[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Zubereitung von Flüssigkeiten aus mindestens
einem Feststoff und mindestens einer flüssigen Phase, wobei das System aus einem Aufbewahrungsgefäß
mit dem Feststoff und einer Trockenkammer mit einem Trockenmittel besteht. Außerdem
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Lösung, Suspension oder
Emulsion unter Verwendung des erfindungsgemäßen Systems. Der Prozeß beinhaltet die
Schritte der Aufbewahrung eines Feststoffes im System, der Zugabe einer flüssigen
Phase zum Feststoff und die Vermischung zur Herstellung einer Lösung, Suspension oder
Emulsion. Das System dient in einer bevorzugten Anwendung zur Herstellung von Reagenzlösungen.
[0002] Ein in Laboratorien häufig auftretendes Problem besteht bei der Zubereitung von Lösungen
aus Flüssigkeiten und feuchtigkeitsempfindlichen Feststoffen. Die Haltbarkeit vieler
Feststoffe ist in Gegenwart von Wasserdampf begrenzt, da sie sich zersetzen. Das Auftreten
dieser Problematik reicht von alltäglichen Beispielen, wie z. B. der Zubereitung von
Speisen aus Trockenpulver, über die Zubereitung von Lösungen im chemischen Laboratorium,
bis hin zu klinischen Analysenlösungen. Besonders im letzten Fall ist eine Zubereitung
der Lösung aus einer festen und einer flüssigen Komponente kurz vor der Benutzung
notwendig, wenn die fertige Analysenlösung nur begrenzt haltbar ist.
[0003] Vielfach wird das bestehende Problem dadurch gelöst, daß der feuchtigkeitsempfindliche
Feststoff entweder vorgetrocknet und wasserdampfdicht abgepackt oder zusammen mit
hygroskopischen Substanzen zur Trocknung und Trockenhaltung verpackt wird. Zur Herstellung
der Lösung wird eine bestimmte Menge des Stoffes abgewogen und in einer abgemessenen
Menge Flüssigkeit gelöst. Besonders für Analysenlösungen ist das Verfahren unvollkommen,
da die quantitative Überführung des Feststoffes in ein Gefäß, die Zugabe einer genau
definierten Menge Lösungsmittel und eine vollständige Auflösung schwierig ist. Für
den genannten Prozeß ist nicht nur geschultes Personal, sondern auch eine aufwendige
Laborausrüstung notwendig.
[0004] Bei sogenannten Testkits übernimmt der Anwender die Zubereitung der Flüssigkeit,
indem er aus den portionierten, d. h. bereits abgewogenen Feststoffen, durch Zugabe
von Flüssigkeit nach einer vom Hersteller des Kits gegebenen Vorschrift die Analysenlösung
zubereitet. Rührer oder Mischer können dem Anwender die Auflösung der Feststoffe abnehmen.
In diesen Fällen ist jedoch trotzdem eine Überführung von Feststoff in ein Gefäß zur
Auflösung notwendig. Daraus ergibt sich, daß eine definierte Menge Feststoff in Form
von Tabletten, Pulvern oder Granulaten in ein Gefäß eingebracht werden muß, um eine
Lösung definierter Konzentration herzustellen. In einem bekannten Reagenzbevorratungssystem
(DE-40 39 580) wird das Reagenz aus einem speziellen Behältnis in ein Mischgefäß überführt,
indem beim Aufschrauben auf das Gefäß eine Kammer geöffnet wird, in der sich das Reagenz
befindet. Zur Herstellung einer Lösung exakt definierter Konzentration ist ein Spülen
der Kammer notwendig. Dies macht Laborpersonal oder eine aufwendige Spülvorrichtung
nötig.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde durch Bereitstellung eines zum Trocknen
und zur Trockenhaltung geeigneten Gefäßes, die Herstellung von Flüssigkeiten aus feuchtigkeitsempfindlichen
Feststoffen und Flüssigkeiten zu vereinfachen. Besonders die Zubereitung von Analysenlösung
durch ungeschultes Personal, auch unter Bedingungen schlechter Infrastruktur, soll
erleichtert werden.
[0006] Die Aufgabe wird mit dem System zur Zubereitung einer Flüssigkeit aus mindestens
einem Feststoff und mindestens einer flüssigen Phase durch die Kombination
eines Gefäßes, das den mindestens einen Feststoff enthält und ein Volumen besitzt,
das zur Aufnahme des mindestens einen Feststoffes und der mindestens einen flüssigen
Phase ausreicht,
einer Trockenmittelkammer, die ein Trockenmittel (TM) enthält
und einem Trennelement, das die Trockenmittelkammer verschließt so gelöst,
daß das Trockenmittel mit dem Inhalt des Gefäßes jederzeit Wasserdampf austauschen
kann, der direkte Kontakt eines flüssigen oder festen Inhaltes des Gefäßes mit dem
Trockenmittel jedoch im wesentlichen unmöglich ist.
[0007] Demnach wird die Aufgabe durch die Kombination folgender Elemente gelöst:
- Ein Gefäß, in dem sich zunächst der Feststoff befindet und in dem die Auflösung des
Feststoffes erfolgt.
- Eine an das Gefäß angeschlossene Trockenkammer, in der sich ein Trockenmittel befindet.
[0008] Der Feststoff der herzustellenden Lösung kann in verschiedenen Formen vorliegen.
Zu diesen gehören Pulver, Tabletten, Granulate, Pellets oder durch Gefriertrocknung
hergestellte Lyophilisate.
[0009] Eine Lösung aus mehreren Stoffen kann dadurch hergestellt werden, daß ein Feststoff,
bestehend aus mehreren Bestandteilen, eingesetzt wird. Sind die Bestandteile in Lösung
oder in Gegenwart von Feuchtigkeit miteinander unverträglich, das heißt, setzen sie
sich dann in ungewollter Weise miteinander um, so ist es doch in vielen Fällen möglich,
die Stoffe in trockenem Zustand zusammen aufzubewahren, ohne daß sie miteinander reagieren.
Durch eine Trockenkammer, die die Feuchtigkeit im Innenraum des Gefäßes gering hält,
wird die Lagerungsstabilität des Feststoffes erhöht. Die Anwesenheit eines Trockenmittels
in einer Kammer, die mit dem Gefäßinnenraum Wasserdampf austauschen kann, führt zu
einer Absenkung des Wasserdampfpartialdruckes im Gefäßinnenraum. Es ist weiterhin
möglich, Feststoffe, die aufgrund des Herstellungsprozesses eine Restfeuchte aufweisen,
in dem erfindungsgemäßen System zur Trocknung aufzubewahren oder die Restfeuchte zu
entfernen.
[0010] Die flüssige Phase kann aus einem Reinstoff bestehen (z. B. destilliertes Wasser)
oder ein Gemisch mehrerer Flüssigkeiten darstellen. Ebenfalls kann die flüssige Phase
z. B. Puffer, Stabilisatoren oder weitere gelöste Stoffe enthalten, so daß die Stabilität
der hergestellten Flüssigkeit erhöht und ihre Funktionsweise sichergestellt wird.
[0011] Zur Herstellung der Flüssigkeit wird die flüssige Phase zum Feststoff in das Gefäß
gegeben. Dies kann entweder manuell oder durch ein Gerät automatisch erfolgen. In
Fällen, in denen die hergestellte Flüssigkeit keine exakte Konzentration besitzen
muß, weil ein breiter Bereich von Reagenzkonzentrationen zu gleichen Analysenergebnissen
führt, kann die Bemessung der flüssigen Phase z. B. durch Markierungen an der Gefäßwandung
erfolgen. Beispielsweise können Enzyme einen Analyten vollständig umsetzen, so daß
das Ergebnis der Bestimmung in weiten Bereichen von der Enzymkonzentration im Reagenz
unabhängig ist. Zur Herstellung einer für Titrationsanalysen geeigneten Maßlösung
ist dagegen die Zugabe einer definierten Menge flüssiger Phase, gekennzeichnet durch
ihr Volumen oder ihr Gewicht zu einer definierten Feststoffmenge notwendig. Die Herstellung
der Lösung erfolgt durch manuelles oder mechanisches Mischen des Feststoffes und der
flüssigen Phase. Für eine Vielzahl von Analysenlösungen ist es möglich, ihre Zubereitung
zu standardisieren. Die flüssige Phase enthält bei diesen Ausführungsformen bereits
weitere Komponenten, z. B. Puffer und Hilfsstoffe, so daß für viele verschiedene Analysenlösungen
immer ein und dieselbe flüssige Phase eingesetzt werden kann.
[0012] Die aus Feststoff und flüssiger Phase in dem erfindungsgemäßen System hergestellten
Flüssigkeiten können Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen darstellen. Zum Beispiel
kann eine Emulsion zum Nachweis des Enzyms Lipase durch Zugabe von Wasser zu einem
Feststoff zubereitet werden, der folgende Stoffe beinhaltet: Tris(hydroxymethyl)-aminomethan
(Tris), Natriumdesoxycholat, CaCl₂, Triolein, Colipase, NaN₃.
[0013] Gemäß der Erfindung enthält das System ein Gefäß und eine Trockenkammer, die durch
eine Trennschicht, die ein Eindringen von Flüssigkeit in das Trockenmittel verhindert,
getrennt sind. Die Trennschicht erfüllt somit zwei an sich widersprüchliche Bedingungen.
