[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schalter, bei dem über eine Betätigungswippe
eine Schaltwippe derart umschwenkbar ist, daß hierdurch zwei Schaltkontakte eines
Laststromkreises elektrisch verbunden werden.
[0002] Aus der EP 0 471 317 A2 ist ein solcher Schalter gemäß FIG 2 als elektrischer Tast-Wipp-Schalter
31 in Unterputzausführung bekannt, der einerseits eine beim Tapetenwechsel zweckmäßige
Höhenausgleichsvorrichtung und eine dabei sichere Schaltfunktion gewährleistet und
andererseits eine Verringerung der an der Betätigungswippe aufzuwendenden Betätigungskraft
sowie eine Verkürzung des Tasthubs ermöglicht. Der Tast-Wipp-Schalter 31 ist mit einer
in einer Aufnahme 44 eines Abdeckrahmens 35 einliegenden Betätigungswippe 36 versehen.
Ein Schaltersockel 32 ist gemeinsam mit einem Schaltoberteil 33 an einem auf einer
Befestigungswand 45 aufliegenden Tragring 34 festgelegt und in einer Unterputz-Wandeinbaudose
versenkt. Im Schaltersockel 32 liegt bodenseitig ein erstes ortsfestes Schaltkontaktteil
37 sowie ein an einem abgewinkelten Ende als Kontaktwippenlager 40 ausgebildetes zweites
ortsfestes Schaltkontaktteil 38. Auf dem Kontaktwippenlager 40 ist eine Kontaktwippe
39 als ortsbewegliches Schaltkontaktteil schwenkbar gelagert. Das erste ortsfeste
Schaltkontaktteil 37 und die ortsbewegliche Kontaktwippe 39 tragen Schaltkontakte,
mittels derer die elektrische Verbindung zwischen dem ersten ortsfesten Schaltkontaktteil
37 und dem zweiten ortsfesten Schaltkontaktteil 38 schaltbar ist. Die Kontaktwippe
39 wird von einem in einem Aufnahmeschacht einer Schaltwippe 42 druckfederbeaufschlagt
gelagerten Gleitnocken 41 beaufschlagt, welcher bei Verschwenkung der Schaltwippe
42 von einer dargestellten Einschaltposition heraus auf der Kontaktwippe 39 über das
Kontaktwippenlager 40 hinüber um einen Winkel 2 α in eine Ausschaltposition leiten
kann. Die Schaltwippe 42 ist in einem Durchbruch 43 des Schaltoberteils 33 mit Hilfe
von ersten Achsstummeln 55 schwenkbar gelagert. Die Schaltwippe 42 ist als zweiarmiger
Hebel ausgebildet, wobei sie an ihrem oberen, einem Schaltstößel 48 zugewandten Ende
drei in bezug auf ihre Längsachse spiegelsymmetrisch angeordnete Schaltmulden 53 aufweist.
Am Schaltstößel 48 sind in bezug auf seine in Betätigungsrichtung liegende Längsachse
vier Schaltzähne 52 spiegelsymmetrisch angeordnet. Die Schaltwippe 42 wird von dem
Schaltstößel 48 beaufschlagt, welcher hierbei mit einem Schaltzahn 52 in die je nach
Schaltposition nächstliegende Schaltmulde 53 hineingleitet. Hierzu ist der Schaltstößel
48 in einer Ausnehmung 50 eines Schalthebels 47 mit Hilfe von zweiten Achsstummeln
56 schwenkbar gelagert. Um eine elastisch rückfedernde Lagerung zu bewerkstelligen,
sind über zwei am Schaltstößel 48 angeformte Zapfen 49 Blattfedern 51 mittels Öffnungen
54 gelegt und in der Ausnehmung 50 des Schalthebels 47 V-förmig eingespannt. Der Schalthebel
47 ist an zwei Lagerstellen 46 des Schaltoberteils 33 schwenkbar gelagert und als
einarmiger Hebel ausgebildet. Dieser Tast-Wipp-Schalter 1 gemäß FIG 2 setzt eine Handbetätigung
voraus. Zahlreiche Anwendungsfälle erfordern jedoch den Einsatz eines vom Prinzip
her gleich aufgebauten Schalters, der jedoch eine Fernbetätigung ermöglicht.
