[0001] Die Erfindung betrifft eine Changiervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Zum Aufspulen von Fäden bei extrem hohen Fadengeschwindigkeiten - zum Beispiel 6
000 m/min - sind Changiereinheiten bekannt, bei denen der Faden durch Flügel hin und
her geführt wird, die auf zwei mit konstanter Drehzahl gegensinnig rotierenden Rotoren
propellerartig angeordnet sind. Die alternierende Bewegung des Fadens wird dabei nicht
wie bei herkömmlichen Changiereinheiten durch einen einzigen, hin und her bewegten
Fadenführer bewirkt, sondern dadurch, daß in zwei benachbarten Ebenen gegensinnig
bewegte Flügel abwechselnd den Faden erfassen und führen. Die Übergabe des Fadens
von einem Flügel des anderen Rotors wird durch exzentrische Anordnung der Welle des
einen Rotors relativ zur Welle des anderen Rotors und/oder durch zusätzliche feststehende
Fadenführungselemente, wie zum Beispiel ein Fadenführungslineal, ermöglicht. Die Changierung
wird ohne hin und her bewegte Maschinenteile bewerkstelligt.
[0003] Die Erfindung geht von einer Changiervorrichtung aus, die in der DE-OS 33 07 915
(Figur 9) beschrieben ist. Diese Changiervorrichtung ist für eine Maschine zum gleichzeitigen
Aufspulen mehrer parallel anlaufender Fäden bestimmt. Entsprechend der Anzahl der
Fäden weist die Changiervorrichtung mehrere Flügelchangiereinheiten auf, die in einer
Reihe angeordnet sind, so daß die Flügel der ersten Rotoren aller Changiereinheiten
gemeinsam in einer ersten Ebene, die Flügel der zweiten Rotoren aller Changiereinheiten
in einer zweiten Ebene liegen.
[0004] Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Ebene rotieren die Flügel benachbarter
Changiereinheiten gegensinnig. Bei entsprechender Phasenlage können sich die Drehkreise
überlappen, ohne daß die Flügel aneinander schlagen oder sich gegenseitig behindern.
Die Überlappung der Drehkreise ergibt sich zwangsläufig aus der Forderung, die Zwischenräume
zwischen den Changierhüben benachbarter Changiereinheiten sehr klein zu halten. Die
Spulenhülsen, auf denen die Fäden aufgewickelt werden, können auf einer einzigen langen
Spulspindel aufgespannt sein, so daß sie stirnseitig dicht aneinander liegen.
[0005] Bei der bekannten Vorrichtung ist der Antrieb der ersten Rotoren ebenso wie der Antrieb
der zweiten Rotoren als ebener Vielwellenantrieb ausgebildet. Ein beidseitiger verzahnter
Antriebsriemen, der mit einer gezahnten Antriebsscheibe kämmt, umschlingt die Zahnscheiben
der ersten Rotoren benachbarter Changiereinheiten wechselseitig. Ein anderer Antriebsriemen,
der mit einer gezahnten Antriebsscheibe kämmt, umschlingt die Zahnscheiben der zweiten
Rotoren benachbarter Changiereinheiten wechselseitig.
[0006] Die Länge der Antriebsriemen kann durch herstellungsbedingte Toleranzen, durch Alterungsprozesse,
infolge der im Betrieb bestehenden Zugspannung und infolge von Temperaturänderungen
von ihrem Nennwert abweichen. Bei einem Riemengetriebe führen derartige Abweichungen
zu Phasenfehlern der Rotoren. Je größer die Trumlänge zwischen antreibender Scheibe
und angetriebener Scheibe, desto größer kann der Phasenfehler sein. Die Abweichungen
können bei verschiedenen Riemen unterschiedlich groß und nicht beeinflußbaren Änderungen
unterworfen sein. Bei der bekannten Vorrichtung können sich durch unterschiedliche
Längenabweichungen der beiden Antriebsriemen bei den Rotoren der am weitesten von
den antreibenden Scheiben entfernten Changiereinheiten Phasendifferenzen von mehreren
Grad ergeben. Derartige Differenzen führen zu Störungen bei der Fadenverlegung.
[0007] Die EP-B1-0 194 648 befaßt sich mit dem Problem, eine spielfreie, exakte Phasenlage
der Flügel sicherzustellen, um die erwähnten Störungen bei der Fadenverlegung zu vermeiden.
Es wird eine Changiereinheit beschrieben, bei der der erste Rotor von einer Innenverzahnung
des zweiten Rotors über eine Vorgelegewelle angetrieben ist. Diese ist ebenso wie
die Welle des ersten Rotors in einer Exzenterbuchse gelagert, die relativ zum Gehäuse
verstellbar ist. Durch Verdrehen der Exzenterbuchsen relativ zueinander wird bei der
Montage des Getriebes zunächst die Getriebeeinheit so eingestellt, daß kein Zahnspiel
mehr besteht. Sodann werden die Flügel so auf die Grundkörper montiert, daß sie sich
an genau festgelegten Positionen treffen. Diese Konstruktion ist äußerst kompliziert
und teuer.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Changiervorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 mit einfachen Mitteln die Phasendifferenzen auf
ein unschädliches Maß zu vermindern.
[0009] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
gelöst. Erfindungsgemäß wird bei jeder Changiereinheit der eine der beiden Rotoren
unmittelbar durch den Antriebsriemen angetrieben. Der andere Rotor wird mittels der
zugeordneten Rolle, die neben dem Rotorpaar angeordnet sit, indirekt ebenfalls von
dem Antriebsriemen angetrieben. Dadurch wird der Einfluß etwaiger Längenabweichungen
des Antriebsriemens auf die relative Phasenlage der beiden Rotoren auf ein unschädliches
Maß reduziert. Die zwischen den beiden Rotoren und der zugeordneten Rolle wirksamen
Trumlängen sind so klein, daß sie nur eine unbedeutende Phasendifferenz verursachen
können.
[0010] Gegenüber dem Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht, läßt sich der Fehler
leicht um einen Faktor in der Größenordnung 10 verkleinern. Die zur Durchführung dieser
Verbesserung erforderlichen Getriebeelemente sind einfache Zahnscheiben und Zahnriemen,
die von spezialisierten Herstellern serienmäßig hergestellt werden und daher relativ
billig sind.
[0011] Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand vereinfacht dargestellter
Ausführungsbeispiele.
[0012] Figur 1 zeigt eine Changiereinheit im Schnitt.
[0013] Figur 2 zeigt perspektivisch eine propellerartige Flügelanordnung.
[0014] Figur 3 zeigt perspektivisch eine Changiervorrichtung.
[0015] Figur 4 zeigt perspektivisch eine andere, bevorzugte Changiervorrichtung.
[0016] Figur 5 zeigt stark vereinfacht in Perspektive eine weitere Changiervorrichtung gemäß
der Erfindung.
[0017] Figur 6 zeigt einen Ausschnitt aus Figur 5 in vergrößertem Maßstab mit zusätzlichen
Details.
[0018] Die am deutlichsten in Figur 1 erkennbare Changiereinheit ist auf einer Grundplatte
1 montiert. Sie umfaßt ein Rotorpaar, bestehend aus einem ersten Rotor 2 und einem
zweiten Rotor 3.
[0019] Der erste Rotor 2 umfaßt eine Welle 4, eine propellerartige Anordnung von Flügeln
5 und eine Zahnscheibe 6. Die Welle 4 ist in einer exzentrischen Bohrung einer Buchse
7 gelagert, die eine kreisrunde Öffnung der Grundplatte 1 durchdringt und an der Grundplatte
1 festgeschraubt ist.
[0020] Wie Figur 2 zeigt, sind drei Flügel 5 - in radialer Richtung justierbar - an einer
Scheibe 8 befestigt. Diese ist durch Schrauben 9 mit einem Flansch eines Halteringes
10 verbunden, der auf einem Ende der Welle 4 sitzt. Die von den Schrauben 9 durchdrungenen
Öffnungen 11 der Scheibe 8 haben die Form von kurzen Bögen und erlauben so eine Winkeljustierung
der Scheibe 8 relativ zur Welle 4. Auf dem anderen Ende der Welle 4 ist die Zahnscheibe
6 angebracht.
[0021] Auf der zylindrischen Mantelfläche der Buchse 7 ist zwischen der Scheibe 8 und der
Grundplatte 1 der ringförmige Grundkörper 12 des zweiten Rotors 3 gelagert. An einem
flachen Ring 13, der durch Schrauben 14 mit dem Grundkörper 12 verbunden ist, sind
- ähnlich wie die Flügel 5 an der Scheibe 8 - Flügel 15 befestigt. Auf dem Grundkörper
12 sitzt eine Zahnscheibe 16.
[0022] Dem Rotorpaar 2, 3 ist eine eng benachbarte Rolle 17 zugeordnet, bestehend aus einer
Welle 18, einem ersten Zahnkranz 19 und einem zweiten Zahnkranz 20. Die Welle 18 sitzt
drehbar in einer Lagerbuchse 21, die mit der Grundplatte 1 verschraubt ist. Die Zahnkränze
19, 20 sind auf den beiden Enden der Welle 18 befestigt, so daß ihre Hauptebenen mit
den Hauptebenen der Zahnscheiben 6, 16 übereinstimmen. Sie sind mit Bordscheiben 22
versehen.
[0023] Ein O-förmiger Zahnriemen 23 umschlingt die Zahnscheibe 16 und den Zahnkranz 20 nach
Art eines offenen Riemengetriebes. Die Lagerbuchse 21 ist exzentrisch ausgeführt,
das heißt die Bohrung, in der die Lager der Welle 18 sitzen, ist exzentrisch zur zylindrischen
Außenfläche. Durch eine kleine Drehung der Lagerbuchse 21 läßt sich die Spannung des
Zahnriemens 23 einstellen.
[0024] Figur 3 zeigt eine Changiervorrichtung, die aus insgesamt vier Changiereinheiten
A, B, C, D besteht. Um die Zugehörigkeit der einzelnen Teile zu einer bestimmten Changiereinheit
zu kennzeichnen, wird dem Bezugszeichen des Teils jeweils der entsprechende Buchstabe
vorangestellt.
[0025] Die vier Changiereinheiten A ... D sind in einer Reihe auf der gemeinsamen Grundplatte
1 angeordnet, so daß die Punkte, in denen die Achsen aller Rotoren A2 ... D2 die Ebene
der Grundplatte 1 durchstoßen, auf einer geraden Linie 24 liegen. Die Rotoren 2, 3
haben bei diesem Ausführungsbeispiel je zwei Flügel.
[0026] Die Drehkreise der Flügel A5 ... D5 liegen in einer gemeinsamen Ebene, die Drehkreise
der Flügel A15 ... D15 liegen in einer eng benachbarten parallelen Ebene. Die Abstände
zwischen den Rotorpaaren A2, A3 der Changiereinheit A zu den Rotorpaaren B2, B3 der
benachbarten Changiereinheit B sind so bemessen, daß sich die Drehkreise der Flügel
A5, A15 mit den Drehkreisen der Flügel B5, B15 überschneiden. Die Flügel B5 sind zu
den Flügeln A5 90° phasenversetzt, ebenso die Flügel B15 zu den Flügeln A15. Entsprechendes
gilt für die übrigen Changiereinheiten. Abwechselnd mit den Rotorpaaren sind die zugeordneten
Rollen A17 ... D17 angeordnet. Ihre Drehachsen durchstoßen die Ebene der Grundplatte
1 ebenfalls auf der Linie 24.
[0027] Der gemeinsame Antrieb ist als ebenes Vielwellengetriebe ausgebildet. Ein beidseitig
gezahnter Antriebsriemen 25, der mit einer gezahnten Antriebsscheibe 26 kämmt, greift
an den Zahnscheiben A6 ... D6 und an den Zahnkränzen A19 ... D19 an. Er umschlingt
die Zahnscheibe Ab und den Zahnkranz A19 etwa S-förmig, so daß die Verzahnung der
einen Seite des Antriebsriemens 25 mit der Zahnscheibe A6, die Verzahnung der anderen
Seite mit dem Zahnkranz A19 kämmt. An der Zahnscheibe B6 der benachbarten Changiereinheit
greift dieselbe Seite des Antriebsriemens 25 an wie an dem Zahnkranz A19.
[0028] Dagegen kämmt der Zahnkranz B19 wieder mit der anderen Seite des Antriebsriemens
25. Um die wechselseitige Umschlingung zu verdeutlichen, ist in den Figuren 3 bis
6 die eine Seite des Antriebsriemens 25 durch eine Punktierung, die andere durch eine
Schraffur gekennzeichnet.
[0029] Die Antriebsscheibe 26 sitzt auf der Welle eines nicht dargestellten Motors und dreht
sich im Betrieb in Richtung des Pfeils 27. Mit demselben Drehsinn rotiert die Zahnscheibe
A6 und mit ihr der Flügel A5. Infolge der wechselseitigen Riemenumschlingung wird
der Zahnkranz A19 und mit ihm auch der Zahnkranz A20 im entgegengesetzten Drehsinn
angetrieben. Durch das offene Riemengetriebe A20, A23, A16 wird der Flügel A15 im
gleichen Sinne wie die Rolle A17 und gegensinnig zu dem Flügel A5 gedreht.
[0030] Die Übersetzungsverhältnisse sind so aufeinander abgestimmt, daß die Flügel A5, A15
mit der gleichen Drehzahl umlaufen.
[0031] Ebenfalls gegensinnig zur Zahnscheibe A6 dreht sich die Zahnscheibe B6 und mit ihr
der Flügel B5. Die Rolle B17 bewirkt, daß der Flügel B15 wieder im umgekehrten Drehsinn
rotiert.
[0032] Für die weiteren Changiereinheiten C, D gilt das Entsprechende.
[0033] Auch bei dem abgewandelten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 sind die Rotorpaare
der Changiereinheiten A ... D in einer Reihe, das heißt längs einer geraden Linie
24 angeordnet. Die Rollen A17 ... D17 sind abwechselnd auf der einen und auf der anderen
Seite der Linie 24 angeordnet. Wegen der abgewandelten Konfiguration ist der Antriebsriemen
über eine zusätzliche Umlenkscheibe 28 geführt. Bezüglich der Betriebsweise besteht
Übereinstimmung mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3.
[0034] Das Ausführungsbeispiel der Figur 4 erlaubt bei gegebenem Changierhub den Einsatz
größerer Zahnscheiben 6, 16 und Zahnkränze 19, 20. Es wird daher insbesondere bei
kleinen Changierhüben bevorzugt.
[0035] Zur Verdeutlichung der Einbausituation sind in Figur 4 einige zusätzliche Teile angedeutet.
An der Grundplatte 1 ist für die einzelnen Changiereinheiten A ... D mittels einer
Profilleiste 29 je ein gekrümmtes Fadenführungslineal C30, D30 befestigt, an dem im
Betrieb der zulaufende Faden C31, D31 anliegt. Das Leitlineal begünstigt in bekannter
Weise eine sichere Changierung. Unter den Fadenführungslinealen C30, D30 befindet
sich eine Leitwalze 32, die von dem Faden längs eines Bogens umschlungen wird. Schräg
unter der Leitwalze 32 hat man sich die nicht dargestellte Spule vorzustellen. Die
Aufspulmaschine und die Anordnung der Changiervorrichtung an der Aufspulmaschine entsprechen
dem Stand der Technik. Daher ist eine ins einzelne gehende Beschreibung entbehrlich.
[0036] Die beiden bisher beschriebenen Ausführungsbeispiele können in der Weise abgewandelt
werden, daß der gemeinsame Antriebsriemen 25 an den Zahnscheiben A16 ... D16 und an
den Zahnkränzen A20 ... D20 angreift und die Zahnscheiben A6 ... D6 indirekt über
Zwischengetriebe A17 ... D17; A23 ... D23 angetrieben werden.
[0037] Diese Anordnung dürfte jedoch in der Praxis meistens weniger vorteilhaft sein. Sie
gehört aber zur Erfindung und wird auch vom Wortlaut des Patentanspruchs 1 umfaßt,
der auch dann zutrifft, wenn die Bezeichnungen "erster Rotor" und "zweiter Rotor"
vertauscht werden.
[0038] Die Figuren 5 und 6 veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel, welches insgesamt sechs
Changiereinheiten A bis F aufweist. Wie die Figur 6 am Beispiel der Changiereinheit
F zeigt, ist der Rotor F2 mit den Flügeln F5 und der Zahnscheibe F6 auf der Grundplatte
1 montiert. Die Lager des Rotors F3, zu dem die Flügel F15 und die Zahnscheibe F16
gehören, sind an einer zusätzlichen Platte 1' angebracht, die parallel zur Grundplatte
1 angeordnet ist. Die beiden Rotoren können koaxial gelagert sein. Ihre Achsen können
auch, wie bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel, zueinander seitlich
versetzt sein. Die Ebenen, in denen die Flügel F5, F15 umlaufen, liegen eng beieinander
zwischen Grundplatte 1 und Platte 1'. Dabei liegt - anders als bei Figur 1 - die Umlaufebene
der zum Rotor F2 gehörenden Flügel F5 näher bei der Grundplatte 1 als diejenige der
Flügel F15 des Rotors F3. Die Zahnscheibe F6 sitzt auf der Seite der Grundplatte 1,
die der Platte 1' abgekehrt ist, das heißt in Figur 6 auf der Oberseite. Das Gleiche
gilt für den Zahnkranz F19 der Rolle F17, deren Welle F18 die Grundplatte 1 durchdringt.
Daher liegt der Zahnkranz F20 ebenso wie die Zahnscheibe F16 des Rotors F3 in dem
Zwischenraum zwischen Grundplatte 1 und Platte 1'.
[0039] Gemäß Figur 5, die vornehmlich den Verlauf des Antriebsriemens 25 verdeutlichen soll
und daher statt der kompletten Rotoren nur die Zahnscheiben A6 ... F6; A16 ... F16
ohne die zugehörigen propellerartigen Flügelanordnungen zeigt, sind die Rotorpaare
längs einer geraden Linie 24 angeordnet. Die Rolle A17, deren Welle A18 die Grundplatte
1 durchdringt, sitzt etwa in der Spitze eines gleichschenkligen Dreiecks, dessen Basis
zwischen den Rotorpaaren A2, A3 und B2, B3 liegt und dessen Schenkellänge so bemessen
ist, daß die Rotation der Flügel nicht durch die Welle 18 behindert wird. Entsprechend
sind die Rollen B17 ... F17 der übrigen Changiereinheiten angeordnet, das heißt sie
sind längs einer zur Linie 24 parallelen Linie 33 aufgereiht, und zwar relativ zu
benachbarten Rotorpaaren auf Lücke.
[0040] Um die Zahnscheibe A6 ist der Antriebsriemen 25 haarnadelförmig herumgeführt, ebenso,
jedoch mit entgegengesetzter Krümmung, um den Zahnkranz A19. Zwischen dem Zahnkranz
A19 und der Zahnscheibe B6 ist der Antriebsriemen 25 über eine zusätzliche, mit einer
Verzahnung versehene Leitscheibe B34 geführt. Diese ist in kurzem Abstand von der
Zahnscheibe B6 drehbar gelagert. Eine ähnliche Leitscheibe B35 ist in kurzem Abstand
von dem Zahnkranz B19 gelagert. Über diese ist der Antriebsriemen 25 zwischen Zahnkranz
B19 und Zahnscheibe C6 geführt. Die Leitscheibe B34, die Zahnscheibe B6, der Zahnkranz
B19 und die Leitscheibe B35 sind annähernd längs einer geraden Linie aufgereiht, so
daß sie von dem Antriebsriemen 25 wechselseitig umschlungen werden.
[0041] Die Changiereinheiten C und E entsprechen der Changiereinheit A, die Changiereinheit
D entspricht der Changiereinheit B. Die am Ende der Reihe angeordnete Changiereinheit
F unterscheidet sich von den Changiereinheiten B, D nur dadurch, daß dem Zahnkranz
F19 keine Leitscheibe zugeordnet ist. Das rücklaufende Trum des Antriebsriemens 25
läuft über eine Antriebsscheibe 26 und eine Umlenkscheibe 28.
1. Changiervorrichtung für eine Maschine zum gleichzeitigen Aufspulen mehrerer parallel
anlaufender Fäden
mit folgenden Merkmalen:
a) mehrere Changiereinheiten sind in einer Reihe angeordnet;
b) jede Changiereinheit umfaßt einen ersten Rotor und einen zweiten Rotor;
c) jeder Rotor umfaßt eine propellerartige Anordnung von Flügeln und eine drehfest
mit ihr verbundene Zahnscheibe;
d) die Flügel der ersten Rotoren aller Changiereinheiten liegen gemeinsam in einer
ersten Ebene, die Flügel der zweiten Rotoren aller Changiereinheiten in einer zweiten
Ebene;
e) der erste Rotor ist mit dem zweiten Rotor durch ein Getriebe gekoppelt, so daß
er gegensinnig drehbar ist;
f) ein beidseitig gezahnter Antriebsriemen, der mit einer Antriebsscheibe kämmt, umschlingt
die Zahnscheiben der ersten Rotoren benachbarter Changiereinheiten wechselseitig;
gekennzeichnet durch weitere Merkmale:
g) den Rotorpaaren (2, 3) der einzelnen Changiereinheiten (A, B, C, D, E, F) ist je
eine Rolle (17) zugeordnet, die einen ersten Zahnkranz (19) und einen zweiten Zahnkranz
(20) aufweist:
h) der Antriebsriemen (25) umschlingt die Zahnscheibe (6) des ersten Rotors (2) und
den ersten Zahnkranz (19) der zugeordneten Rolle (17) wechselseitig;
i) ein Zahnriemen (23) umschlingt nach Art eines offenen Riemengetriebes die Zahnscheibe
(16) des zweiten Rotors (3) und den zweiten Zahnkranz (20) der zugeordneten Rolle
(17).
2. Changiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorpaare (2,
3) und die Rollen (17) der einzelnen Changiereinheiten (A ... D) abwechselnd längs
einer geraden Linie (24) angeordnet sind.
3. Changiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorpaare (2,
3) der einzelnen Changiervorrichtungen (A ... D) längs einer geraden Linie (24) und
die zugehörigen Rollen (17) abwechselnd zu den beiden Seiten der Linie (24) angeordnet
sind.
4. Changiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorpaare (2,
3) der einzelnen Changiereinheiten (A ... F) längs einer geraden Linie (24) und die
zugehörigen Rollen (17) längs einer anderen, parallelen geraden Linie (33) angeordnet
sind und daß der Antriebsriemen (25) zwischen dem Zahnkranz (19) einer Changiereinheit
(A ... E) und der Zahnscheibe (6) der benachbarten Changiereinheit (B ... F) über
zusätzliche Leitscheiben (34, 35) geführt ist.