[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues, verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Azaphenothiazinen, vorzugsweise Pyrido(3,2-b)benzothiazinen und deren Salzen.
Azaphenothiazin dient als wertvolle Vorstufe für pharmazeutische Wirkstoffe wie Pipazetat
(INN) (Selvigon(R)), Isothipendyl (INN) (Andantol(R)) und Prothipendyl (INN) (Dominal
(R)). Die Synthese der Verbindung wird in der Patentschrift DE-PS 964050 sowie J.
Org.Chem. 24, S.1156-1157, 1959, ausgehend von 2- Phenylaminopyridin und elementarem
Schwefel durch Cyclisierung in Schmelze unter Iodkatalyse beschrieben. Die Entstehung
von 1 Mol H₂S und die im Unterschied zu Benzothiazinen (Phenothiazinen) notwendigen
hohen Reaktionstemperaturen von 230°C - 250°C sowie die aufwendige Aufarbeitungsprozedur
sind aus heutiger Sicht als nachteilig anzusehen. Die in der oben zitierten deutschen
Patentschrift unter milderen Bedingungen eingesetzten Beschwefelungsreagenzien SCl₂
und S₂Cl₂ führen bei Nacharbeitung der Patentschrift zu unbefriedigenden Produktmengen.
Neben diesem einstufigen Verfahren ausgehend von 2-Phenylaminopyridin sind mit der
Arbeit von H.L.Yale und E.Sowinski, J. Org. Chem., S.1651 (1958) und der französischen
Anmeldung FR Nr. 1.170.119 mehrstufige Verfahren bekannt, die entweder von 2-Chlor-3-amino-pyridin
oder 2-Chlor-3-nitropyridin und 2-Aminothiophenol (2- Mercaptoanilin) (sog. Smiles-Umlagerung,
N.L. Smiles, J. Org. Chem. 15, 1125 (1950) und R. R. Gystra (Ed.): Phenothiazines
and 1,4-Benzothiazines-Chemical and Biomedical Aspects, Elsevier, Amsterdam 1988,
(USP 2943086) oder 2-Chlor-3-mercaptopyridin und 2-Chlor-nitrobenzol ausgehen.Beide
Verfahren konnten aus ökonomischen Gründen nicht in den technischen Maßstab überführt
werden.
[0002] In all den genannten Verfahren wird die Zielverbindung als Base im Vakuum destillativ
und zusätzlich durch Salzbildung gereinigt.
[0003] Dieses Reinigungsverfahren belastet das Produkt thermisch und führt zu Rückständen,
die mangels weiterer Verwertungsmöglichkeiten als Sondermüll entsorgt werden müssen.
Reinigung über Salzbildung erfordert einen weiteren zusätzlichen Verfahrensschritt
und läßt den Aufwand steigen.
[0004] Es besteht also der Bedarf nach einem Verfahren, daß die geschilderten Nachteile
des Standes der Technik vermeidet und das darüberhinaus den in der Zwischenzeit gestiegenen
Anforderungen an die Umweltverträglichkeit von Produktionsverfahren durch Vermeidung
von Nebenprodukten und hohen Reaktionstemperaturen genügt. Darüberhinaus ist es vorteilhaft,
einige Verfahrensschritte einzusparen.
[0005] Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Umsetzung von 2-Chlorpyridinen der allgemeinen
Formel I

wobei gilt:
X hat die Bedeutung von Wasserstoff, Alkylgruppen mit der Kettenlänge von 1-6 Kohlenstoffatomen,
wie beispielsweise die Methylgruppe, die Ethylgruppe, die Propylgruppe, die Isopropylgruppe,
die Butylgruppe, die Isobutylgruppe und die tert.-Butylgruppe, durch ein oder mehrere
Halogenatome substituierte Alkylgruppen, Halogene, wie beispielsweise Fluorid, Chlorid
und Bromid, Alkoxy mit 1-5 Kohlenstoffatomen, Carboxy mit 1-5 Kohlenstoffatomen.
[0006] Die genannten Gruppen können einmal oder mehrfach in den 4-,5- oder 6-Positionen
des 2-Chlor-pyridingrundkörpers vorkommen,
mit 2-Mercaptoanilinen der allgemeinen Formel II

wobei gilt:
Y hat die Bedeutungen von Wasserstoff, Alkylgruppen mit der Kettenlänge von 1-6 Kohlenstoffatomen,
wie beispielsweise die Methylgruppe und die Ethylgruppe, die Propylgruppe, die Isopropylgruppe,
die Butylgruppe, die Isobutylgruppe und die tert.-Butylgruppe, durch ein oder mehrere
Halogenatome substituierte Alkylgruppen, Halogene, wie beispielsweise Fluorid, Chlorid
und Bromid, Alkoxy mit 1-5 Kohlenstoffatomen, Carboxy mit 1-5 Kohlenstoffatomen. Die
genannten Gruppen können einmal oder mehrfach in den 4,5 oder 6 Positionen des 2-Mercaptoanilingrundkörpers
vorkommen,
oder mit Disulfiden der Mercaptoaniline der allgemeinen Formel III:

wobei Y die oben bei Formel II erwähnten Bedeutungen hat, in Gegenwart katalytischer
oder stöchiometrischer Mengen geeigneter Oxidationsmittel, beispielsweise Persäuren,
insbesondere Perameisensäure, Peressigsäure oder Perbenzoesäure, H₂O₂, Fe³⁺-Salze,
V/Mo/Ag-Oxide, Peroxide, Th(OCOCF₃)₃, vorzugsweise Iod sowohl in Substanz als auch
in indifferenten hochsiedenden Lösungsmitteln oder in Gegenwart von Radikalstartern
wie Azabisbutyronitril, Di- tert.-Butylperoxid oder Benzolyperoxid umsetzt. Als indifferente
hochsiedende Lösungsmittel kommen in Frage:
∇-Methylpyrrolidon, Sulfolan, Diphenylether, Diphenyl, Diphyl. Die Temperatur liegt
bei 170°C - 210°C, vorzugsweise 190°C - 200°C.
Die Isolierung 2-Mercaptophenylaminopyridin-Zwischenstufe ist möglich, aber nicht
unbedingt erforderlich.

Die Verbindungen mit der allgemeinen Formel VI (Bedeutungen der Reste X und Y wie
vorstehend) können isoliert werden oder werden ohne Isolierung weiter zu Verbindungen
der allgemeinen Formel IV (Bedeutungen der Reste X und Y wie vorstehend) umsetzt.
[0007] Nach dem gleichen Schema sind ausgehend von 2-Chinolinderivaten die neuen 6-Aza-benzo[b]phenothiazin-Derivate,
mit der Formel IVa erhältlich.

Das Verfahren zeichnet sich darüber hinaus dadurch aus, daß die entsprechenden Azaphenothiazinium-Salze
durch einfaches Eintragen des Reaktionsgemisches in verdünnte wässrige Säuren, beispielsweise
Mineralsäuren, vorzugsweise verdünnte Salzsäure, in sehr guter Qualität direkt auskristallisiert
werden können; die Freisetzung der Azaphenothiazine aus ihren Salzen gelingt auf üblichen
Wege durch Basenbehandlung. Als Basen kommen beispielsweise Alkalhydroxide in Frage,
vorzugsweise werden verdünnte NaOH oder konzentrierter Ammoniak verwendet.
[0008] Weitere Vorteile des Verfahrens sind:
1. Deutlich verkürzte Reaktionszeiten
2. Auf einen Zusatz der nach Patent DBP 964050 erforderlichen Nickel- und Eisenkatalysatoren
kann verzichtet werden
Diese Eisen- oder Nickelkatalysatoren stellen eine Abwasserbelastung dar, die durch
das erfindungsgemäße Verfahren vermieden wird.
[0009] Das neue Verfahren mit den verschiedenen Varianten wird durch die nachfolgenden Beispiele
belegt. Die als Zwischenstufe isolierte oder direkt in situ generierte und weiter
umgesetzte Verbindung 2-(2- Mercaptophenylaminopyridin) (MAP), siehe Beispiel 2 (Formel
V) und

das entsprechende Dimere (Formel VII) wurden in der Literatur bisher nicht beschrieben.

Das folgende Fließschema verdeutlicht noch einmal beispielhaft die erfindungsgemäße
Reaktion.
Fließschema: Azaphenothiazin (Methode "Eintopf")
[0010]
- Abkürzungen: AP
- : Azaphenothiazin
- SH-PAP
- : 2-(2-Mercaptophenylamino)pyridin
Beispiel 1:
Synthese von Azaphenothiazin (AP)
[0011] 0.4 mol 2-Mercaptoanilin (MW = 125,2) werden in 80 ml Diphyl (25 % Diphenyl / 75
% Diphenylether) vorgelegt und bei 90°C-125°C 0,4 mol 2-Chlorpyridin (MW = 113,6)
zugetropft. Dabei erfolgt ein exothermer Übergang von Suspension zu Emulsion. Anschließend
werden 0.11 Äquivalente (14,3 g =15 Gew.%, bezogen auf umgesetztes 2-Mercaptoanilin)
Iod zugegeben, 3 Stunden bei 200°C gerührt, auf 100°C gekühlt, 200 ml 2 nHCl zugegeben
und die Phasen getrennt.Die obere Schicht (Diphyl) wird abgetrennt und kann nach Trocknung
mit Na₂SO₄ wieder eingesetzt werden. Aus der unteren, wässrigen Schicht kristallisiert
nach Abkühlen Azaphenothiazin-Hydrochlorid aus. Das Produkt wird abgesaugt, in 300
ml H₂O gelöst, mit 10 g Aktivkohle gerührt. Nach Abfiltrieren der Aktivkohle wird
das Filtrat mit 25 %iger NaOH basisch gestellt (pH 9-11). Die ausfallende AP-Base
wird abgesaugt und bei 60°C getrocknet.
AP-Base-Ausbeute: 30,4 g (58%) Schmelzpunkt: 114°C-116°C
| Elementaranalyse: |
| C |
ber. |
65.97 |
gef. |
66.22 |
| H |
ber. |
4.03 |
gef. |
3.96 |
| N |
ber. |
13.99 |
gef. |
13.92 |
Beispiel 2:
Synthese von 2-(2-Mercaptophenylamino)-pyridin (MAP)
[0012] Zu einer siedenden Lösung von 375 g (3 mol) 2- Mercaptoanilin in 1,8 1 2-Propanol
tropft man unter Rühren und Schutzgasatmosphäre innerhalb von 15 min 340,5 g (3 mol)
2-Chlorpyridin. Nach beendeter Zugabe rührt man 5 Stunden bei Siedetemperatur nach.
Anschließend läßt man auf Raumtemperatur abkühlen, filtriert das ausgefallene gelbliche
Produkt ab und wäscht zweimal mit je 50 ml 2-Propanol nach. Nach dem Trocknen im Vakuum
erhält man 592 g (86 % d. Th.)2-(2-Mercaptophenylamino)-pyridin als farblose bis gelbliche
Kristalle.
Schmelzintervall 152°C- 162°C.
| Elementaranalyse: |
| Ber.: |
C: |
55,34 |
H: |
4,64 |
N: |
11,73 |
| Gef.: |
C: |
55,60 |
H: |
4,69 |
N: |
11,72 |
Beispiel 3:
Synthese von Azaphenothiazin (Pyrido-[3,2-b][1,4]-benzothiazin = AP)
Variante A
[0013] Eine Suspension aus 50 g 2-(2-Mercaptophenylamino)-pyridin, 8 g Iod und 200 ml Sulfolan
wird unter Rühren 3 h auf 200°C erhitzt. Anschließend wird das Sulfolan im Vakuum
abdestilliert. Der Rückstand wird mit 150 ml n-Butanol versetzt und nach Zusatz von
100 ml 10 %iger Natronlauge 1 Stunde bei 80°C gerührt. Nach Abkühlen wird die alkoholische
Phase abgetrennt und im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird in 100 ml 2 N Salzsäure
aufgenommen und nach Zugabe von 5 g Aktivkohle 1 Stunde bei 90°C-95°C intensiv gerührt.
Anschließend filtriert man von unlöslichen Bestandteilen ab und läßt unter Rühren
bei 0°C-5°C das Thiopyram-Hydrochlorid kristallisieren. Die orangegelben Kristalle
werden abfiltriert und zweimal mit je 20 ml Wasser nachgewaschen. Das Produkt wird
