(19)
(11) EP 0 611 870 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.08.1994  Patentblatt  1994/34

(21) Anmeldenummer: 94100626.4

(22) Anmeldetag:  18.01.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 3/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI NL

(30) Priorität: 13.02.1993 DE 9302103 U

(71) Anmelder: SCHÜCO International KG
D-33609 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Tönsmann, Armin
    D-33818 Leopoldshöhe (DE)
  • Budde, Ralf
    D-32549 Bad Oeynhausen (DE)

(74) Vertreter: Stracke, Alexander, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Loesenbeck Dipl.-Ing. Stracke Jöllenbecker Strasse 164 Postfach 10 18 82
D-33518 Bielefeld
D-33518 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verglasungsdichtung an Fenstern, Türen oder Fassaden


    (57) Die Verglasungsdichtung (7), die an Fenstern, Türen oder Fassaden eingesetzt werden kann, weist eine äußere Dichtlippe (8) auf, deren Projektionsfläche auf die Glasscheibe (10) klein ist. Ihre Anpreßkraft an die Glasscheibe wird im wesentlichen vom Anlagesteg (2) mit beeinflußt. Der Befestigungsfuß (6) der Verglasungsdichtung ist in einer hinterschnittenen Nut (3) des Anlagestegs (2) verankert. Die an der Außenseite des Anlagestegs (2) vorgesehene Dichtlippe (8) weist eine an der äußeren Randleiste (5) der Nut (3) abstützbare, parallel zur Glasscheibe (10) verlaufende Basisfläche (11) auf. Die Basisfläche wird nach außen durch eine Dichtungsnase (16) geringer Dicke zur Abdeckung des Spaltes zwischen der Basisfläche und der Randleiste des Anlagesteges (2) begrenzt. Die Dichtungsnase (16) stützt sich auf einer bodenförmig verlaufenden Fläche einer scheibenseitigen Randkante des Anlagesteges ab.
    Es ergibt sich ein einheitlicher, sauberer Übergang von der Außenfläche der Dichtlippe (8) zur angrenzenden Begrenzungsfläche des Anlagesteges (2), wobei eine Ablagerung von Schmutzteilchen durch den stufenlosen Übergang vermieden wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verglasungsdichtung an Fenster, Türen oder Fassaden, deren Befestigungsfuß in einer hinterschnittenen Nut eines Anlagestegs eines Rahmenprofils verankerbar ist und deren Grundkörper an der der Glasscheibe zugewandten Seite Dichtlippen aufweist.

    [0002] Es ist üblich, den Scheibenrand, der dem festen Anlagesteg des Rahmenprofils gegenüberliegt, mittels einer Glashalteleiste, die in einer Nut des Rahmenprofils verankert wird, festzulegen und zwischen der Glashalteleiste und der Glasscheibe eine Steckkederdichtung vorzusehen.

    [0003] Es sind Verglasungsdichtungen der eingangs genannten Art bekannt, bei denen die an der Außenseite des Anlagestegs angeordnete Dichtlippe vollständig außerhalb des Anlagesteges liegt und sich mit einem der Glasscheibe abgewandten Fortsatz an einer senkrecht zur Scheibe verlaufenden Begrenzungsfläche des Anlagestegs abstützt.

    [0004] Die außerhalb des Anlagestegs liegende Dichtlippe weist in bezug auf die Glasscheibe eine relativ große Projektionsfläche auf. Darüber hinaus bildet der sich am Anlagesteg abstützende Fortsatz der äußeren Dichtlippe eine starke Überlappung der senkrecht zur Scheibenebene verlaufenden Begrenzungsfläche des Anlagestegs, so daß nur ein schmaler Teil der genannten Fläche des Anschlagsteges als Sichtfläche verbleibt. Toleranzen der äußeren Dichtlippe der Verglasungsdichtung im Überlappungsbereich mit dem Anschlagsteg des Rahmenprofils oder bei der Montage der Verglasungsdichtung werden besonders deutlich, da die Dichtungskante bezüglich ihres parallelen Verlaufes zur Außenkante des Anschlagsteges einfach beurteilt werden kann. Sofern die Dichtungskante nicht exakt parallel zur benachbarten Außenkante des Anschlagstegs verläuft, ist eine optische Störung im Gesamteindruck gegeben.

    [0005] Die Anpreßkraft der äußeren Dichtlippe der Verglasungsdichtung wird im wesentlichen von den elastischen Rückstellkräften des Dichtwerkstoffes und von dem Widerlager am Anschlagsteg des Rahmenprofils bestimmt. Im ungünstigen Toleranzfall, in dem die Verglasungsdichtung mit Spiel in der hinterschnittenen Nut des Anlage Anlagestegs verankert ist, kann sich das Rückstellverhalten bzw. die Dichtkraft der äußeren Dichtlippe verringern.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verglasungsdichtung der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß die Projektionsfläche der äußeren Dichtlippe auf die Glasscheibe klein ist, ihre Anpreßkraft an die Glasscheibe im wesentlichen vom Anschlagsteg mit beeinflußt und insgesamt der optische Eindruck zwischen der Verglasungsdichtung und dem Anschlagsteg verbessert wird.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die an der Außenseite des Anlagestegs vorgesehene Dichtlippe eine an der äußeren Randleiste der Nut abstützbare, parallel zur Glasscheibe verlaufende Basisfläche aufweist und die Basisfläche nach außen durch eine Dichtungsnase geringer Dicke zur Abdeckung des Spaltes zwischen der Basisfläche und der Randleiste des Anlagesteges begrenzt ist.

