(19)
(11) EP 0 611 632 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.08.1994  Patentblatt  1994/34

(21) Anmeldenummer: 93120237.8

(22) Anmeldetag:  16.12.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B25F 5/02, B25G 1/06, B23D 51/00, A01G 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 30.01.1993 DE 4302676

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Stäbler, Manfred-Otto
    D-71111 Waldenbuch (DE)
  • Neubert, Werner, Dipl.-Ing.
    D-70619 Stuttgart (DE)
  • Dohr, Manfred
    D-73734 Esslingen (DE)
  • Warkentin, Heinz
    D-71573 Allmersbach Im Tal (DE)
  • Schadow, Joachim, Dipl.-Ing.
    D-70565 Stuttgart (DE)
  • Müller, Joachim
    D-70597 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Beidhändig geführtes Elektrohandwerkzeug mit Griffbügel


    (57) Es wird ein beidhändig geführtes Elektrohandwerkzeug, vorzugsweise eine Schwertsäge (10) vorgeschlagen, dessen Zusatzhandgriff (14) in vorgegebene Stellungen verschwenkbar an der Maschine zu befestigen is. Um mit dem Werkzeug wandnahe Schnitte ausführen zu können, ist vorgesehen, daß der Griffbügel (18) zusätzlich in seiner Schwenkachse (17) beidseitig verschiebbar am Werkzeug (10) befestigt ist




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einem beidhändig geführten Elektrohandwerkzeug wie Schwert-, Kettensägen, Heckenscheren und dergleichen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei solchen Handwerkzeugen ist es bekannt, am vorderen Bereich des Werkzeuggehäuses einen Zusatzgriff anzubringen, der als Griffbügel ausgebildet ist und beispielsweise in zwei vorgegebenen Stellungen verschwenkbar zu befestigen ist. Da der Griffbügel bei den bekannten Werkzeugen entweder zu beiden seiten gleichmäßig oder auf einer vorgegebenen Seite seitlich über das Gehäuse des Werkzeugs vorsteht, können seitenwandnahe Schnitte wegen des dann im Wege stehenden Griffbügels nicht ausgeführt werden.

    Vorteile der Erfindung



    [0003] Die erfindungsgemäße Lösung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß der Griffbügel am Werkzeug nicht nur in verschiedenen Griffstellungen schwenkbar ist, sondern darüberhinaus zur Durchführung wandnaher Schnitte jeweils dort zum Gehäuse des Werkzeugs hin auf seiner Schwenkachse längs verschiebbar am Werkzeug befestigt ist. Damit wird sowohl die Handhabung des Werkzeugs als auch seine Verwendbarkeit verbessert.

    [0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale ergeben sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmals. Besonders vorteilhaft ist dabei, daß der Griffbügel beidseitig bis zu einem vom Werkzeuggehäuse auf der Befestigungs- bzw. Schwenkachse gebildeten Anschlag verschiebbar ist, wodurch sich das Werkzeug für Linkshänder wie für Rechtshänder gleich gut handhaben läßt.

