(19)
(11) EP 0 611 530 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.08.1994  Patentblatt  1994/34

(21) Anmeldenummer: 94200352.6

(22) Anmeldetag:  17.02.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A41G 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE LU NL

(30) Priorität: 19.02.1993 NL 9300317

(71) Anmelder: M. SNEL-ROELANDSCHAP
NL-3524 GB Utrecht (NL)

(72) Erfinder:
  • M. SNEL-ROELANDSCHAP
    NL-3524 GB Utrecht (NL)

(74) Vertreter: Bartelds, Erik 
Arnold & Siedsma, Advocaten en Octrooigemachtigden, Sweelinckplein 1
2517 GK Den Haag
2517 GK Den Haag (NL)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Auffüllung einer Frisur


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auffüllung einer Frisur (2), indem mit einem Teil des die Frisur bildenden Kopfhaares eine Reihe lose Haare (4) verbunden wird, wobei eine Reihe von Kopfhaaren mit einander zu einer Flechte ein Stützband (7) aus Viskosematerial entlang gebildet wird und die losen Haare mit dem so gebildeten Strang (6) verbunden werden. Ein solches Verfahren ermöglicht es, eine Frisur schnell und einfach an die Wünsche des Trägers an zu passen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auffüllung einer Frisur.

    [0002] Eine immer wachsende Anzahl von Menschen widmet heutzutage ihrem Äußeren große Aufmerksamkeit, und folglich ihrer Frisur, die ja in erheblichem Maße das Äußere bestimmt. Eine immer wachsende Anzahl von Menschen wünscht denn auch die Frisur regelmäßig zu ändern und den jeweils herrschenden Modetrends anzupassen. Ein Problem dabei ist, daß Kopfhaar nur eine beschränkte Wachstumsgeschwindigkeit hat, so daß es nicht gut möglich ist, die Länge der Frisur kurzfristig zu vergrößern. Ein anderes Problem ist, daß eine große Anzahl von Menschen zu wenig oder zu dünnes Kopfhaar hat, um eine angemessene Varietät in den Frisuren zu ermöglichen.

    [0003] Es sind bereits mehrere Methoden bekannt, um eine Frisur aufzufüllen. Am einfachsten ist die Benutzung einer Perücke oder eines Toupets. Dies hat jedoch den Nachteil, daß immer die Gefahr des Loslösens besteht, wodurch sich für den Träger peinliche Situationen ergeben können. Auch aus diesem Grunde können Perücken bei allerhand Aktivitäten kaum getragen werden.

    [0004] Eine andere Lösung, namentlich für Menschen mit zu wenig Kopfhaar ist die Implantierung von zusätzlichem Kopfhaar. Dies aber ist eine einschneidende Behandlung, die außerdem keine Lösung bietet, wenn man die Länge des Kopfhaares schnell einem herrschenden Modetrend anpassen möchte.

    [0005] Die Erfindung beabsichtigt aus diesem Grunde die Schaffung eines Verfahrens, mit der es möglich ist, eine Frisur schnell und mit wenig Anstrengung den Wünschen des Trägers anzupassen. Dies wird erfindungsgemäß erzielt, indem mit einem Teil des die Frisur bildenden Kopfhaares eine Reihe loser Haare verbunden wird. Auf diese Weise kann eine Frisur leicht aufgefüllt werden, während durch die Verbindung zwischen dem Kopfhaar und den losen Haaren die aufgefüllte Frisur robust ist und keine Gefahr des Loslösen besteht.

    [0006] Vorzugsausführungen des Verfahrens nach der Erfindung werden in den Unteransprüchen 2 - 11 beschrieben.

    [0007] Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Beispiels erläutert, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen wird, in der übereinstimmende Teile mit übereinstimmenden Bezugszeichen bezeichnet sind und worin:

    Figur 1 eine Ansicht eines Kopfes mit natürlicher Frisur und einem damit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verbindenden zusätzlichen Frisurteil ist, und

    Figur 2 eine teilweise weggeschnittene perspektivische Ansicht eines Details eines Kopfhaarstrangs und einer daran nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu befestigenden Flechte loser Haare.



    [0008] Auf einem Kopf 1 eines Trägers ist aus einer großen Anzahl von Kopfhaaren 3 eine Frisur 2 gebildet worden. Diese Frisur 2 kann nach der Erfindung aufgefüllt werden, indem mit einem Teil des Kopfhaares 3 eine Anzahl loser Haare 4 verbunden wird, beispielsweise durch Verweben. Dazu kann zunächst an einer beliebigen Stelle in der Frisur 2 ein Scheitel 5 mit beliebiger Form gezogen werden. Entlang diesem Scheitel 5 kann eine Reihe von Kopfhaaren 3 miteinander zu einem Strang 6 verwebt werden, an welchem Strang 6 danach die Zusatzhaare 4 befestigt werden können. Der Strang 6 wird somit in der Nähe der Haarwurzeln 12 der miteinander verwebten Kopfhaare 3 gebildet.