[0003] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schalter mit Fernbetätigung
zu schaffen, der gemäß dem obengenannten Prinzip in seinen Schaltstellungen ohne Einsatz
einer Stromkraft zu verharren vermag. Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Schalter
mit den Merkmalen nach Anspruch 1.
[0004] Damit ist es möglich, durch einen kurzzeitigen Stromstoß abwechselnd einen Laststromkreis
ein- und auszuschalten, indem eine translatorische Bewegung der Betätigungswippe infolge
der Kraft des Magnetsystems in eine Kippbewegung der Schaltwippe umgesetzt wird.
[0005] Vorteilhafterweise weist das Magnetsystem eine von einem Magnetjoch umschlossene
Spule mit einem Anker auf, über den die Betätigungswippe zur Betätigung der Schaltwippe
bewegbar ist.
[0006] Es erweist sich als zweckmäßig, wenn zur Lagerung der Betätigungswippe eine Drehachse
vorgesehen ist, die in einem Führungselement verschieblich gelagert ist, da hierdurch
ein gezieltes Aufsetzen des jeweiligen Armes der Betätigungswippe auf den gegenüberliegenden
Wippenarm gewährleistet wird.
[0007] Eine einfache und kostengünstige Ausführungsform, die außerdem eine hohe Zuverlässigkeit
mit sich bringt, erhält man, wenn die Schaltwippe mit einer Kontaktbrücke versehen
ist, die einerseits über eine flexible Kupferlitze mit einem ersten Schaltkontakt
eines Laststromkreises verbunden ist und die abhängig von der Schaltstellung mit einem
zweiten Schaltkontakt in elektronischer Verbindung steht.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausbildungen erhält man, wenn der Kontaktdruck im durchgeschalteten
Zustand des Schalters durch Federwirkung auf die Schaltwippe hergestellt ist und wenn
die Ausrichtfläche durch das Magnetjoch gebildet ist.
[0009] Weiterhin empfiehlt es sich, zur Schaltzustandsanzeige bei Fernbetätigung des Schalters,
an der Schaltwippe ein Gestänge zu befestigen, das bei Kippbewegung der Schaltwippe
eine Stellungsänderung eines äußerlich am Schalter zugänglichen Betätigungshebels
bewirkt. Vorteilhafterweise ist die Schaltwippe mit dem Betätigungshebel über das
Gestänge betätigbar.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform zur Schaltung mehrerer Laststromkreise
ist gegeben, wenn die Schaltwippe mehrere Kontaktbrücken aufweist. Sind mehrere Schaltwippen
mit jeweils einer Kontaktbrücke zur Schaltung jeweils eines Laststromkreises vorgesehen,
so wird hiermit eine erhöhte Kraftübertragung zur Umschaltung der Schaltkontakte möglich,
die auch größere Federkräfte für den Kontaktdruck überwinden läßt.
[0011] Eine einfache Ansteuerung des Magnetsystems ist gegeben, wenn der Schalter einen
elektrischen Anschluß aufweist, über den eine Beaufschlagung der Spule mit einem Erregerstrom
auslösbar ist. Zur drahtlosen Ansteuerung eignet sich besonders gut eine Ausführungsform,
bei der der Schalter einen Sensor zur Aufnahme eines nicht leitungsgebundenen Kommunikationssignals
aufweist, durch welches eine Beaufschlagung der Spule mit einem Erregerstrom auslösbar
ist.
[0012] Eine erfindungsgemäße Ausführungsform wird im folgenden anhand der FIG 1 näher erläutert.
[0013] FIG 1 zeigt einen Fernschalter mit einem elektrisch betriebenen Magnetsystem, einer
Betätigungswippe 10, einer Schaltwippe 5 und Schaltkontakten 16, 17 zur Schaltung
eines Laststromkreises. Zum Magnetsystem gehört eine von einem Magnetjoch 3 umgebene
Spule 2 mit einem in der Spulenachse verschieblichen Anker 4, der eine auf einer Drehachse
18 gelagerte Betätigungswippe 10 trägt. Die Drehachse 18 greift in eine an der Innenwand
des Schaltergehäuses vorgesehene Kulisse 14 als Führungselement. Im nicht betätigten
Zustand des Schalters 1 liegt die druckfederbeaufschlagte Betätigungswippe 10 an einer
durch das Magnetjoch 3 gegebenen Ausrichtfläche 13 an und hat somit eine definierte
Lage. Die Betätigungswippe 10 ist ebenso wie eine ihr gegenüberliegende Schaltwippe
5 zweiarmig ausgeführt. Sie weist einen ersten Arm 11 auf, der einem ersten Wippenarm
6 der Schaltwippe 5 entgegengerichtet ist sowie einem zweiten Arm 12, der einem Wippenarm
7 entgegengerichtet ist, wobei in der einen Schaltstellung des Schalters 1 das Armpaar
6, 11 näher beieinander steht und in der anderen Schaltstellung das Armpaar 7, 12
im Vergleich zum jeweils anderen Armpaar. Die ebenfals drehbar gelagerte Schaltwippe
5 weist den Wippenarmen 6, 7 benachbarte Ausnehmung 8, 9 auf und trägt eine Kontaktbrück
23, die über eine flexible Kupferlitze 15 mit dem Schaltkontakt 16 verbunden ist.
Von diesem ergibt sich abhängig von der Schaltstellung über die Kontaktbrücke 23 eine
elektrische Durchschaltung zum anderen Schaltkontakt 17.
[0014] Im folgenden wird die Wirkungsweise des Fernschalters näher erläutert.
[0015] Die Spule wird kurzzeitig, z.B. ausgelöst durch einen fernbetätigten Taster, dessen
Signalstrom von einem Anschluß 22 des Schalters 1 aufgenommen wird, durch einen Stromfluß
erregt. Die hierdurch bewirkte Magnetkraft beschleunigt den Anker 4 und die mit ihm
verbundene, durch die Ausrichtfläche 13 ausgerichtete Betätigungswippe 10 in Richtung
auf die Schaltwippe 5, wobei die Betätigungswippe 10 über die Drehachse 18 in der
Kulisse 14 geführt wird. Der Arm 11 oder 12 des sich in der jeweiligen Schaltstellung
näher zueinander liegenden Armpaares 6, 11 oder 7, 12 setzt auf dem gegenüberliegenden
Wippenarm 6 oder 7 auf und kippt die Schaltwippe 5. Dabei dreht sich die Betätigungswippe
10, so daß der Arm 6 bzw. 7 in die Ausnehmung 8 bzw. 9 eintauchen kann. Durch die
Kippbewegung der Schaltwippe 5 wird der Kontakt zwischen der Kontaktbrücke 23 und
dem Schaltkontakt 17 entweder geöffnet oder geschlossen. Der Kontaktdruck wird durch
eine am Wippenarm 6 andrückende Feder 24 hergestellt.
[0016] Am Wippenarm 6 ist ein Gestänge 19 angebracht, das zur Übertragung der Kippbewegung
der Schaltwippe 5 auf einen außen am Schalter 1 zugänglichen Betätigungshebel 20 dient.
Somit wird einerseits bei Fernbetätigung durch die Stellung des Betätigungshebels
20 die Schaltstellung angezeigt und andererseits wird durch den Betätigungshebel 20
eine Handbetätigung ermöglicht.
[0017] Nach einer abgewandelten Ausführungsform kann der Schalter 1 auch mit einem in FIG
1 nicht dargestellten Sensor, z.B. einem optischen, magnetischen oder einem Ultraschall-Sensor
ausgestattet sein, der ein entsprechendes, nicht leitungsgebundenes Kommunikationssignal
empfängt, woraufhin die Spule 2 mit einem Erregerstrom beaufschlagt wird.
