[0001] Die Erfindung betrifft einen Florleger nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs sowie
ein Verfahren zum Herstellen eines Vlieses nach dem Oberbegriff des Anspruchs 16.
[0002] Derartige Vliesband- oder Florleger dienen dazu, insbesondere von einer Krempel oder
dergleichen angelieferte Faservliese, Faserflore, Spinnvliese oder dgl. auf ein mit
einer vorbestimmten variablen Geschwindigkeit bewegtes Abführungsband abzulegen. Dabei
wird der von der Krempel zugeführte Flor auf einem mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit
angetriebenen Zuführungsband transportiert. Innerhalb des Florlegers wird der Flor
üblicherweise zumindest teilweise zwischen zwei Förderbändern transportiert, die sich
mit gleicher Geschwindigkeit bewegen. Diese Förderbänder sind als endlos umlaufende
Förderbänder gestaltet. Derartige Florleger benötigen zum möglichst gleichmäßigen
Ablegen des Flores hin- und hergehende Wagen, in denen Umlenkwalzen für die Förderbänder
gelagert sind.
[0003] Bei den Florlegern, insbesondere solchen, die mit hoher Geschwindigkeit arbeiten,
können die plötzlichen Geschwindigkeitswechsel der Wagen einen unregelmäßigen Verzug
des Flores hervorrufen, und zwar wegen zeitlich veränderter Einregulierung der Wagen-
und Bandgeschwindigkeiten durch die Auffederung des Rahmens und der Arbeitselemente.
Bei einer plötzlichen Beschleunigung der Förderbänder kann das Vlies daher nicht sofort
folgen. Es kommt bei den Vliesbandlegern darauf an, die Förderbänder und Wagen relativ
zueinander so zu steuern, daß eine möglichst gleichmäßige Ablage möglich ist.
[0004] Es sind weiterhin Anordnungen von Vliesbandlegern bekannt, bei denen die hohen Beschleunigungen
beim Umlenkvorgang herabgesetzt werden, indem man den Umlenkvorgang langsamer ablaufen
läßt. Diese Lösungen sind jedoch nachteilig, da das Vlies dem Leger mit konstanter
Geschwindigkeit zugeführt wird und, bedingt durch den gekoppelten Antrieb der Wagen,
auch mit konstanter Geschwindigkeit abgegeben werden muß. Die Umlenkzeit muß also
theoretisch Null sein, was praktisch nicht durchführbar ist.
[0005] Aus der DE-A-37 38 190 ist ein Vliesbandleger bekannt, bei dem der Oberwagen und
der Legewagen einen gemeinsamen oder auch separaten Antrieb aufweisen, der die Wagen
mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung bewegt. Dabei
läuft der Oberwagen stets mit der halben Geschwindigkeit des Legewagens und legt dabei
den halben Weg des Legewagens zurück. Der Antrieb ist als Servo-Antrieb ausgebildet
und mit einer frei programmierbaren Steuerung verbunden. Die Geschwindigkeit der Wagen
kann damit über ihren Fahrweg beliebig verändert werden, wobei auch die Beschleunigungsphasen
in den Umkehrpunkten der Fahrbewegung beliebig beeinflußbar sind. Die Austrittsgeschwindigkeit
des Vlieses entspricht dabei stets der Vlieseinlaufgeschwindigkeit.
[0006] Aus der DE-A-26 09 396 ist eine endlos umlaufende Steuerkette bekannt, die einen
Oberwagen sowie einen Legewagen und einen Speicherwagen miteinander koppelt. Diese
Steuerkette ist als endlos umlaufende Kette gestaltet und wird über Kettenräder angetrieben.
Der Antrieb und die Steuerung des Legewagens erfolgt allerdings über eine separate
Wagenzugkette. Außerdem sind der Legewagen und der Oberwagen über eine Spannkette
miteinander verbunden. Schließlich wird zur Steuerung zusätzlich noch eine Meßkette
benötigt.
[0007] Der Antrieb und die Steuerung dieses Vliesbandlegers sind in hohem Maße aufwendig
und ermöglichen dennoch nicht, frei wählbare Verzüge einzustellen.
[0008] Aus der DE-18 21 234 U ist es bekannt, den Oberwagen und den Legewagen über ein Kraftübertragungselement
miteinander zu koppeln.
