[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung einer elektrischen Signalfolge
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
[0002] Die Sendeanstalten im Fernseh- und Rundfunkbereich übertragen eine Vielzahl unterschiedlichster
Sendebeiträge, z.B. Werbespots, Spielfilme, Musikstücke. Die Sendebeiträge werden
in Produktionsstudios hergestellt und dann vom Hersteller bei der Sendeanstalt zur
Ausstrahlung in Auftrag gegeben oder für die Sendeanstalt gebührenpflichtig freigegeben,
ebenso produzieren die Sendeanstalten in ihren eigenen, internen und externen freien
Produktionsstudios Sendebeiträge, die wiederum auch dort markiert werden. Da die Ausstrahlung
der Sendebeiträge, wie z.B. Werbespots, mit hohen Kosten verbunden sind bzw. auch
große Einnahmen ermöglichen, sind die Auftraggeber bzw. Hersteller dieser Sendebeiträge
daran interessiert, die Übertragung ihrer Informationen genau kontrollieren zu können.
Hierbei ist vor allem wichtig, ob und wann die Informationen tatsächlich gesendet
und in einem bestimmten Sendegebiet empfangen wurden.
[0003] Aus
DE 42 08 932 C1 ist ein elektronisches Verfahren für die Sendekontrolle einer elektrischen Signalfolge
bekannt. Dieses Verfahren ermöglicht die automatische Wiedererkennung von elektrischen
Signalfolgen. Hierzu werden die elektrischen Signalfolgen bereits zu einem Zeitpunkt
vor der Übertragung aufgenommen und nach einer Datenreduktion abgespeichert. Die abgespeicherten
Daten werden zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich bei der tatsächlichen Übertragung
der elektrischen Signalfolge, in einer Vergleichereinheit miteinander verglichen.
Bei einer überwiegenden Übereinstimmung der gespeicherten Werte mit den im Echtzeitbetrieb
ankommenden Werten wird ein Wiedererkennungssignal ausgegeben. Mit Hilfe dieser Wiedererkennungssignale
lassen sich Sendeprotokolle zu statistischen Auswertezwecken erstellen. Das bekannte
Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß es bereits vor der Übertragung der elektrischen
Signalfolge einen erheblichen Arbeitsaufwand zur späteren Kontrolle erfordert. Jede
elektrische Signalfolge muß in ihrer gesamten Sendedauer bereits vor der eigentlichen
Übertragung in einer reduzierten Form abgespeichert werden. Dies ist sehr zeitaufwendig
und somit kostenintensiv. Außerdem erfordert dieser Arbeitsschritt einen großen Aufwand
an Rechenelektronik und Speicherkapazität. Der Vergleich der tatsächlich gesendeten
elektrischen Signalfolge mit den abgespeicherten Daten wird im Echtzeitbetrieb durchgeführt.
Der Echtzeitbetrieb erfordert jedoch eine stark reduzierte Datenform der miteinander
zu vergleichenden Signalfolgen. Aus der Datenreduktion ergibt sich eine bestimmte
Fehlerwahrscheinlichkeit beim Vergleich. Dementsprechend werden die Signalfolgen auch
nur auf eine überwiegende Übereinstimmung überprüft. Die erstellten Sendeprotokolle
können deshalb fehlerhaft sein. Außerdem ist das bekannte Verfahren weder für Live-Sendungen
noch für den Hörfunk geeignet.
[0004] Ausgehend von den geschilderten Nachteilen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur automatischen Erkennung einer elektrischen Signalfolge einfacher
und sicherer zu gestalten. Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß wird die zu sendende elektrische Signalfolge über ihre gesamte Sendedauer
hinweg mit Hilfe eines Kennsignales markiert. Es entsteht ein elektronischer "Fingerabdruck"
auf der elektrischen Signalfolge. Diese Markierung erfolgt vor oder während der Übertragung.