    Zeichnung



    [0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Schwertsäge mit erfindungsgemäß ausgebildetem Zusatzhandgriff in raumbildlicher Darstellung, Figur 2 die Einzelteile des Zusatzhandgriffs vor dem Anbringen an der Schwertsäge nach Figur 1 in raumbildlicher Darstellung, Figur 3 die Klemmvorrichtung zum Feststellen eines seitlich verschiebbaren Distanzrohrs des Zusatzhandgriffs am Werkzeuggehäuse, Figur 4 einen Querschnitt durch eine verschwenkbare Rastverbindung zwischen Griffbügel und Distanzrohr des Zusatzhandgriffs, Figur 5 zeigt die Schrittfolge für ein Verschwenken des Zusatzhandgriffs und Figur 6 die Schrittfolge für ein seitliches Verschieben des Zusatzhandgriffs.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0006] In Figur 1 ist eine Schwertsäge als beidhändig geführtes Elektrohandwerzeug raumbildlich dargestellt und mit 10 bezeichnet. Antrieb und Getriebe sind von einem mehrteiligen Isolierstoffgehäuse 11 umgeben, das einen als Handgriff 12 ausgebildeten Bereich hat, in dem ein von Hand zu betätigendes Schaltelement 13 zum Ein- und Ausschalten des Antriebs angeordnet ist. Im vorderen Bereich des Isolierstoffgehäuses 11 befindet sich ein Schwert 14, dessen Unterseite zwei parallel zueinander gegenläufig hin- und herschwingende Sageblätter 15 führt. Außerdem befindet sich im vorderen Bereich des Isolierstoffgehäuses 11 ein Zusatzhandgriff 16, der auf seiner Schwenk- beziehungsweise Befestigungsachse 17 unabhängig voneinander verschwenkbar und längsverschiebbar an der Schwertsage 10 befestigt ist.

    [0007] Der Zusatzhandgriff besteht aus mehreren, in Figur 2 vor dem Zusammenbau raumbildlich dargestellten Einzelteilen, und zwar aus einem Griffbügel 18, einem Distanzrohr 19, einem Handrad 20 mit Gewindebolzen 21, eine damit zusammenwirkende Gewindemutter 22 und ein Klemmteil 23, eine Flachkopfschraube 24 mit Vierkantansatz 25 und mit einem weiteren, auf das Ende der Flachkopfschraube 24 aufschraubbaren Handrad 26. Das Distanzrohr 19 bildet ein den vorderen Bereich des Isolierstoffgehäuses 11 durchdringendes Teil, welches die Enden 18a, 18b des Griffbügels 18 in der Befestigungsachse 17 miteinander verbindet. Die Griffbügelenden 18a und 18b sind dabei unter Vorspannung des Griffbügels 18 auf die Stirnseiten 19a, 19b des Distanzrohres 19 aufgesetzt. Auf der Befestigungs.- bzw. Schwenkachse 17 ist das eine Ende 18b des Griffbügels 18 mit einer Vierkantbohrung zur Aufnahme des Vierkantansatzes 25 der Flachkopfschraube 24 versehen, die ferner eine Längsbohrung 28 im Distanzrohr 19 und eine Bohrung 29 im anderen Ende 18a des Griffbügels 18 durchdringt. Auf dem freien Ende der Flachkopfschraube 24 ist an dem entsprechend abgeflachten Griffbügelende 18a das Handrad 26 aufgesetzt, welches den Griffbügel 18 auf dem Distanzrohr 19 lösbar festspannt. Das Distanzrohr 19 ist im unteren Bereich mit einer Abflachung 19c versehen.

    [0008] Aus Figur 3 ist erkennbar, daß das Handrad 20 mit dem Gewindebolzen 21, der Mutter 22 und dem Klemmteil 23 eine von außen werkzeuglos zu betätigende Klemmvorrichtung 30 bildet, die in einem am aus Spritzguß hergestellten und vom Isolierstoffgehäuse 11 eingefaßten Getriebegehäuse 31 ausgebildeten Kragen 32 aufgenommen ist. Das Distanzrohr 19 ist mit seinem im Gehäuse 11 liegenden Bereich in dem ebenfalls unten bei 32a abgeflachten Führungskragen 32 bei gelöster Klemmvorrichtung 30 längsverschiebbar. Das Klemmteil 23 ist dabei im oberen Umfangsbereich des Führungskragens 32 eingesetzt. Die Mutter 22 ist oberhalb des Klemmteils 23 in eine Führung 33 des Getriebegehäuses 31 eingesetzt. Das Handrad 20 wird mit dem Gewindebolzen 21 durch eine Gehäuseöffnung 34 von außen in die Mutter 22 eingeschraubt, durchdringt sodann eine Bohrung 35 einer am Klemmteil 23 U-förmig hochgebogenen Lasche 36 und drückt anschließend das Klemmteil 23 aus dem Kragen 32 des Getriebegehäuses 31 gegen einen entsprechend großflächigen Umfangsbereich des in diesen Kragen 32 eingeschobenen Distanzrohrs 19.

