[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausfugen von Pflastersteinanordnungen,
deren Fugen in einem ersten Schritt teilweise mit herkömmlichem Mörtel gefüllt worden
sind und danach nachgestossen wurden. Unter Pflastersteinanordnungen werden Bodenpflästerungen
verstanden, welche beispielsweise aus Natur-Pflastersteinen, Betonsteinen oder Platten
aufgebaut werden, deren Fugen mit Fugenmaterial ausgefüllt werden.
[0002] Herkömmlicherweise erfolgt das Ausfugen von Pflastersteinanordnungen in drei Schritten.
Zuerst werden die Fugen teilweise, üblicherweise ca. bis zur halben Höhe, mit einem
Mörtel ausgefüllt. Danach werden die Pflastersteine mit einer Stossmaschine nachgestossen
und dabei gleichzeitig der Mörtel verhältnismässig stark durchgerüttelt. Anschliessend
werden die Fugen mit demselben Mörtel vollständig ausgefüllt. Die Reinigung der Flächenpflästerung
erfolgt anschliessend durch Aufbringen von Sägemehl oder ähnlichen Mitteln und dem
nachfolgenden Wegwischen dieser Mittel. Die derart hergestellten Fugen werden verhältnismässig
schnell rissig und es werden ganze Teile davon abgetragen. Dies ist auf eine Entmischung
des herkömmlich verwendeten Mörtels insbesondere während des Nachstossens zurückzuführen,
der Körner mit Grössen unter 1 mm enthält, sowie auch auf das Reinigungsmittel, üblicherweise
Sägemehl oder ähnliche Mittel, welches die oberste Fugenschicht nachteilig beeinflusst.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nun darin, ein Verfahren zum Ausfugen
von Pflastersteinanordnungen bereitzustellen, welches die oben geschilderten Nachteile
vermeidet, eine längere Lebensdauer der Fugen erzielt und optisch vorteilhafte Fugen
erzeugt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Fugen mittels eines
Fugenmörtels, welcher vornehmlich Körner mit einem Durchmesser von 1 bis 4 mm aufweist,
vollständig aufgefüllt werden, und anschliessend mittels eines Vibrators, welcher
über die Pflastersteinanordnung gefahren wird, der Fugenmörtel abgerüttelt wird. Der
erfindungsgemäss vorgeschlagene Fugenmörtel weist eine optimale Konsistenz für das
Einbringen in die Fugen auf, indem er sehr leicht fliesst und es zu keiner Entmischung
oder Absetzung der Zuschlagstoffe kommt, da keine Körner mit einem Durchmesser unter
1 mm verwendet werden. Durch das nachfolgende Abrütteln wird eine optimale Verdichtung
der Fugen erreicht, indem überschüssiges Wasser und Lufteinschlüsse entweichen können,
ohne dass die Pflastersteine weiter nachgestossen werden.
[0005] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass ein Quarzsandfugenmörtel
verwendet wird, welcher wenigstens einen Anteil von 85% von Quarzkörnern mit einem
Durchmesser von 1 bis 4 mm und den Rest normales Korn mit einem Durchmesser von bis
zu 4mm aufweist. Diese Zusammensetzung hat sich als besonders geeignet zum Ausfugen
erwiesen. Bevorzugterweise werden vornehmlich Quarzkörner mit annähernd kugelförmiger
Form verwendet.
[0006] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Fugen unmittelbar
nach dem Abrütteln mittels einem nassem, porösen und saugfähigen Material, vorzugsweise
einem Schwamm, gereinigt werden. Damit wird vermieden, dass Sägemehl oder ähnliche
Reinigungsmittel in die Oberfläche der Fuge gelangen können. Ebenfalls wird damit
eine optisch schön ausgestrichene Fuge erreicht.
[0007] Nochmals eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass auch
beim ersten, teilweisen Füllen der Fugen ein Fugenmörtel vornehmlich mit Körnern mit
einem Durchmesser von 1 bis 4 mm verwendet wird. Damit können Pflastersteinböden mit
einem einzigen Fugenmittel erstellt werden, welches die erwähnten, besonders guten
Eigenschaften aufweist. Insbesondere weisen die Fugen eine besonders gute Frost- und
Tausalzbeständigkeit auf, ohne dass dafür spezielle chemische Zusätze beigemischt
werden müssen.
[0008] Vorzugsweise wird zur Durchführung des Verfahrens ein Quarzsandfugenmörtel verwendet,
der Quarzkörner mit Durchmesser von 1 bis 4 mm aufweist, wobei die Quarzkörner vorzugsweise
eine annähernd kugelförmige Form aufweisen.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen noch
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 den Querschnitt durch eine Pflastersteinanordnung mit teilweise gefüllten Fugen;
Fig. 2 den Querschnitt von Fig. 1 mit vollständig ausgefüllten Fugen;
Fig. 3 den Querschnitt von Fig. 2 während dem Reinigen der Fugen mit einer Schwamm-vorrichtung.
[0010] Auf einem geebneten Kies- oder Sanduntergrund 1 werden Pflastersteine 2, hier beispielsweise
Naturpflastersteine, zur Erstellung einer Flächenpflästerung dicht nebeneinander angeordnet,
wie aus Figur 1 ersichtlich ist. Zwischen den einzelnen Pflastersteinen 2 ist jeweils
eine Fuge 3 vorhanden. Diese Fugen 3 müssen zur Fixierung der Pflasterstein 2 mit
einem geeigneten Mittel ausgefüllt werden. Herkömmlicherweise wird dazu ein Mörtel
4 verwendet. Davon wird zuerst soviel in die Fugen 3 eingebracht, dass diese ca. zur
Hälfte mit dem Mörtel 4 gefüllt sind. Vorzugseise kann hierfür bereits ein erfindungsgemässer
Quarzsandfugenmörtel mit Quarzkörnern mit einem Durchmesser von 1 bis 4 mm verwendet
werden. Anschliessend werden die Pflastersteine mit einer herkömmlichen Pflasterramme
5 nachgestossen, damit die Oberflächen der einzelnen Pflastersteine auf eine Ebene
zu liegen kommen, d.h. damit die Flächenpflästerung eben wird. Dabei wird auch gleichzeitig
der Fugenmörtel stark durchgerüttelt.
[0011] Anschliessend müssen die Fugen noch vollständig ausgefüllt werden. Hierzu wird vorzugsweise
ein Quarzsandfugenmörtel 6 verwendet, welcher Quarzkörner mit einem Durchmesser von
1 bis 4 mm aufweist, wie in Figur 2 dargestellt. Dieser Fugenmörtel weist die Eigenschaften
auf, dass er sehr leicht fliesst und damit die Fugen optimal ausfüllt und dass er
sich auch unter Vibrationen nicht entmischt. Herkömmliche Fugenmörtel, welche auch
einen nicht unbeträchtlichen Anteil an Korngrössen unter 1 mm aufweisen, entmischen
sich unter Vibrationen, was dazu führt, dass die kleineren und leichteren Bestandteile
nach oben wandern und die schwereren Bestandteile nach unten. Damit wird eine inhomogene
Fuge geschaffen, welche nicht sehr lange haltbar ist und leicht beschädigt werden
kann. Der Quarzsandfugenmörtel hingegen erlaubt die Herstellung von Fugen mit einer
homogenen Kornverteilung, wodurch sie eine grössere Beständigkeit aufweisen und robuster
gegen äussere Einwirkungen sind.
[0012] Der Quarzsandfugenmörtel wird anschliessend mittels eines Vibrators 7, welcher beispielsweise
die Vibrationen mittels Gummileisten 7' auf die Pflastersteine 2 und damit in den
Mörtel überträgt, leicht durchgerüttelt. Die Stärke der Vibrationen sind derart bemessen,
dass die Pflastersteine 2 nicht mehr nachgestossen werden, dass aber aus dem Fugenmörtel
überschüssige Flüssigkeit, in der Regel Wasser, und Lufteinschlüsse entweichen können.
[0013] Anschliessend werden die Fugen vorzugsweise mit einer Schwammvorrichtung 8 gereinigt,
wie in Figur 3 schematisch dargestellt. Diese Vorrichtung weist beispielsweise ein
umlaufendes Schwammband 9 auf, welches in einem Gefäss 10 mittels Wasser gereinigt
wird. Durch dieses Schwammband 9 wird der Pflastersteinboden von Fugemmörtelresten
gereinigt, und die Fugen werden zusätzlich an ihrer nach oben weisenden Fläche ausgestrichen.
Dies führt u.a. zu optisch sehr ansprechenden Fugen.
[0014] Durch das erfindungsgemässe Verfahren werden Fugen in Pflastersteinanordnungen von
hoher Qualität in bezug auf Beständigkeit, Festigkeit und Aussehen erzielt.
[0015] Es lassen sich damit selbstverständlich auch Fugen von plattenförmigen Steinen resp.
Kunstplatten erstellen.
1. Verfahren zum Ausfugen von Pflastersteinanordnungen, deren Fugen in einem ersten Schritt
teilweise mit herkömmlichem Mörtel gefüllt worden sind und danach nachgestossen wurden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Fugen mittels eines Fugenmörtels, welcher vornehmlich
Körner mit einem Durchmesser von 1 bis 4 mm aufweist, vollständig aufgefüllt werden,
und anschliessend mittels eines Vibrators, welcher über die Pfalstersteinanordnung
gefahren wird, der Fugenmörtel abgerüttelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Quarzsandfugenmörtel verwendet
wird, welcher wenigstens eine Anteil von 85% von Quarzkörnern mit einem Durchmesser
von 1 bis 4 mm und den Rest normales Korn mit einem Durchmesser von bis zu 4mm aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vornehmlich Quarzkörner
mit annähernd kugelförmiger Form verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fugen
unmittelbar nach dem Abrütteln mittels einem nassem, porösen und saugfähigen Material,
vorzugsweise einem Schwamm, gereinigt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auch beim
ersten, teilweisen Füllen der Fugen ein Fugenmörtel vornhemlich mit Körnern mit einem
Durchmesser von 1 bis 4 mm verwendet wird.
6. Quarzsandfugenmörtel zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass er Quarzkörner mit Durchmesser von 1 bis 4 mm aufweist.
7. Quarzsandfugenmörtel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Quarzkörner
eine annähernd kugelförmige Form aufweisen.