[0009] Aus der DE-25 42 274 B ist es bekannt, einen Legewagen mit einer nach dem Linear-Motor-Prinzip
arbeitenden Einrichtung anzutreiben.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ablegen von Vliesbändern
oder dgl. sowie einen Vliesbandleger derart auszubilden, daß das Vlies bei Legegeschwindigkeiten
unterhalb der Bandeinlaufgeschwindigkeit auch mit Verzug (positiver Verzug) und bei
Legegeschwindigkeiten oberhalb der Bandeinlaufgeschwindigkeit auch mit Stauchung (negativer
Verzug) abgelegt werden kann.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Hauptanspruchs sowie des Anspruchs
5.
[0012] Die Legewagengeschwindigkeit kann relativ zur Einlaufgeschwindigkeit des Vlieses
auf eine höhere bzw. geringere Geschwindigkeit eingestellt werden, um ein Stauchen
bzw. strecken des Vlieses beim Ablegen zu erreichen. Zwischenwerte oder über die Legebreite
ungleichförmige Verzüge oder Stauchungen sind ebenfalls einstellbar. Im Extremfall
ist es auch möglich, die Vliesaustrittsgeschwindigkeit am Legewagen gegen Null zu
ändern. Wesentlich ist dabei, daß das Vlies auch bei Legegeschwindigkeiten unterhalb
der Bandeinlaufgeschwindigkeit mit Verzug sowie bei Legegeschwindigkeiten oberhalb
der Bandeinlaufgeschwindigkeit auch mit Stauchung abgelegt werden kann.
[0013] Die Erfindung ermöglicht es in vorteilhafter Weise selbst in den Umkehrbereichen,
in denen die Legegeschwindigkeit des Legewagens bis zum Umkehrpunkt auf Null verringert
werden muß und von dort aus wieder hochbeschleunigt werden muß, mit einem Verzug zu
arbeiten, wobei sogar eine gezielte Verdünnung des Vlieses im Randbereich erreichbar
ist, die für nachfolgende Verarbeitungsprozesse von Vorteil ist.
[0014] Die Kopplung des Oberwagens, des Legewagens und des Spannwagens über ein einziges
Kraftübertragungselement in Verbindung mit zwei auf das Kraftübertragungselement einwirkenden
Antrieben ermöglicht es in vorteilhafter Weise, die Bewegung des Oberwagens und des
Legewagens unabhängig voneinander zu steuern. Insbesondere ist es möglich, die Bandgeschwindigkeit
an der Legestelle zu erhöhen oder zu erniedrigen, ohne gleichzeitig auch die Legewagengeschwindigkeit
zu erhöhen bzw. zu erniedrigen. Auf diese Weise sind Verzüge (bzw. Stauchungen) z.B.
von ±15 % rucklos einstellbar. Die beiden Antriebe für die Oberwagen- und Legewagenfahrt
werden über einen Rechner gesteuert. Dabei ist es möglich, den Flor verzugsfrei, gestaucht
oder gestreckt je nach Vorgabe gesteuert mit Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen
Bandgeschwindigkeit und Legewagengeschwindigkeit abzulegen.
[0015] Dabei hält der Spannwagen stets das Hauptförderband gespannt. Der Spannwagen wird
durch das Kraftübertragungselement in seine jeweilige Position gebracht und benötigt
deshalb keinen separaten Antrieb.
[0016] Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann auch vorgesehen sein, daß anstelle
der Wagenantriebe jeweils eine vor und hinter dem Legewagen angeordnete Umlenkwalze
für das Hauptförderband angetrieben wird. Dabei kann ein Verzug unmittelbar über die
Differenz der Umfangsgeschwindigkeiten an diesen Umlenkwalzen eingestellt werden.
Die Wagenbewegungen ergeben sich dabei allein auf Grund des Bandantriebs und der Kopplung
über ein den Oberwagen, den Legewagen und den Spannwagen verbindendes Kraftübertragungselement.
[0017] Ein weiteres Ausführungsbeispiel besteht darin, für den Oberwagen und den Legewagen
jeweils einen elektronisch gesteuerten Linearantrieb vorzusehen und den Oberwagen,
den Legenwagen und den Spannwagen über ein einziges Kraftübertragungselement miteinander
zu koppeln. Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Spannwagen
aus zwei mit Abstand voneinander angeordneten Wagenteilen besteht, in denen jeweils
eine Umlenkwalze für eines der Förderbänder gelagert ist.