Einerseits ist sie für Wasserdampf durchlässig und ermöglicht somit den Transfer des
Wassers vom Gefäßinnenraum in die Trockenkammer über die Gasphase, andererseits besitzt
sie für Wasser in kondensierter Phase eine Sperrwirkung. Für den Herstellungsprozeß
ergibt sich damit die Vereinfachung, daß die Zubereitung der Lösung in demselben Gefäß
erfolgen kann, in dem zuvor der feuchtigkeitsempfindliche Feststoff aufbewahrt wurde.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Feststoff bereits bei der Herstellung
des Systems in das Gefäß eingefüllt. Es ist in diesem Fall keine Überführung des Feststoffes
in das Gefäß durch den Anwender notwendig. Weiterhin entfällt damit das Problem, daß
evtl. feuchtigkeitsempfindliche oder gar hygroskopische Substanzen durch den Anwender
ausgewogen und transferiert werden müssen. Die Befüllung von seiten des Herstellers
des Systems kann unter Trockenraum-Bedingungen und unter Verwendung hochgenauer Waagen
erfolgen. Selbst Anwendern ohne Labor ist somit die Zubereitung eingestellter Analysenlösungen
aus feuchtigkeitsempfindlichen Feststoffen möglich.
[0014] Eine besonders einfache, sichere und zuverlässige Handhabung wird durch eine bevorzugte
Ausführungsform ermöglicht, bei der sich der Feststoff in einem Gefäß befindet, das
groß genug ist, die entstehende Lösung aufzunehmen. Dieses Gefäß besitzt einen Verschluß,
z. B. einen Stopfen oder eine Schraubkappe, an dem eine Trockenmittelkammer so angebracht
ist, daß das in ihr enthaltene Trockenmittel bei geschlossenem Gefäß Wasserdampf aus
dem Innenraum des Gefäßes aufnehmen kann. In dieser Ausführungsform kann die Trockenkammer
sowohl zur Trocknung und/oder Trockenhaltung des Feststoffes dienen, als auch als
Verschluß bei der Zubereitung von Flüssigkeiten verwendet werden.
[0015] Es ist weiterhin möglich, die Trockenkammer im Gefäß zu befestigen und zum Verschluß
des Gefäßes ein separates Bauteil zu verwenden. Außerdem sind Ausführungsformen möglich,
bei denen keine Möglichkeit zur Öffnung durch z. B. einen Schraubverschluß oder einen
Deckel vorgesehen ist. Bei diesen Ausführungsformen kann der Feststoff und die Trockenkammer
schon während der Herstellung des Gefäßes in das Gefäß eingebracht werden. Die flüssige
Phase kann vor der Verwendung der Flüssigkeit vom Anwender z. B. durch Injektion mit
einer Kanüle in das Gefäß eingefüllt werden.
[0016] In den möglichen Ausführungsformen bietet das erfindungsgemäße System zur Herstellung
von Flüssigkeiten Lösungsmöglichkeiten für Probleme mit zum Teil widersprüchlichen
Erfordernissen.
- Herkömmliche, zur Aufnahme von Flüssigkeiten konstruierte Gefäße können durch den
erfindungsgemäßen Einsatz des Trockenstopfens auch für die Aufbewahrung und Rücktrocknung
von feuchtigkeitsempfindlichen Feststoffen verwendet werden. Gefäß und Trockenmittelstopfen
werden damit zu einer neuen funktionellen Einheit.
- Das System zur Zubereitung von Lösungen erlaubt das Befüllen zum Zwecke des Inverkehrbringens
von feuchtigkeitsempfindlichen Füllgütern in nicht vollständig wasserdampfdichten
Behältnissen.
- Feste Füllgüter können bei der Abfüllung eine durch die Produktion bedingte höhere
mobile Feuchte aufweisen als für die Lagerung gewünscht ist. Mit dem erfindungsgemäßen
System können solche Füllgüter auf eine, für die Haltbarkeit notwendige, minimale
Restfeuchte zurückgetrocknet werden.
- Das Trennelement verbindet eine hohe Dampfdurchlässigkeit mit einer guten Sperrwirkung
gegenüber Flüssigkeiten.
[0017] Ein Verfahren zur Herstellung von Flüssigkeiten mit dem erfindungsgemäßen System
kann in den folgenden Schritten erfolgen:
- Aufbewahrung eines Feststoffes im geschlossenen Gefäß.
- Öffnen des Systems, z. B. durch das Abschrauben eines Verschlusses.
- Einfüllen der flüssigen Phase in das Gefäß, das bereits den Feststoff enthält.
- Verschließen des Systems, z. B. durch das Aufschrauben eines Verschlusses.
- Vermischen von flüssiger Phase und Feststoff.