Zur Kontrolle der gesendeten Signalfolge wird lediglich das mit der gerade gesendeten
Signalfolge übertragene Kennsignal erkannt und abgespeichert. Das Kennsignal wird
zu einem späteren Zeitpunkt zur Auswertung mit Vergleichsdaten zusammengeführt. Dadurch
lassen sich allein mit dem erkannten und abgespeicherten Kennsignal exakte Sende-
und Empfangsprotokolle erstellen. Aufwendige Datenvergleiche werden vermieden. Das
erfindungsmäßige Verfahren zur Erkennung einer elektrischen Signalfolge ist mit geringem
elektronischen Rechenaufwand möglich.
[0006] Die Erkennung elektrischer Signalfolgen ist für alle Übertragungssysteme denkbar.
Es kann sich um videotechnisch analoge oder digitale Bilddatenträger handeln, sowie
auch um analoge und digitale Übertragungstechniken. Weiterhin ist das erfindungsmäßige
Verfahren auch im Rundfunk-Bereich sowohl bei analogen als auch bei digitalen Signalfolgen
einsetzbar.
[0007] Weiterhin gewährleistet das Kennsignal auf einfache Weise einen sicheren Nachweis
von unerlaubten Kopien, da mit der Markierung der Ursprung einer Signalfolge jederzeit
genau zugeordnet werden kann. Diese Zuordnung kann zusätzlich erleichtert werden,
indem das Kennsignal spezielle Kennungsdaten des Herstellers, der Agentur und/oder
eines Produktionsstudios enthält. Der Nachweis des Urhebers einer bestimmten elektrischen
Signalfolge ist dadurch auf einfache Weise möglich.
[0008] Das Kennsignal kann bereits bei der erstmaligen Produktion oder auch beim Kopieren
der elektrischen Signalfolge eingearbeitet werden. Auch kann die Signalfolge bei Live-Sendungen
oder Live-Einspielungen während der Übertragung mit dem Kennsignal versehen werden.
In allen diesen Fällen ist die Markierung der elektrischen Signalfolge ohne nennenswerten
zusätzlichen Zeitaufwand möglich.
[0009] Honorare oder Lizenzgebühren können realistisch abgerechnet werden. Auβerdem ermöglichen
die Protokolle eine leistungsbezogene Abrechnung von in Auftrag gegebenen, zu sendenden
Signalfolgen. Auch eine realistische Abrechnung der Übertragung von gebührenpflichtigen
Musikstücken im Rundfunkbereich (z.B. GEMA-Gebühren) ist dadurch möglich.
[0010] Das Kennsignal dient nicht allein zur Sende- und Empfangskontrolle, sondern kann
auch der Zuordnung bestimmter Kriterien wie z.B. Auftraggeber, Redaktion, Programmsparte,
Autor, Journalist, Produktionsstudio oder Sendeanstalt dienen.
[0011] Das erfindungsmäßige Verfahren ist weltweit für alle technischen Formate, Übertragungssysteme
und Normen zur Übertragung elektrischer Signalfolgen einsetzbar.
[0012] Anspruch 2 berücksichtigt, daß die Auftraggeber von zu sendenden TV-Werbespots oder
eines Filmes an einer genauen Sendekontrolle interessiert sind. Die Hinzufügung des
Kennsignals in das Videosignal ist mit einer entwickelten Hard- und Software problemlos
möglich. Es wird entweder jedes Halbbild oder auch nur jedes zweite Halbbild des Femsehbildes
mit dem Kennsignal markiert.
[0013] Technisch erfolgt die Markierung der Bildsequenz derart, daß das Auge des Zuschauers
nicht irritiert oder beeinflußt wird. Das Kennsignal bleibt für den Zuschauer unsichtbar.
[0014] Analog zu Anspruch 2 sind gemäß Anspruch 3 elektrische Signalfolgen auch im Hörfunkbereich
mit Kennsignalen markierbar. Die Auswahl von Tonfrequenzen für die Kennsignale oberhalb
der menschlichen Hörschwelle gewährleistet, daß die Kennsignale für den Zuhörer unhörbar
bleiben und ihn somit nicht irritieren. Eine derartige Markierung der Signalfolge
ist z.B. durch eine entsprechende Modulation der Trägerfrequenz der Signalfolge technisch
möglich.
[0015] Anspruch 4 schlägt zur Erkennung des Kennsignals in der die Signalfolge empfangenden
Empfangsstation eine Empfangselektronik vor. Sie besteht zweckmäßig aus einer oder
mehreren elektrischen Schaltungen, die aus der Signalfolge die Kennsignale herausfiltern.
