[0001] Die Erfindung betrifft eine Transferfolie zum Bedrucken einer Unterlage, bestehend
aus einem Trägerfilm, einer darunter angeordneten, lösbaren Trennschicht, einer durchscheinend
aufgebauten Lackschicht, einer darunter angeordneten, vorzugsweise aufgedampften Metallschicht
sowie einer dem Trägerfilm abgewandten außenliegenden Schicht, die der Verbindung
der aus der Lackschicht sowie der Metallschicht zusammengesetzten dekorativen Schicht
mit der zu bedruckenden Unterlage dient.
[0002] Eine Folie der genannten Art ist in Form einer Prägefolie aus der DE 29 16 723 C2
bekannt. Sie dient der Dekoration von flächigen Unterlagen, etwa Papier, Karton etc.
Die bekannte Prägefolie setzt sich zusammen aus einer unter Wärmeeinwirkung klebenden
Schicht, einer Metallschicht, die im Vakuum aufgedampft oder in Form eines feinen
Pulvers aus Metall aufgebracht sein kann, sowie einer Lackschicht für die Metallschicht.
Auf der Metallschicht ist über eine dazwischen angeordnete Trennschicht ein Trägerfilm
angeordnet.
[0003] Bei der Verarbeitung der Prägefolie unter Hitzeeinwirkung löst sich die Lackschicht
von dem Trägerfilm, so daß die sich aus der Lackschicht sowie der Metallschicht zusammensetzende,
dekorative Schicht auf der zu bedruckenden Unterlage zumindest partiell verbleibt.
Die Verbindung zwischen der dekorativen Schicht und der Unterlage erfolgt hierbei
durch die klebende Schicht. Diese erreicht ihre volle Klebwirkung infolge der Wärmezufuhr
während des Heißprägevorganges.
[0004] Nachteilig bei dieser Prägefolie ist, daß die klebende Schicht ihre Klebeigenschaften
innerhalb gewisser Grenzen auch bereits vor der Wärmezufuhr entfaltet, wodurch sich
die Verarbeitung der Prägefolie erschwert. Ferner ist zur Verarbeitung ein relativ
großer baulicher Aufwand des verwendeten Foliendruckwerkes erforderlich, da zur Verarbeitung
der bekannten Prägefolie eine Beheizung im Bereich der Druckflächen unabdingbar ist.
[0005] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Folie zum Bedrucken einer Unterlage zu schaffen, die sich einfacher
verarbeiten läßt als bekannte Prägefolien.
[0006] Zur
Lösung dieser Aufgabe wird in Verbindung mit den eingangs genannten Merkmalen vorgeschlagen,
daß die außenliegende Schicht als Versiegelung ausgebildet ist, die über keine eigene
Klebfähigkeit verfügt.
[0007] Eine solche Folie läßt sich nur verarbeiten, wenn die Verbindung zwischen der aus
der Lackschicht sowie der Metallschicht zusammengesetzten dekorativen Schicht mit
der zu bedruckenden Unterlage mittels eines externen Klebers bewerkstelligt wird.
Demgemäß wird vorgeschlagen, daß die Versiegelung der Transferfolie erst in Verbindung
mit einem Kleber, der selbst nicht Bestandteil der Transferfolie ist, zur Verbindung
der Transferfolie bzw. ihrer Beschichtung mit der zu bedruckenden Unterlage führt.
[0008] Da die Transferfolie selbst über keine eigene Klebfähigkeit verfügt, läßt sich diese
besonders einfach verarbeiten. Die Transferfolie kann in Foliendruckwerken bzw. Folientransferwerken
verarbeitet werden, die über keine Beheizung im Bereich der Druckflächen verfügen.
Die erfindungsgemäße Transferfolie läßt sich daher auch mit geringem baulichen Aufwand
der erforderlichen Vorrichtungen verarbeiten.
[0009] Zur Verbesserung der Verbindung zwischen der dekorativen Schicht und der Unterlage
enthält die Versiegelung vorzugsweise einen Haftvermittler.
[0010] Insbesondere wird mit der Erfindung hinsichtlich der Versiegelung vorgeschlagen,
daß diese unter Druckbeaufschlagung, etwa in einem Druckwalzenwerk, bereits bei Raumtemperatur
die Verbindung mit dem externen Kleber eingeht. Neben dem Vorteil eines einfachen
Aufbaus des Druckwalzenwerkes ergibt sich hierdurch auch eine Energieersparnis.
[0011] Eine Weiterbildung der Erfindung ist durch eine deckend ausgebildete Harzschicht
als Versiegelung gekennzeichnet.
[0012] Ferner ist es von Vorteil, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
die Versiegelung sowie die Lackschicht bis auf die unterschiedlichen Deckeigenschaften
sowie gegebenenfalls den Zusatz des Haftvermittlers in der Versiegelung materialgleich
sind. Dadurch läßt sich die Herstellung der Transferfolie wesentlich vereinfachen.
[0013] Nähere Einzelheiten sowie Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden nachfolgend
anhand der zugehörigen Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt in Form eines Schnittes
durch eine erfindungsgemäße Transferfolie deren Schichtenaufbau.
[0014] Oberste Schicht ist ein Trägerfilm 1 mit einer Dicke zwischen etwa 10 und 15 µm.
Der Trägerfilm 1 besteht beim Ausführungsbeispiel aus einer recyclingfähigen, d.h.
wiederverwendbaren Polyesterfolie. Unterhalb des Trägerfilms 1 ist unter Zwischenlage
einer Trennschicht 2 eine durchscheinend aufgebaute Lackschicht 3 angeordnet. Die
Trennschicht 2 besteht aus Wachs und weist eine Dicke von etwa 0,01 µm auf. Die Lackschicht
3 besteht aus einem geeigneten Harz und verfügt über eine Dicke von etwa 1 µm. Sie
ist so weit transparent, daß eine darunter angeordnete Metallschicht 4, welche vorzugsweise
aus einer aufgedampften Aluminiumschicht besteht, ohne weiteres durchschimmert. Dabei
können der Lackschicht 3 Farbpigmente beigefügt sein, um so dem von der Metallschicht
4 erzeugten, metallisierenden Effekt eine gewünschte Farbrichtung zu geben. So läßt
die Verwendung einer gelb transparenten Lackschicht 3 die darunter angeordnete Metallschicht
4 goldfarben erscheinen, während die Verwendung einer klaren Lackschicht 3 nach Verarbeitung
der Transferfolie zu einem silberfarbenen Effekt führt.
[0015] Unterhalb der Metallschicht 4 befindet sich eine weitere Lackschicht, die hier als
Versiegelung 5 dient. Sie ist beim Ausführungsbeispiel weitgehend identisch der Lackschicht
3 aufgebaut, enthält allerdings Zusätze in Form eines Haftvermittlers. Außerdem enthält
die Versiegelung 5 wesentlich mehr Farbpigmente, als die Lackschicht 3, so daß sie
im wesentlichen deckend ausgebildet ist. Auf diese Weise ist vor Verarbeitung der
Transferfolie bereits von außen sichtbar, auf welcher Seite sich der transparente
Trägerfilm 1 befindet, und auf welcher Seite die deckende Versiegelung 5.
[0016] Diese Sichtbarkeit von außen ist von entscheidender Bedeutung, da, anders als beim
Stand der Technik, die als äußere Schicht ausgebildete Versiegelung 5 nicht anhand
ihrer Klebfähigkeit erkennbar ist. Vielmehr verfügt die Versiegelung 5 über keine
eigenen Klebeigenschaften, und zwar weder im kalten noch im erwärmten Zustand.
[0017] Bei der Verarbeitung der Transferfolie wird diese unter Einwirkung eines sehr hohen
Preßdruckes mit der Versiegelung 5 auf die zu bedruckende Unterlage aufgebracht. Die
zu bedruckende Unterlage ist hierbei an den zur Folienübertragung vorgesehenen Stellen
mit einem eigenen Kleber versehen. Dieser aus Sicht der Transferfolie externe Kleber
hat die Eigenschaft, bereits bei Raumtemperatur eine innige Verbindung mit der selbst
nicht klebenden Versiegelung 5 einzugehen. Hierzu trägt auch der in der Versiegelung
5 enthaltene Haftvermittler bei.
[0018] Nachdem die Transferfolie in dieser Weise mit der betreffenden Unterlage verbunden
ist, wird der ausschließlich der leichteren Verarbeitung dienende Trägerfilm 1 abgezogen,
wobei der sich im Bereich der Trennschicht 2 von der Lackschicht 3 löst. Die Lackschicht
3 ist dann die oberste Schicht, welche wegen ihrer Transparenz die für den dekorativen
Effekt entscheidende Metallschicht 4 optisch durchscheinen läßt. Die hierbei erzeugte
Farbwirkung ist von den in der Lackschicht 3 enthaltenen Farbpigmenten abhängig. Geeignet
ist eine Schicht aus Nitrocellulose auf Acrylharzbasis. Das gleiche Material findet
auch für die Versiegelung 5 Verwendung.
[0019] Die Verbindung der Transferfolie mit der zu bedruckenden Unterlage erfolgt durch
den auf der Unterlage vorab bereits aufgetragenen Kleber. Sobald dieser in Kontakt
mit der Versiegelung 5 gelangt, tritt eine chemische Verzahnung zwischen dem Material
des Klebers und dem in der Versiegelung 5 enthaltenen Haftvermittler ein. Hierzu ist
eine Beheizung der für den Druckvorgang verwendeten Druckflächen nicht erforderlich.
Es kann allerdings von Vorteil sein, wenn die Transferfolie das Druckwerk in leicht
erwärmtem Zustand durchläuft. Hierzu wird die Transferfolie in einer dem Druckwerk
vorgeschalteten Vorwärmstation leicht erwärmt. Durch diese Erwärmung wird auch erreicht,
daß sich der Trägerfilm 1 leichter von der Lackschicht 3 löst.
[0020] Die Transferfolie wird zu diesem Zweck in der in der DE 41 10 801 C1 beschriebenen
Folientransfermaschine verarbeitet. Im Gegensatz zu der Verarbeitungstechnik bekannter
Prägefolien findet bei dem Verfahren gemäß DE 41 10 801 C1 ein Prägen und damit Verformen
der Folie nicht statt. Ebenso wird diese nicht zerschnitten. Der Trägerfilm 1 läßt
sich daher einer Wiederaufarbeitung und, nach erneuerter Beschichtung, der Wiederverwendung
zuführen.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Trägerfilm
- 2
- Trennschicht
- 3
- Lackschicht
- 4
- Metallschicht
- 5
- Versiegelung
1. Transferfolie zum Bedrucken einer Unterlage, bestehend aus einem Trägerfilm (1), einer
darunter angeordneten, lösbaren Trennschicht (2), einer durchscheinend aufgebauten
Lackschicht (3), einer darunter angeordneten, vorzugsweise aufgedampften Metallschicht
(4) sowie einer dem Trägerfilm abgewandten außenliegenden Schicht, die der Verbindung
der aus der Lackschicht (3) sowie der Metallschicht (4) zusammengesetzten dekorativen
Schicht (3,4) mit der zu bedruckenden Unterlage dient,
dadurch gekennzeichnet,
daß die außenliegende Schicht als Versiegelung (5) ausgebildet ist, die über keine
eigene Klebfähigkeit verfügt.
2. Transferfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versiegelung (5) erst
in Verbindung mit einem Kleber, der selbst nicht Bestandteil der Transferfolie ist,
zur Verbindung der Transferfolie mit der zu bedruckenden Unterlage führt.
3. Transferfolie nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Versiegelung
(5) einen Haftvermittler enthält.
4. Transferfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Versiegelung
(5), die unter Druckbeaufschlagung, etwa in einem Druckwalzenwerk, bereits bei Raumtemperatur
die Verbindung mit dem externen Kleber eingeht.
5. Transferfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine deckend
ausgebildete Harzschicht als Versiegelung (5).
6. Transferfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Versiegelung
(5) und die Lackschicht (3) bis auf die unterschiedlichen Deckeigenschaften sowie
gegebenenfalls den Zusatz des Haftvermittlers in der Versiegelung (5) materialgleich
sind.