[0018] Dabei sind ein oder mehrere Zwischenwagen zwischen Ober- und Legewagen angeordnet.
Diese Zwischenwagen haben den Vorteil, die Verzögerungen und Beschleunigungen auf
mehrere Maschinenelemente zu verteilen.
[0019] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0020] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze der erfindungsgemäßen Kopplung zwischen dem Oberwagen, dem Spannwagen,
sowie dem Legewagen und den Antrieben;
- Fig. 2
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Spannwagen aus zwei Wagenteilen
und einem zusätzlichen Zwischenwagen;
- Fig. 4
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit veränderter Bandführung;
- Fig. 5a, 5b, 5c
- Wegdiagramme für den Oberwagen, Spannwagen und Legewagen,
- Fig. 6a bis 6e
- Geschwindigkeitsdiagramme für den Vlieseinlauf, die Zahnriemenscheibe des Oberwagens
wie für den Oberwagen, Spannwagen und Legewagen, und
- Fig. 7a bis 7d
- unterschiedliche Vliesprofile.
[0021] Der Vliesbandleger 1 (Fig. 2) weist ein Zuführungsband 2 auf, über das ein Flor-
bzw. ein Vlies 4 oder dgl. von einer davor angeordneten Krempel mit einer gleichmäßigen
aber veränderbaren Geschwindigkeit von beispielsweise 1,5 m/s zugeführt wird. Quer
zur Förderrichtung des Zuführungsbandes 2 ist ein Abführungsband 6 auf Umlenkwalzen
8 angeordnet, auf dem quer und im Zickzack zur Anlieferungsrichtung abgelegt wird.
Statt eines quer verlaufenden Abführungsbandes 6 kann auch ein längs, d.h. auch ein
in derselben Richtung wie das Zuführungsband 2 laufendes Abführungsband 6 vorgesehen
sein. Der Vliesbandleger 1 ist mit drei Wagen ausgerüstet, und zwar mit einem Oberwagen
10, einem Spannwagen 12 sowie einem Legewagen 14. Der Vliesbandleger 1 ist mit zwei
endlos umlaufenden Förderbändern 18 und 20 versehen, die zumindest teilweise das Vlies
4 zwischen sich aufnehmen, transportieren und führen.
[0022] Das erste Förderband 18 übernimmt im Bereich des Vlieseinlaufs 22 das Vlies 4 von
dem Zuführungsband 2. An dieser Stelle ist eine Umlenkwalze 24 vorgesehen, die gleichzeitig
den Bandantrieb für das erste Förderband 18 aufnehmen kann. Die Bandgeschwindigkeit
des Förderbandes 18 wird von der Krempel vorgegeben. Von dem Vlieseinlauf 22 gelangt
das Förderband 18 zunächst auf eine in dem hin- und herbewegten Oberwagen 10 gelagerte
Umlenkwalze 26, die das Förderband 18 um 180° umlenkt und parallel zurückführt zu
einer in einem zuführungsseitigen Maschinenständer 54a gelagerten ortsfesten Umlenkwalze
28 für das erste Förderband 18. Die erneute Umlenkung um 180° führt dann das Förderband
zu dem hin- und herbeweglichen Legewagen 14, der über die eingestellte Legebreite
hin- und herbewegt wird.
[0023] Der Legewagen 14 ist mit einer Umlenkwalze 30 für das erste Förderband versehen,
von wo aus das erste Förderband 18 zurückläuft zum Vlieseinlauf 22. Hierbei wird das
Förderband 18 über mindestens eine ortsfeste, z.B. in dem Maschinenständer 54a gelagerte
Umlenkwalze 32,34 erneut um 180° umgelenkt und dem hin- und herbeweglichen Spannwagen
12 zugeführt. Über die am Spannwagen gelagerte Umlenkwalze 36 wird das erste Förderband
letztlich wieder der ersten Umlenkwalze 24 zugeführt.
[0024] Das zweite endlos mit der gleichen Geschwindigkeit wie das erste Förderband umlaufende
Förderband 20 wird über eine am Oberwagen 10 gelagerte Umlenkwalze 38 derart umgelenkt,
daß das von dem Vlieseinlauf 22 zugeführte Vlies 4 zwischen der Umlenkwalze 26 und
der Umlenkwalze 38 des Oberwagens geführt wird und transportiert wird. Über eine weitere
Umlenkwalze 40 des Oberwagens wird, wie in Fig. 2 gezeigt, das Förderband 20 in die
gleiche Richtung umgelenkt wie das erste Förderband 18 durch die Umlenkwalze 26, so
daß das Vlies 4 zwischen den beiden Förderbändern 18 und 20 um die Umlenkwalze 28
bis zur Umlenkwalze 30 des Legewagens geführt wird. Das Förderband 20 wird über zwei
in dem Legewagen 14 gelagerte Umlenkwalzen 42,44 zweifach umgelenkt, wobei die zweite
Umlenkwalze 44 zusammen mit der Umlenkwalze 30 des Legewagens an der Austrittsstelle
46 des Vlieses 4 das Vlies nochmals letztmalig zwischen den beiden Förderbändern 18,20
führt. Der Rücklauf des Förderbandes 20 zu der Umlenkwalze 38 des Oberwagens erfolgt
dann ähnlich wie bei dem Förderband 18 über mindestens eine ortsfeste Umlenkwalze
48,50.
[0025] Für den Antrieb des Oberwagens, des Spannwagens und des Legewagens ist, wie aus Fig.
1 ersichtlich, eine Antriebskette 52 vorgesehen, deren Enden ortsfest an dem Maschinenständer
54b verankert sind. Die Antriebskette 52 ist an jedem Wagen über ein Kettenrad 56,58,60
um 180° umgelenkt. Außerdem wird die Antriebskette 52 von zwei jeweils mit einem elektronisch
gesteuerten Antrieb versehenen Kettenrädern 62,64 ebenfalls um 180° umgelenkt. Die
Antriebskette 52 wird also von der Befestigungsstelle am Maschinenständer 54b über
das Kettenrad 56 des Oberwagens 10 zum Kettenrad 62 des Antriebsmotors für den Oberwagen,
dann über das Kettenrad 58 des Spannwagens 12 zum Kettenrad 64 des Antriebs für den
Legewagen 14 und das Kettenrad 60 des Legewagens 14 wieder zu der zweiten Befestigungsstelle
an dem Maschinenständer 54b geführt.
[0026] Die Rückstellbewegung des Oberwagens 10, des Spannwagens 12 und des Legewagens 14
wird beispielsweise mit einem geeigneten Endlosförderband, nämlich dem Förderband
18 bewirkt. Je nach Steuerung des Kettenrades 62 über den elektronisch gesteuerten
Antrieb läßt sich folglich die Position des Oberwagens bestimmen, während das Kettenrad
64 die Position des Legewagens bestimmt.
[0027] Die Position des Spannwagens 12 ergibt sich aus der Bewegung der beiden Kettenräder
62 und 64, so daß der Spannwagen keinen eigenen Antrieb benötigt.
[0028] Die beiden Kettenräder 62 und 64 ermöglichen im Zusammenhang mit dem Spannwagen 12
eine völlig unbhängige Steuerung der Bewegung des Legewagens und der Bewegung des
Oberwagens.
[0029] Durch eine entsprechende Steuerung der Antriebe der Kettenräder 62 und 64 lassen
sich beim Ablegen des Vlieses 4 Verzüge und Stauchungen, beispielsweise im Bereich
zwischen ± 15 % stufenlos und ruckfrei einstellen, auch über die gesamte Legebreite
variabel.
[0030] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Vliesbandlegers mit einem geteilten Spannwagen
12, der aus zwei Wagenteilen 11,13 besteht, wobei in dem Wagenteil 11 die Umlenkwalze
36 für das erste Förderband 18 gelagert ist, während in dem mit Abstand von dem Wagenteil
11 angeordneten Wagenteil 13 eine Umlenkwalze 49 für das zweite Förderband 20 gelagert
ist. Zwischen den beiden Wagenteilen 11,13 ist eine Verbindung vorgesehen. Zwischen
diesen beiden Wagenteilen ist der Oberwagen 10 angeordnet, bei dem die Bandführung
des zweiten Förderbandes 20 wie folgt gegenüber Fig. 2 geändert ist: Von der Umlenkwalze
38 des Oberwagens 10 gelangt das zweite Förderband 20 über eine an dem der Umlenkwalze
28 gegenüberliegenden Ende eines hin- und herbeweglichen Zwischenwagens 16 gelagerte
Umlenkwalze 39 direkt zur Umlenkwalze 44 des Legewagens 14. Dabei weist der Legewagen
14 nur noch eine einzige Umlenkwalze für das zweite Förderband auf, das im Rücklauf
über die ortsfesten Umlenkwalzen 48,50 und die Umlenkwalze 49 des Wagenteils 13 und
eine weitere ortsfeste, im Maschinenständer 56 gelagerte Umlenkwalze 51 wieder der
Umlenkwalze 38 des Oberwagens 10 zugeführt wird.
