[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Selbstklebeetikett vorzugsweise zur Etikettierung
von zylindrischen oder prismatischen Behältnissen, mit einer selbstklebenden Obermaterialbahn,
die mindestens einen abtrennbaren Randabschnitt aufweist, und mit Mitteln zur Verhinderung
einer dauerhaften Klebeverbindung zwischen dem abtrennbaren Randabschnitt und seiner
Unterlage nach dem Anbringen des Etiketts auf dem Behältnis.
[0002] Ein Etikett dieser Art ist aus EP-A 0 463 193 bekannt. Ein solches Etikett dient
gewöhnlich zur Etikettierung von verhältnismäßig kleinen zylindrischen Behältnissen,
wie beispielsweise Arzneimittelampullen. Der abtrennbare Randabschnitt ist dazu bestimmt,
die auf dem Selbstklebeetikett enthaltene Information an einem anderen Ort wiederzugeben,
beispielsweise in einer Patientenkartei oder einer Spritze.
[0003] Bei dem bekannten Selbstklebeetikett ist vorgesehen, daß es an dem dem abtrennbaren
Randabschnitt entgegengesetzten Ende mindestens einen Bereich mit einer klebstoffabweisenden
Glattschicht aufweist, und daß es von der Außenkante des abtrennbaren Abschnitts bis
zur Außenkante des die Glattschicht aufweisenden Bereichs eine Abmessung hat, die
größer als der einfache und kleiner als der zweifache Umfang des zu etikettierenden
Behältnisses ist. Bei der Etikettierung eines Behältnisses liegt der abtrennbare Abschnitt
auf dem die Glattschicht aufweisenden Bereich und kann von diesem leicht entfernt
werden. Um die Klebstoff abweisende Glattschicht aufzubringen, ist jedoch eine spezielle
Druckmaschine erforderlich. Wenn die Glattschicht angebracht ist, kann an dieser Stelle
das Etikett nicht mehr bedruckt werden. Das Bedrucken des Etiketts mit Schrift- und
Bildzeichen muß daher vor dem Aufdrucken der Glattschicht erfolgen. Der Aufdruck kann
daher nicht vom Endverbraucher aufgebracht werden, da diesem in der Regel keine Druckmaschinen
zur Verfügung stehen, die den Aufdruck einer Klebstoff abweisenden Glattschicht ermöglichen.
[0004] Aus der DE-A-29 29 659 ist ein Selbstklebeetikett bekannt, das durch eine Schwächungslinie
in zwei Teile geteilt ist. Es ist eine Schutzfolie vorgesehen, die die Klebstoffschicht
des zweigeteilten Etiketts abdeckt. Auch diese Schutzfolie ist durch eine Perforation
in zwei Teile unterteilt, wobei jedoch die Perforation der Schutzfolie versetzt zur
Schwächungslinie des Etiketts verläuft. Das bekannte Etikett wird so verarbeitet,
daß ein Schutzfolienbereich abgezogen und das Etikett dann mit dem freiliegenden Haftmittel
an einer Flasche angeklebt wird. Daraufhin kann das Etikett an der Schwächungslinie
getrennt werden, und der abgetrennte Teil kann beispielsweise in eine Dokumentationsunterlage
eingeklebt werden. Derartige Etiketten benötigen viel Platz, da gewissermaßen zwei
Informationsträger nebeneinander angeordnet sind. Für kleine Behältnisse, wie beispielsweise
medizinische Ampullen, ist das bekannte Etikett nicht geeignet. Da die Schutzfolie
in zwei Etappen von Hand abgelöst werden muß, eignet sich das Etikett auch nicht für
ein maschinelles Aufspenden auf ein Behältnis.
[0005] Aus der DE-A-36 25 904 ist des weiteren ein Selbstklebeetikett bekannt, bei dem zwei
ein Druckbild aufweisende Selbstklebefolien unter Zwischenschaltung einer Glattschicht
übereinander angeordnet sind. Nach dem automatischen Aufspenden des Selbstklebeetiketts
auf ein Behältnis kann das obere Etikett entfernt und beispielsweise in eine Dokumentationsunterlage
eingeklebt werden. Die Information über den Inhalt des Behältnisses wird danach auf
dem unteren Etikett sichtbar. Dieses bekannte Selbstklebeetikett ist zwar platzsparend,
bei dem Etikettieren von sehr kleinen Behältnissen mit einem sehr kleinen Krümmungsradius
hat es sich jedoch gezeigt, daß an den Etikettenrändern Spuren von Klebstoff austreten.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei dem Anordnen des Etiketts auf einem Behältnis
mit sehr keinem Krümmungsradius die beiden Etikettenlagen eine unterschiedliche Dehnung
erfahren. Der Klebstoffaustritt wird insbesondere im medizinischen Bereich als störend
empfunden. Darüberhinaus ist die Herstellung des aus verschiedenen Schichten bestehenden
Etiketts aufwendig und teuer.
[0006] Aus der EP-A-0 239 273 ist ein Selbstklebeetikett aus zwei nebeneinander angeordneten,
durch eine Perforationslinie trennbaren Teilen bekannt. Um zu verhindern, daß der
abtrennbare Teil eine dauerhafte Klebeverbindung mit seiner Unterlage (Arzneimittelflasche
oder Oberfläche des übrigen Teils des Etiketts) eingeht, ist vorgesehen, daß der Klebstoff
des abtrennbaren Teils mit einem Ölfilm bedruckt wird oder in sonstiger Weise die
Klebewirkung in diesem Bereich reduziert wird. Dies hat jedoch zur Folge, daß der
abtrennbare Teil nach seiner Abtrennung infolge der reduzierten Klebewirkung auch
nicht mit ausreichender Festigkeit in einer Dokumentationsunterlage oder beispielsweise
an einer Spritze haften bleibt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Selbstklebeetikett der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem der Aufdruck von Bildern oder Schriftzeichen auf der ganzen
Etikettenoberfläche als letzter Schritt der Herstellung erfolgen kann.
[0008] Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß die Mittel zur Verhinderung einer dauerhaften
Klebeverbindung aus einer Glattschichtfolie bestehen, die auf der Klebeschicht im
Bereich des Randabschnittes angeordnet ist.
[0009] Da erfindungsgemäß die gesamte Oberfläche des Selbstklebeetiketts frei von Mitteln
zur Verhinderung einer dauerhaften Klebeverbindung ist, kann die Oberfläche mit jedem
beliebigen Druck auch dann noch bedruckt werden, wenn das Etikett sonst vollkommen
fertiggestellt ist. Insbesondere können die Selbstklebeetiketten als Blankoetiketten
an den Endverbraucher geliefert werden, der sie unmittelbar vor dem Aufspenden auf
ein Behältnis nach seinen Vorstellungen bedrucken kann. Die Glattschichtfolie, die
auf der Klebeschicht im Bereich des Randabschnittes, also auf der Rückseite des Etiketts
angeordnet ist, verhindert zuverlässig, daß der Randabschnitt sich mit seinem Untergrund
verbindet, wenn das Etikett auf dem Behältnis appliziert wird.
[0010] Wenn die Glattschicht nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung eine
Selbstklebeschicht ist, haftet die Glattschicht fest auf dem Untergrund, bei dem es
sich um den gegenüberliegenden Teil des Etiketts handelt, wenn das Etikett eine Länge
aufweist, die größer als der Umfang des Behältnisses ist und überlappend an diesem
angeordnet wird. Dagegen besteht zwischen der klebstoffreien Oberfläche der Glattschicht
und der klebstoffbeschichteten Unterseite des Etiketts eine nur lose Verbindung. Diese
reicht zwar aus, um den Randabschnitt flach anliegend auf der Glattschichtfolie zu
halten. Er kann jedoch mit dem Finger leicht von der Glattschicht abgehoben und entfernt
werden. Die Glattschichtfolie verbleibt dabei auf der Oberfläche des Etiketts haften
und stellt gewissermaßen eine "Transferfolie" dar.
[0011] Wenn die Glattschichtfolie nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform transparent
ist, bleibt der Aufdruck des Etiketts in diesem Bereich, in dem die Glattschichtfolie
aufgeklebt ist, voll sichtbar, wenn der Randabschnitt abgetrennt ist.