daraufhin mit 50 ml Wasser versetzt. Zu der resultierenden Mischung tropft man bei
80°C-85°C 15 ml konzentriertes Ammoniak zu. Nach beendetem Zutropfen läßt man auf
Raumtemperatur abkühlen und rührt 30 min nach. Die ausgefallene Thiopyram-Base wird
abgesaugt, zweimal mit je 10 ml Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Man erhält
17,7 g (42% d. Th.) Thiopyram (= AP).
Schmelzpunkt: 115°C-116°C
| Elementaranalyse: |
| ber.: |
C: |
65,97 |
H: |
4,03 |
N: |
13,99 |
| gef.: |
C: |
65,43 |
H: |
4.03 |
N: |
13,96 |
Variante B
[0014] Eine Suspension aus 50 g 2-(2-Mercaptophenylamino)pyridin, 7,5 g Iod und 100 ml Diphyl
wird unter Rühren 2,5 Stunden auf 200°C-205°C erhitzt. Nach Abkühlen auf 80°C wird
das Reaktionsgemisch mit 100 ml 2 N Salzsäure versetzt und 15 min bei 80°C-85°C gerührt.
Anschließend werden die Phasen getrennt. Aus der wässrigen Schicht kristallisiert
nach Abkühlen Thiopyramhydrochlorid aus. Die orange-gelben Kristalle werden abfiltriert
und zweimal mit je 20 ml Wasser nachgewaschen. Das Produkt wird daraufhin mit 150
ml Wasser versetzt. Zu der resultierenden Mischung tropft man bei 80°C-85°C 15 ml
konzentriertes Ammoniak. Nach beendetem Zutropfen läßt man auf Raumtemperatur abkühlen
und rührt 30 min nach. Die ausgefallene Thiopyram-Base wird abgesaugt, zweimal mit
je 10 ml Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Man erhält 18,9 g AP-Base (45,1
% d. Th.)
Schmelzpunkt 114°C - 116°C
| Elementaranalyse: |
| Ber.: |
C: |
65,97 |
H: |
4,03 |
N: |
13,99 |
| Gef.: |
C: |
65,27 |
H: |
4,02 |
N: |
13,93 |
Variante C
[0015] Eine Mischung aus 50 g 2-(2-Mercaptophenylamino)-pyridin und 7,5 g Iod werden unter
Rühren 2 Stunden auf 200°C - 205°C erhitzt. Nachdem Abkühlen wird die Schmelze mit
30 ml 10 %ige Salzsäure und 5 g Aktivkohle versetzt und 1 Stunde bei ca. 70°C gerührt.
Anschließend filtriert man von unlöslichen Bestandteile ab und läßt unter Rühren bei
0°C-5°C das Thiopyramhydrochlorid kristallisieren. Die orangegelben Kristalle werden
abfiltriert und zweimal mit je 10 ml Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Man
erhält 14,5 g (34,7 % d. Th.) AP.
Schmelzpunkt 106°C-110°C
| Elementaranalyse: |
| ber.: |
C: |
65,97 |
H: |
4,03 |
N: |
13,99 |
| gef.: |
C: |
66,06 |
H: |
4,13 |
N: |
14,24 |
Variante D
[0016] Zu einer siedenden Lösung von 31,3 g 2-Mercaptoanilin in 150 ml 2-Propanol tropft
man unter Rühren und Schutzgasatmosphäre innerhalb von 15 min 28,4 g 2-Chlorpyridin
zu. Nach beendeter Zugabe rührt man 7 h bei Siedetemperatur nach. Anschließend wird
das Isopropanol abdestilliert. Zu dem Rückstand werden 9 g Iod dazugegeben und unter
Rühren
1,5 Stunden bei 200°C-205°C erhitzt. Die Schmelze wird mit 150 ml n-Butanol versetzt
und nach Zusatz von 100 ml 10%iger Natronlauge 1 Stunde bei 80°C gerührt. Nach Abkühlen
wird die alkoholische Phase abgetrennt und im Vakuum eingeengt. Der Rückstand wird
in 100 ml 2 N Salzsäure aufgenommen und nach Zugabe von 5 g Aktivkohle 1 Stunde bei
90°C-95°C intensiv gerührt. Anschließend filtriert man von unlöslichen Bestandteilen
ab und läßt unter Rühren bei 0°C-5°C das Thiopyramhydrochlorid kristallisieren.Die
orangegelben Kristalle werden abfiltriert und zweimal mit je 20 ml Wasser nachgewaschen.
Das Produkt wird daraufhin mit 150 ml Wasser versetzt. Zu der resultierenden Mischung
tropft man bei 80°C-85°C 15 ml konzentriertes Ammoniak zu. Nach beendetem Zutropfen
läßt man auf Raumtemperatur abkühlen und rührt 30 min nach. Die ausgefallene Thiopyram-Base
wird abgesaugt, zweimal mit je 10 ml Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Man
erhält 8,9 g (38 % d. Th.) Thiopyram.
Schmelzpunkt: 115°C - 116°C
| Elementaranalyse: |
| ber.: |
C: |
65,97 |
H: |
4,03 |
N: |
13,99 |
| gef.: |
C: |
65,89 |
H: |
4,04 |
N: |
14,09 |
[0017] Die Verbindungen gemäß Beispiel 4 - 6 wurden nach der Vorschrift in Beispiel 1 unter
Verwendung der geeigneten Vorstufen erhalten.
Beispiel 4:
1-Aza-8-trifluormethyl-phenothiazin-hydrochlorid
[0018] Molekulargewicht: 304,63
Schmelzpunkt: 234°C
| Elementaranalyse: |
| Ber.: |
C: |
47,30, |
H: |
2,65, |
N: |
9,19 |
| gef.: |
C |
47,05, |
H: |
2,48; |
N: |
8,79 |
Beispiel 5:
1 Aza-2-methyl-phenothiazin
[0019] Molekulargewicht 305,13
Schmelzpunkt: 186°C
| Elementaranalyse: |
| ber.: |
C: |
47,23, |
H: |
4,62, |
N: |
9,18 |
| gef.: |
C |
47,28, |
H: |
3,62, |
N: |
9,21 |
Beispiel 6:
1-Aza-3-carboxy-phenothiazin (D 22571)
[0020] Molekulargewicht 244,18
Schmelzpunkt: >300°C
| Elementaranalyse: |
| ber.: |
C: |
59,00, |
H: |
3,30, |
N: |
11,47 |
| gef.: |
C: |
57,85, |
H: |
3,23, |
N: |
11,07 |
Beispiel 7
6-Aza-benzo[b]phenothiazin (D 22646)
[0021] Ausgehend von 2-Chlorchinolin entsprechend Vorschrift Beispiel 1.
Da eine wässrige Aufarbeitung mit verdünnter HCl nicht möglich ist, wird vom Lösungsmittel
Diphenyl dekantiert und der feste Rückstand aus Ethanol umkristallisiert.
Molekulargewicht: 286,78
Ausbeute: 48 %
Schmelzpunkt: 240 - 245°C
| Elementaranlalyse |
| ber: |
C : |
62.82 |
H: |
3.87 |
N: |
9.77 |
| gef: |
C : |
62.75 |
3.88 |
9.70 |
Beispiel 8
6-Aza-5-(2-dimethylaminopropyl)benzo[b]thiazin-hydrochlorid
[0022] 0,02 mol (5 g) 6-Aza-benzo[b]phenothiazin (Beispiel 7) werden in 30 ml Toluol mit
4 g Kaliumhydroxid und 1 ml TDA-1 erhitzt und anschließend 0,02 mol (3,2 g) Dimethylaminopropylchlorid
HCl zugegeben. Nach 2 Stunden Rückfluß wird eingedampft und das erhaltene orange-gefärbte
Öl aus isopropanolischer Salzsäure kristallisiert.
Ausbeute: 3 g (39 %)
Schmelzpunkt: 185°C
| Elementaranalyse: |
| ber: |
C: |
56.34 |
H: |
5.91 |
N: |
9.85 |
| gef: |
56.60 |
5.86 |
9.84 |
Beispiel 9
analog Beispiele 8 unter Verwendung von Trichlorethylchloroformat.
[0023] Schmelzpunkt: 185°C
| Elementaranalyse: |
| ber: |
C: |
50.78 |
H: |
2.60 |
N: |
6,58 |
| gef: |
50.54 |
2.53 |
6.44 |
Beispiel 10
analog Beispiel 8 unter Verwendung von N-Chlormethyl-N[2-methoxyphenyl]piperazin
[0024] Schmelzpunkt: 234°C
| Elementaranalyse |
| ber: |
C: |
66.58 |
H: |
5.79 |
N: |
11.09 |
| gef: |
- |
5,73 |
10.91 |
Beispiel 11
[0025]

Beispiel 12
[0026]

Beispiel 13
[0027]

Beispiel 14
[0028]

Die Verbindungen gemäß Beispiel 11 - 14 wurden analog der Vorschrift vom Beispiel
8 erhalten. Der Rest R sitzt am Phenothiazin-Stickstoff.
1. (2-Mercaptophenylamino)pyridin
2. Verfahren zur Herstellung von 2-(2-Mercaptophenylamino)pyridin,dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel I, wobei X die Bedeutung von Wasserstoff
hat, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel II, wobei Y die Bedeutung von Wasserstoff
hat, zur Verbindung gemäß Anspruch 1 umsetzt.
3. Verfahren zur Herstellung von Azaphenothiazinen der allgemeinen Formel IV, dadurch
gekennzeichnet, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel I mit Verbindungen der
allgemeinen Formel II in Gegenwart von Oxidationsmitteln in inerten Lösungsmitteln
umsetzt
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Oxidationsmittel Iod,
Eisen(III)-Salze, MnO₂, Peroxide, Persäuren, H₂O₂, V/Mo/Ag-Oxide oder Radikalstarter
benutzt.
5. Dimeres von 2-(2-Mercaptophenylamino)pyridin
6. 6-Aza-benzo[b]-phenothiazin.
7. 6-Aza-5-(2-dimethylaminopropyl)benzo[b]-phenothiazin = Benzoisothipendyl
8. 6-Aza-5-(3-dimethylaminopropyl)benzo[b]-phenothiazin = Benzo-Protipendyl
9. 6-Aza-5-[(2-Diperidinoethoxy-)ethyl-1]-benzo[b]-phenothiazin = Benzo-Pipazetat.