    [0009] Der Strang kann gegebenenfalls gebildet werden, indem das Kopfhaar 3 büschelweise entlang einem Stützband 7 gebunden wird. Auf diese Weise wird vermieden, daß das Kopfhaar 3 sich in dem Strang 6 verkletten, wodurch das spätere Lösen des Strangs eine schwierige, zeitaufwendige und für den Träger schmerzliche Prozedur würde. Das Stützband 7 kann beispielsweise aus Viskosematerial hergestellt sein. Der Strang 6 wird entlang dem Stützband 7 angebracht, indem mit einer Nadel 11 ein Webfaden 10 um die Kopfhaarbüschel 3 und das Band 7 geschnürt wird. Dazu wird der Faden 10 zunächst außenseitig parallel zu dem Strang 6 gelegt, danach an der Unterseite hinter dem Strang 6 und dem Band 7 entlang geholt, kreuzweise unter dem parallel liegenden Teil des Fadens 10 entlang an der Außenseite des Strangs 6 nach unten geführt, wobei eine erste Schlaufe gebildet wird, erneut an der Unterseite hinter dem Strang 6 und dem Stützband 7 entlang geholt und an der Außenseite des Strangs 6 über den parallel damit verkaufenden Fadenteil nach unten geführt, wobei eine zweite Schlaufe gebildet wird, und schließlich durch die erste Schlaufe hindurchgesteckt und weiter parallel zu dem Strang 6 geführt. Auf diese Weise wird ein fester Strang 6 gebildet, der erforderlichenfalls trotzdem wieder einfach gelöst werden kann.

    [0010] Eventuell kann weiter vor der Bildung des Strangs 6 auf dem Kopfhaar 6 entlang dem Scheitel 5 eine Schutzschicht angebracht werden, wie sie beispielsweise unter dem Namen Micro-form hairweave Protection auf den Markt gebracht wird. Damit kann die Beschädigung des Kopfhaars 3 als Folae der daran erfolgenden Befestigung des Zusatzhaares 4 vermieden werden. Ebenfalls kann diese Schutzschicht dazu benutzt werden, das Stützband 7 bei der Bildung des Strangs 6 a seiner Stelle zu behalten.

    [0011] Die Zusatzhaare 4 können, um deren Befestigung an dem Kopfhaar 3 zu vereinfachen, zunächst mit einer Reihe von Stützfäden 8 zu einer sogenannten Flechte 9 verwebt werden, Diese Flechte 9 wird dann an dem Strang 6 festgenäht, wonach die gesamte auf diese zustande gekommene Frisur in das gewünschte Modell geschnitten werden kann.

    [0012] Wenn das Kopfhaar wächst und der Abstand zwischen dem Strang 6 und den Haarwurzeln 12 somit zunimmt, werden die Zusatzhaare 4, die ja an dem Kopfhaar 3 angeheftet sind, "mitwachsen". Wenn das Kopfhaar 3 so weit gewachsen ist, daß die Verbindung zwischen dem Kopfhaar 3 und dem angehefteten Zusatzhaar 4 sichtbar zu werden droht, kann die Flechte 9 von dem Strang Kopfhaar 6 losgelöst werden, und kann der Strang 6 losgelöst werden. Danach kann an einer anderen Stelle ein Scheitel 5 gezogen werden und kann wieder nahe den Haarwurzeln 12 des Kopfhaares 3 neben dem Scheitel 5 ein neuer Strang gebildet werden, an dem dann die Flechte loser Haare 4 befestigt werden kann.

    [0013] Die Zusatzhaare 4 können synthetische Haare sein, zum Beispiel kann es sich dabei um haare handeln, die unter dem Namen "Fortune Modacrylic Fibre" auf den Markt gebracht werden. Dieses Synthetikhaar ist in einer großen Anzahl unterschiedlicher Farben erhältlich, so daß durch die Verwebung von Synthetikhaar mit unterschiedlichen Farben in geeigneten Verhältnissen zu einer Flechte 9 genau die Farbe des Kopfhaares des Trägers erhalten werden kann. Auch ist es selbstverständlich möglich, eine abweichende Farbe zu wählen. Es ist selbstverständlich aber auch vorstellbar, statt Synthetikhaar eine Flechte 9 aus natürlichem Haar zu erstellen, zum Beispiel sogar mit dem Haar des Trägers selbst.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Auffüllung einer Frisur (2), indem mit einem Teil des die Frisur (2) bildenden Kopfhaares (3) eine Reihe loser Haare (4) verbunden wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die losen Haare (4) mit dem Kopfhaar (3) verwebt werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Reihe von Kopfhaaren (3) miteinander zu einer Flechte (6) verwebt wird und die losen Haare (4) mit dem so gebildeten Strang (6) verbunden werden.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang (6) entlang einem Stützband (7) gebildet wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützband (7) aus Viskosematerial hergestellt ist.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3-5, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Bildung des Strangs (6) ein Scheitel (5) mit der gewünschten Form in dem Kopfhaar (3) gezogen wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Ziehen des Scheitels (5) eine Schutzschicht auf dem Kopfhaar (3) entlang dem Scheitel (5) angebracht wird.
     
    8. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die losen Haare (4) zunächst zu einer Flechte (9) verwebt werden und daß danach die Flechte (9) mit dem Kopfhaar (3) verbunden wird.
     
    9. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die losen Haare (4) aus Kunststoff hergestellt sind.
     
    10. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe der losen Haare (4) der Farbe des Kopfhaars (3) angepaßt ist.
     
    11. Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Kopfhaar (3) verbun denen losen Haare (4) nach einer gewissen Zeit wieder losgelöst werden können und an einer gewünschten Stelle wieder mit dem Kopfhaar (3) verbunden werden können.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht