[0001] Die Erfindung betrifft einen Ölabscheider für die Gase des Kurbelgehäuses einer Brennkraftmaschine
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Aus der DE-PS 39 38 919 ist ein Ölabscheider für die aerosolhaltigen Gase (Blow-by-Gas)
des Kurbelgehäuses einer Brennkraftmaschine bekannt. Dieser weist ein im wesentlichen
rotationssymmetrisches Filterelement auf, das von den Entlüftungsgasen von einer Eintrittsfläche
zu einer an einen Reingasraum angrenzenden Austrittsfläche durchströmt wird. Das abgeschiedene
Öl wird über einen Ölrücklauf nach unten zur Ölwanne abgeführt.
[0003] Um die Ölabscheiderate zu erhöhen und insbesondere ein Mitreißen von bereits abgeschiedenem
Öl zu verhindern, wird eine im wesentlichen von oben nach unten gerichtete Strömung
der Entlüftungsgase erzwungen, wobei die Eintrittsfläche im wesentlichen höher liegt
als die Austrittsfläche. Es hat sich gezeigt, daß es bei der Verwendung von Turboladern
an Verbrennungskraftmaschinen erforderlich ist, einen sehr hohen Ölabscheidungsgrad
zu erzielen. Dieser hohe Ölabscheidungsgrad kann mit den herkömmlichen Ölabscheidern
nicht mehr erreicht werden. Sofern sich noch Öl in geringen Mengen, beispielsweise
als Öldunst in den Entlüftungsgasen befindet, besteht die Gefahr, daß sich dieses
Öl an den Schaufeln oder dem Gehäuse des Turboladers absetzt und dort im Laufe der
Zeit zu Ölverkrustungen führt. Dies wirkt sich selbstverständlich nachteilig auf die
Funktionsfähigkeit des Turboladers aus.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Ölabscheider zu schaffen, welcher
in seiner Wirksamkeit gegenüber dem bisher bekannten wesentlich verbessert ist und
welcher mit einfachen Mitteln möglichst verlustfrei arbeitet.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von dem Oberbegriff des Hauptanspruchs durch dessen
kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0006] Der wesentliche Vorteil der Erfindung gemäß dem Hauptanspruch liegt darin, daß nicht
wie bislang üblich, der Unterdruck im Ansaugrohr einer Brennkraftmaschine zur Kurbelbehäuseentlüftung
herangezogen wird, sondern ein geeigneter Unterdruckerzeuger vorgesehen ist, der bei
allen Betriebsbedingungen des Motors einen konstanten Unterdruck erzeugt.
[0007] Wird der Unterdruck im Saugrohr genutzt, dann ist vor allem nachteilig anzusehen,
daß je nach Betriebsart des Motors der Unterdruck variiert. So ist z.B. im Leerlauf
der Saugrohrunterdruck relativ hoch, während unter Vollast der Saugrohrunterdruck
nahezu Null ist. Ein hoher Unterdruck stellt sich auch beim Verzögern bzw. beim Abbremsen
des Fahrzeugs mittels des Motors ein. Gerade bei Vollast ist jedoch die Menge der
zu entlüftenden Durchblasgase hoch und muß deshalb zuverlässig abgesaugt werden. Dies
ist mit einem genau definierten Unterdruck zuverlässig zu bewerkstelligen, so daß
eine Ölverkokung am Turbolader verhindert und die Emission des Motors herabgesetzt
wird.
[0008] Eine alternative Lösung der Aufgabe ist im Anspruch 2 enthalten. Erfindungsgemäß
ist zur Entölung der Gase ein Ölabscheider vorgesehen, welcher Mikrofasern aufweist,
die insbesondere aus Glasfasermaterial hergestellt sind. Diese Mikrofasern sind in
einem Wickelelement oder einem sterngefalteteten Element geformt. Das Luftentölelement
ist geeignet, geringste Restmengen von Öl, Öldunst oder ähnliches aus den Durchblasgasen
zu entfernen. Damit wird zum einen eine Ölverkokung am Turbolader verhindert und andererseits
die schädlichen Emissionen des Motors herabgsetzt.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, das Element zur Ölabscheidung
mit einem Lochblechmantel zur Abstützung zu versehen. Dieser Lochblechmantel ist neben
der Abstützung ebenso auch zum wirksamen Schutz vor Beschädigung des empfindlichen
Filtermaterials geeignet. Das Ölabscheiderelement ist in vorteilhafter Weise in einem
kompakten Behälter angeordnet. Dieser Behälter ist als Patrone ausgebildet und austauschbar.
Der Austausch läßt sich wie bei einem Ölwechselfilter sehr einfach vornehmen.
[0010] Das Element zur Unterdruckerzeugung ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
eine Ejektordüse, welche mit Druckluft beaufschlagt ist. Solche Ejektordüsen sind
einfach aufgebaut und sehr robust, da keine beweglichen Teile erforderlich sind. Die
Druckluft für die Ejektordüse kann in vorteilhafter Weise der Druckluftversorgung
des Fahrzeugs entnommen werden und wird beispielsweise über eine einstellbare Drossel
reguliert. Selbstverständlich trifft dies nur für Nutzfahrzeuge zu, die eine fahrzeugeigene
Druckluftversorgung aufweisen. Gerade bei diesen Fahrzeugen ist jedoch die Menge der
abzusaugenden Kurbelgehäusedurchblasgase hoch und daher eine wirksame Entölung dieser
Durchblasgase erforderlich.
[0011] Zur Vermeidung eines Überdrucks im Kurbelgehäuse ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung in der Leitung zum Abführen der entölten Gase ein Rückschlagventil angeordnet.
[0012] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer
aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen
bei der Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und
vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier
Schutz beansprucht wird.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0014] Die Figur zeigt in einer schmatischen Darstellung eine Brennkraftmaschine mit einer
Absaugung der Kurbelgehäusegase. Eine Brennkraftmaschine 3 weist eine von dem Kurbelgehäuse
4 nach oben verlaufende Leitung auf, durch welche die Kurbelgehäusegase in ein Regelventil
12 einströmen. Das Regelventil 12 sorgt für einen konstanten Unterdruck im Kurbelgehäuse
und besteht beispielsweise aus einer federbelasteten Membran, welche die Leitung bei
einem zu hohen Unterdruck verschließt. Von dem Regelventil aus gelangen die Kurbelgehäusegase
über einen Filterkopf 13 in eine Luftentölbox 14 . Diese Luftentölbox funktioniert
nach dem sogenannten Koalescer-Prinzip. Mikroglasfaserschichten trennen Öltröpfchen
aus den Kurbelgehäusegasen ab und führen sie in großen Tropfen in den Ölkreislauf
über die Leitung 23 zurück.
[0015] Das Abscheideverfahren ist bis in den Submikronbereich wirksam. Damit wird der Öleintrag
in den Ansaugtrakt des Motors wirksam verhindert. Ein Luftentölelement ist beispielsweise
in der DE-OS 33 32 324 näher beschrieben.
[0016] Die entölten Entlüftungsgase gelangen über ein Rückschlagventil 15 und über eine
Ejektordüse 11 in die Rückleitung 21 und werden dort der Ansaugluft zugeführt. Die
Ejektordüse 11 wird über die Druckluftversorgung des Fahrzeugs mit Druckluft über
die Leitung 19 beaufschlagt. Die Druckluft des Fahrzeugs wird von einem Verdichter
5, beispielsweise einen Schrauben- oder Kolbenverdichter erzeugt über eine Leitung
17 einem Lufttrockner 7 zugeführt und von dort über die Leitung 18 im Druckkessel
8 gespeichert. Vom Druckkessel 8 gelangt die Druckluft über die Druckluftleitung 22
beispielsweise zur Bremsanlage des Fahrzeugs. Über den Abzweig wird ein Teil der Druckluft
über ein Magnetventil 9 und eine Drossel 10 in die Leitung 19 eingespeist. Das Magnetventil
9 wird beim Starten des Motors geöffnet und beim Abstellen des Motors geschlossen,
so daß die Druckluft nicht unnötig verbraucht wird. Die Drossel 10 dient zum Einstellen
des zum Absaugen der Kurbelgehäusegase erforderlichen Unterdrucks.
[0017] Die entölten Gase, welche über Leitung 21 dem Luftansaugsystem der Brennkraftmaschine
zugeführt werden, gelangen in die Reinluftleitung 16. Diese Reinluftleitung 16 ist
eingangsseitig mit einem Luftfilter 1 versehen, welcher in üblicher Weise Frischluft
ansaugt. In die Reinluftleitung 16 ist ein Turbolader 2 integriert, der die für einen
Verbrennungsmotor übliche Funktion aufweist. Die Reinluftleitung 16 ist ferner mit
einem Abzweig versehen, der zu dem Verdichter führt, so daß die Druckluftversorgung
des Fahrzeugs ebenfalls mit Reinluft arbeitet.
[0018] Der Unterdruck, welcher mittels der Ejektordüse 11 erzeugt wird, ist so bemessen,
daß er zur Überwindung des Durchflußwiderstandes der Luftentölbox 14 ausreicht und
ein bestimmter konstanter Unterdruck im Kurbelgehäuse erzielt wird.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Luftfilter
- 2
- Turbolader
- 3
- Verbrennungsmotor
- 4
- Kurbelgehäuse
- 5
- Verdichter
- 6
- Ölabscheidevorrichtung
- 7
- Lufttrockner
- 8
- Druckkessel
- 9
- Magnetventil
- 10
- Drossel
- 11
- Ejektordüse
- 12
- Regelventil
- 13
- Filterkopf
- 14
- Luftentölbox
- 15
- Rückschlagventil
- 16
- Reinluftleitung
- 17
- Druckluftleitung
- 18
- Druckluftleitung
- 19
- Treibluftleitung
- 20
- Unterdruckleitung
- 21
- Rückleitung
- 22
- Druckluftleitung zur Bremsanlage etc.
- 23
- Drainageleitung
- 24
- Abzweig
1. Ölabscheider, insbesondere für die Durchblasgase der Kurbelgehäuseentlüftung einer
Brennkraftmaschine mit einem Filterelement, welches von den Durchblasgasen durchströmt
ist und aus dem das abgeschiedene Öl über einen Ölrücklauf in den Ölbehälter rückgeführt
wird und wobei die entölten Durchblasgase dem Luftansaugsystem der Brennkraftmaschine
zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Unterdruckerzeuge (11) vorgesehen
ist zur Bildung eines Unterdrucks für das Absaugen der Durchblasgase.
2. Ölabscheider, insbesondere für die Durchblasgase der Kurbelgehäuseentlüftung einer
Brennkraftmaschine mit einem Filterelement, welches von den Gasen durchströmt wird
und aus dem das abgeschiedene Öl über einen Ölrücklauf in den Ölbehälter rückgeführt
wird und wobei die entölten Gase dem Luftansaugsystem der Brennkraftmaschine zugeführt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Luftentölelement (14) zur Ölabscheidung vorgesehen
ist, welches Mikrofasern aufweist, die insbesondere aus Glasfasermaterial hergestellt
sind, wobei diese Mikrofasern zu einem Wickelelement oder einem sterngefalteten Element
geformt sind.
3. Ölabscheider nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Element zur Ölabscheidung
mit wenigstens einem Lochblechmantel zur Abstützung versehen ist.
4. Ölabscheider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ölabscheiderelement in einem kompakten und austauschbaren Behälter angeordnet
ist.
5. Ölabscheider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Element zur Unterdruckerzeugung eine Ejektordüse (11) ist, welche mit Druckluft
beaufschlagt ist.
6. Ölabscheider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckluft aus der Druckluftversorgung (5, 7, 8) eines Fahrzeugs entnommen wird
und über eine einstellbare Drossel (10) die Menge der zuzuführenden Druckluft regelbar
ist.
7. Ölabscheider nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Leitung zum Abführen der entölten Gase ein Rückschlagventil (15) angeordnet
ist.