[0001] Die Erfindung betrifft ein Preßwerkzeug zum Aufpressen eines zylindrischen Preßteils
oder eines einen zylindrischen Preßabschnitt aufweisenden Preßteils auf ein Rundprofil,
insbesondere auf eine Rohrleitung.
[0002] Derartige Preßwerkzeuge werden zum Verpressen von Rohrleitungen mit Anschlußstücken
o.dgl., sogenannten Fittings, zum Verpressen von Kabelschuhen und Verbindern mit elektrischen
Leitern (Vollprofilen) und für damit vergleichbare Zwecke eingesetzt. Der im Rahmen
dieser Anmeldung verwendete Ausdruck "Rundprofile" soll sowohl Hohlprofile als auch
Vollprofile umfassen. Unter einem Vollprofil wird dabei beispielsweise auch ein Drahtseil
verstanden.
[0003] Hauptaugenmerk bei dem Verpressen einer Rohrleitung auf den Stützkörper eines Fittings
mittels eines die Rohrleitung umgebenden Preßteils ist die nach dem Verpreßvorgang
dichte Verbindung zwischen Fitting bzw. dessen Stützkörper und der Rohrleitung. Während
des Verpreßvorgangs wird dabei das Preßteil plastisch verformt. Während der Fitting
und das Preßteil aus Metall bestehen, kann es sich bei der Rohrleitung um eine durchgehend
aus Kunststoff bestehende Rohrleitung oder um ein MehrschichtVerbundrohr mit zwei
Kunststoffschichten aus vorzugsweise vernetztem Polyethylen und einer dazwischen angeordneten
Metallschicht als Diffusionssperre aus z.B. Aluminium handeln. Derartige Mehrschicht-Verbundrohre
weisen einerseits die Eigenschaften (Biegsamkeit) eines Kunststoffrohres und andererseits,
was die Diffusionssperre angeht, die Eigenschaften eines Metallrohres auf. Die Anforderungen
beim Verpressen von Kabelschuhen und Verbindern mit elektrischen Leitern sind insoweit
mit den Anforderungen an die Dichtigkeit einer Rohrleitungsverbindung vergleichbar,
als ein form- und kraftschlüssiger Verbund zwischen dem elektrischen Leiter und dem
Kabelschuh bzw. dem Verbinder erzeugt werden soll.
[0004] Aus DE 34 23 283 A1 ist ein Preßwerkzeug der eingangs genannten Art bekannt, das
zwei Hebelarme aufweist, die um zueinander parallele Achsen drehbar zwischen zwei
Gehäuseteilen gelagert sind. Zu beiden Seiten der Drehpunkte erstrecken sich bei beiden
Hebelarmen jeweils ein Halteendabschnitt und ein Betätigungsendabschnitt. Die beiden
Hebelarme sind im wesentlichen parallel zueinander ausrichtbar. An den beiden Halteendabschnitten
sind zwei Preßbackenstücke angeordnet. Dabei ist jeweils ein Preßbackenstück an einem
Halteendabschnitt um eine zu den Drehachsen der Hebelarme parallele Achse drehbar
gelagert. Die beiden Preßbackenstücke weisen einander zugewandte im wesentlichen halbkreisförmige
Ausnehmungen auf, deren Begrenzungsflächen die Anpreßflächen zum Anpressen des Preßteils
gegen das Rundprofil aufweisen. Bei zueinander im wesentlichen parallel verlaufenden
Hebelarmen bilden die beiden Preßbacken-Ausnehmungen eine geschlossene Aussparung,
wenn die beiden Preßbackenstücke mit ihren einander zugewandten Flächen aneinanderliegen.
Die Bewegung der beiden Hebelarme dergestalt, daß die beiden Preßbackenstücke aufeinander
zu bewegt werden, wird erzeugt durch einen axial verschiebbaren hydraulischen oder
in sonstiger Weise angetriebenen Kolben mit Rollen, deren Umfangsflächen in Abhängigkeit
von der Axialverschiebung des Kolbens in Anlage mit den einander zugewandten Innenflächen
der beiden Betätigungsendabschnitte der Hebelarme gebracht werden können. Die beiden
Hebelarme gleichen also zwei Kniehebeln, wobei die Halteendabschnitte der beiden Hebelarme
durch den Rollentrieb zum Verpressen aufeinander zu bewegt werden.
[0005] Bei dem bekannten Preßwerkzeug nach DE 34 23 283 A1 sind die beiden Preßbackenstücke
an den Gehäuseteilen kulissengeführt. Jedes Preßbackenstück weist einen Führungsbolzen
auf, der in eine Führungsnut in einem der beiden Gehäuseteile eingetaucht ist. Aufgrund
dieser Kulissenführung ist das bekannte Preßwerkzeug konstruktiv recht aufwendig.
[0006] Aus EP 0 452 791 A1 ist ein Preßwerkzeug bekannt, bei dem die die Preßbacken haltenden
Halteteile über eine Kulisse zwangsgeführt an zwei Hebelarmen gelagert sind. Problematisch
bei diesem Preßwerkzeug ist die zentrische Führung der zu verpressenden Teile. Ohne
zentrische Führung kann es zu Verkantungen kommen, die eine exakte Verpressung unmöglich
machen.
[0007] Aus EP 0 504 490 A1 ist ein Drei-Preßbacken-Werkzeug bekannt, bei dem zwei Preßbacken
fest und starr mit den Hebelarmen verbunden sind. Die dritte Preßbacke ist feststehend
an dem die beiden Hebelarme verbindenden Teil gelagert.
[0008] Schließlich ist aus US-A-3 575 036 ein Preßwerkzeug bekannt, bei dem die vier Preßbacken
einzeln schwenkbar gelagert sind und sich beim Verpressen um ihre Schwenkachsen gegen
die zu verpressenden Teile verdrehen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Preßwerkzeug zum Aufpressen eines zylindrischen
Preßteils oder eines einen zylindrischen Preßabschnitt aufweisenden Preßteils auf
ein Rundprofil zu schaffen, das bei vergleichsweise einfacher Konstruktion eine zuverlässig
kraft- und formschlüssige Verpressung gewährleistet.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Preßwerkzeug der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, bei dem zwei Hebelarme drehbar gelagert sind, die jeweils einen
Halteendabschnitt und einen Betätigungsendabschnitt aufweisen, zwischen denen die
Hebelarme drehbar gelagert sind, und bei dem mehrere Preßbacken zum allseitigen Pressen
des Preßteils auf das Rundprofil vorgesehen sind, wobei die Preßbacken Anpreßflächen
zum Anliegen an dem Preßteil bei einem Verpreßvorgang aufweisen, und bei dem zwei
Preßbacken-Halteteile zum Halten jeweils mindestens einer Preßbacke vorgesehen sind,
wobei die beiden Preßbacken-Halteteile an den Halteendabschnitten der beiden Hebelarme
ohne Zwangsführung drehbar gelagert sind.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Preßwerkzeug sind an den Halteendabschnitten der beiden
Hebelarme Preßbacken-Halteteile drehbar gelagert, an denen jeweils mindestens eine
Preßbacke, vorzugsweise mehrere, insbesondere zwei Preßbacken zweckmäßigerweise auswechselbar
gelagert sind. Halteteile und Preßbacken sind also vorzugsweise separate Elemente.
Die einzige Verbindung zwischen den Preßbacken-Halteteilen und dem Preßwerkzeug besteht
in der drehbaren Lagerung der Preßbacken-Halteteile an den Halteendabschnitten der
Hebelarme. Eine Zwangsführung bzw. eine gesteuerte Bewegung der Preßbacken-Halteteile
relativ zu den Hebelarmen beim Verschwenken der Hebelarme zwecks Verpressung bzw.
Öffnung des Preßwerkzeuges ist nach der Erfindung nicht vorgesehen. Vielmehr ist das
erfindungsgemäße Preßwerkzeug derart ausgelegt, daß die beiden Preßbacken-Halteteile
beim Verpreßvorgang zentrisch zum Preßteil sich bewegen, und zwar selbsttätig, da
sie mit ihren Preßbacken bzw. deren Anpreßflächen an dem Preßteil anliegen. Aufgrund
der Anlage dieser Anpreßflächen an der Umfangsfläche des Preßteils kommt es zu einer
selbsttätigen Zentrierung, ohne daß es einer Zwangsführung der Preßbacken-Halteteile
bedarf. Bei einfacher Konstruktion (die Preßbacken-Halteteile sind lediglich drehbar
an den Hebelarmen gelagert) kommt es also dennoch zu einer zuverlässigen Verpressung,
da die Preßbacken-Halteteile stets zentrisch zum Preßteil bewegt sind.
[0012] Das erfindungsgemäße Preßwerkzeug läßt sich sowohl mit zueinander parallelen Hebelarmen,
also mit Kniehebeln realisieren als auch mit zwei Hebelarmen realisieren, die sich
kreuzen und in ihrem Kreuzungspunkt relativ zueinander drehbar gelagert sind. Der
Drehbewegungsspielraum der Preßbacken-Halteteile an den Hebelarmen ist dabei derart
auszulegen, daß während des gesamten Verpreßvorgangs, also bei mit ihren Anpreßflächen
an dem Preßteil anliegenden Preßbacken, die Preßbacken-Halteteile sich so weit relativ
zu den Halteendabschnitten der Hebelarmen verdrehen können, daß sie stets radial auf
das Preßteil bewegt werden. Ferner sollte bei geöffnetem Preßwerkzeug ein Verschwenken
der Preßbacken-Halteteile möglich sein, so daß das Preßwerkzeug zum Umgreifen eines
zu verpressenden Fittings geöffnet werden kann.
[0013] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die Preßbacken verschiebbar an
den Preßbacken-Halteteilen gelagert. Dabei sind an mindestens einem der beiden Preßbacken-Halteteile
mindestens zwei Preßbacken verschiebbar gelagert, und zwar in einer Richtung, die
in einem Winkel von ungleich 0° zur Bewegung der Anpreßflächen der Anpreßbacken beim
Verpreßvorgang verläuft. Vorzugsweise sind an beiden Preßbacken-Halteteilen jeweils
zwei Preßbacken verschiebbar gelagert. Bei zylindrischen Anpreßflächen ist es insbesondere
von Vorteil, wenn die Preßbacken in einer zu den Anpreßflächen tangentialen Richtung
verschiebbar an den Preßbacken-Halteteilen gelagert sind. Der Vorteil der verschiebbaren
Lagerung der Preßbacken an ihren Preßbacken-Halteteilen besteht darin, daß die Anpreßflächen
der Preßbacken beim Verpreßvorgang, d.h. beim zentrischen Bewegen der Preßbacken-Halteteile
auf das Preßteil zu stets radial zum Preßteil bewegt werden. Damit ergibt sich eine
optimale Verpressung des Preßteils mit dem Rohr.
[0014] Vorzugsweise sind die Preßbacken jedes Preßbacken-Halteteils um 90° zueinander verdreht
angeordnet. Die Preßbacken-Halteteile sind dabei jeweils mit einer V-förmigen Ausnehmung
versehen, in deren rechtwinklig zueinander verlaufenden Seitenflanken die Preßbacken
verschiebbar angeordnet sind. In der Verpreßposition sämtlicher Preßbacken stehen
diese also sämtlich 90° zueinander versetzt.
[0015] Vorzugsweise werden die Preßbacken beim Verpreßvorgang in Verschiebungsrichtung gegen
die Vorspannkraft von Federn bewegt; umgekehrt ausgedrückt sind die Preßbacken in
ihre Ausgangsstellung, d.h. in ihre Anfangsposition zu Beginn eines Verpreßvorgangs
federnd vorgespannt. Während die Preßbacken in ihrer Anfangsposition einen Abstand
zu ihren Nachbarn aufweisen, liegen sie in ihrer Verpreßposition aneinander an und
bilden einen im wesentlichen geschlossenen Preßbacken-Ring.
[0016] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Anpreßflächen
der Preßbacken derart ausgebildet sind, daß sie bei in ihren Ausgangspositionen befindlichen
Preßbacken bereits in Kontakt mit dem aufzupressenden Preßteil gebracht werden können.
Dieser Kontakt kann naturgemäß nicht über die gesamte Anpreßfläche erfolgen, da der
Radius der konvexen Anpreßflächen kleiner ist als der Radius des Preßteils vor der
Verpressung. Da die Differenz zwischen den Radien jedoch relativ gering ist und sich
vorzugsweise im Bereich von ca. 1 mm befindet, liegen die Anpreßflächen quasi an der
Umfangsfläche des Preßteils an. Vom Beginn des Preßvorganges an kann also allseitig
über die gesamte Umfangsfläche des Preßteils im Bereich der Preßbacken der Anpreßdruck
aufgebracht werden. Auch dies verbessert die Verpressung.
[0017] Die Form der Anpreßflächen ist grundsätzlich beliebig. So können die Preßbacken z.B.
mit einander zugewandten glatten Innen- oder Anpreßflächen versehen sein. Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, daß die Preßbacken linienförmigen konkave Anpreßflächen aufweisen.
Vorzugsweise werden diese dadurch erzeugt, daß in die glatte konkave Anpreßfläche
einer jeden Preßbacke Rillen eingearbeitet werden, so daß sich linienförmige und parallel
zueinander verlaufende Erhebungen ergeben. Vorteilhafterweise sind die linienförmigen
Anpreßflächen oder Erhebungen voneinander beabstandet, wenn sich die Preßbacken in
ihrer Verpreß-Endposition befinden und mit ihren radialen Seitenflächen aneinander
anliegen. Die linienförmigen Anpreßflächen verursachen eine Rillenverpressung mit
Einschnürungen des plastisch verformbaren Preßteils. Beispielsweise besteht die Gesamtanpreßfläche
aus den Innenflächen dreier Ringe, die durch die Erhebungen auf den einander zugewandten
Innenflächen der Preßbacken gebildet sind. Quetschungen des Materials des Preßteils
im Bereich zwischen aufeinanderfolgenden Anpreßflächen benachbarter Preßbacken entstehen
bei der Verpressung nicht, da das Material des Preßteils in diesem Bereich aufgrund
der inneren mechanischen Spannung zwischen den Einschnürungen und Bäuchen "zu den
Bäuchen hin abfließt".
[0018] Vorteilhafterweise sind die linienförmigen Anpreßflächen, was die relative Lage der
Erhebungen der Preßbacken angeht, auf die Ausgestaltung des Fittings abgestimmt. Normalerweise
besteht ein Rohrleitungsfitting aus einem Stützkörper, auf den das Rohrleitungsende
aufgesteckt wird, und einer Preßhülse, die das Rohrleitungsende umgibt. Bei Verwendung
von Preßbacken mit den oben beschriebenen Anpreßflächen ist der Stützkörper des Fitting
mit Umfangswülsten versehen, die gegenüber den Erhebungen der Anpreßflächen der Preßbacken
axial versetzt sind.
[0019] Jedes Halteteil weist Aufnahmen für die Preßbacken auf. Vorteilhafterweise ist die
Aufnahme für eine Preßbacke derart realisiert, daß die Preßbacke auf ihrer der Anpreßfläche
gegenüberliegenden Seite einen Ansatz oder Vorsprung aufweist, der in eine Aufnahmeausnehmung
am Halteteil einsetzbar ist und in dieser längsverschiebbar geführt ist. Die Breite
und Tiefe einer Aufnahmeausnehmung sind im wesentlichen gleich der Stärke bzw. dem
Überstand des Preßbackenansatzes; die Länge einer Aufnahmeausnehmung ist dagegen um
das Längenverschiebungsmaß, um das die Preßbacke verschiebbar ist, größer als die
Länge des Ansatzes. Die insoweit mit ihrem Ansatz teilweise formschlüssig in die Aufnahmeausnehmung
eingesetzte Preßbacke wird dort bei Ermöglichung einer Bewegung zuverlässig gehalten.
[0020] Die die Preßbacken in ihren Ausgangspositionen drückenden Federn sind vorteilhafterweise
jeweils zwischen den einander zugewandten Enden der Ansätze der beiden an einem Halteteil
gelagerten Preßbacken und den diesen Ansatzenden gegenüberliegenden Flächen der Aufnahmeausnehmungen
angeordnet. Die Druckfedern drücken die beiden Preßbacken eines Halteteils voneinander
weg, so daß dieser ohne Belastung, d.h. ohne Anpreßkraft gegen ein Preßteil drückend,
einen Abstand voneinander aufweisen. Die Druckfedern sind in Sacklochbohrungen der
Preßbackenansätze gehalten.
[0021] Vorteilhafterweise sind die Preßbacken rastend in Aufnahmeausnehmungen der Halteteile
eingesetzt; damit lassen sich die Preßbacken problemlos gegen andere austauschen,
wobei jede Preßbacke zuverlässig gehalten ist.
[0022] Bei rastender Verbindung von Preßbacke und zugehöriger Aufnahme sind die Rastelemente
in in den Ausnehmungsinnenflächen ausgebildete längliche Rastmulden eingetaucht, so
daß die Rastelemente auch eine Führungsfunktion zum längsverschiebbaren Führen der
Ansätze und damit der Preßbacken relativ zu den betreffenden Halteteilen übernehmen.
[0023] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist das Preßwerkzeug mindestens ein
feststehendes Führungselement auf, das zwei im wesentlichen zu den Halteendabschnitten
der Hebelarme weisende offene, miteinander fluchtende Führungsausnehmungen zum Aufnehmen
und axialen Fixieren sowie zum zentrischen Führen eines Fittings während des Verpreßvorgangs
zwischen den Führungsausnehmungen aufweist. Konstruktionsbedingt bewegen sich die
Rohrverbindung und das Preßwerkzeug während des Verpreßvorgangs relativ zueinander.
Dabei verändert sich der Abstand zwischen der Rohrverbindung und dem bzw. den Drehpunkten
der Hebelarme. Zwar ist der Betrag der Relativbewegung nicht nennenswert aber dennoch
vorhanden. Damit die zu verpressenden Teile, nämlich der Fitting, das Rohr und das
Preßteil, ihre axiale Lage relativ zueinander während des Verpreßvorgangs nicht ändern,
weist das erfindungsgemäße Preßwerkzeug vorzugsweise das feststehende Führungselement
auf, das den Fitting axial fixiert und zentrisch führt. Ohne eine zentrische Führung
des Fittings, d.h. ohne eine Vorkehrung zum Halten bzw. Anordnen des Fittings jeweils
im Zentrum des den Fitting umgebenden Preßbackenrings, besteht die Gefahr einer Verkantung
der Preßbacken mit der Folge einer nicht einwandfreien Verpressung. Die Führungsausnehmungen
sind zu den Halteendabschnitten hin offen, d.h. bei geöffnetem Preßwerkzeug ragt der
samt Preßteil und Rohr zwischen die Preßbacken eingebrachte Fitting mit einem Abschnitt,
der zur axialen Fixierung ausgebildet ist, in die zum vorderen Ende des Preßwerkzeuges
hin offene Führungsausnehmung hinein.
[0024] Vorzugsweise werden die Führungsausnehmungen zu beiden Seiten jeweils von einem Paar
von Führungsvorsprüngen des Führungselements begrenzt, wobei zur axialen Fixierung
des Fittings ein Außenvorsprung desselben, der vorzugsweise als sich über den gesamten
Umfang des Fittings erstreckender Umfangsvorsprung ausgebildet ist, zwischen den Führungsvorsprüngen
der beiden Führungsausnehmungen eingeschlossen gehalten ist. Die beiden Führungsausnehmungen
des Führungselementes umschließen den Fitting also zu beiden axialen Seiten des Fixier-
oder Außenvorsprungs. Damit ist der Fitting sowohl gegen axiale Verschiebungen gesichert
als auch zentrisch geführt, und zwar während des gesamten Verpreßvorgangs.
[0025] Vorzugsweise sind zu beiden Seiten des Preßwerkzeugs jeweils ein Führungselement
vorgesehen. Damit braucht das Preßwerkzeug nicht gedreht zu werden, damit der Fitting
durch ein Führungselement gesichert. Während die beiden Führungsausnehmungen eines
Führungselements miteinander fluchten, und zwar in einer zur Drehachse der Hebelarme
parallelen Richtung, fluchten bei zwei Führungselementen sämtliche, in diesem Fall
vier, Führungsausnehmungen miteinander und mit dem in Verpreßstellung geschlossenen
Preßbacken-Ring, der zwischen den beiden Paaren von Führungsausnehmungen angeordnet
ist. Bei Vorhandensein von zwei Führungselementen kann vorzugsweise zwischen den innenliegenden
Führungselementen das Preßteil axial fixiert sein, indem vorzugsweise die einander
zugewandten Führungsvorsprünge der innenliegenden Führungsausnehmungen der beiden
Führungselemente zu den beiden stirnseitigen Enden des Preßteils angeordnet sind und
dessen Axialbewegungen begrenzen.
[0026] Nachfolgend wird anhand der Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf das Preßwerkzeug in geschlossenem Zustand, wobei der Rollentrieb
zum Schließen der Haltearme zwecks Verpressung des Preßteils angedeutet ist,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Preßwerkzeugs gemäß Fig. 1 in Richtung des Pfeils II,
- Fig. 3
- eine Darstellung des Preßwerkzeugs ähnlich der von Fig. 1, jedoch bei abgenommener
Verbindungsplatte zwischen den beiden Hebelarmen zur Verdeutlichung der Preßbacken
und ihrer Halteteile, die drehbar an den Hebelarmen gelagert sind,
- Fig. 4
- eine Darstellung des Preßwerkzeugs ähnlich der jenigen gemäß Fig. 3, jedoch im geöffneten
Zustand,
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 3,
- Fig. 6
- einen Schnitt der Linie VI-VI der Fig. 5,
- Fig. 7
- einen Schnitt durch das Preßwerkzeug entlang der Linie VII-VII gemäß Fig. 1 und
- Fig. 8
- einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII der Fig. 1.
[0027] In den Figuren ist ein Kniehebel-Preßwerkzeug 10 zum Aufpressen eines zylindrischen
Preßteils oder eines einen zylindrischen Abschnitt aufweisenden Preßteils auf ein
Rundprofil, in diesem Fall eine Rohrleitung, dargestellt. Die Rohrleitung mit dem
Fitting, die mittels eines Preßteils miteinander kraft- und formschlüssig verbunden
werden, sind dabei in der Darstellung gemäß Fig. 8 angedeutet. Das Preßwerkzeug 10,
das in Fig. 1 in Draufsicht und in Fig. 2 in Seitenansicht gezeigt ist, weist zwei
zueinander parallele und voneinander beabstandete Platten 12 auf, zwischen denen zwei
Kniehebel bzw. Hebelarme 14 drehbar gelagert sind. Jeder Hebelarm 14 ist dabei um
eine eigene Drehachse 16 drehbar, wobei beide Drehachsen 16 parallel zueinander verlaufen
und beabstandet voneinander sind. Jeder Hebelarm 14 erstreckt sich dabei zu beiden
Seiten über seine Drehachse 16 hinaus. Bei den beiden sich zum vorderen Ende 18 des
Preßwerkzeuges 10 hin erstreckenden Abschnitten der beiden Hebelarme 14 handelt es
sich dabei um Halteendabschnitte 20, an denen Preßbacken-Halteteile 22 drehbar gelagert
sind, auf die später noch eingegangen wird (s. auch Fig. 3). Zum rückwärtigen Ende
24 des Preßwerkzeuges 10 hin erstrecken sich von den Drehachsen 16 aus Betätigungsendabschnitte
26, die den jeweils zweiten Teil der Hebelarme 14 bilden. Die einander zugewandten
Innenseiten der voneinander beabstandeten Betätigungsendabschnitte 26 der Hebelarme
14 weisen konisch sich verjüngende Einlaufflächen 28 auf, die in zueinander parallele
Innenflächenabschnitte 30 übergehen. Der gesamte Aufbau des Preßwerkzeuges 10 ist
symmetrisch zur Achse 31 (siehe die in den Fign. 1, 3 und 4 jeweils eingezeichnete
Symmetrieachse).
[0028] Das Preßwerkzeug 10 wird an einem (in den Figuren nicht dargestellten) Hydraulikgerät
befestigt. Hierzu dienen zwei mit den Platten 12 verbundene, sich in Richtung auf
das rückwärtige Ende 24 hin erstreckende Laschen 32, die mit einander fluchtenden
Bohrungen 34 ausgestattet sind. Das Hydraulikgerät weist mit den Bohrungen 34 der
Laschen 32 fluchtende Bohrungen auf. Durch die miteinander fluchtenden Bohrungen hindurch
läßt sich ein Arretierungsbolzen hindurchstecken, der das Preßwerkzeug 10 an dem Hydraulikgerät
hält. Das Hydraulikgerät weist einen in Fig. 1 bei 36 angedeuteten Hydraulikstempel
mit Rollen 38 auf. Der Stempel 36 läßt sich in Richtung auf das Preßwerkzeug 10 vorschieben.
Dabei gelangen die Umfangsflächen der Rollen 38 in Berührung mit zunächst den Einlaufbereichen
28 an den einander zugewandten Innenseiten der Betätigungsendabschnitte 26 der Hebelarme
14, wodurch die Betätigungsendabschnitte 26 in Richtung der Pfeile 40 voneinander
weg verschwenkt werden. Als Folge davon drehen sich die beiden Hebelarme 14 um ihre
Drehachsen 16, so daß ihre Halteendabschnitte 20 über die Preßbacken-Halteteile 22
Kraft in Richtung der Pfeile 42 aufeinander ausüben. Diese Kraft in Richtung der Pfeile
42 ist die Verpreßkraft, mit der das Preßteil verpreßt wird.
[0029] Bei in seiner Rückzugsposition befindlichem Stempel 36 lassen sich die Betätigungsendabschnitte
26 der Hebelarme 14 in Richtung der Pfeile 44 aufeinander zu bewegen. Hierzu wird
beispielsweise von Hand auf die einander abgewandten Außenflächen 46 der Betätigungsendabschnitte
22 eine Kraft zum Zusammendrücken der Betätigungsendabschnitte 26 ausgeübt. Die Hebelarme
14 verschwenken dabei in zum Verpressen entgegengesetzter Richtung, so daß das Preßwerkzeug
10 die in Fig. 4 dargestellte Öffnungsposition einnimmt.
[0030] Wie bereits oben erwähnt und in den Fign. 3 und 4 dargestellt, sind an den Halteendabschnitten
20 der Hebelarme 14 jeweils ein Preßbacken-Halteteil 22 gelagert, an welchem wiederum
zwei Preßbacken 48 mit Anpreßflächen 50 zum Verpressen eines Preßteils gehalten sind.
Die Preßbacken-Halteteile 22 sind im wesentlichen V-förmig ausgebildet und sind im
Bereich ihrer Spitze, wo die beiden Schenkel der V-Form zusammenkommen, um die Bolzen
52 drehbar gelagert. Die beiden V-förmigen Preßbacken-Halteteile 22 sind mit jeweils
einer Ausnehmung 54 versehen, in der die Halteendabschnitte 20 der Hebelarme 14 angeordnet
sind (s. Fign. 3 und 4). Wie man insbesondere anhand von Fig. 4 erkennen kann, sind
die Preßbacken-Halteteile 22 um die Bolzen 52 herum relativ zu den Hebelarmen 14 bzw.
deren Halteendabschnitten 20 um einige Grad drehbar. Der Drehbereich wird einerseits
dadurch beschränkt, daß der innenliegende Schenkel des V-förmigen Preßbacken-Halteteils
22 zur Anlage an dem bei 56 dargestellten Abschnitt des zugehörigen Hebelarms 14 kommt.
In der anderen Richtung ist der Schwenkbereich dadurch beschränkt, daß der Rand der
Aussparung 54 mit dem oberen Ende des Halteendabschnitts 20 in Anlage kommt.
[0031] Wie bereits oben erwähnt, sind an jedem Preßbacken-Halteteil 22 zwei Preßbacken 48
gelagert. Pro Preßbacken-Halteteil 22 sind die beiden Preßbacken 48 um 90° gegeneinander
verdreht angeordnet; die V-förmigen Preßbacken-Halteteile 22 weisen einander zugewandte
V-förmige Aussparungen 58 auf, deren beide Schenkelflächen rechtwinklig zueinander
verlaufen. Jede Preßbacke 48 erstreckt sich also über 90°, so daß die vier Preßbacken
48 in geschlossenem Zustand, d.h. in dem Zustand, in dem sich benachbarte Preßbacken
48 berühren, einen geschlossenen "Preßring" bilden.
[0032] Die Preßbacken 48 sind in Richtung der Doppelpfeile 60,62 verschiebbar an den V-förmigen
Preßbacken-Halteteilen 22 gelagert. Dabei sind die Preßbacken 48 in Richtung der Pfeile
62 federnd vorgespannt; ohne daß über die Anpreßflächen 50 der Preßbacken 48 auf diese
Kräfte ausgeübt werden, sind die beiden Preßbacken 48 eines V-formigen Preßbacken-Halteteils
22 voneinander beabstandet, wie in Fig. 4 gezeigt.
[0033] Gemäß Fign. 5 und 6 weist jede Preßbacke 48 ein Ansatzstück 64 auf, das bei an dem
V-förmigen Preßbacken-Halteteil 22 angebrachter Preßbacke 48 in einer Aufnahmeausnehmung
66 des Preßbacken-Halteteils 22 eingetaucht ist. In den beiden Seitenflanken des Ansatzstückes
64 sind zwei längliche Ausnehmungen 68 eingefräst, in die die Enden von zwei federbelasteten
Führungs- bzw. Raststiften 70 eingetaucht sind, die an dem Preßbacken-Halteteil 22
befestigt sind. Auf diese Weise entsteht zwischen den Preßbacken 48 und den Preßbacken-Halteteilen
22 eine Rastverbindung. Diese Rastverbindung über die in die Vertiefungen 68 eingetauchten
Führungsstifte 70 gewährleistet auch die Führung der Preßbacken 48 in ihren Aufnahmevertiefungen
46 an den Preßbacken-Halteteilen 22. Ferner ist jedes Ansatzstück 64 mit einem federbelasteten
Element 72 versehen, das sich an einer der Begrenzungsflächen der Aufnahmeausnehmungen
66 abstützt und somit für die Vorspannung der Preßbacken 48 in Richtung der Pfeile
62 sorgt. Wie man anhand von Fig. 5, aber auch anhand von Fig. 8 erkennen kann, weisen
die Anpreßflächen 50 der Preßbacken 48 linienförmige Erhebungen 74 auf, zwischen denen
Vertiefungen 76 angeordnet sind. Mit den Preßbacken 48 wird also eine linienähnliche
Verpressung erzielt.
[0034] Die Handhabung des Preßwerkzeugs 10 gestaltet sich wie folgt. Zunächst wird das Preßwerkzeug
10 geöffnet, indem auf die Außenflächen 46 der Betätigungsendabschnitte 26 der Hebelarme
14 eine Kraft zum Öffnen des Preßwerkzeugs 10 ausgeübt wird. Im geöffneten Zustand
sind die V-förmigen Preßbacken-Halteteile 22 voneinander beabstandet, wobei aufgrund
ihrer Federvorspannungen die Preßbacken 48 die in Fig. 4 dargestellte Ausgangsposition
annehmen. In das gemäß Fig. 4 geöffnete Preßwerkzeug 10 läßt sich nun das bei 78 angedeutete
Preßteil inklusive Fitting und Rohrleitung (in Fig. 8 angedeutet) einsetzen. Anschließend
wird die Krafteinwirkung auf die Außenflächen 46 der Betätigungsendabschnitte 26 beendet,
so daß die Hebelarme 14 selbsttätig so weit zurückverschwenken, bis sämtliche vier
Preßbacken in Anlage mit dem Preßteil 78 gebracht sind. Dieses Zurückverschwenken
der Hebelarme 14 erfolgt selbsttätig, und zwar aufgrund von Schenkelfedern 80, die
um die Drehachsen 16 bildende Bolzen 82 herum verlaufen und sich mit ihrem einen Schenkel
an einer der beiden Platten 12 und mit ihrem anderen Schenkel an den Hebelarmen 14
abstützen. Die Schenkelfedern 80 sind in den Fign. 3, 4 und 7 dargestellt. Fig. 7
ist darüber hinaus der Zusammenbau des Preßwerkzeugs 10, insbesondere die Verbindung
zwischen den Preßbacken-Halteteilen 22 mit den Hebelarmen 14 bzw. deren Halteendabschnitten
20 und die Verbindung der Hebelarme 14 mit den Platten 12, zu entnehmen.
[0035] Sobald die Anpreßflächen 50 der Preßbacken 48 in Anlage mit dem Preßteil 78 gebracht
sind, beginnt der eigentliche Verpreßvorgang. Dabei fährt der Stempel 36 in Richtung
auf das Preßwerkzeug 10 vor, wobei seine Rollen 38 mit den Einlaufbereichen 28 der
Betätigungsendabschnitte 26 in Kontakt kommen und die Hebelarme 14 verschwenken. Dabei
bewegen sich die preßbacken-Halteteile 22 aufeinander zu, wobei sie aufgrund ihrer
drehbaren Lagerung an den Halteendabschnitten 20 der Hebelarme 14 radial zum Preßteil
78 bewegt werden. Aufgrund der verschiebbaren Lagerung jeder einzelnen Preßbacke 48
bewegen sich auch die Anpreßflächen 50 der Preßbacken 48 stets in radialer Richtung
auf das preßteil 78 zu. Die Preßbacken-Bewegung erfolgt so lange, bis die Preßbacken
48 in der Verpreß-Endposition aneinander anliegen (s. Fig. 1). Aufgrund der drehbaren
Lagerung der Preßbacken-Halteteile 22 an den Hebelarmen 14 und der Verschiebbarkeit
der Preßbacken 48 relativ zu den Preßbacken-Halteteilen 22 entsteht eine optimale
Verpressung, da stets dafür gesorgt wird, daß die Preßbacken 48 mit ihren Anpreßflächen
50 zentrisch und radial auf das Preßteil 78 bewegt werden.
[0036] Anhand von Fig. 8 soll noch auf eine letzte Besonderheit des Preßwerkzeugs 10 eingegangen
werden. Wie in Fign. 1 und 2 dargestellt, sind mit den Platten 12 gabelähnliche Führungselemente
84 verbunden. Diese Führungselemente 84 dienen der axialen Fixierung und der zentrischen
Führung von Fitting und Preßteil während des Verpreßvorgangs. Zur Verdeutlichung der
Situation beim Verpreßvorgang sind in Fig. 8 oberhalb des im Schnitt dargestellten
Preßwerkzeugs 10 ein Fitting 86 mit auf seinem bei 88 angedeuteten Stützkörper aufgeschobenen
Rohrende 90 sowie das um das Rohrende 90 herum angeordnete Preßteil 78 angedeutet.
Die zu beiden Seiten des Preßwerkzeugs 10 angeordneten Führungselemente 84 dienen
zum einen der axialen Fixierung und zentrischen Führung des hülsenförmigen preßteils
78 und zum anderen der axialen Fixierung und zentrischen Führung des Fittings 86.
Jedes Führungselement 84 weist eine innenliegende und eine außenliegende Führungsgabel
92,94 auf, die jeweils zwei Führungsvorsprünge 96 aufweisen, die zwischen sich jeweils
eine Führungsausnehmung 98 begrenzen. Sämtliche vier Führungsausnehmungen 98 fluchten
dabei miteinander und mit der von den Preßbacken 48 im Verpreßzustand umschlossenen
Durchbrechung. Sämtliche Führungsausnehmungen sind ferner zum vorderen Ende 18 des
Preßwerkzeugs 10 hin offen. Die innenliegenden Führungsgabeln 92 sind dabei derart
weit voneinander beabstandet, daß das Preßteil 78 zwischen ihnen angenommen wird,
die axiale Länge des Preßteils 78 ist also in etwa gleich bzw. ein wenig kleiner als
der Abstand der innenliegenden Führungsgabeln 92. Die Führungsausnehmungen 98 der
innenliegenden Führungsgabeln 92 ist dabei im Durchmesser in etwa gleich dem Innendurchmesser
des Preßteils 78, so daß die Führungsvorsprünge 96 der Führungsgabeln 92, d.h. deren
"Zinken", an den stirnseitigen Ringflächen des Preßteils 78 anliegen. Der Abstand
der beiden Führungsgabeln 92,94 eines Führungselements 84 ist gleich der axialen Erstreckung
eines Umfangsvorsprungs 100 des Fittings 86; dieser Umfangsvorsprung 100 befindet
sich beim Verpreßvorgang zwischen den beiden Führungsgabeln 92,94 eines der beiden
Führungselemente 84, wobei die Führungsvorsprünge 96 der beiden Führungsgabeln 92,94
dieses Führungselements 84 zu beiden axialen Seiten an dem Umfangsvorsprung 100 anliegen.
Die innenliegende Führungsgabel 92 des Führungselements 84 liegt also mit ihrer der
zugehörigen außenliegenden Führungsgabel 94 zugewandten Seite an dem Umfangsvorsprung
100 und mit ihrer der anderen innenliegenden Führungsgabel 92 zugewandten Seite an
dem Preßteil 78 an und umgibt das Rohrende 90, das über den Stützkörper 88 des Fittings
86 bis zur Anlage mit dem Umfangsvorsprung 100 geschoben ist. Nach der Verpressung
liegt das Rohrende exakt in dem Bereich, in dem es während der Verformung von einer
der innenliegenden Führungsgabeln 92 umgeben war, frei, womit eine Sichtkontrolle
zur nachträglichen Inspektion gegeben ist.
[0037] Die Anordnung des Umfangsvorsprungs 100 des Fittings 86 zwischen den beiden Führungsgabeln
92,94 eines der beiden Führungselemente 84 wird auch eine zentrische Führung des Fittings
86 während des Verpreßvorgangs erreicht. Der Fitting 86 kann sich aufgrund der Führung
an dem betreffenden Führungselement 84 beim Verpreßvorgang nicht aus dem Zentrum des
Preßbackenrings herausbewegen, so daß die Gefahr von Verkantungen der Preßbacken 48
ausgeschlossen ist. Ferner ermöglicht das hier beschriebene Führungssystem, daß sich
die zu verpressenden Teile während des gesamten Preßvorgangs exakt im Zentrum der
Ringe aus Preßbacken (zentrische Führung) befinden. Diese Führung wird möglich, indem
die zu verpressenden Teile sich in den Führungsgabeln (in Richtung der Erstreckung
von deren Öffnungen) bewegen. Diese (Linear-)Bewegung wird durch den Preßvorgang bestimmt,
indem die Bewegungskomponenten der Preßbacken-Halteteile 22 in Symmetrieachsrichtung
des Preßwerkzeuges die lineare Bewegung der Preßhülse, des Fittings und des Rohrendes
innerhalb der Führungsgabelöffnungen vorgibt.
1. Preßwerkzeug zum Aufpressen eines zylindrischen Preßteils oder eines einen zylindrischen
Preßabschnitt aufweisenden Preßteils auf ein Rundprofil, insbesondere eine Rohrleitung,
mit
- mehreren Preßbacken (48) zum allseitigen Aufpressen des Preßteils (78) auf das Rundprofil
(90), wobei die Preßbacken (48) Anpreßflächen (50) zum Anliegen an dem Preßteil (78)
bei einem Verpreßvorgang aufweisen,
- zwei drehbar gelagerten Hebelarmen (14), die jeweils einen Halteendabschnitt (20)
und einen Betätigungsendabschnitt (26) aufweisen, zwischen denen die Hebelarme (14)
drehbar gelagert sind, und
- zwei Preßbacken-Halteteilen (22) zum Halten jeweils mindestens einer Preßbacke (48),
- wobei die beiden Preßbacken-Halteteile (22) an den Halteendabschnitten (20) der
beiden Hebelarme (14) ohne Zwangsführung drehbar gelagert sind.
2. Preßwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem der
beiden Preßbacken-Halteteile (22) mindestens zwei Preßbacken (48) verschiebbar gelagert
sind, und zwar in einer Richtung (60,62), die in einem Winkel zur Bewegung der Anpreßflächen
(50) der Preßbacken (48) beim Verpreßvorgang verläuft.
3. Preßwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Preßbacken-Halteteilen
(22) je weils zwei Preßbacken (48) verschiebbar gelagert sind.
4. Preßwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken (48) jedes
Preßbacken-Halteteils (22) um 90° zueinander verdreht angeordnet sind.
5. Preßwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschieberichtungen
(60,62) der Preßbacken (48) jeweils unter einem Winkel von 45° zur Bewegungsrichtung
der Preßbacken-Halteteile (22) beim Preßvorgang verlaufen.
6. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein feststehendes Führungselement (84) vorgesehen ist, das zwei im wesentlichen zu
den Halteendabschnitten (20) der Hebelarme (14) weisende offene, miteinander fluchtende
Führungsausnehmungen (98) zum Aufnehmen und axialen Fixieren sowie zentrischen Führen
eines Fittings (86) während des Verpreßvorgangs zwischen den Führungsausnehmungen
(98) aufweist.
7. Preßwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsausnehmungen
(98) zu beiden Seiten jeweils von einem Paar von Führungsvorsprüngen (96) des Führungselements
(84) begrenzt sind und daß zur axialen Fixierung des Fittings (86) ein Außenvorsprung
(100) desselben zwischen den Führungsvorsprüngen (96) der beiden Führungsausnehmungen
(98) eingeschlossen gehalten ist.
8. Preßwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Führungselemente
(84) vorgesehen sind, deren Führungsausnehmungen (98) in zur Drehachse (16) der Hebelarme
(14) parallelen Richtung fluchten.
9. Preßwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßteil (78) zwischen
den Führungselementen (84) axial fixierbar ist.
10. Preßwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum axialen
Fixieren des Preßteils (78) die einander zugewandten Führungsvorsprünge (96) der innenliegenden
Führungsausnehmungen (98) zu beiden stirnseitigen Enden des Preßteils (78) angeordnet
sind.