    [0009] Das Distanzrohr 19 ist an seinen Stirnseiten bis auf die Längsbohrung 28 geschlossen. In mehreren vorgegebenen Stellungen sind an den beiden Enden des Griffbügels 18 auf einander zugewandten Stirnflächen 37 Rastmittel 38 vorgesehen, die kreisförmig um die Schwenkachse 17 angeordnet sind und die mit entsprechend angeordneten, entgegengesetzt ausgebildeten Rastmitteln 39 an den Stirnseiten 40 des Distanzrohres 19 zusammenwirken.

    [0010] Aus Figur 4 ist erkennbar, daß an den Stirnseiten 40 des Distanzrohres 19 die Rastmittel 39 durch dort eingeformte halbkugelige Kalotten 40 gebildet sind, die mit entsprechend halbkugelig angeformten Buckeln 41 als Rastmittel 38 an den Enden 18a, 18b des Griffbügels 18 zusammenwirken. Durch den Umfangsabstand dieser Rastmittel 38, 39 werden die verschiedenen möglichen Schwenkpositionen des Griffbügels 18 vorgegeben. Zur Begrenzung des Schwenkbereichs des Griffbügels 18 ist ferner an den Stirnflächen 37 ein Nocken 42 angeformt, der jeweils in eine entsprechend ausgebildet, kreissegmentförmige Nut 42 an den Stirnseiten 44 des Distanzrohres eingreift.

    [0011] Mit Hilfe der Figuren 5 und 6 soll nun die Verstellung des Zusatzhandgriffs 16 bzw. des Griffbügels 18 näher erläutert werden. Ein Verschwenken des Griffbügels 18 in eine durch die Rastmittel 38, 39 vorgegebene Position wird dadurch vorgenommen, daß zunächst das Handrad 26 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und damit die Flachkopfschraube 24 gelöst sowie die axiale Verspannung bis auf die vom Griffbügel 18 erzeugte Vorspannung aufgehoben wird. Aufgrund dieser axialen Vorspannung kann nun eine rastbare Schwenkbewegung des Griffbügels 18 erfolgen, bis die Nocken 42 am Griffbügel 18 jeweils am Ende der Nuten 43 am Distanzrohr 19 anstoßen. In jeder der dabei durchlaufenden Raststellungen kann das Handrad 26 nun wieder angezogen und damit der Griffbügel 18 in der dann eingestellten Position mit dem Distanzrohr 19 fest verspannt werden. Die Abflachung 19c an der Unterseite des Distanzrohres 19, die in einer entsprechenden Abflachung 32a am Führungskragen 32 des Getriebegehäuses 31 aufliegt, verhindert dabei ein Verdrehen des Distanzrohres 19 an der Schwertsäge 10.

    [0012] Ein seitliches Verschieben des Zusatzhandgriffs 16 erfolgt in der Weise, daß zunächst mit dem in die Schwertsäge eingesetzten Handrad 20 das Klemmteil 23 am Distanzrohr 19 gelöst wird. Der Griffbügel 18 läßt sich nun mitsamt dem Distanzrohr 19 beidseitig bis zu einem vom Isolierstoffgehäuse 11 der Schwertsäge 10 gebildeten Anschlag 45 auf der Achse 17 stufenlos längsverschieben, wobei die Anschläge jeweils in einer in Figur 1 erkennbaren Gehäusevertiefung 46 liegen, in die der Griffbügel 18 eintauchen kann. Dadurch werden wandnahe Schnitte mit der Schwertsage 11 möglich, ohne daß dabei die Außenkontur des Zusatzgriffs 16 über die Breite des Werkzeuggehäuses 11 hinausragt.


    Ansprüche

    1. Beidhändig geführtes Elektrohandwerkzeug wie Schwert-, Kettensägen, Heckenscheren und dergleichen, mit einem als Teil des Werkzeuggehäuses ausgebildeten festen Handgriff mit eingesetztem Ein- und Ausschalter und mit einem als Griffbügel ausgebildeten Zusatzhandgriff, der am Werkzeuggehäuse beidseitig lösbar befestigt und um seine Befestigungsachse verschwenkbar und in vorgegebenen Stellungen feststellbar ist, dadurch gekennzeichnet daß der Griffbügel (19) zusätzlich auf seiner Befestigungs- bzw. Schwenkachse (17) längsverschiebbar am Werkzeug (10) befestigt ist.
     
    2. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffbügel (19) beidseitig bis zu einem vom Werkzeuggehäuse (11) auf der Schwenkachse (17) gebildeten Anschlag (45) längsverschiebbar ist.
     
    3. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (18a, 18b) des Griffbügels (18) in der Schwenkachse (17) über ein das Werkzeuggehäuse (11) durchdringendes Teil (19) miteinander verbunden sind, welches durch ein lösbares Befestigungsmittel (20 bis 23) längsverschiebbar befestigt ist.
     
    4. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (19), welches das Werkzeuggehäuse (11) durchdringt, als beidseitig im wesentlichen geschlossenes Distanzrohr mit einer Abflachung (19c) ausgebildet ist, von dem ein Bereich in einer entsprechend abgeflachten rohrförmigen Öffnung im Werkzeug (10) aufgenommen und darin durch eine von außen lösbare Klemmvorrichtung (30) feststellbar ist.
     
    5. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzrohr (19) an seinem im Werkzeuggehäuse (11) liegenden Bereich in einem Führungskragen (32) mit entsprechender Ablfachung (32a) eines Getriebegehäuses (31) aufgenommen ist, in das ein über einen Umfangsbereich reichendes Klemmteil (23) eingesetzt ist, welches von einem außen am Werkzeuggehäuse (11) eingesetzten Handrad (20) gegen das Distanzrohr (19) gepreßt ist.
     
    6. Elektrohandwerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden (18a, 18b) des Griffbügels (18) auf einander zugewandten Stirnflächen (37) mit kreiförmig um die Schwenkachse (17) angeordneten Rastmitteln (38) versehen sind, die mit entsprechend angeordneten, entgegengesetzt ausgebildeten Rastmitteln (39) an den Stirnseiten (44) des Zwischen den Griffbügelenden eingesetzten Distanzrohres (19) zusammenwirken.
     
    7. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schwenkachse (17) des Griffbügels (18) die Griffbügelenden (18a, 18b) und das Distanzrohr (19) von einer Schraube (24) verdrehsicher durchsetzt sind, auf deren freies Ende ein außen an einem entsprechend abgeflachten Griffbügelende (18a) aufgesetztes Handrad (26) aufgeschraubt ist, das den Griffbügel (18) auf dem Distanzrohr (19) lösbar festspannt.
     
    8. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stirnseiten (44) des Distanzrohres (19) eingeformte Halbkugelkalotten (40) mit an den Griffbügelenden (18a, 18b) angeformten Halbkugelbuckeln (41) als Rastmittel (39, 38) zusammenwirken, wobei durch deren Umfangsabstand die verschiedenen Schwenkpositionen des Griffbügels (18) vorgegeben sind.
     
    9. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an den einander zugewandten Stirnflächen (37) der Griffbügelenden (18a, 18b) Nocken (42) angeformt sind, die zur Begrenzung des Verschwenkbereichs jeweils in entsprechend ausgebildete kreissegmentförmige Nuten (43) an den Stirnseiten (44) des Distanzrohres (19) eingreifen.
     
    10. Elektrohandwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffbügelenden (18a, 18b) unter Vorspannung des Griffbügels (18) auf die Stirnseiten (44) des Distanzrohres (19) aufgesetzt sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht