(19)
(11) EP 0 610 839 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.1994  Patentblatt  1994/33

(21) Anmeldenummer: 94101785.7

(22) Anmeldetag:  07.02.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A61H 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.02.1993 DE 9301703 U
19.02.1993 DE 4303557
25.10.1993 DE 9316264 U

(71) Anmelder: Fobbe, Bernhard
D-42117 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Fobbe, Bernhard
    D-42117 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Halterung des Körpers in einer "Kopf-Unten-Lage"


    (57) 
    Die Erfindung beschreibt eine Vorrichtung mit der eine Person in einer Körperlage gehalten wird, bei der die Schultern nach unten und die Beine nach oben gerichtet sind.

    Die Vorrichtung wird im wesentlichen durch einen ringförmigen Gurt gebildet, der vorzugsweise aus elastischem Textilmaterial besteht.

    "Kopf-Unten-Lagen" wirken vitalisierend auf den gesamten Körper und dienen der Wirbelsäulendehnung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung beschreibt eine Vorrichtung, mit der eine Person ohne Bodenkontakt in einer "Kopf-Unten-Lage" gehalten wird, bei der die Schultern nach unten und die Beine nach oben gerichtet sind.

    [0002] Derartige "Kopf-Unten-Lagen" wirken entspannend und regen den Kreislauf an. Sie haben vitalisierende Wirkungen und dienen allgemein der körperlichen Ertüchtigung, so daß man bei der Erfindung von einem Fitnessgerät sprechen kann.

    [0003] Andere Vorrichtungen zur Halterung des Körpers in einer "Kopf-Unten-Lage" sind bereits beschrieben worden, z.B. in den Schriften DPA 3302396, DPA 3221721, DPA 7439733 und DPA 8310682.

    [0004] Sie zeichnen sich aber sämtlich durch einen beachtlichen gerätetechnischen Aufwand aus. Sie verwenden größtenteils starre Konstruktionselemente und erfordern eine gewisse Stellfläche.

    [0005] Darüberhinaus schränken diese Konstruktionen die Bewegungsfreiheit der Beine in der "Kopf-Unten-Lage" ein.

    [0006] Die hier beschriebene Erfindung unterscheidet sich vom Stand der Technik dadurch, daß sie weitgehend ohne starre Bauteile auskommt und dem Benutzer in der "Kopf-Unten-Lage" die Bewegungsfreiheit der Arme und Beine beläßt. Die Vorrichtung benötigt keine Stellfläche und läßt sich problemlos in jeder üblichen Wohnung einsetzen.

    [0007] Sie wird mit einem Handgriff auf- und abgehangen und läßt sich einfach und platzsparend verstauen.

    [0008] Die hier beschriebene Vorrichtung, die ähnlich aufgebaut ist wie eine Schaukel, wird im wesentlichen aus einem einzigen großen, ringförmigen Gurt gebildet. Das verwendete Gurtmaterial ist elastisch und kann entweder aus einem reißfesten Textilmaterial oder einer reißfesten Kunststoffolie oder aus geflochtenen Naturprodukten bestehen. Am oberen Teil des Gurtes sind stabile Bänder angebracht, mit denen der Gurt an einer oberen Befestigung in Kopfhöhe oder höher eingehangen wird. Die Bänder lassen sich in der Länge verstellen, so daß die Vorrichtung an die Körpergröße des Benutzers angepaßt werden kann. Die obere Befestigung wird üblicherweise durch ein oder zwei stabile Schaukelhaken gebildet, die oberhalb einer Türzarge oder an der Zimmerdecke fest montiert sind, ggf. kann auch ein vorhandenes Schaukelgestell verwendet werden.

    [0009] Im Sitzbereich des großen, ringförmigen Gurtes ist an den vorderen und hinteren Rändern eine Polsterung eingearbeitet, so daß keine Druckstellen auftreten und der Benutzer die Ränder des Gurtes leicht fassen kann. Der Gurt liegt im Sitzbereich breitflächig um das Gesäß an.

    [0010] Um den Gurt ist von außen eine handgroße, ringförmige Manschette gespülpt. Sie dient dazu, den Gurt um das Becken des Benutzers zu spannen. An dieser Manschette ist wiederum ein Handgriff angebracht, an dem sich der Benutzer in der "Kopf-Unten-Lage" festhalten kann.

    [0011] Aus einer stehenden Anfangsposition zieht sich der Benutzer den großen Gurt von hinten über den Rücken auf das Gesäß und setzt sich in den gepolsterten Sitzbereich (Abb. 1). Aus der sitzenden Position heraus kann sich der Benutzer durch rückwertiges Umklappen des Oberkörpers nach unten, bei gleichzeitigem Anwinkeln und Hochführen der Beine nach oben, kontrolliert in die "Kopf-Unten-Lage" bewegen (Abb. 2,3).

    [0012] Wenn der Benutzer die rechte und linke Seite des Gurtes mit den

    [0013] Beinen umschließt und dabei etwas zusammendrückt, wird der Körper rutschfest in der "Kopf-Unten-Lage" gehalten.

    [0014] Durch Herunterziehen der Manschette spannt sich der Gurt gleichfalls um das Becken und ein sicherer Halt ist unabhängig von der Beinhaltung gewährleistet (Abb. 3,4,5).

    [0015] Da die Vorrichtung die Bewegungsfreiheit des Benutzers so gut wie nicht einschränkt, kann er in der "Kopf-Unten-Lage" verschiedene Gymnastikübungen zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur ausführen.

    [0016] Der Benutzer kommt ohne Kraftanstrengung wieder zurück in die Sitzposition, indem er die Beine von dem oberen Teil der Vorrichtung löst und nach vorne klappen läßt, wobei er gleichzeitig seinen Oberkörper am Handgriff oder an den Seiten des Gurtes nach oben zieht.

    [0017] Zur Erleichterung der Umklappbewegungen ist am oberen Teil des Gurtes oder direkt an der oberen Befestigung zusätzlich noch ein stabiles Band angebracht, das sich in der Länge einstellen läßt und nach unten herunterhängt. Am unterem Ende dieses Bandes ist ein Handgriff befestigt, an dem sich der Benutzer ebenfalls festhalten kann und an dem er sich beim Zurückklappen in die Sitzposition wieder hochziehen kann.

    [0018] In einer speziellen Bauweise ist der ringförmige Gurt derart klein gearbeitet, daß er den gesamten Beckenbereich des Benutzers straff umspannt. An diesem Beckengurt greift zentral vor dem Körper ein stabiles, längenverstellbares Band an, das mit der oberen Befestigung verbunden ist.

    [0019] Die obere Befestigung, an der die Vorrichtung eingehängt wird, besteht üblicherweise aus ein oder zwei Schaukelhaken, die oberhalb einer Türzarge fest montiert werden. Für eine mobile Verwendung der Vorrichtung können auch große, stabile Klammern in Form von Schraubzwingen verwendet werden, deren Backen oberhalb der Türzarge von beiden Seiten gegen das Mauerwerk drücken und die sich unter Einwirkung der Gewichtskraft des Benutzers zusätzlich anpressen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Halterung des Körpers in einer "Kopf-Unten-Lage" die schaukelähnlich aufgebaut ist, mit einer oberen Befestigung, die bezüglich der Sitzposition über Kopfhöhe angeordnet ist,
       dadurch gekennzeichnet,

    a) daß die Vorrichtung aus einem einzigen, ringförmigen Gurt gebildet ist, in den sich der Benutzer hineinsetzen kann,

    b) daß der Gurt in Sitzposition breitflächig über das ganze Gesäß anliegt,

    c.) daß der Gurt elastisch ist.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Polsterung im Sitzbereich eingearbeitet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gurt aus reißfestem Textil- oder Kunststoffmaterial oder aus geflochtenem Naturprodukten besteht.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seiten des großen, ringförmigen Gurtes von einer etwa handgroßen Manschette in Form eines Ringes umschlossen werden, die beim Herunterziehen den Gurt um das Becken des Benutzers spannt und an der ein Handgriff angebracht ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gurt mittels längenverstellbaren Bändern an der oberen Befestigung eingehangen wird.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Teil des Gurtes oder an der oberen Befestigung ein längenverstellbares, stabiles Band angebracht ist, an dessen unterem Ende ein Griff montiert ist, an dem sich der Benutzer in der "Kopf-Unten-Lage" festhalten und beim Zurückklappen in die sitzende Ausgangsposition hochziehen kann.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Gurt derart klein ausgeführt ist, daß er den ganzen Beckenbereich des Benutzers fest umspannt und daß die Verbindung zur oberen Befestigung aus einem längenverstellbaren Teil besteht und diese Verbindung zentral vor dem Körper an dem Beckengurt angreift.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Befestigung, an der die Vorrichtung eingehängt wird, aus festmontierten Schaukelhaken besteht oder durch stabile Klammern in Form von Schraubzwingen gebildet wird, deren Backen oberhalb einer Türzarge um das Mauerwerk greifen und die sich unter Einwirkung der Gewichtskraft des Benutzers zusätzlich anpressen.
     




    Zeichnung