[0031] Bei diesem Ausführungsbeispiel ist ein weiteres Förderband 21 für den Zwischenwagen
16 vorgesehen, das anstelle des zweiten Förderbandes 20 im Ausführungsbeispiel der
Fig. 2 das Vlies zwischen sich und dem ersten Förderband 18 einklemmt und transportiert
und über die Umlenkwalze 28 führt. Für das endlos umlaufende Förderband 21 ist eine
weitere Umlenkwalze 29 an dem der Umlenkwalze 28 entgegengesetzten Ende, aber noch
vor der Umlenkwalze 39 angeordnet.
[0032] Der Zwischenwagen 16 ist mit einer Spannkette 31 versehen, die an den Enden des Zwischenwagens
16 über Kettenräder 25,27 umgelenkt wird. Die Spannkette ist einerseits an dem Legewagen
14 und andererseits an dem Oberwagen 10 befestigt. Auf diese Weise wird in Abhängigkeit
der Bewegungen des Oberwagens 10 und des Legewagens 14 die Position des hin- und herbeweglichen
Zwischenwagens 16 festgelegt.
[0033] Ein drittes Ausführungsbeispiel für den Vliesbandleger 1 ist in Fig. 4 gezeigt, wobei
die grundsätzliche Bandführung dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 entspricht. Anstelle
der Umlenkwalze 26 für das erste Förderband im Oberwagen 10 sowie die umlenkwalze
38 für das zweite Förderband 20 im Oberwagen 10 treten jeweils zwei Umlenkwalzen 26',26'',38',38'',
wobei das Vlies 4 zwischen den Umlenkwalzen 26'' und 38'' mit kleinerem Radius hindurchgeführt
wird. In der Einlaufzone vor den beiden Umlenkwalzen 26'' und 38'' besteht dadurch
ein großer Öffnungswinkel zwischen den beiden Förderbändern 18 und 20, der im Ausführungsbeispiel
über 90° beträgt. Dieser Öffnungswinkel kann aber auch nur 20° bei unveränderter Position
der Walzen 26' und 26'' betragen, oder variabel einstellbar sein. Dabei sind die Umlenkwalzen
26' und 26'' derart zueinander versetzt angeordnet, daß der absinkende Abschnitt des
ersten Förderbandes 18 einen spitzen Winkel zur Horizontalen einnimmt.
[0034] Im weiteren Verlauf der Vliesführung wird das Vlies 4 bogenförmig oder auch polygonförmig
der ortsfesten Umlenkwalze 28 zugeführt, deren Durchmesser im Vergleich zu dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 2 vergrößert ist.
[0035] Im Legewagen 14 ist zusätzlich zu den Umlenkwalzen 30 und 44 oberhalb der Austrittsstelle
46 eine Führungswalze 41 gelagert, die das zweite Förderband 20 lenkt.
[0036] Das Förderband 20 und das Förderband 21 werden vorzugsweise nur durch Friktion angetrieben,
sie können aber auch durch Kopplung mit dem Förderband 18 angetrieben sein oder mit
einem eigenen Antrieb versehen sein.
[0037] Hinsichtlich der Antriebskette 52 ist die Kettenführung bei dem Kettenrad 62 insofern
abweichend gegenüber Fig.2 und 3, als zwei zusätzliche Führungsräder 61,63 vor und
hinter dem Kettenrad 62 angeordnet sind.
[0038] Die Kettenräder 62 und 64 sowie die Umlenkwalze 24 sind in den gezeigten Ausführungsbeispielen
der Fig. 2 bis 4 mit geeigneten Drehgebern versehen, um der elektronischen Steuerung
Geschwindigkeitssignale zu übertragen.
[0039] Anstelle einer Antriebskette kann selbstverständlich auch ein Synchronriemen oder
dgl. verwendet werden.
[0040] In den Zeichnungen Fig. 2 bis 4 ist durch eine strichpunktierte Linie jeweils die
Legebreite und die Mitte der Legebreite gekennzeichnet. Die Umkehrpunkte für die Legewagenfahrt
werden von der elektronischen Steuerung, durch entsprechenden Antrieb des Kettenrades
64, festgelegt.
[0041] Die Figuren 5a,5b,5c zeigen die von dem Oberwagen 10, dem Spannwagen 12 und dem Legewagen
14 zurückgelegten Wege in bezug auf die Mitte der Legebreite. Die Minuswerte kennzeichnen
eine Bewegung in Richtung auf den zuführungsseitigen Maschinenständer 54a.
[0042] Aus den Figuren ist entnehmbar, daß der Spannwagen im Vergleich zum Legewagen nur
etwa die halbe Legebreite hin- und herfährt. Auch der Oberwagen fährt nur etwa die
halbe Legebreite hin und her, allerdings in bezug auf die Mitte der Legebreite um
einen bestimmten Weg versetzt.
[0043] Wie aus Fig. 5c ersichtlich, erfolgt die Annäherung des Legewagens an die Umkehrpunkte
mit reduzierter Geschwindigkeit, während der Spannwagen in Bewegungsrichtung auf den
zuführungsseitigen Maschinenständer 54a über den gesamten Verfahrweg gleichförmig
bewegt wird. Erst der Rücklauf beginnt und endet mit einer verlangsamten Phase.
[0044] Wie aus Fig. 5a ersichtlich, gilt für den Oberwagen das Gegenteil, d.h. in Bewegungsrichtung
zu dem zuführungsseitigen Maschinenständer sind verlangsamte Anfangs- und Endphasen
vorgesehen.
[0045] Die Figuren 6a bis 6c zeigen die entsprechenden Geschwindigkeitsdiagramme. Aus Fig.
6a ist ersichtlich, daß die Einlaufgeschwindigkeit des Vlieses 4 konstant ist. Fig.
6b stellt die Umfangsgeschwindigkeit des Kettenrades 62 für den Oberwagen 10 dar.
Die Figuren 6c, 6d und 6e zeigen jeweils das Geschwindigkeitsprofil des Oberwagens
10, des Spannwagens 12 bzw. des Legewagens 14. Die nach den Beschleunigungs- und Bremsphasen
erreichte maximale Geschwindigkeit des Legewagens 14 kann höher eingestellt sein als
die Einlaufgeschwindigkeit des Vlieses 4. Die Figuren 5 und 6 zeigen Weg- und Geschwindigkeitsdiagramme
ohne Berücksichtigung eines eingestellten Verzuges.
[0046] Der Spannwagen 12 dient dazu, das für die zusätzliche Florspeicherung benötigte Förderband
zu spannen.
[0047] In der Position A beträgt die Bandgeschwindigkeit des ersten Förderbandes 18 bzw.
die Umfangsgeschwindigkeit der Umlenkwalze 24 V
E. Diese Geschwindigkeit ist vorzugsweise konstant und bleibt für Vor- und Rücklauf
des Legewagens unverändert.
[0048] Die Legewagengeschwindigkeit in Position B setzt sich zusammen aus der Bandgeschwindigkeit
V
E abzüglich bzw. zuzüglich Geschwindigkeitskomponenten, die einen vorgegebenen evtl.
über die Legebreite veränderlichen Verzug berücksichtigen. Der Verzug kann positiv
sein und dann ein Verstrecken des Vlieses bewirken oder negativ sein und eine Stauchung,
also eine Florverdickung erzeugen.
[0049] Die Legewagengeschwindigkeit wird mit Hilfe des Kettenrades 64 über eine elektronische
Steuerung bestimmt, die die Legewagengeschwindigkeit in Abhängigkeit von dem gewünschten
Verzug oder Verzugsverlauf, der Legebreite, der Brems- und Beschleunigungsphasen usw.
steuert.
[0050] Die Oberwagengeschwindigkeit in Position C wird über das Kettenrad 62 gemäß folgender
Beziehung gesteuert:
wobei K ein Verzugsfaktor ist, der sich aus dem Verhältnis zwischen der Legewagengeschwindigkeit
V
L und der Austrittsgeschwindigkeit V
A des Vlieses 4 mit

ergibt.
[0051] Die Austrittsgeschwindigkeit V
A des Vlieses 4 ist abhängig von der Bandgeschwindigkeit V
E sowie von der Oberwagengeschwindigkeit und der Legewagengeschwindigkeit.
[0052] Die mittlere Legewagengeschwindigkeit entspricht dem Produkt aus Einlaufgeschwindigkeit
des Vlieses und mittlerem Verzugsfaktor.
[0053] Die Geschwindigkeit V
Sp des Spannwagens 12 (Pos. D) kann relativ zu den Geschwindigkeiten V
O, V
L des Oberwagens bzw. des Legewagens durch folgende Beziehung ausgedrückt werden:
[0054] Die Geschwindigkeiten in den Positionen B, G, C und H werden von elektronischen Steuerungen
bestimmt, während sich die Geschwindigkeiten in den Positionen D, E, F und K aus der
mechanischen Abhängigkeit zwangsläufig ergeben.
[0055] Fig. 7 zeigt das auf dem Abführungsband 6 abgelegte Vlies 4 im Profil.
[0056] Fig. 7a verdeutlicht den sogenannten Badewanneneffekt bei der Vliesablage, der bei
herkömmlichen Vliesbandlegern durch Verlangsamung des Legewagens im Randbereich entsteht.
[0057] Fig. 7b zeigt einen Vliesquerschnitt, wie er durch die beschriebenen Ausführungsbeispiele
erreicht werden kann. Dabei ist der Randbereich nicht verdickt sondern gezielt verdünnt.
Die Verdünnung des Randbereichs ist erwünscht, weil die Ränder durch die weitere Verarbeitung
oft dicker werden und dadurch ein Ausgleich geschaffen wird.
[0058] Es ist aber auch möglich, das Vlies kontinuierlich gleichförmig abzulegen, wie in
Fig. 7c gezeigt oder wie in Fig. 7d gezeigt, ein gezielt unregelmäßiges Ablageprofil
zu erzeugen.
[0059] Alternativ zu der beschriebenen Antriebskette 52 mit den separat antreibbaren Kettenrädern
62,64 ist es auch möglich, den Oberwagen 10 und den Legewagen 14 unmittelbar über
Linearantriebe zu steuern. In diesem Fall wird keine Antriebskette 52 benötigt, allerdings
wird mit gleichem Verlauf wie die Antriebskette 52 ein Seilzug eingesetzt, um die
Spannwagenbewegung zu steuern.
[0060] Eine weitere Antriebsvariante besteht darin, einen Verzug unmittelbar durch Steuerung
der Geschwindigkeit des Förderbandes 18 an den Stellen E und F einzustellen. Hierzu
werden die Umlenkwalzen 28 und 32 bzw. 34 elektronisch gesteuert angetrieben. Anstelle
der Antriebskette 52 tritt ein Seilzug, wobei sich die Bewegung des Oberwagens des
Spannwagens 12 und des Legewagens 14 allein aus dem Antrieb des Förderbands 18 ergibt.
1. Florleger mit mindestens zwei hin- und hergehenden, an den Umkehrpunkten ihres Fahrwegs
beschleunigten Wagen (10,14), nämlich einem Oberwagen (10) und einem Legewagen (14),
mit mindestens zwei endlos umlaufenden, über Umlenkwalzen (26',26'',28,30,32, 34,36,24;38',38'',40,28,41,42,44,48,50)
geführten Förderbändern (18,20), zwischen denen der einlaufende Flor (4) zumindest
zwischen Oberwagen (10) und Legewagen (14) aufgenommen, klemmend geführt und transportiert
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Oberwagen (10) zwei Umlenkwalzen (26', 26'') für das den einlaufenden Flor
(4) transportierende Förderband (18) angeordnet sind und daß die Umlenkwalzen (26',26'')
derart zueinander versetzt angeordnet sind, daß sich ein unter einem spitzen Winkel
α zur Horizontalen absinkender Abschnitt des ersten Förderbandes (18) ergibt.
2. Florleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Oberwagen (10) zwei
versetzt zueinander angeordnete Umlenkwalzen (38',38'') für das zweite Förderband
(20) angeordnet sind, derart daß sich auch für das zweite Förderband ein absinkender
Abschnitt ergibt, der gemeinsam mit dem absinkenden Abschnitt des ersten Förderbandes
(18) einen Öffnungswinkel β zwischen den beiden Förderbändern (18,20) im Oberwagen
(10) bildet.
3. Florleger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungswinkel β variabel
einstellbar ist.
4. Florleger nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungswinkel
β aufgrund der Anordnung der Walzen (38',38'') bis auf ca. 20° reduzierbar ist.
5. Florleger nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffnungswinkel
β zwischen den beiden Förderbändern (18,20) über 90° beträgt.
6. Florleger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Florführung
des Flors (4) vor der Umlenkwalze (28) bogenförmig ist.
7. Florleger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Florführung
des Flors (4) vor der Umlenkwalze (28) polygonförmig ist.
8. Florleger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Legewagen
(14) zusätzlich zu den Umlenkwalzen (30,44) für die jeweiligen Förderbänder (18,20)
oberhalb der Austrittsstelle (46) eine Führungswalze (41) für eines der Förderbänder
(18,20) aufweist.
9. Florleger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eines der
Förderbänder (18,20) über eine Umlenkwalze (40) im Oberwagen (10) in die gleiche Richtung
des anderen Förderbandes (18,20) umlenkbar ist und im Legewagen (14) über eine weitere
Umlenkwalze (42) von dem anderen Förderband (18,20) trennbar ist.
10. Florleger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die sich im
Oberwagen (10) gegenüberliegenden Umlenkwalzen (26'',38'') für die beiden Förderbänder
(18,20), die zwischen sich den Flor (4) aufnehmen, im wesentlichen in der gleichen
horizontalen Ebene angeordnet sind.
11. Florleger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die sich
gegenüberliegenden Umlenkwalzen (26'',38'') im wesentlichen den gleichen Durchmesser
aufweisen.
12. Florleger nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Flor
(4) im Bereich vor dem Oberwagen (10) horizontal geführt ist.
13. Florleger nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberwagen
(10) eine Umlenkwalze (40) aufweist, die außerhalb des zugeordneten, endlos umlaufenden
Förderbandes (20) angeordnet ist, wobei das Förderband (20) die innerhalb des Förderbandes
angeordnete Umlenkwalze (38'') und die außerhalb angeordnete Umlenkwalze (40) sukzessive
umläuft und sich dabei tangential dem anderen Förderband (18) annähert, um den Flor
(4) zwischen sich aufzunehmen.
14. Florleger nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß den sich
gegenüberliegenden Umlenkwalzen (26'',38'',30,44) eines Wagens (14), zwischen denen
der Flor (4) hindurchgeführt ist, eine Führungswalze (41) zugeordnet ist, die eines
der Förderbänder (18,20) führt.
15. Florleger mit mindestens zwei hin- und hergehenden, an den Umkehrpunkten ihres Fahrwegs
beschleunigten Wagen (10,14), nämlich einem Oberwagen (10) und einem Legewagen (14),
mit mindestens zwei endlos umlaufenden, über Umlenkwalzen geführten Förderbändern
(18,20), zwischen denen der einlaufende Flor (4) zumindest zwischen Oberwagen (10)
und Legewagen (14) aufgenommen, klemmend geführt und transportiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das den einlaufenden Flor (4) transportierende Förderband (18) nach einem zunächst
horizontalen Abschnitt vor dem Oberwagen (10) einen unter einem spitzen Winkel α zur
Horizontalen absinkenden Abschnitt im Bereich des Oberwagens (10) aufweist.
16. Verfahren zum Herstellen eines Vlieses
- durch Aufnehmen eines auf einem Förderband (18) einlaufenden Flores (4) zwischen
zwei endlos umlaufenden Förderbändern (18,20) in einer Einlaufzone in einem in Richtung
des einlaufenden Flores hin- und herfahrbaren, die Förderbänder (18,20) umlenkenden
Oberwagen (10) eines Florlegers,
- durch Transportieren des Flores (4) zwischen den Förderbändern (18,20) über mindestens
einen Teilabschnitt des Weges zwischen dem Oberwagen (10) und einem über die gesamte
Legebreite hin- und herfahrbaren ebenfalls die Förderbänder (18,20) umlenkenden Legewagen
(14) des Florlegers, und
- durch Ablegen des Flores (4) an einer Austrittsstelle (46) des Legewagens (14) auf
eine Abführungseinrichtung (6)
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flor (4) in der Einlaufzone zunächst unter einem spitzen Winkel zur Horizontalen
absinkt und dann zwischen den Förderbändern (18,20) aufgenommen wird.