[0001] Die Erfindung betrifft einen fluidbetätigten Antrieb gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruches 1, insbesondere einen doppelt wirkenden Zug- und/oder Schubantrieb
mit einem in einem Zylinder bewegbaren Kolben und einem an diesem Kolben befestigten,
flexiblen Kraftübertragungsmittel, mit dem die durch den Antrieb erzeugte Kraft ausserhalb
des Zylinders in einer weitgehend beliebigen Richtung übertragen werden kann.
[0002] In der Europäischen Patentschrift EP-57818 derselben Anmelderin wird ein fluidbetätigter
Antrieb offenbart, welcher einen Zylinder, einen im Zylinder beweglichen Kolben und
ein an diesem Kolben befestigtes, flexibles Kraftübertragungsmittel, beispielsweise
eine Kugelgelenk-Gliederkette aufweist. Damit der Kolben doppelt wirkend funktionieren
kann, das heisst, damit er auf beiden Seiten mit Druck beaufschlagt werden kann, ist
seine Querschnittsfläche, die im wesentlichen dieselbe ist wie die Querschnittsfläche
des Zylinderinnenraumes, grösser als die Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels.
Da das Kraftübertragungsmittel flexibel ist, muss es, wenn es auch auf Druck belastet
werden soll, im Innern des Zylinders geführt werden. Wegen der Anforderungen an die
Querschnittsflächen kann es nicht wie der Kolben durch die Zylinderwand geführt werden.
Aus diesem Grunde sind im Innern des Zylinders parallel zur Zylinderachse angeordnete
Führungsstäbe zur Führungsstäbe zur Führung des Kraftübertragungsmittels vorgesehen,
wobei diese Führungsstäbe den Kolben durchdringen.
[0003] Es zeigt sich nun, dass das Kraftübertragungsmittel, das natürlich nicht spielfrei
durch die Führungsstäbe geführt wird, insbesondere bei der Übertragung hoher Schubkräfte,
trotz der Führung knickt und dadurch Kräfte auf die Führungsstäbe ausübt, die quer
zur Bewegungsrichtung von Kolben und Kraftübertragungsmittel gerichtet sind. Je höher
der auf das Kraftübertragungsmittel ausgeübte Druck ist und je grösser die trotz der
Führung des Kraftübertragungsmittels mögliche Knickung ist, desto höher werden diese
auf die Führungsstäbe wirkenden Querkräfte. Damit der Antrieb also auch bei sehr hohen
Druckbelastungen und insbesondere auch bei grossen Hüben einwandfrei funktioniert,
müssen die Führungsstäbe für sehr hohe Belastungen ausgelegt werden, das heisst, ihr
Querschnitt muss beispielsweise vergrössert werden, wobei diese Vergrösserung an der
Querschnittsfläche des Kolbens abgeht, der dadurch ebenfalls vergrössert werden muss,
wenn bei gleichen Fluiddrucken gleich grosse Kräfte übertragen werden sollen. Das
heisst mit anderen Worten, dass die gesamte Grösse des Antriebes und sein Gewicht
für Anwendungen mit hohen Kräften vergrössert werden müssen.
[0004] Der in der genannten europäischen Patentschrift beschriebene Antrieb weist einen
Zylinder mit einem kreisförmigen Querschnitt auf, in dem beispielsweise vier kreiszylindrische
Führungsstäbe im Winkel von 90° zueinander auf einem mit dem Zylinder koaxialen Führungskreis
angeordnet sind. Die einzelnen Glieder der Kugelgelenk-Gliederkette haben Punktkontakt
zu den Stäben. Die maximal mögliche Knickung der Kette ist mittig zwischen zwei Stäbe
gerichtet, wobei die Auslenkung der Kette aus der Achse des Zylinders √2 mal den durch
das Spiel bedingten mittleren Abstand von den Führungsstäben beträgt. Es zeigt sich,
dass in dem beschriebenen Antrieb diese Führungsstäbe die obere Grenze der durch den
Antrieb übertragbaren Schubkräfte bestimmen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den erwähnten Antrieb
derart zu verbessern, dass er im wesentlichen ohne Erhöhung von Gesamtgrösse und Gewicht
für die Übertragung höherer Kräfte, insbesondere höherer Schubkräfte angewendet werden
kann.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Antrieb gemäss dem unabhängigen Patentanspruch
1.