[0016] Gemäß Anspruch 5 werden die Kennsignale in der Empfangsstation einfach abgespeichert.
Ein Vergleich mit vorher abgespeicherten Referenzdaten ist nicht erforderlich. Der
technische Aufwand der Empfangsstation bleibt dadurch gering.
[0017] Anspruch 6 berücksichtigt eine bequeme und gleichzeitig exakte statistische Auswertung
der gesendeten Signalfolgen zu einem späteren Zeitpunkt. So wird beispielsweise mit
den Kennsignalen auch die Sendedauer, die Sendeanstalt oder der Sendezeitpunkt der
gesendeten elektrischen Signalfolge abgespeichert. Die Kennsignale und die genannten
charakteristischen Daten der Signalfolge bilden zusammen die Kontrolldaten.
[0018] Anspruch 7 schlägt eine elektronische Verarbeitung der erhaltenen Kontrolldaten vor.
Die Verarbeitung der Kontrolldaten erfolgt in einer zentralen Datenstation, zweckmäßig
einem Computer mit handelsüblicher Hardware und Software. So können die in der Empfangsstation
abgespeicherten Kontrolldaten von der Datenstation abgefragt werden. In der Datenstation
erfolgt zweckmäßig auch ein Vergleich der Kontrolldaten mit den vom Auftraggeber bzw.
Kunden vor der Übertragung der Signalfolge angegebenen und in der zentralen Datenstation
gespeicherten Referenzdaten. Dadurch kann die Vielzahl der Kontrolldaten kundenspezifisch
zugeordnet werden. Für jeden Auftraggeber bzw. Kunden kann die Datenstation auf diese
Weise auch ein Sende- und Empfangsprotokoll sowie weitere Statistiken erstellen. Diese
Protokolle können dann vom jeweiligen Kunden abgefragt werden. Der Auftraggeber kann
überprüfen, ob seine Sendeaufträge ordnungsgemäß durchgeführt wurden.
[0019] Anspruch 8 schlägt eine Vorrichtung zur Markierung der elektrischen Signalfolge vor.
Das Markierungsgerät enthält entsprechende elektronische Funktionseinheiten, mit deren
Hilfe das bereits im Markierungsgerät einprogrammierte Kennsignal in die noch unmarkierte
elektrische Signalfolge eingearbeitet wird. Mit Hilfe dieses Markierungsgerätes ist
die Markierung der Signalfolge besonders bedienungsfreundlich durchführbar.
[0020] Gemäß Anspruch 9 ist im Markierungsgerät ein sehr wirksamer Schutz gegen ein ungewolltes
Überschreiben einer bereits markierten Signalfolge mit einem neuen Kennsignal vorgesehen.
Das Markierungsgerät erkennt eine bereits markierte Signalfolge und verweigert eine
erneute Markierung der Signalfolge. Gegebenenfalls können auch Teilbereiche des Kennsignales
für das Überschreiben freigegeben werden. Das ältere Kennsignal ist dann mit einem
neuen Kennsignal derart kombinierbar, daß zumindest Teilbereiche des älteren Kennsignales
erhalten bleiben und dadurch die Durchführung einer erneuten Markierung ersichtlich
ist.
[0021] Gemäß Anspruch 10 ist die Empfangsstation mehrteilig aufgebaut und gewährleistet
dadurch die Abspeicherung und Weiterverarbeitung der Kontrolldaten. Für die Realisierung
der Datenleitung ist eine Mehrzahl von Datennetzen, z.B. ISDN oder Telefonnetz verfügbar.
[0022] Gemäß Anspruch 11 enthält eine Empfangsstation mehrere Empfangseinheiten mit jeweils
einer Empfangselektronik. Jede Empfangseinheit ist einem Sender zugeordnet. Auf diese
Weise kann eine einzige Empfangsstation gleichzeitig viele Sender überwachen.
[0023] Anspruch 12 gewährleistet, daß der Auftraggeber bzw. Kunde eine vollständige Kontrolle
sämtlicher von ihm in Auftrag gegebenen und zu sendenden elektrischen Signalfolgen
durchführen kann.
[0024] Anspruch 13 berücksichtigt eine zentrale Verarbeitung sämtlicher kundenspezifischer
Kontrolldaten. Der Kunde kann dadurch die verarbeiteten Kontrolldaten in einfacher
Weise von einer einzigen zentralen Datenstation erhalten und hat dabei gleichzeitig
die Gewähr der vollständigen Kontrolle und Auswertung sämtlicher gewünschten Sende-
und Empfangsgebiete. Mehrere Empfangsstationen können direkt an die zentrale Datenstation
oder auch indirekt über eine Sammelstelle, einem sogenannten Konzentrator, an die
zentrale Datenstation angeschlossen sein. Der Konzentrator sammelt die Kontrolldaten
mehrerer Empfangsstationen und transferiert sie dann an die zentrale Datenstation
weiter. Derartige Konzentratoren werden vor allem bei großen Entfernungen zwischen
Empfangsstation und zentraler Datenstation eingesetzt und ermöglichen einen kostengünstigeren
Datentransfer.
[0025] Es ist auch denkbar, die Sendeanstalt mit einer eigenen Datenstation auszurüsten.
Die Sendeanstalt kann dann ihren Sendeablauf selbst auswerten, archivieren und Übersichten
vom Sendeablauf erstellen. Dadurch sind exakte Aussagen über Sendeablauf und -struktur
eines bestimmten Sendezeitraumes möglich.
[0026] Die Sender-Datenstation ist wie die zentrale Datenstation an eine eigene, interne
Empfangsstation (direkt) nach ihrem Sendeausgang angeschlossen. Mit Hilfe der Sender-Datenstation
kann die Sendeanstalt die eingangs beschriebenen Möglichkeiten zur Überwachung und
Auswertung elektrischer Signalfolgen entweder teilweise oder vollständig selber durchführen.
[0027] Weiterhin erhält das von der Sendestation selbst produzierte Material und auch Live-Sendungen
zusätzlich eine spezifische Senderkennung mit der Markierung. Dies erfolgt zum einen
beim Durchgang der Signalfolge durch das Markierungsgerät in deren eigenen, internen
Produktionsstudios, bei Live-Sendungen jeweils bei Durchgang durch das Markierungsgerät,
und zum anderen in deren freien Produktionsstudios z.B. mittels einer Chipkarte, auf
der die Senderkennung enthalten ist und die in die zu vergebenden Markierungen zusätzlich
eingelesen werden.
[0028] Dadurch können in den einzelnen Sendebereichen einer Sendeanstalt auftretende Übertragungsfehler
genau erfaßt werden. Folglich kann jedes Sendesystem kostengünstig, verwaltungstechnisch
einfach und mit großer Zuverlässigkeit überwacht werden.
[0029] Die Erfindung wird anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematischer Ablaufplan des erfindungsmäßigen Verfahrens
- Fig. 2
- ein Blockschaltbild des Markierungsgerätes zur Markierung einer elektrischen Signalfolge.
[0030] Anhand von Fig. 1 wird der Verfahrensablauf zur Markierung einer elektrischen Signalfolge
und zur automatischen Erkennung der markierten und übertragenen Signalfolge erläutert.
Im Ausführungsbeispiel von Fig. 1 ist die elektrische Signalfolge ein TV-Werbespot.
[0031] Der vom Produktionsstudio 1 produzierte TV-Spot durchläuft als elektrische Signalfolge
ein Markierungsgerät 2. Zur Markierung der Signalfolge arbeitet das Markierungsgerät
2 ein einmaliges, d.h. nur für diese Signalfolge zur Markierung verwendbares Kennsignal
in das Video-Signal des TV-Bildes ein. Das Kennsignal wird in einem Sichtfeld des
Markierungsgerätes 2 visualisiert.
[0032] Die Markierung des TV-Spots kann während der Kopierarbeiten oder dem Erstellen der
Sendebänder im Produktionsstudio 1 erfolgen.
[0033] In Fig. 1 sind stellvertretend für weitere Sendeanstalten insgesamt sechs Sendeanstalten
genannt.
[0034] Das Produktionsstudio 1 und/oder ein den produzierten TV-Spot zur Ausstrahlung in
Auftrag gebender Kunde 4 teilt einer zentralen Erfassungsstelle 5 mit, welches Kennsignal
in den TV-Spot eingearbeitet wurde. Dabei teilt das Produktionsstudio 1 und/oder der
Kunde 4 auch Titel, Länge und weitere Daten des TV-Spots mit. Die Informationen des
Produktionsstudios 1 und/oder des Kunden 4 werden von der zentralen Erfassungsstelle
5 in eine zentrale Datenstation 6 eingegeben und abgespeichert.
[0035] Die Sendestation 3 überträgt den markierten TV-Spot per Satellit, terrestrisch oder
per Kabel. Eine Empfangsstation 7 empfängt den übertragenen TV-Spot mittels einer
Empfangseinheit 8. Die Empfangsstation 7 enthält eine eigens entwickelte Software
und handelsübliche Hardware mit gegebenenfalls weiteren Modifikationen. In der Empfangsstation
7 sind ein handelsüblicher PC und ein Hochleistungsmodem 9 integriert. Die Empfangsstation
7 enthält mehrere Empfangseinheiten 8. Jede Empfangseinheit 8 ist einem empfangbaren
Sender zugeordnet und weist einen TV/SAT-Receiver 18 und eine Empfangselektronik 17
auf. Die Empfangselektronik 17 erkennt während der gesamten Sendedauer des TV-Spots
die zusammen mit den Videosignalen empfangenen Kennsignale in Echtzeit.
[0036] In allen regionalen Sendegebieten der Sendeanstalten wird eine Empfangsstation 7
mit mehreren Empfangseinheiten 8 installiert, wobei jeweils eine Empfangseinheit 8
einem Sender zugeordnet ist.
[0037] Die Empfangsstation 7 enthält außerdem eine Weltzeituhr mit Funkkontakt. Die in der
Empfangselektronik 17 erkannten Kennsignale werden zusammen mit einem Hinweis auf
das Sendedatum, auf die Sendestation 3 und auf die Sendezeit als Kontrolldaten auf
einen Datenträger der Empfangsstation 7 abgespeichert. Die abgespeicherten Kontrolldaten
werden zyklisch von der zentralen Datenstation 6 abgefragt. Per Modem 9 und einer
zugehörigen Datenleitung 10 werden die abgefragten Kontrolldaten an die zentrale Datenstation
6 transferiert. Nach Datenbestätigung durch die Datenstation 6 werden die abgefragten
Kontrolldaten in der Empfangsstation 7 gelöscht.
[0038] Die zentrale Datenstation 6 beinhaltet Software und Hardware. Die Software übernimmt
die Verwaltung der abgefragten und gespeicherten Kontrolldaten, deren Auswertung,
die Erstellung und Vergabe von Kennsignalen und die Kommunikation mit den flächendeckend
installierten Empfangsstationen 7. Die Hardware der Datenstation 6 enthält ein PC-Netzwerk
mit mehreren Arbeitsstationen und einem Hochleistungsmodem. Die Datenstation 6 vergleicht
die Kontrolldaten mit den vom Produktionsstudio 1 und/oder Kunden 4 angegebenen und
in der Datenstation 6 gespeicherten Informationen. Der Vergleich und die Auswertung
der Kontrolldaten erfolgt kundenspezifisch nach folgenden Kriterien: Sendedatum, exakte
Sendeanfangsuhrzeit und -enduhrzeit, Sender, Sendegebiet, mögliche Störungen und Unterbrechungen,
Störungsdauer mit gegebenenfalls Angabe des jeweiligen Ausstrahlungsgebietes, Titel
des gesendeten TV-Spots, Laufzeitvergleich, Hinweis auf Laufzeitänderungen.
[0039] Die ausgewerteten Daten werden in einer Datenbank 11 für statistische Auswertungen
abgespeichert. Außerdem werden die ausgewerteten Daten kundenorientiert auf Disketten
12 abgespeichert, die der Kunde 4 erhält. Hierzu erhält der Kunde 4 ein kundenspezifisches
Programm, auf dem ausschließlich ihm zugeordnete Disketten 12 gelesen werden können.
In der Datenstation 6 können außerdem entsprechend dem Anforderungsprofil des Kunden
4 Auswerteprotokolle für statistische Zwecke erstellt werden.
[0040] Anhand von Fig. 2 wird der Aufbau und die Arbeitsweise des Markierungsgerätes 2 näher
erläutert.
[0041] Das Markierungsgerät 2 ist zur Markierung analoger Videosignale in Echtzeit geeignet.
In einer weiteren Ausführungsform ist ein derartiges Markierungsgerät auch für die
Markierung digitaler Videosignale in Echtzeit geeignet.
[0042] Das Markierungsgerät 2 enthält Software und Hardware sowie die notwendigen Eingänge
und Ausgänge zur Markierung der Signalfolge. Das Markierungsgerät 2 entspricht der
internationalen Studionorm. Der Pfeil 13 symbolisiert das Videosignal ohne Markierung.
Es wird in eine Eingangsstufe 14 des Markierungsgerätes 2 eingespeist. Der Pfeil 15
hingegen symbolisiert das mit dem Kennsignal markierte Videosignal, welches an einer
Ausgangsstufe 16 des Markierungsgerätes 2 zur Verfügung steht.
[0043] Die Hardware des Markierungsgerätes 2 besteht aus einem 19˝-Rackgehäuse mit integriertem
Display. Das Markierungsgerät 2 ist als eigenständiges Gerät konzipiert, d.h. es benötigt
für den laufenden Betrieb keinen externen Computer. Die Elektronik gliedert sich in
einen Analogteil und in einen Digitalteil auf. Der Digitalteil steuert über einen
Prozessor den gesamten Ablauf des Markierungsgerätes 2. Der Analogteil verarbeitet
die Videosignale FBAS, Y/C und das Komponentensignal Y, R-Y, B-Y in Broadcast-Qualität.
Das Markierungsgerät 2 markiert die Videosignale mit den Kennsignalen in Echtzeit.
[0044] Das Markierungsgerät 2 beinhaltet eine Zentraleinheit (CPU), serielle Schnittstellen
(RS 232, RS 485), Speicher (ROM, RAM, EEPROM), einen Bildschirm (DISPLAY), eine Tastatur
(TAST) und einen Druckeranschluß (PRINTER).
[0045] Das unmarkierte Videosignal (FBAS-Signal) wird in der Eingangsstufe 14 (INPUT) verstärkt.
Das verstärkte Videosignal wird einem Zeilenschalter (MUX) und einer Synchronabtrennung
(SYNCSEP) zugeführt. Die Synchronabtrennung erzeugt Signale, welche die Vertikal-
und Horizontalinformation des Videosignals enthalten. Ein Oszillator (PLL) generiert
daraus einen zum Videosignal synchronen Takt. Dieser Takt ist die Referenz für alle
nachfolgenden Operationen. Eine Kontrolleinheit (CTRL) verwaltet einen Zeilenzähler
(LCOUNT), einen Halbbildzähler (SCOUNT) und das Schieberegister (SHIFT). Die Kontrolleinheit
(CTRL) wird mit der Zeilen- und Halbbildinformation geladen. Gleichzeitig werden die
in einem EEPROM abgelegten Kenndaten des Kennsignales in das Schieberegister (SHIFT)
transferiert. Stimmen nun die Zeilen- und Halbbildinformationen mit den Zählerständen
des Zeilenzählers (LCOUNT) und des Halbbildzählers (SCOUNT) überein, so wird der Zeilenschalter
(MUX) auf das Schieberegister (SHIFT) geschaltet und der Dateninhalt des Schieberegisters
(SHIFT) in kodierter Form in das Videosignal eingearbeitet. Daraufhin ist das Videosignal
mit dem Kennsignal markiert und steht an der Ausgangsstufe 16 an.
[0046] Vor dem Zeilenschalter (MUX) durchläuft die normalerweise unmarkierte Signalfolge
eine Leseeinheit (CODECTRL). Sie erkennt, ob die Signalfolge wirklich unmarkiert ist
oder durch eine frühere Markierung bereits markiert in die Eingangsstufe 14 eingespeist
wird. In diesem Fall ist die Signalfolge vor einer erneuten Markierung geschützt.
Das ältere Kennsignal wird nicht durch ein neues Kennsignal überschrieben. Gegebenenfalls
ist das ältere Kennsignal mit einem neuen Kennsignal derart kombinierbar, daß zumindest
Teilbereiche des älteren Kennsignales erhalten bleiben und dadurch die Durchführung
einer erneuten Markierung ersichtlich ist.
[0047] Das im Videosignal enthaltene Kennsignal wird nach der Übertragung in der Empfangselektronik
17 wieder dekodiert. Folglich sind in der Empfangselektronik 17 zumindest einige Funktionseinheiten
integriert, die den in Fig. 2 dargestellten Funktionseinheiten des Markierungsgerätes
2 entsprechen.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Produktionsstudio
- 2
- Markierungsgerät
- 3
- Sendestation
- 4
- Kunde
- 5
- Erfassungsstelle
- 6
- Datenstation
- 7
- Empfangsstation
- 8
- Empfangseinheit
- 9
- Modem
- 10
- Datenleitung
- 11
- Datenbank
- 12
- Diskette
- 13
- Pfeil
- 14
- Eingangsstufe
- 15
- Pfeil
- 16
- Ausgangsstufe
- 17
- Empfangselektronik
- 18
- TV/SAT-Receiver
1. Verfahren zur automatischen Erkennung einer von einer Sendestation (3) zu einer Empfangsstation
(7) übertragenen elektrischen Signalfolge,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Signalfolge über ihre gesamte Sendedauer vor oder während der Übertragung
mit einem Kennsignal markiert wird und
- daß die Markierung während der gesamten Sendedauer in der Empfangsstation (7) automatisch
erkannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Signalfolge eine Tele-Video-Bildsequenz ist und
- daß das Kennsignal in das Videosignal jedes Bildes eingearbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Signalfolge eine Tonsequenz ist und
- daß Kennsignale mit einer Tonfrequenz f > 19 kHz in die Signalfolge eingearbeitet
werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Signalfolge in der Empfangsstation (7) an eine Empfangselektronik (17) übergeben
wird und
- daß die Kennsignale in der Empfangselektronik (17) erkannt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erkannten Kennsignale in der Empfangsstation (7) abgespeichert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kennsignale mit weiteren, die Signalfolge charakterisierenden Daten, z.B.
die Sendedauer zusammen als Kontrolldaten abgespeichert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die abgespeicherten Kontrolldaten zur Überwachung der gesendeten Signalfolge an
eine zentrale Datenstation (6) transferiert und dort weiterverarbeitet werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein Markierungsgerät (2)
- mit einer Eingangstufe (14) zur Einspeisung der unmarkierten Signalfolge und
- mit einer Ausgangsstufe (16) zur Ausgabe der markierten Signalfolge, wobei ein in
das Markierungsgerät (2) einprogrammiertes Kennsignal in die eingespeiste Signalfolge
eingearbeitet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch
eine zusätzliche Leseeinheit (CODECTRL), mit der in das Markierungsgerät (2) eingespeiste
Signalfolgen auf das Vorhandensein eines Kennsignales überprüfbar sind, wobei ein
auf der Signalfolge bereits vorhandenes Kennsignal
- vor dem Überschreiben mit einem neuen Kennsignal geschützt ist oder
- derart mit einem neuen Kennsignal kombinierbar ist, daß zumindest Teilbereiche des
ursprünglichen Kennsignales erhalten bleiben.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Empfangsstation (7)
- eine Empfangseinheit (8) mit der Empfangselektronik (17),
- einen Datenträger zur Abspeicherung der Kontrolldaten und
- einen Leitungsanschluß [= Modem (9)] für den Datentransfer der Kontrolldaten über
eine Datenleitung (10) an die zentrale Datenstation (6)
enthält.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Empfangsstation (7) mehrere Empfangseinheiten (8) enthält.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich in jedem Empfangsgebiet der Signalfolge mindestens eine Empfangsstation (7)
befindet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Empfangsstationen (7) aller Empfangsgebiete an die zentrale Datenstation
(6) angeschlossen sind.