[0018] Das Befüllen des Gefäßes mit flüssiger Phase kann manuell oder maschinell erfolgen,
wobei die automatische Befüllung des Gefäßes innerhalb eines Analysenautomaten eine
bevorzugte Ausführungsform darstellt. Das Verschließen des Gefäßes kann mit dem zum
System gehörenden Verschluß, oder aber einem weiteren Verschluß erfolgen. Auch bei
diesem Verfahrensschritt sind sowohl manuelle als auch automatisierte Vorgehensweisen
möglich. In speziellen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der
Schritt des Verschließens des Gefäßes eingespart werden, wenn bei der Durchmischung
kein Austritt von Flüssigkeit aus dem Gefäß auftritt. Dies kann z. B. durch Rühren
oder geeignetes Schwenken des Gefäßes erzielt werden. Im Stand der Technik sind neben
den mechanischen Rührern mit einem Rotor, der in die Flüssigkeit eintaucht, unter
anderem sogenannte Magnetrührer bekannt, bei denen sich ein meist stabförmiger Magnet
innerhalb des Gefäßes befindet, der durch ein magnetisches Feld in Bewegung versetzt
wird. Außerdem sind beispielsweise für Bakterienkulturen Schwenker bekannt, die einen
Gefäßinhalt durchmischen, ohne daß im Gefäß befindliche Stoffe durch eine vorhandene
Öffnung an der Oberseite des Gefäßes austreten. Wird der Durchmischungsprozeß bei
geschlossenem Gefäß durchgeführt, so stehen die bereits genannten Methoden zur Verfügung.
Außerdem sind solche Verfahren möglich, bei denen das Gefäß beliebige Positionen einnehmen
kann, wie dies in der Regel bei manuellen Durchmischungen der Fall ist. Nach dem Prozeß
der Durchmischung liegt die zubereitete Flüssigkeit im Gefäß vor. Aus diesem kann
sie z. B. durch Anstechen des Gefäßes mit einer Kanüle oder durch weitere im Gefäß
vorgesehene Vorrichtungen entnommen werden. Bevorzugt erfolgt die Entnahme von Flüssigkeit
jedoch nach dem Entfernen des trockenmittelhaltigen Verschlusses durch die Öffnung
des Gefäßes.
[0019] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Systemes ist, daß das Aufbewahrungsgefäß für den
Feststoff auch als Gefäß für die Mischung des Feststoffs mit der flüssigen Phase und
für die Aufbewahrung der zubereiteten Flüssigkeit dienen kann, ohne daß die Trockenmittelkammer
nach Zugabe der flüssigen Phase verschlossen oder entfernt werden muß.
[0020] Ein weiterer Vorteil des Systems ist es, daß der Trockenmittel enthaltende Verschluß
sowohl während einer Aufbewahrung des Feststoffes als auch während einer Aufbewahrung
der zubereiteten Flüssigkeit und bevorzugt sogar während der Durchmischung des Feststoffes
mit der flüssigen Phase verwendet werden kann.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren näher erläutert:
- Figur 1:
- Eine erfindungsgemäße Trockenmittelkammer mit Trockenmittel im Längsschnitt.
- Figur 2:
- Mögliche Ausführungsformen des Gefäßes (im Kreis angeordnet) und der Trockenmittelkammer
(in der Mitte).
- Figur 3:
- Verfahrensschritte bei der Zubereitung einer Flüssigkeit mit dem erfindungsgemäßen
System.
- Figur 4:
- Feuchtegehalt eines Feststoffes bei der Aufbewahrung in verschiedenen erfindungsgemäßen
Systemen.
[0022] Eine bevorzugte Ausführungsform der Trockenmittelkammer ist aufgrund ihrer Konstruktion
geeignet, das Gefäß zu verschließen. Eine solche Trockenmittelkammer wird im folgenden
als Trockenmittelstopfen bezeichnet.
[0023] Der Trockenmittelstopfen (1) in Figur 1 ist nach außen durch eine Wandung (2) abgeschlossen.
Diese kann aus einer Vielzahl von Materialien bestehen, z. B. Kunststoff, Metall und
Pappe. Im bevorzugten Fall wird die Wandung jedoch aus einem Kunststoff bestehen,
da dieses Material einige vorteilhafte Eigenschaften miteinander verbindet. Kunststoffe
ausreichender Wandstärke, bevorzugt größer als 0.5 mm, besitzen die Eigenschaft, das
Trockenmittel im Inneren des Stopfens von der Umgebung so zu trennen, daß zwar ein
Feuchtigkeitsaustausch zwischen Umgebung und Trockenmittel in geringem Maße möglich
ist, jedoch ein wesentlicher Verbrauch des Trockenmittels durch äußere Feuchte vermieden
wird. Außerdem ist es auf einfache Weise möglich, Kunststoff in Formen zu bringen,
die sowohl ein Gewinde (3) als auch einen Raum für das Trockenmittel (4) beinhalten.