[0007] Das Hauptmerkmal des erfindungsgemässen Antriebes besteht darin, dass das flexible
Kraftübertragungsmittel im Zylinderinnenraum wenigstens an zwei Stellen seines Querschnittes
von der Zylinderwand geführt wird. Die Zylinderwand muss für die zur Anwendung kommenden
Fluiddrücke ausgelegt sein und deshalb eine mechanische Stärke aufweisen, die die
durch die Knickung des Kraftübertragungsmittels entstehenden Kräfte quer zur Bewegungsrichtung
von Kolben und Kraftübertragungsmittel ohne weiteres aufnehmen kann. Ebenso ist die
Zylinderinnenwand für die Führung des Kolbens mit einer entsprechenden Oberfläche
ausgestattet, die auch der Führung des Kraftübertragungsmittels dienen kann, wenn
das Material des Kraftübertragungsmittels dem Material des Zylinders entsprechend
angepasst ist. Die Führung des Kraftübertragungsmittels an der Zylinderinnenwand geschieht
durch Punkt-, Linien- oder Flächenkontakt zwischen Zylinderinnenwand und Kraftübertragungsmittel.
Zusätzlich kann das Kraftübertragungsmittel auch noch durch im Zylinderinnenraum parallel
zur Zylinderachse angeordnete Führungselemente, die den Kolben durchdringen, geführt
werden.
[0008] Das Kraftübertragungsmittel, das eine kleinere Querschnittsfläche haben soll als
der Kolben, der dieselbe Querschnittsfläche aufweist wie der Zylinderinnenraum, kann
an der Zylinderinnenwand geführt werden, wenn entweder die Querschnittsfläche des
Kolbens oder aber diejenige des Kraftübertragungsmittels nicht kreisförmig ist. Es
können auch beide Querschnittsflächen nicht kreisförmig sein, was aber zu aufwendigeren
Ausführungsformen führt. Eine Führung an der Zylinderinnenwand (nur an einer Stelle
eines Querschnittes) ist auch bei zwei kreisförmigen Querschnittsflächen möglich,
wenn die Achse des Kraftübertragungsmittels nicht mit der Achse des Zylinders zusammenfällt,
wobei derartige Ausführungsformen zu unsymmetrischen Kräfteverhältnissen auf den Kolben
führen, denen in bezug auf die Zylinderachse symmetrische Ausführungsformen vorzuziehen
sind.
[0009] Nachfolgend werden verschiedene, beispielhafte Ausführungsformen des erfindungsgemässen
Antriebs anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figuren 1a bis 1f
- Querschnitte von beispielhaften Ausführungsformen des erfindungsgemässen Antriebes
mit Zylinder/Kolben-System mit nicht kreisförmiger Querschnittsfläche und einem Kraftübertragungsmittel
mit kreisförmiger Querschnittsfläche.
- Figuren 2a bis 2c
- Querschnitte von beispielhaften Ausführungsformen des erfindungsgemässen Antriebes
mit Zylinder/Kolben-System mit kreisförmiger Querschnittsfläche und einem Kraftübertragungsmittel
mit nicht kreisförmiger Querschnittsfläche.
- Figur 3
- einen Schnitt (Schnittlinie III-III in Fig 1e) parallel zur Zylinderachse durch eine
beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Antriebes mit zusätzlichen Führungselementen
im Zylinderinnenraum.
[0010] Figuren 1a bis 1f zeigen schematische Querschnitte durch verschiedene, beispielhafte Ausführungsformen
des erfindungsgemässen Antriebes. In allen Figuren ist ein Zylinder mit einer Zylinderachse
F und einem Zylinderinnenraum Z, dessen Querschnittsfläche der Querschnittsfläche
eines im Zylinder beweglich angeordneten, nicht dargestellten Kolbens entspricht,
und ein Kraftübertragungsmittel U sichtbar. Alle Ausführungsformen weisen eine kreisförmige
Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels und eine nicht kreisförmige Querschnittsfläche
des Zylinderinnenraumes Z auf, wobei die Querschnittsfläche des Zylinderinnenraumes
Z grösser ist als die Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels U und die Zylinderwand
derart ausgestaltet ist, dass ihre gegen den Zylinderinnenraum Z gerichtete Oberfläche
in mindestens zwei Punkten eines Querschnittes als Führungsmittel für das Kraftübertragungsmittel
U dienen kann. In allen dargestellten Ausführungsformen fällt die Zylinderachse F
mit der Achse des Kraftübertragungsmittels zusammen, was keine notwendige Bedingung
darstellt aber wegen der daraus resultierenden, symmetrischen Kräfteverhältnisse vorteilhaft
ist.
[0011] Das Kraftübertragungsmittel U ist flexibel, derart, dass es ausserhalb des Zylinders
geführt in einer entsprechenden Führung, beispielsweise in einem flexiblen Rohr, die
Kraft in einer weitgehend beliebigen Richtung übertragen kann. Es handelt sich dabei
beispielsweise um eine Kugelgelenk-Gliederkette, wie sie in den deutschen Patentschriften
Nr. 2220259 oder 3121835 derselben Anmelderin beschrieben ist. Die in den Figuren
dargestellte Querschnittsfläche der Kugelgelenk-Gliederkette ist dann die grösste
Querschnittsfläche der Kette. Natürlich sind auch andere flexible Kraftübertragungsmittel
möglich. Man kann beispielsweise ein flexibles Rohr benutzen, das zur Versteifung
mit einem gasförmigen oder flüssigen, unter Druck stehenden Medium gefüllt ist. Man
kann aber auch eine flexible Stange, z.B. aus Kunststoff, ein Kabel oder ein Drahtseil
verwenden.
[0012] In den
Figuren 1a und 1c besitzt der Zylinderinnenraum Z eine dreizählige Symmetrie in Bezug auf die Zylinderachse
F (besitzt also eine im wesentlichen dreieckige Querschnittsfläche) und je drei Führungsstellen
A.1 bis A.3 bzw. A.4 bis A.6, die derart um den Umfang des Zylinderinnenraumes verteilt
sind, dass das Kraftübertragungsmittel U in befriedigender Weise geführt ist. In analoger
Weise besitzt die Ausführungsform gemäss
Figur 1b eine vierzählige Symmetrie und vier Führungsstellen A.7 bis A.10, durch die das Kraftübertragungsmittel
U ebenfalls befriedigend geführt ist. Für derartige und ähnliche Ausführungsformen,
in denen die Querschnittsfläche des Zylinderinnenraumes im wesentlichen die Form eines
regelmässigen Polygons aufweist, ist das Verhältnis der Querschnittsflächen von Kolben
und Kraftübertragungsmittel beschränkt.
[0013] Die beiden Ausführungsformen gemäss
Figuren 1d und 1e weisen an der Zylinderinnenwand je nur zwei einander gegenüberliegende Führungsstellen
A.11 und A.12 bzw. A.13 und A.14 auf. Eine derartige Führung des Kraftübertragungsmittels
U genügt nicht, sodass zusätzlich im Zylinderinnenraum Z zur Zylinderachse F parallel
angeordnete Führungselemente B.1 und B.2 bzw. B.3 und B.4 vorgesehen sind, die den
Kolben durchdringen, wie dies im Zusammenhang mit der Figur 3 noch detailliert beschrieben
werden soll. Für derartige und ähnliche Ausführungsformen ist das Verhältnis der Querschnittsflächen
nicht beschränkt. Es können auch mehr als zwei Führungselemente vorgesehen sein. Diese
sind beispielsweise stangenförmig mit beispielsweise rundem Querschnitt.
[0014] Der spezielle Vorteil der Ausführungsform gemäss Figur 1e, in der der Zylinderinnenraum
einen im wesentlichen elliptischen Querschnitt aufweist, besteht darin, dass auf dem
Markt entsprechende Rohre für die Herstellung des Zylinders erhältlich sind. Es ist
ein Rohr zu wählen, dessen kleinerer Innendurchmesser im wesentlichen dem Durchmesser
des Kraftübertragungsmittels entspricht, und es genügt, auf dem grösseren Durchmesser
zwei einander gegenüberliegende Führungselemente B.3 und B.4 vorzusehen.
[0015] Die Bereiche der Zylinderinnenwand, die die Führungsstellen für des Kraftübertragungsmittel
darstellen, sind entweder eben oder konkav gegen das Kraftübertragungsmittel gekrümmt.
In allen Fällen besitzt das Kraftübertragungsmittel gegenüber der Zylinderinnenwand
und auch gegenüber den zusätzlichen Führungselementen ein gewisses Spiel. Die bei
Schubbetrieb maximal mögliche Knickung des Kraftübertragungsmittels und damit die
quer zur Bewegungsrichtung auf die Führungen ausgeübte Kraft ist abhängig von diesem
Spiel, von der geometrischen Anordnung der Führungsstellen und von der Ausgestaltung
der Bereiche der Zylinderinnenwand, in der die Führungsstellen liegen. Die kleinste
Knickung würde in einer Führung auftreten, die das Kraftübertragungsmittel allseitig
eng umschliesst, wie dies der Fall wäre, wenn Kolben und Kraftübertragungsmittel dieselbe
Querschnittsfläche hätten und beide vollständig von der Zylinderwand geführt würden,
was aber wegen der Bedingung der verschieden grossen Querschnittsflächen nicht möglich
ist. Sehr ähnliche Verhältnisse entstehen in einer Ausführungsform gemäss
Figur 1f, in der die Zylinderwandung im Bereiche der Führungsstellen A.15 und A.16 im wesentlichen
einen gleichen Krümmungsradius aufweisen wie das Kraftübertragungsmittel. Diese Führungsstellen
sind je nach Ausgestaltung des Kraftübertragungsmittels U Führungslinien oder Führungsflächen.
[0016] Figuren 2a bis 2c zeigen beispielhafte Ausführungsformen des erfindungsgemässen Antriebes, die einen
kreiszylinderförmigen Zylinderinnenraum Z und Kolben (nicht dargestellt) aufweisen
und eine nicht kreisförmige Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels U, wobei
auch in diesen Ausführungsformen die Zylinderachse F mit der Achse des Kraftübertragungsmittels
zusammenfallen. Die Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels U weist in der
Ausführungsform der
Figur 2a eine dreizählige Symmetrieachse und drei Führungsstellen C.1 bis C.3 auf, in der
Ausführungsform der
Figur 2b eine vierzählige Symmetrieachse und vier Führungsstellen C.4 bis C.7. Für beide Ausführungsformen
und ähnliche Ausführungsformen, bei denen die Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels
im wesentlichen einem regelmässigen Polygon entspricht, sind keine weiteren Führungselemente
notwendig. Ein Vorteil derartiger Ausführungsformen ist der, dass das Kraftübertragungsmittel
U auch ausserhalb des Antriebes in einem Rohr oder Schlauch mit einem kreisförmigen
Innenquerschnitt geführt werden kann, was für die Ausfuhrungsform gemäss
Figur 2c nicht möglich ist. Diese Ausführungsform weist ein Kraftübertragungsmittel mit einer
im wesentlichen elliptischen Querschnittsfläche und nur zwei Führungsstellen C.8 und
C.9 auf und muss für eine befriedigende Führung mit mindestens zwei weiteren, den
Kolben durchdringenden Führungselementen B.5 und B.6 im Zylinderinnenraum versehen
sein. Ein weiterer Vorteil der Ausführungsformen gemäss Figuren 2a und 2b gegenüber
der Ausführungsform gemäss Figur 2c besteht darin, dass Kolben und Kraftübertragungsmittel
sich im Zylinderinnenraum um die Achse F drehen können, dass also die Führungsstellen
auf der Zylinderinnenwand ihre Position ändern können, wodurch diese gleichmässig
abgenützt wird.
[0017] Ausführungsformen mit kreiszylinderförmigem Zylinder sind vorteilhaft, weil sie aus
handelsüblichen Rohren hergestellt werden können und weil die Zylinderköpfe aufgeschraubt
werden können.
[0018] Figur 3 zeigt einen Längsschnitt durch die Ausführungsform des erfindungsgemässen Antriebes
gemäss Figur 1e (Schnitt III-III). Für die Beschreibung sei auch auf die bereits erwähnte
Patentschrift EP-57818 derselben Anmelderin hingewiesen. Der Zylinder 1 weist eine
Zylinderwand 9 und zwei Zylinderköpfe 13 und 14 auf. Im Zylinder beweglich angeordnet
ist der Kolben 2 und das daran befestigte Kraftübertragungsmittel U, das durch den
einen Zylinderkopf 13 in eine Führung 23 reicht. Zylinder 1, Kolben 2 und Kraftübertragungsmittel
U haben eine gemeinsame Achse F. Der Antrieb kann pneumatisch oder hydraulisch betrieben
werden, als Schub und/oder Zugantrieb wirkend.
[0019] Im Zylinderinnenraum sind, wie bereits im Zusammenhang mit der Figur 1e beschrieben,
zwei weitere Führungselemente in Form von parallel zur Zylinderachse F angeordneten
Führungsstäben B.3 und B.4 angeordnet. Diese können gleichzeitig als Spannelemente
dienen, indem sie die beiden Zylinderköpfe 13 und 14 gegen die Zylinderwand 9 verspannen.
Dafür weist jedes der Führungselemente B.3 und B.4 an seinen beiden Enden ein Gewinde
auf. Die einen Enden sind in den Zylinderkopf 13 eingeschraubt. Die gegenüberliegenden
Enden durchdringen den Zylinderkopf 14 und tragen Muttern, mit deren Hilfe Führungselemente,
Zylinderköpfe und Zylinderwand verspannt werden.
[0020] Die Führongselemente B.3 und B.4 durchdringen den Kolben 2 in Längsrichtung des Zylinders.
Der Kolben 2 weist einen im wesentlichen elliptischen Kolbendichtring 15 und runde
Kolbendichtringe 16 und 17 auf. Diese Kolbendichtringe können aus bekannten Dichtmaterialien
wie Viton, Kel-F, Teflon, Vespel etc. bestehen und dienen als Dichtung zwischen den
beiden Seiten des Zylinderinnenraumes auf der Stirnseite und auf der Rückseite des
Kolbens 2. Der Kolbendichtring 15 dichtet zwischen dem Kolben 2 und der Zylinderwand
9, die Kolbendichtringe 16 und 17 dichten zwischen dem Kolben 2 und den Führungselementen
B.3 und B.4.
[0021] Jeder Zylinderkopf 13, 14 ist mit Zuführungskanälen 18, 19 für ein Druckmedium, im
vorliegenden Fall Druckluft, versehen. Die Zuführungskanäle 18, 19 weisen Anschlüsse
20, 21 auf und sind über Schaltventile mit einer Druckluftquelle verbindbar. Das Druckmedium
kann somit für einen doppelt wirkenden Betrieb abwechselnd an die Zuführungskanäle
18 oder 19 angelegt und auch wieder abgelassen werden. Selbstverständlich ist auch
ein einfach wirkender Betrieb und entsprechende Anschlüsse für das Druckmedium möglich,
indem nur die eine Seite des Kolbens, insbesondere die Seite des Kraftübertragungsmittels
mit Druck beaufschlagt wird. Für die Rückstellung kann dann beispielsweise ein mechanisches
Mittel (z.B eine Feder) vorgesehen sein.
[0022] Das Kraftübertragungsmittel U ist mit Hilfe eines Verbindungsglieds 22 am Kolben
befestigt und wird innerhalb des Zylinders 1 durch Bereiche der Zylinderinnenwand
und durch die Führungselemente B.3 und B.4, ausserhalb des Zylinders durch das Führungsmittel
23 geführt. Das Führungsmittel 23, beispielsweise ein flexibles Rohr oder ein flexibler
Schlauch, kann räumlich auf eine gewünschte, an sich beliebig wählbare Weise verlaufen.
Aufgrund der Flexibilität des Kraftübertragungsmittels U auch im Zylinderinnenraum
kann das Führungsmittel 23 direkt ab Zylinderkopf in einer beliebigen Richtung weggeführt
werden, sodass sich die erforderliche Einbaulänge des Antriebs auf ein Mass beschränkt,
welches nur wenig grösser ist als die Länge des Zylinders selbst.
[0023] Es sind auch Anwendungen denkbar, in denen auf beiden Stirnflächen des Kolbens ein
Kraftübertragungsmittel befestigt ist oder je ein Ende eines einzigen Kraftübertragungsmittels.
Mit einem derartigen Antrieb kann in beiden Richtungen eine Schub- oder Zugkraft übertragen
werden.
1. Fluidbetätigter Antrieb, insbesondere doppeltwirkender Zug- und Schubantrieb, mit
einem Zylinder (1), einem in Richtung der Zylinderachse (F) im Zylinderinnenraum (Z)
beweglichen Kolben (2) und einem am Kolben befestigten, flexiblen Kraftübertragungsmittel
(U), wobei der Zylinderinnneraum (Z) und der Kolben (2) senkrecht zur Zylinderachse
(F) eine grössere Querschnittsfläche aufweisen als das Kraftübertragungsmittel (U),
derart, dass der Kolben beidseitig mit Druck beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungsmittel (U) im Zylinderinnenraum (Z) wenigstens teilweise
durch die Zylinderinnenwand geführt ist.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Kraftübertragungsmittel (U) eine Kugelgelenk-Gliederkette ist,
welche aus gegeneinander dreh- und schwenkbaren Gliedern besteht.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels (U) kreisförmig ist, dass
die Zylinderachse (F) im Mittelpunkt dieser Kreisfläche liegt und dass die Zylinderinnenwand
derart ausgestaltet ist, dass sie an mindestens zwei Stellen (A.1 bis A.16) eines
Querschnittes derart nahe am Kraftübertragungsmittel (U) liegt, dass sie als Führungsmittel
des Kraftübertragungsmittels dienen kann.
4. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Zylinderinnenraumes (Z) kreisförmig ist, dass die
Achse des Kraftübertragungsmittels (U) auf der Zylinderachse (F) liegt und dass die
Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels (U) derart ausgestaltet ist, dass
das Kraftübertragungsmittel (U) an mindestens zwei Stellen (C.1 bis C.9) eines Querschnittes
derart nahe an die Zylinderinnenwand reicht, dass diese an diesen Stellen als Führungsmittel
des Kraftübertragungsmittels (U) dienen kann.
5. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Zylinderinnenraum (Z) mindestens zwei den Kolben (2) durchdringende, parallel
zur Zylinderachse (F) angeordnete Führungselemente (B.1 bis B.6) für eine zusätzliche
Führung des Kraftübertragungsmittels (U) vorgesehen sind.
6. Antrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Zylinderinnenraums (Z) im wesentlichen die Form
eines regelmässigen Polygons hat.
7. Antrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Zylinderinnenraumes (Z) im wesentlichen die Form
einer Ellipse hat, deren kleinerer Durchmesser im wesentlichen gleich gross ist wie
der Durchmesser der Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels (U).
8. Antrieb nach Anspruch 7 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Führungselemente (B.3 und B.4) symmetrisch zu beiden Symmetrieebenen des
ellipsenförmigen Querschnittes des Zylinderinnenraumes angeordnet sind.
9. Antrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels (U) im wesentlichen die
Form eines regelmässigen Polygons hat.
10. Antrieb nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche des Kraftübertragungsmittels im wesentlichen eine Ellipse
ist, deren grösserer Durchmesser im wesentlichen dem Innendurchmesser des Zylinders
entspricht und dass in der Richtung des kleineren Durchmessers der Ellipse im Zylinderinnenraum
zwei einander gegenüberliegende Führungselemente (B.5 und B.6) angeordnet sind.