[0018] Wird der Schalter 1 mit einer Schaltwippe 5 versehen, die parallel zur ersten Ebene
mit der ersten Kontaktbrücke 23 und dem ersten Paar Schaltkontakten 16, 17 weitere
Ebenen mit Kontaktbrücken und Paaren von Schaltkontakten aufweist, so lassen sich
hiermit mehrere Laststromkreise zugleich schalten. Die u.U. erforderlichen hohen Kippkräfte
lassen sich jedoch besser übertragen, wenn für jede Ebene gesondert eine zugehörige
Schaltwippe vorgesehen wird.
1. Schalter (1) mit einem elektrisch betriebenen Magnetsystem (2, 3, 4), mit einer zwischen
zwei Schaltstellungen verschwenkbaren Schaltwippe (5), die mit einem ersten (6) und
einem zweiten Wippenarm (7) sowie danebenliegenden Ausnehmungen (8, 9) versehen ist,
mit einer der Schaltwippe (5) gegenüberliegenden, drehbar gelagerten Betätigungswippe
(10), die einen ersten (11) auf den ersten Wippenarm (6) und einen zweiten (12) auf
den zweiten Wippenarm (7) gerichteten Arm aufweist, von denen je nach Schaltstellung
der Schaltwippe (5) der eine Arm (11 oder 12) der Betätigungswippe (10) einen kürzeren
Abstand zu seinem jeweils gegenüberliegenden Wippenarm (6 oder 7) hat als der andere
und die sich im unbetätigten Zustand des Schalters (1) an einer Ausrichtfläche (13)
in Anlage befindet, aus der sie durch kurzzeitige Kraft des Magnetssystems (2, 3,
4) heraus, in ihrer Richtung geführt, zur Betätigung der Schaltwippe (5) bewegbar
ist, wobei der seinem Wippenarm (6 oder 7) näherliegende Arm (11 oder 12) nach Aufsetzen
auf diesem die Schaltwippe (5) kippt und dabei der andere Arm aufgrund einer Drehung
der Betätigungswippe (10) in die eine der Ausnehmungen (8, 9) eintaucht.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetsystem eine von einem Magnetjoch (3) umschlossene Spule (2) mit einem
Anker (4) aufweist, über den die Betätigungswippe (10) zur Betätigung der Schaltwippe
(5) bewegbar ist.
3. Schalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lagerung der Betätigungswippe (10) eine Drehachse (18) vorgesehen ist, die
in einem Führungselement (14) verschieblich gelagert ist.
4. Schalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltwippe (5) mit einer Kontaktbrücke (23) versehen ist, die einerseits
über eine flexible Kupferlitze (15) mit einem ersten Schaltkontakt (16) eines Laststromkreises
verbunden ist und die abhängig von der Schaltstellung mit einem zweiten Schaltkontakt
(17) in elektrischer Verbindung steht.
5. Schalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktdruck im durchgeschalteten Zustand des Schalters (1) durch Federkraftwirkung
auf die Schaltwippe (5) hergestellt ist.
6. Schalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtfläche (13) durch das Magnetjoch (3) gebildet ist.
7. Schalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein an der Schaltwippe (5) befestigtes Gestänge (19), das bei Kippbewegung der Schaltwippe
(5) eine Stellungsänderung eines äußerlich am Schalter (1) zugänglichen Betätigungshebels
(20) bewirkt.
8. Schalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltwippe (5) mit dem Betätigungshebel (20) über das Gestänge (19) betätigbar
ist.
9. Schalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltwippe (5) mehrere Kontaktbrücken (23) zur Schaltung mehrerer Laststromkreise
aufweist.
10. Schalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schaltwippen (5) mit jeweils einer Kontaktbrücke (23) zur Schaltung jeweils
eines Laststromkreises vorgesehen sind.
11. Schalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (1) einen elektrischen Anschluß (22) aufweist, über den eine Beaufschlagung
der Spule mit einem Erregerstrom auslösbar ist.
12. Schalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter einen Sensor zur Aufnahme eines nicht leitungsgebundenen Kommunikationssignals
aufweist, durch welches eine Beaufschlagung der Spule (2) mit einem Erregerstrom auslösbar
ist.