[0012] Vorteilhafterweise wird als Glattschichtfolie eine Silikonfolie verwendet.
[0013] Das Abtrennen das Randabschnittes kann durch eine Perforierung erleichtert werden.
Eine Anfaßlasche an dem Randabschnitt, die frei von Klebstoff gehalten ist oder in
deren Bereich die Klebewirkung des Klebstoffs aufgehoben ist, erleichtert ebenfalls
das Anheben und Entfernen des Randabschnittes.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, den Randabschnitt
durch eine Stanzung in mindestens zwei Teile zu unterteilen. Diese Teile können die
gleiche Information tragen. Sie können etwa in eine Dokumentationunterlage eingeklebt
und an einer Spritze befestigt werden.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeipieles näher erläutert.
[0016] Es zeigt:
- Figur 1:
- Selbstklebeetiketten gemäß der Erfindung, die auf einem Trägerband angeordnet sind.
- Figur 2:
- Eine Ausführungsvariant zu Figur 1.
- Figur 3:
- Ein Selbstklebeetikett, das kreisförmig zusammengelegt ist, zur Erläuterung des Etikettietvorganges.
- Figur 4:
- Eine Detailansicht aus Figur 3.
- Figur 5:
- Eine Detailansicht wie in Figur 4, jedoch in dem Zustand, in dem der Randabschnitt
abgelöst wird.
[0017] Die Figuren zeigen das Selbstklebeetikett nicht maßstabsgetreu. Die Etikettbreite
wurde aus Gründen der besseren Darstellung teilweise verkürzt. Die Dicken der einzelnen
Schichten sind aus Gründen der bessseren Darstellung übertrieben groß gezeichnet.
[0018] In Figur 1 ist ein Trägerband 8 zu erkennen, das eine klebstoffabweisende Glattschichtoberfläche
aufweist. Auf dem Trägerband 8 sind zwei Selbstklebeetiketten 11 gemäß der Erfindung
angeordnet. Zu jedem Selbstklebeetikett 11 gehört eine Obermaterialbahn 1 und ein
Streifen 3 einer Glattschichtfolie, die an ihrer zu dem Trägerband 8 weisenden Seite
eine Selbstklebeschicht 5 aufweist. Die Obermaterialbahn 1 ist an ihrer zum Trägerband
weisenden Seite mit einer Klebstoffschicht 4 versehen. Klebstoffschichten sind in
den Zeichnungen stets durch dicke schwarze Linien angedeutet. Die Glattschichtfolie
3, bei der es sich um eine nur wenige µ dicke Silikonfolie handelt, ist von der selbstklebenden
Obermaterialbahn 1 überdeckt, die das eigentliche Etikett darstellt. Das Etikett haftet
mit seiner klebstoffbeschichteten Seite einerseits auf der Oberseite des Trägerbandes
8 und andererseits auf der Oberfläche der Glattschichtfolie 3. Das Obermaterial 1
ist mit einer Perforationsstanzung 6 versehen, durch die ein Randbereich 2 abgetrennt
wird, der unmittelbar über der Glattschichtfolie 3 liegt. Der Randbereich 2 ist durch
eine Querstanzung 7 in zwei Teile unterteilt. In den Bereichen 9 und 10 ist die Klebstoffschicht
4 der Obermaterialbahn 1 bedruckt, sodaß dort keine Klebewirkung entsteht und die
genannten Bereiche 9 und 10 als Anfaßlasche dienen können. Zum Bedrucken steht die
ganze Oberfläche des Etiketts 1, einschließlich des Randabschnitts 2 zur Verfügung.
[0019] Figur 2 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der die Selbstklebeetiketten auf dem
Trägerband 8 um 90° gedreht gegenüber der Anordnungsweise der Figur 1 angeordnet sind.
Die Ausführungsvariante gemäß Figur 2 eignet sich besonders für das maschinelle Aufspenden
der Etiketten. Ansonsten ist der Aufbau der gleiche wie in Figur 1 gezeigt. Auf die
Beschreibung wird insoweit Bezug genommen.
[0020] Der Gebrauch des Etiketts 11 soll im folgenden an Hand der Figur 3 näher erläutert
werden. In Figur 3 ist das Etikett 11 im Querschnitt gezeigt, wie es um den Bauch
einer Arzneimittelampulle gewunden ist. Die Ampulle selbst ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt. Das Obermaterial 1 haftet mit seiner Klebstoffschicht 4 auf der
Oberfläche einer Arzneimittelampulle. Das Etikett weist eine Breite auf, die größer
als der Umfang der Arzneimittelampulle ist, sodaß es auf der Arzneimittelampulle überlappend
angeordnet werden kann, d.h. der Randabschnitt 2 liegt über dem entgegengesetzen Randbereich
der Obermaterialbahn 1. Auf der Klebstoffschicht 4 haftet im Bereich des Randabschnitts
2 die Glattschichtfolie 3. Die Glattschichtfolie 3 weist eine Klebstoffschicht 5 auf.
Wenn der Randabschnitt 2 gegen seinen Untergrund gedrückt wird, wie dies in der Vergrößerung
der Figur 4 gezeigt ist, verbindet sich die Klebstoffschicht 5 fest mit der Obermaterialbahn
1 des Etiketts, die unmittelbar unter dieser Schicht liegt.
[0021] Der Zustand der Verbindung ist in Figur 4 gezeigt. Wenn die auf diese Weise etikettierte
Arzneimittelampulle zum Verbraucher (Arzt oder Patient) gelangt, liegt die gesamte
Obermaterialbahn 1 des Etiketts flach an der Ampulle an. Das Hervorquellen von Klebstoff,
das sonst beim Etikettieren von besonders kleinen Behältnissen auftritt, ist vollkommen
vermieden. Da es sich jedoch bei der Folie 3 um eine Folie mit einer Glattschichtoberfläche
handelt (Silikonfolie), ist die Haftung zwischen der außen liegenden Materialbahn
und der Glattschichtfolie herabgesetzt, sodaß der Randabschnitt 2 mit dem Fingernagel
angehoben werden kann. Das Anheben des Randabschnittes 2 ist in Figur 5 gezeigt. Der
Randabschnitt 2 kann mittels der in Figur 1 gezeigten Perforierung im Bereich des
Pfeiles P abgerissen werden. Der Randabschnitt 2, der an seiner Unterseite die Klebeschicht
4 aufweist, stellt wiederum ein Selbstklebeetikett dar, das an einem anderen Ort sicher
befestigt werden kann.
[0022] Da die Glattschichtfolie 3 transparent ist, wird nach Entfernen des Randabschnittes
2 der Blick auf den unter dem Randabschnitt gelgenen Teil des Etiketts 1 freigegeben.
Dieser Bereich kann folglich bedruckt sein und kann insbesondere den gleichen Aufdruck
wie der Randabschnitt 2 tragen, sodaß nach Entfernen des Randabschnitts 2 keine Information
von dem an der Arzneimittelampulle haftenden Etikett verlorengeht.
1. Selbstklebeetikett (11) mit einer selbstklebenden Obermaterialbahn (1), die einen
abtrennbaren Randabschnitt (2) aufweist, und mit Mitteln zur Verhinderung einer dauerhaften
Klebeverbindung zwischen dem abtrennbaren Randabschnitt (2) und seiner Unterlage nach
dem Anbringen des Etiketts auf einem Gegenstand, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Verhinderung einer dauerhaften Klebeverbindung aus einer Glattschichtfolie
(3) bestehen, die auf der Klebstoffschicht (4) der Obermaterialbahn (1) im Bereich
des Randabschnittes (2) angeordnet ist.
2. Selbstklebeetikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glattschichtfolie
(3) eine Selbstklebeschicht (5) aufweist.
3. Selbstklebeetikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glattschichtfolie
(3) transparent ist.
4. Selbstklebeetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Glattschichtfolie (3) eine Silikonfolie ist.
5. Selbstklebeetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Randabschnitt (2) durch eine Perforierung (6) abgeteilt ist.
6. Selbstklebeetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Randabschnitt (2) mindestens eine Anfaßlasche (9, 10) aufweist.
7. Selbstklebeetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Randabschnitt (2) durch eine Stanzung (7) in mindestens zwei Teile (2a, 2b) unterteilt
ist.