[0024] Das Trockenmittel (14) befindet sich im Inneren des Stopfens. Bei der Wahl eines
geeigneten Trockenmittels stehen die aus der Fachliteratur bekannten Substanzen, wie
Molekularsiebe, Kieselgel, Natriumsulfat, Kalziumsulfat usw., zur Verfügung. Ein für
die angegebene Verwendung geeignetes Molekularsieb vom Typ der Zeolithe ist bei der
Firma Grace GmbH unter der Bezeichnung Molekularsieb Typ 511 erhältlich. Die Menge
des verwendeten Trockenmittels und damit die Trocknungskapazität muß so beschaffen
sein, daß gewünschtenfalls eine mögliche mobile Feuchte des Feststoffes aufgenommen
wird und daß von außen eindringende Feuchtigkeit bis zum Zeitpunkt der Herstellung
der Lösung absorbiert werden kann. Andererseits sollte die Trockenmittelmenge so gering
sein, daß bei Aufbewahrung der hergestellten Flüssigkeit im Zubereitungssystem keine
nennenswerte Konzentrationsänderung durch Wasseraufnahme des Trockenmittels aus der
Lösung erfolgt. Bei bevorzugt verwendeten Trockenmittelmengen im Bereich weniger Gramm
und Flüssigkeitsmengen im Bereich von Dezilitern, bewegt sich der durch das Trockenmittel
bedingte Fehler in einem für Analysenlösungen vertretbaren Bereich. In vielen Fällen
wird die Flüssigkeit bald nach ihrer Zubereitung in einer Analysenapparatur verwendet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das Gefäß ohne Trockenmittelstopfen an
einen dafür vorgesehenen Platz innerhalb der Apparatur gestellt. In diesem Fall ist
die Flüssigkeit lediglich während der Zeit ihrer Zubereitung in direktem oder indirektem
Kontakt mit dem Trockenmittelstopfen. Daher ist mit einem Austrocknungseffekt der
Lösung nur in sehr geringem Maße zu rechnen. Der Austrocknungseffekt kann in allen
Fällen dadurch verhindert werden, daß der Trockenmittelstopfen nach dem Vermischen
von Feststoff und flüssiger Phase gegen einen Verschluß ohne Trockenmittel ausgetauscht
wird.
[0025] Das Trennelement (6), welches das Trockenmittel und den Innenraum des Gefäßes voneinander
separiert, stellt einen wesentlichen Aspekt der Erfindung dar. Das Material des Trennelementes
ist so beschaffen, daß es zwar wasserdampfdurchlässig ist, jedoch fertige Reagenzlösungen
vollständig absperrt. In den letzten Jahren sind spezielle Kunststoffe entwickelt
worden, die diese beiden Eigenschaften miteinander kombinieren (z. B. EP-A-0 500 173).
Es sind jedoch auch andere Materialien möglich, wie z. B. imprägnierte Stoffe und
Karton. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird Karton mit einer Oberflächenspannung
verwendet, die ein Eindringen von Flüssigkeit in die Trockenmittelkammer und ein Durchdringen
des Trockenmittels mit Flüssigkeit verhindert. Geeignete Kartone werden beispielsweise
von der Firma Buchmann GmbH unter der Bezeichnung GC1 und GC2 bzw. von der Firma Laakmann
GmbH unter der Bezeichnung UD2 vertrieben. Die wasserabweisende Wirkung wird in erster
Linie durch eine Beschichtung, den sogenannten Strich gewährleistet, der aus Pigmenten
und synthetischen Bindemitteln besteht. Besitzt der Karton eine Oberflächenspannung
kleiner als 70 mN/m, so kann der Karton nicht mehr von Wasser benetzt werden und ein
Eindringen von Wasser ist prinzipiell unmöglich, eine Durchlässigkeit für Wasserdampf
ist jedoch weiterhin gegeben. Für Flüssigkeiten, die eine kleinere Oberflächenspannung
besitzen ist ebenfalls ein Trennelement mit kleinerer Oberflächenspannung notwendig,
um ein Eindringen von Flüssigkeit zu verhindern. Die Oberflächenspannung des Kartons
kann auf einfache Weise mit käuflichen Testtinten von z. B. der Firma Arcotec Oberflächentechnik
GmbH bestimmt werden.
[0026] Eine mögliche Anordnung des Trennelementes geht aus Figur 1 hervor. Das Trennelement
(6) ist in einen Hohlzapfen (5) so eingepaßt, daß ein Durchtritt der Flüssigkeit vom
Gefäßinnenraum zum Trockenmittel verhindert ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird dies erreicht, indem das Trennelement (6) auf der dem Gefäßinneren zugewandten
Öffnung des Hohlzapfens (5) aufliegt. Mit dem Hohlzapfen ist eine Umbördelung (7)
mechanisch verbunden, die zur Befestigung des Trennelementes (6) auf dem Hohlzapfen
(5) verwendet wird. Die Umbördelung (7) schließt den aus Trockenmittelkammer (4) und
Trennelement (6) gebildeten Raum gegen Flüssigkeiten ab. Eventuelle geringfügige Undichtigkeiten
werden dadurch abgedichtet, daß das Trennelement bei Kontakt mit Wasser aufquillt
und die Zwischenräume ausgefüllt werden. Beispiel 1 belegt die Trennwirkung des verwendeten
Kartons gegenüber einer wässrigen Reagenzflüssigkeit selbst bei direktem Kontakt.
[0027] Figur 2 zeigt im Kreis angeordnet erfindungsgemäße Gefäße mit Trockenmittelstopfen
und in ihrer Mitte zwei Trockenmittelstopfen mit 2 bzw. 4 ml Fassungsvolumen für Trockenmittel.
Nicht nur die Formungen, sondern auch die Wanddicken der Gefäße können in weiten Grenzen
variieren. Die Materialien der Gefäße müssen wasserundurchlässig sein, können jedoch
für Wasserdampf partiell durchlässig sein. Für das Gefäß sind beispielsweise Kunststoffe
geeignet, wie sie zur Herstellung von Flaschen zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten
dienen. Es sind jedoch Wandstärken größer als 0.5 mm aus Gründen der mechanischen
Stabilität und der Wasserdampfdurchlässigkeit bevorzugt. Die Art der Herstellung der
Gefäße, z. B. Spritzguß oder Spritzblas, unterliegt keiner Beschränkung, vorausgesetzt
daß eine ausreichende Wandstärke gewährleistet werden kann.
[0028] Figur 3 zeigt die Herstellung einer Flüssigkeit aus einem Feststoff und einer Flüssigkeit.
In Darstellung A befindet sich der Feststoff im durch den Trockenmittelstopfen verschlossenen
Gefäß. Nach Öffnung des Gefäßes (Abnahme des Trockenmittelstopfens) zeigt Darstellung
B die Zugabe von Flüssigkeit zum Feststoff. Nach Verschluß des Gefäßes mit dem zuvor
genannten oder einem neuen Verschluß, findet in Figur 3 C die Vermischung des Feststoffes
mit der flüssigen Phase durch Schütteln statt.
Bezugszeichenliste
[0029]
- (1):
- Trockenmittelstopfen
- (2):
- Wandung des Trockenmittelstopfens
- (3):
- Gewinde des Trockenmittelstopfens
- (4):
- Trockenmittelkammer
- (5):
- Hohlzapfen des Trockenmittelstopfens
- (6):
- Trennelement
- (7):
- Umbördelung
Beispiele:
Beispiel 1
[0030] Herstellung flüssiger Reagenzien durch Lösen von festen Reagenzien mit Wasser.
[0031] Sperrwirkung eines Trennelementes in Form von Karton und chemische Indifferenz der
Trockenkammer.
Zubereitung des Flüssigreagenz
[0032] Geprüft wurden Systeme zur Zubereitung von Flüssigkeiten aus festen Reaktionsgemischen
für die klinisch-chemische Bestimmung von Aspartat-Aminotransferase (GOT) und Alanin-Aminotransferase
(GPT) durch Umsetzung mit Nicotinamidadenin-dinucleotid (NADH).
[0033] Zur Herstellung von gebrauchsfertigem Reagenz wurden Feststoffe durch Auffüllen der
Gefäße mit Wasser angelöst und nach Zuschrauben mit dem Trockenmittel-Schraubverschluß
und Schütteln endgültig in der vorberechneten Menge Wasser gelöst. Die entstandene
Reagenzlösung zur Bestimmung von GOT besaß dann folgende Zusammensetzung:
Tris |
27,8 mmol/l |
Tris HCL |
58,4 mmol/l |
L-Aspartat |
254 mmol/l |
-Ketoglutarat |
12,7 mmol/l |
NADH |
0,19 mmol/l |
2-Chloracetamid |
10,7 mmol/l |
MDH |
1200 U/l |
LDH |
4390 U/l |
Polyvinylpyrolidon |
ca. 0,1 Gewichts-% |
[0034] Die Reagenzlösung zur Bestimmung von GPT wies die folgende Zusammensetzung auf:
Tris |
15,9 mmol/l |
Tris · HCL |
89,6 mmol/l |
L-Alanin |
530 mmol/l |
-Ketoglutarat |
15,9 mmol/l |
NADH |
0,19 mmol/l |
2-Chloracetamid |
10,7 mmol/l |
LDH |
8900 U/l |
Polyvinylpyrolidon |
ca. 0,1 Gewichts-% |
Überprüfung der Sperrwirkung
[0035] Die Gefäße wurden bis zu 24 Stunden auf dem Kopf gelagert, was weit über die Belastung
bei normalem Gebrauch hinausgeht.
[0036] Zur Prüfung der Sperrwirkung für Flüssigkeiten wurden anschließend die Schraubverschlüsse
abgeschraubt und die Karton-Trennelemente (Karton UD2 der Firma Laakmann GmbH) zur
Inspektion des Trockenmittels entfernt. In allen Fällen war das Trockenmittel noch
trocken, d. h. die Sperrwirkung war in allen Fällen gegeben.
Überprüfung der chemischen Indifferenz der Trockenmittelkammer
[0037] Die chemische Funktion wurde an 2 Prüfkriterien bewertet:
1. Funktionskontrolle durch Bestimmung der Wiederfindung eines definierten GOT bzw.
GPT-Gehaltes in einer Kontrollprobe (w [%]) bezogen auf den Referenzwert, der zu 100
% gesetzt wurde.
2. Wirkstoffgehalt (NADH-Gehalt) photometrisch bestimmt durch Extinktion bei 340 nm.
[0038] Es laufen bei 1. folgende Reaktionssequenzen ab:
GOT:
[0039]

GPT:
[0040]

In der folgenden Tabelle sind die Versuchsergebnisse dargestellt:
|
Referenz |
8 h/Kopf |
16 h/Kopf |
24 h/Kopf |
schwenken |
GOT-Reagenz |
|
|
|
|
|
w [%] |
100.00 |
99.87 |
99.87 |
99.41 |
99.74 |
NADH-Extinktion |
1.370 |
1.392 |
1.397 |
1.430 |
1.373 |
GPT-Reagenz |
|
|
|
|
|
w [%] |
100.00 |
99.92 |
99.44 |
99.12 |
99.76 |
NADH-Extinktion |
1.392 |
1.400 |
1.412 |
1.406 |
1.390 |
[0041] Aus den Meßwerten geht hervor, daß die Funktionsfähigkeit des Reagenzes und der Wirkstoffgehalt
selbst unter extremen Belastungen nur unwesentlich durch die Anwesenheit des Trockenmittelstopfens
beeinflußt werden.
Beispiel 2
Trockenhaltung bei Lagerung.
[0042] Geprüft werden je 2 Chargen von festen Reagenzgemischen für die klinisch-chemische
Bestimmung von Aspartat-Aminotransferase (GOT) und Alanin-Aminotransferase (GPT).
[0043] Der Feststoff, der zur Herstellung von Reagenzflüssigkeit zur Bestimmung von GPT
verwendet werden kann, enthielt in 100 g Granulat:
Tris |
2,72 g |
Tris · HCL |
20,06 g |
L-Alanin |
67,07 g |
-Ketoglutarat |
5,09 g |
NADH |
1,34 g |
2-Chloracetamid |
1,42 g |
LDH |
ca. 0,34 g |
Polyvinylpyrolidon |
ca. 1,93 g |
[0044] 5,7 g dieses Gemisches wurde in einem System aus Polyethylen mit ca. 1 mm Wandstärke
gelagert, wobei 1,4 g Trockenmittel (TM) in Form eines Molekularsiebs (Typ 511 der
Firma Grace GmbH) eingesetzt wurden.
[0045] Ein analoges Gemisch zur Bestimmung von GOT enthielt pro 100 g Granulat:
Tris |
5,31 g |
Tris · HCL |
14,48 g |
L-Aspartat Na-Salz |
70,31 g |
-Ketoglutarat |
4,51 g |
NADH |
1,48 g |
2-Chloracetamid |
1,57 g |
MDH |
ca. 0,22 g |
LDH |
ca. 0,19 g |
Polyvinylpyrolidon |
ca. 1,97 g |
[0046] In diesem Versuch wurden 7,0 g des Gemisches unter Verwendung von 1,4 g des obengenannten
Molekularsiebs als Trockenmittel gelagert.
[0047] Zum Nachweis der funktionsfähigkeit des Systems wurde jeweils ein System mit Trockenmittel-Schraubverschluß
mit ansonsten gleichwertigen Gefäßen ohne Trockenmittel-Schraubverschluß verglichen.
Prüfkriterien waren
[0048]
1. Wassergehalt im Füllgut; bestimmt mit der Karl-Fischer-Methode.
2. Wirkstoffgehalt (NADH-Gehalt); photometrisch bestimmt durch Extinktion bei 340
nm.
[0049]
|
Belastungszeit |
Wassergehalt Gewichts-% |
Extinktion 340 nm |
|
|
mit TM |
ohne TM |
mit TM |
ohne TM |
GOT |
0 Wochen |
8,18 % |
8,18 % |
1,513 |
1,513 |
3 Wochen |
7,69 % |
8,46 % |
1,564 |
1,069 |
6 Wochen |
7,80 % |
9,20 % |
1,493 |
0,705 |
GPT |
0 Wochen |
0,79 % |
0,79 % |
1,506 |
1,506 |
3 Wochen |
0,67 % |
1,04 % |
1,542 |
1,321 |
6 Wochen |
0,89 % |
1,23 % |
1,486 |
0,781 |
[0050] Das Beispiel "GOT" zeigt zusätzlich, daß nur die stabilitätskritische mobile Feuchte
selektiv entfernt wird und der stabilitätsunkritische immobile Kristallwasseranteil
unbeeinflußt bleibt.
Beispiel 3
[0051] Rücktrocknung eines herstellungsbedingt wasserhaltigen Granulates.
