[0001] Die Erfindung betrifft einen Steg für einen Einbau-Doppelschliesszylinder, der zwei
Zylindergehäuseteile miteinander verbindet und zwei Schenkel sowie einen Mittelteil
aufweist.
[0002] Ein Steg dieser Art ist beispielsweise aus der CH-A-626 679 bekannt. Dieser verbindet
die beiden Zylindergehäuseteile, indem er jeweils mit einem Schenkel in eine Ausnehmung
eines Zylindersacks eingreift. Der Mittelteil verbindet die beiden Schenkel und weist
eine Gewindebohrung zur Aufnahme einer Stulpschraube auf. Doppelschliesszylinder mit
einem Steg ermöglichen eine kostengünstige Herstellung der Gehäuseteile aus Sintermetall
im Pressverfahren. Die Herstellung des Steges erfordert jedoch einen vergleichsweise
hohen Herstellungsaufwand. So ist der genannte Steg aus drei Stücken aus Chromnickelstahl
verschweisst. Die Stücke müssen gezogen, gefräst und gebohrt werden. Es sind somit
mehrere vergleichsweise aufwendige Arbeitsvorgänge erforderlich. Bei Einbruchversuchen
wird oft versucht, den Steg durch Hin- und Herbiegen in der Mitte zu brechen.
[0003] Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Steg der genannten Art zu schaffen,
der wesentlich kostengünstiger hergestellt werden kann und der dennoch eine hohe Sicherheit
bietet.
[0004] Die Aufgabe ist bei einem Steg der genannten Art dadurch gelöst, dass er aus mehreren
sich über die Länge des Steges erstreckenden und aneinandergelegten Teilen hergestellt
ist. Der erfindungsgemässe Steg ist überraschenderweise bei Biegeversuchen noch stabiler
als ein massiver Steg. Vermutlich aufgrund des Umstandes, dass sich die aneinandergelegten
Teile beim Biegen gegeneinander geringfügig verschieben können. Ein Versuch, den Doppelschliesszylinder
durch Hin-und Herbiegen im Bereich des Steges zu brechen ist bei der Verwendung eines
erfindungsgemässen Steges noch schwieriger. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen
Steges besteht darin, dass er wesentlich kostengünstiger hergestellt werden kann als
ein verschweisster Steg, da die einzelnen Teile eine wesentlich geringere Stärke besitzen
und beispielsweise als Blechstanzteile sehr kostengünstig hergestellt werden können.
Aus drei im wesentlichen gleichen flachen Blechstanzteilen kann beispielsweise sehr
kostengünstig ein Steg hergestellt werden, der eine hohe Sicherheit bietet.
[0005] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Steges, wobei die äusseren
Teile auseinandergezogen sind,
- Fig. 2
- eine Teilansicht eines Einbau-Doppelschliesszylinders, wobei ebenfalls Teile auseinandergezogen
sind,
- Fig. 3
- eine Ansicht einer Zylinderhälfte,
- Fig. 4
- eine Ansicht einer Verlängerungsscheibe, und
- Fig. 5
- ein Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 2.
[0006] Der in Fig. 5 im Schnitt gezeigte Steg 7 weist eine Schale 8 aus zwei gleichen Schalenhälften
8a auf. Diese Schalenhälften 8a sind vorzugsweise gegossen, beispielsweise aus Zink,
Aluminium oder einem geeigneten Kunststoff. Die Halbschalen 8a können jedoch auch
aus einem anderen geeigneten Werkstoff, beispielsweise aus Chromnickelstahl hergestellt
sein. Innenseitig weisen die Halbschalen 8a jeweils eine Vertiefung 19 auf, in die
ein Innenteil 12 eingelegt ist. Die Vertiefungen 19 sind so ausgebildet, dass sie
gemeinsam den Innenteil 12 aufnehmen können und die spiegelbildlich aneinandergelegten
Halbschalen 8a diesen Innenteil mit Ausnahme einer Oberseite 14a eines Mittelteils
14 allseitig umgeben.
[0007] Zur Aufnahme von Querstiften zum Verbinden des Steges 7 mit Gehäuseteilen la und
lb eines Zylindergehäuses 1 weisen die Halbschalen 8a und der Innenteil 12 jeweils
vier fluchtende Duchganglöcher 17 und 16 auf. Der Mittelteil 14 weist zudem eine Gewindebohrung
15 zur Aufnahme einer hier nicht gezeigten Stulpschraube auf, wobei diese Bohrung
mit Löchern 11 in jeweils einem Mittelteil 10 der Halbschalen 8a fluchtet. Der Mittelteil
12 ist aus einem Stahlblech, beispielsweise mit einer Stärke von etwa 3 mm ausgestanzt.
[0008] Wie die Fig. 2 zeigt, greift der Steg 7 mit jedem Schenkel in eine Ausnehmung 4 eines
Zylindersacks 2 ein und ist darin mit den Querstiften 20, die an ihren Enden in Löcher
3 der Gehäuseteile la und lb eingreifen, mit diesen Gehäuseteilen fest verbunden.
Die Gehäuseteile la und lb können mittels einer Scheibe 6 verlängert sein, die jeweils
ebenfalls eine Ausnehmung 5 aufweisen. Die Löcher 16 und 17 sind selbstverständlich
entsprechend der Dicke der Scheiben 6 positioniert. Mit dem Steg 7 können somit wahlweise
Gehäuseteile 1a und 1b mit oder ohne Scheiben 6 verbunden werden. Der Steg 7 erlaubt
zudem den üblichen Einbau in ein Sicherheitsschloss.
[0009] Die beiden Halbschalen 8a können auch hier nicht gezeigte plattenförmige flache Blechstanzteile
sein, die im wesentlichen gleich ausgebildet sind wie der Mittelteil 12, die jedoch
anstelle der Gewindebohrung 15 lediglich ein glattes Durchgangsloch benötigen. Der
mittlere Blechstanzteil kann zusätzliche Durchgangslöcher aufweisen, in die Nocken
der anderen Blechstanzteile eingreifen um die Teile miteinander in Längsrichtung zu
verbinden. Solche Nocken können ebenfalls beim Stanzen der Blechteile gleichzeitig
und somit sehr kostengünstig hergestellt werden.
1. Steg für einen Einbau-Doppelschliesszylinder, der zwei Zylindergehäuseteile (la,lb)
miteinander verbindet und zwei Schenkel (9,13) sowie einen Mittelteil (10,14) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass er aus mehreren, sich über die Länge des Steges erstreckenden
und aneinandergelegten Teilen (8a,12) hergestellt ist.
2. Steg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er aus drei Teilen (8a,8a,12) hergestellt
ist, wobei wenigstens ein Teil (12) ein gestanztes Blechteil ist.
3. Steg nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei äussere Teile (8a,8a)
eine Schale (8) bilden, in die ein Innenteil (12) eingelegt ist.
4. Steg nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenteil (12) ein Stanzteil
ist.
5. Steg nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein
Teil (8) ein Gussteil ist.
6. Steg nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schale (8)
zwei Halbschalen (8a) aufweist.
7. Steg nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass er aus drei Stanzteilen
hergestellt ist.
8. Steg nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein
Teil (8a) aus Zink, Aluminium oder Kunststoff hergestellt ist.
9. Steg nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schale (8) aus Chromnickelstahl
hergestellt ist.
10. Steg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich ein Innenteil (12) eine
Gewindebohrung (15) für eine Stulpschraube aufweist.