieachse des Reinigungstuchs symmetrisch angeordnet.
Diese Symmetrie kann natürlich auch zu beiden Flächenachsen des Reinungstuchs gegeben
sein.
[0009] Weiterhin ist es möglich, die Flächenbereiche aus Polfäden gleichen Titers so anzuordnen,
daß sich die Polfäden mit dem größeren Titer im Zentrum des Reinigungstuchs befinden.
Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, daß insbesondere bei flächigem Auflegen
des Reinigungstuchs auf das zu reinigende Objekt der stärkste Andruck im allgemeinen
im mittleren Bereich des Reinigungstuchs zur Wirkung kommt und folglich dort aufgrund
der Verteilung der Polfäden die stärkste Reinigungswirkung entfaltet werden kann.
[0010] Statt dessen können die Flächenbereiche aus Polfäden gleichen Titers streifen- oder
fleckenförmig ausgebildet sein. Dabei hat sich insbesondere eine streifenförmige Ausbildung
als vorteilhaft erwiesen, da hierbei Zonen starker und weniger starker Reinigungswirkung
einander abwechseln und bei der Reinigungsbewegung die Zonen starker Reinigungswirkung
(großer Titer) und die Wasserhaltezonen (kleiner Titer) nacheinander wirksam werden.
[0011] Zweckmäßigerweise besteht der Besatz aus Polfäden mit wenigstens drei verschiedenen
Titern, doch können selbstverständlich auch mehr Titer vorgesehen sein.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung besteht das Reinigungstuch aus zwei Lagen, wobei
beide Lagen auf ihrer Nutzungsseite Polfäden mit unterschiedlichen Titer und/oder
unterschiedlicher Verteilung derselben aufweisen.
[0013] So ist es insbesondere von Vorteil, wenn die eine Lage die Polfäden unterschiedlichem
Titers in gleicher Mengenverteilung, die andere Lage einen größeren Anteil von Polfäden
des größten Titers aufweist. Damit wird ein Reinigungstuch geschaffen, dessen eine
Seite mit dem durchschnittlich kleineren Titer zur Beseitigung schwacher Verunreinigungen
und zur Aufnahme von Flüssigkeiten oder staub- und pulverförmigen Verschmutzungen
dienen kann, während die andere Seite für eine eher scheuernde Reinigungsarbeit verwendet
werden kann.
[0014] So hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die eine Lage je 1/3 Polfäden fein,
mittel, grob, die andere Lage je 1/4 Polfäden fein, mittel sowie 1/2 Polfäden grob
aufweist.
[0015] Ein solches zweilagiges Reinigungstuch wird zweckmäßigerweise durch randseitiges
Zusammennähen nach Art eines Handschuhs ausgebildet.
[0016] Als Material für die Polfäden hat sich insbesondere Polyester als besonders wirksam
herausgestellt, da es eine vergleichsweise hohe Härte und Verschleißfestigkeit bei
gleichwohl guter Flexibilität aufweist.
[0017] Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
- Figur 1:
- einen schematischen Schnitt einer Ausführungsform des Polstoffs;
- Figur 2:
- eine Ansicht auf die Nutzungsseite eines Haushaltsreinigungstuchs.
[0018] Der in Fig. 1 gezeigte Polstoff weist eine Trägerstruktur 1 auf, die als Gestricke
, Gewirke, Gewebe oder auch als Vlies ausgebildet sein kann. In die Schlingen der
Trägerstruktur 1 sind Polfäden 2 eingezogen, die an ihrer Oberseite auf etwa gleiche
Länge geschert sind. Dabei werden Polfäden unterschiedlichen Titers, z.B. fein, mittel,
grob verwendet und die Polfäden gleichen Titers in Flächenbereiche zusammengefaßt.
In der Zeichnung sind die Polfäden unterschiedlichen Titers zur besseren Übersichtlichkeit
durch engeren oder größeren Strichabstand wiedergegeben.
[0019] So sind beispielsweise im Bereich 3 Polfäden großen Titers, im Bereich 4 Polfäden
mittleren Titers und im Bereich 5 Polfäden mit dem größten Titer angeordnet. Diese
Flächenbereiche unterschiedlichen Titers sind fleckenförmig oder streifenförmig ausgebildet.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Ansicht auf die Nutzungsseite eines Reinigungstuchs mit drei Flächenbereichen
3,4 und 5, von denen wiederum die Flächenbereiche 3 von Polfäden des kleinsten Titers
gebildet sind, während die Flächenbereiche 4 Polfäden mittleren Titers und die Flächenbereiche
5 Polfäden des größten Titers aufweisen. Bei dieser Ausführungsform sind also die
Flächenbereiche mit starker Reinigungswirkung im mittleren Bereich des Reinigungstuchs
konzentriert und ist im übrigen eine zur Längsachse des Reinigungstuchs symmetrische
Anordnung gewählt. Die streifenförmigen Flächenbereiche können natürlich auch unterschiedliche
Breite aufweisen, insbesondere können die Flächenbereiche mit Polfäden größten Titers
schmaler sein als diejenigen mit dem kleineren Titer.
1. Haushaltsreinigungstuch aus einem Polstoff mit einer textilen Trägerstruktur und einem
Besatz aus thermoplastischen Polfäden mit unterschiedlicher Reinigungswirkung, dadurch
gekennzeichnet, daß der Besatz aus Polfäden (2) mit unterschiedlichem Titer besteht
und einzelne Flächenbereiche (3,4,5) aus Polfäden überwiegend oder ausschließlich
gleichen Titers aufweist.
2. Haushaltsreinigungstuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenbereiche
(3,4,5) aus Polfäden (2) gleichen Titers auf der Fläche des Besatzes gleichmäßig verteilt
sind.
3. Haushaltsreinigungstuch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenbereiche
(3,4,5) aus Polfäden (2) gleichen Titers bezüglich wenigstens einer Symmetrieachse
des Reinigungstuchs symmetrisch angeordnet sind.
4. Haushaltsreinigungstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flächenbereiche (3, 4,5) aus Polfäden (2) gleichen Titers so angeordnet sind,
daß sich die Polfäden (2) mit dem größeren Titer im Zentrum des Reinigungstuchs befinden.
5. Haushaltsreinigungstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flächenbereiche (3, 4,5) aus Polfäden (2) gleichen Titers streifen- oder fleckenförmig
ausgebildet sind.
6. Haushaltsreinigungstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Besatz aus Polfäden (2) mit wenigstens drei verschiedenen Titern besteht.
7. Haushaltsreinigungstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es aus zwei Lagen besteht und beide Lagen auf ihrer Nutzungsseite Polfäden (2)
mit unterschiedlichem Titer und/oder unterschiedlicher Verteilung derselben aufweisen.
8. Haushaltsreinigungstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Lage die Polfäden (2) unterschiedlichen Titers in gleicher Mengenverteilung,
die andere Lage einen größeren Anteil von Polfäden des größten Titers aufweist.
9. Haushaltsreinigungstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Lage je 1/3 Polfäden (2) fein, mittel, grob, die andere Lage je 1/4 Polfäden
(2) fein, mittel, sowie 1/2 Polfäden (2) grob aufweist.
10. Haushaltsreinigungstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Lagen randseitig unter Bildung eines Handschuhs zusammengenäht sind.
11. Haushaltsreinigungstuch nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polfäden (2) aus Polyester bestehen.