[0052] 5,7 g Granulat mit einem Anfangswassergehalt von 0,59 Gewichts-% (bestimmt mit der
Karl-Fischer-Methode) wurden in ein System zur Herstellung von Flüssigkeiten gefüllt
und dieses mit dem zugehörigen Trockenmittel-Schraubverschluß verschlossen. Das Granulat
entsprach in seiner Zusammensetzung dem in Beispiel 2 genanntem Gemisch zur Bestimmung
von GPT. Als Trennelement wurde der Karton Duplex 1 UD2 der Firma Laakmann verwendet.
Es wurden 1,4 g Molekularsieb als Trockenmittel eingesetzt.
[0053] Das System wurde während der Rücktrocknungsphase bei Raumklima aufbewahrt und der
Wassergehalt periodisch mit der Karl-Fischer-Methode bestimmt.
[0054] Figur 4 zeigt die Abhängigkeit des Wassergehaltes (f) in Abhängigkeit von der Aufbewahrungszeit
(t) in Tagen in dem System.
[0055] Es sind in der Figur verschiedene Kombinationen von Gefäßgrößen dargestellt:
- □ :
- 22 ml Gefäßvolumen; 2 ml Trockenmittel
- ◇ :
- 50 ml Gefäßvolumen; 2 ml Trockenmittel
- △ :
- 110 ml Gefäßvolumen; 2 ml Trockenmittel
- X :
- 110 ml Gefäßvolumen; 4 ml Trockenmittel
Nach einem Tag war in allen Flaschen das Granulat auf einen Wassergehalt kleiner
als 0,2 Gewichts-% zurückgetrocknet.
1. System zur Zubereitung einer Flüssigkeit aus mindestens einem Feststoff und mindestens
einer flüssigen Phase, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Elemente:
- Ein Gefäß, das den mindestens einen Feststoff enthält und ein Volumen besitzt, das
zur Aufnahme des mindestens einen Feststoffes und der mindestens einen flüssigen Phase
ausreicht;
- Eine Trockenmittelkammer, die ein Trockenmittel enthält;
- Ein wasserdampfdurchlässiges Trennelement, das die Trockenmittelkammer verschließt,
so daß das Trockenmittel mit dem Inhalt des Gefäßes jederzeit Wasserdampf austauschen
kann und der direkte Kontakt eines flüssigen oder festen Inhaltes des Gefäßes mit
dem Trockenmittel im wesentlichen unmöglich ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenmittel enthaltende
Kammer zum Verschluß des Gefäßes dient.
3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß
aus einem Material besteht, das für Wasserdampf zumindest zum Teil durchlässig ist.
4. System gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für das Trennelement
Karton verwendet wird.
5. System gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennelement
ein Material verwendet wird, das eine für die Benetzung kritische Oberflächenspannung
besitzt, die kleiner als 70 mN/m, bevorzugt 25 bis 65 mN/m und besonders bevorzugt
30 bis 40 mN/m ist.
6. Verwendung eines Zubereitungssystems nach einem der Ansprüche 1-5 zur Herstellung
von Reagenzlösungen.
7. Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkeit unter Verwendung eines Zubereitungssystems
nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend die folgenden Schritte:
a) Aufbewahrung des Feststoffes im geschlossenen Gefäß
b) Öffnen des Gefäßes
c) Zugabe von flüssiger Phase zum Feststoff im Gefäß
d) Verschließen des Gefäßes
e) Vermischen von Feststoff und flüssiger Phase, so daß eine Lösung, Suspension oder
Emulsion entsteht.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die das Trockenmittel enthaltende
Kammer sowohl vor als auch nach der Zugabe der Flüssigkeit zum Verschluß des Gefäßes
verwendet wird.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Befüllung
des Gefäßes mit dem Feststoff in wasserdampfhaltiger Atmosphäre erfolgt.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Befüllung
des Gefäßes mit der flüssigen Phase durch ein Gerät automatisch erfolgt.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Entnahme
von zubereiteter Flüssigkeit aus dem Gefäß durch ein Gerät automatisch erfolgt.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die
Zubereitung der Flüssigkeit als auch ihre Verwendung durch ein Gerät erfolgt.
13. Verfahren gemäß Anspruch 7, bei dem die Aufbewahrung der festen Komponente im geschlossenen
Gefäß zu ihrer Trocknung oder/und Trockenhaltung dient.
14. Verfahren gemäß Anspruch 7, bei dem das Öffnen des Gefäßes in Schritt b) durch Anstechen
mit einer Kanüle erfolgt.
15. Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkeit unter Verwendung eines Zubereitungssystems
nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend die folgenden Schritte:
a) Aufbewahrung des Feststoffes im geschlossenen Gefäß
b) Öffnen des Gefäßes
c) Zugabe von flüssiger Phase zum Feststoff im Gefäß
d) Vermischen von Feststoff und flüssiger Phase bei geöffnetem Gefäß, so daß eine
Lösung, Suspension oder Emulsion entsteht.