    [0008] Durch die Anordnung der äußeren Dichtlippe der Verglasungsdichtung im Bereich der äußeren Randleiste der hinterschnittenen Nut des Anlagestegs wird die Anpreßkraft der Dichtlippe wesentlich erhöht und dabei eine geringe projizierte Sichtfläche erzielt. Gleichzeitig wirkt die Dichtlippe in dem der Glasscheibe abgewandten Bereich spaltabdichtend gegenüber dem Anlagesteg des Rahmenprofils, so daß ein einheitlicher sauberer Übergang von der Außenfläche der Dichtlippe zur angrenzenden Begrenzungsfläche des Anlagestegs gegeben ist und eine Ablagerung von Schmutzteilchen durch den stufenlosen Übergang vermieden wird.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
    Fig. 1
    ein mit einer Verglasungsdichtung versehenes Rahmenprofil mit eingesetzter Glasscheibe im Aufriß und
    Fig. 2
    die Verglasungsdichtung in größerem Maßstab.


    [0010] Das Rahmenprofil 1 ist mit einem Anschlagsteg 2 versehen, der an seinem freien Ende eine hinterschnittene Nut 3 aufweist, die durch eine T-förmige Randleiste 4 und durch eine L-förmige Randleiste 5 begrenzt wird.

    [0011] Ein Befestigungsfuß 6 der Verglasungsdichtung 7 ist in der hinterschnittenen Nut 3 verankert.

    [0012] Die Verglasungsdichtung weist eine äußere Dichtlippe 8 großer Länge auf und ist mit kleineren Dichtlippen 9 ausgerüstet, die sich zusammen an einer in das Rahmenprofil eingesetzten Glasscheibe 10 abstützen.

    [0013] Die äußere Dichtlippe 8 weist an der der Glasscheibe 10 abgewandten Seite eine Basisfläche 1 auf, die sich an einer Fläche 12 der Randleiste 5 abstützt, die prallel zur Glasscheibe 10 verläuft.

    [0014] Die Dichtlippenwurzel 13 der Dichtlippe 8 ist so kompakt ausgebildet, daß sich unter Verformung der Dichtlippe 8 ein tangentialer Übergang zur äußeren Begrenzungsfläche 14 der Randleiste 5 ergibt, wobei die lediglich formfedernd ausgebildete Spitze 15 der Dichtlippe 8 erst relativ nah der Glasscheibe 10 eine steile Deformation erhält. Hierdurch wird eine äußerst geringe projizierte Fläche der Dichtlippe hart auf die Glasscheibe 10 geschaffen.

    [0015] Die Dichtlippe 8 weist an der der Glasscheibe 10 abgewandten Seite eine Dichtungsnase 16 geringer Dicke auf, die nach außen hin die Basisfläche 11 begrenzt und an der Außenfläche der Randleiste 5 anliegt. Die Dichtungsnase deckt den Spalt zwischen der Basisfläche 11 und der Randleiste Die obere scheibenseitige Randkante des Anlagestegs 2 ist abgerundet. Die Dichtungsnase 16 stützt sich auf dieser durch die Abrundung entstandenen bogenförmig verlaufenden Fläche ab.

    [0016] Die Dichtungsnase 16 besitzt eine Dicke X, die in etwa dem Radius R der bogenförmigen, scheibenseitigen Außekante des Anlagestegs 2 entspricht.

    [0017] Im belasteten Zustand der Dichtlippe 8 übt die Dichtungsnase 16 auf die zugeordnete bogenförmige Fläche der Randleiste 5 einen Anpreßdruck aus, der durch maßliche Überschneidung gegeben ist.

    [0018] Die Dichtungsnase 16 weist eine Länge in dem Bereich von R bis 1,5 R auf.


    Ansprüche

    1. Verglasungsdichtung an Fenstern, Türen oder Fassaden, deren Befestigungsfuß in einer hinterschnittenen Nut eines Anlagestegs eines Rahmenprofils verankerbar ist und deren Grundkörper an der der Glasscheibe zugewandten Seite Dichtlippen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
    daß die an der Außenseite des Anlagestegs (2) vorgesehene Dichtlippe (8) eine an der äußeren Randleiste (5) der Nut (3) abstützbare, parallel zur Glasscheibe (10) verlaufende Basisfläche (11) aufweist und die Basisfläche nach außen durch eine Dichtungsnase (16) geringer Dicke zur Abdeckung des Spaltes zwischen der Basisfläche und der Randleiste (5) des Anlagesteges (2) begrenzt ist.
     
    2. Verglasungsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze der Dichtlippe (8) im wesentlichen formfedernd ausgebildet ist.
     
    3. Verglasungsdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere, scheibenseitige Randkante des Anlagestegs (2) abgerundet ist und die Dichtungsnase (16) sich auf der bogenförmig verlaufenden Fläche der Randkante abstützt.
     
    4. Verglasungsdichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke (X) der Dichtungsnase (16) dem Radius (R) der Abrundung im Bereich der scheibenseitigen Randkante des Anlagestegs (2) entspricht.
     
    5. Verglasungsdichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Dichtungsnase (16) in dem Bereich von R bis 1,5 R liegt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht