[0001] Die Erfindung betrifft ein Vefahren zur Auswertung der Signale von elektro-akustischen
Wandlern durch eine elektronische Schaltung, insbesondere für Alarmanlagen mit an
Begrenzungseinrichtungen (Zäunen) befestigten Mikrofonen Zur Aufnahme und Auswertung
von Signalen, die durch den beim Überklettern eines Zaunes verursachten Körperschall
entstehen.
[0002] Bekannt sind einzelne Körperschallmikrofone oder schallwandelnde Kabel, sogenannte
Mikrofonkabel, die an Zäunen befestigt werden. Ihre Signalspannung wird einem Auswerter
zugeleitet. In dem Auswerter werden gegebenenfalls Frequenzbereiche herausgefiltert,
so daß nur noch ein bestimmter verbleibender Bereich zur Auswertung verwendet wird.
Die Auswertung führt zur Auslösung eines Alarms, wenn die Schallintensität bzw. die
Signalspannung einen bestimmten Wert, gegebenenfalls für eine bestimmte Mindestzeit,
überschreitet. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß bei einigen Zaunkonstruktionen
die durch starken Wind oder Regen hervorgerufenen Schallpegel bereits so hohe Werte
haben, daß sie auf die geschilderte Weise nicht mehr vom Überklettern unterschieden
werden können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren, der einleitend genannten
Gattung und eine Einrichtung zu dessen Durchführung zu schaffen, um bei allen Zaunkonstruktionen
und unabhängig von den Witterungsverhältnissen mit großer Sicherheit das Überklettern
eines Zaunes feststellen zu können. Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich durch
die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1 aus.
[0004] Dem ankommenden Signal werden zwei Informationen entnommen. Die eine entspricht dem
Pegel, die andere der Änderung des Pegels, d. h. der Modulation. Wind und Regen haben
die Eigenschaft, daß sie relativ langsame Pegeländerungen verursachen. Auch bei durch
extreme Witterungsverhältnisse entstehenden starken Geräuschen bleiben die Modulationswerte
unter denen, die beim Überklettern eines Zaunes entstehen, da die einzelnen Berührungen
zu eher vereinzelten Schallereignissen und dadurch zu einer relativ stärkeren Modulation
führen. Diese Gegebenheiten nutzt die Erfindung aus und führt zu der gewünschten,
genauen Unterscheidung der einzelnen Schallursachen.
[0005] Weitere, die Erfindung vorteilhaft gestaltende Merkmale sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0006] Eine geeignete Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
durch die Verwendung eines mit einem Verstärker, einem Hochpaß, einem Tiefpaß und
einem Gleichrichter verbundenen Mikrofons gekennzeichnet, das zur Ermittlung des Pegelwertes
eines akustischen Signals bzw. einer Schallemission dient, wobei der Ausgang des Gleichrichters
sowohl direkt als auch durch eine Abzweigung über einen weiteren Tiefpaß, einen Hochpaß
zur Abtrennung des Gleichspannungsanteils des Tiefpasses und einen weiteren Gleichrichter
zur Bildung der Modulation mit einem Vergleichsbaustein zur Subtrahierung des Pegelwertes
von dem der Modulation verbunden ist. Dessen Ausgang ist mit einem Tiefpaß zur Bildung
eines mittleren Differenzmeßwertes über eine vorgegebene Zeit verbunden, gefolgt von
einem Schwellwertvergleicher zur Vergleich des mittleren Meßwertes mit dem Schwellwert
eines Schwellwertgebers und mit einem sich anschließenden Alarmgeber.
[0007] In der Zeichnung ist ein Blockschaltbild der Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
dargestellt und nachstehend erläutert.
[0008] Das vom Mikrofon 1 kommende Signal wird im einstellbaren Verstärker 2 vorverstärkt
und nach den interessantesten Frequenzbereichen, z. B. mit je einem Hochpaßfilter
3 und einem Tiefpaßfilter 4, gefiltert. Der Hochpaßfilter filtert im wesentlichen
die höher frequenten Störsignale heraus. Der Tiefpaßfilter kann vorteilhaft sein,
um tiefe Frequenzen, die länger im Zaun verhallen als hohe Frequenzen, herauszufiltern,
was zu einer geringeren Ausprägung der Modulation führt. Der Tiefpaßfilter 4 ist ferner
vorteilhaft, um eventuell vorhandene tieffrequente Störsignale, wie Brummen, herauszufiltern.
Im nachfolgenden Gleichrichter 5 wird der Pegel des Signals ermittelt. Dieser ist
die erste der beiden vorgenannten Informationen.
[0009] Um die Änderung des Pegels zu erhalten, muß dieser zunächst in einem Tiefpaß 6 ermittelt
werden. Die Zeitkonstante dieses Filters wird den erwarteten Schallereignissen, beispielsweise
dem beim Überklettern eines Zaunes, angepaßt, so daß der Ausgangswert dieses Filters
der Schallpegeländerung beim Überklettern gerade noch vollständig folgen kann. Ein
Erfahrungswert für diese Zeitkonstante liegt bei 0,3 Sekunden.
[0010] Um die Änderung des Pegels zu erhalten, wird der Gleichspannungsanteil (DC) des Tiefpasses
von einem Hochpaß 7 abgetrennt. Dieses Signal ist Null, solange das Eingangssignal
konstant ist und positiv, wenn der Eingangspegel steigt, dagegen negativ, wenn der
der Eingangspegel fällt. Am Ausgang des folgenden Gleichrichters 8 entsteht die zweite
der oben genannten Informationen, nämlich die Modulation. Von dem Wert der Modulation
wird der Wert für den Pegel mit Hilfe eines Vergleichsbausteines 10 subtrahiert, wobei
es empfehlenswert ist, einen dieser beiden Werte einstellbar zu machen, was beim vorliegenden
Beispiel für den Modulationswert durch einen Verstärker 9 geschehen kann.
[0011] Der Differenzbildung folgt ein Tiefpaß 11, der den mittleren Meßwert über eine längerung
Zeit, zum Beispiel 10 Sekunden, bildet. Dieser Wert wird danach mit Hilfe eines Schwellwertvergleichers
13 mit dem einstellbaren Schwellwert eines Potentiometers als Schwellwertgeber 12
verglichen. Der Schwellwertgeber 13 ist bei dem ausgeführten Beispiel mit einem Alarmgeber
14 verbunden, so daß bei de Überschreitung des Schwellwertes ein Alarm ausgelöst werden
kann.
[0012] Der gemessene mittlere Pegel treibt den Meßwert ins Negative und die gemessene Modulation
den Meßwert ins Positive. Nur wenn die Modulationstiefe (d. h. das Verhältnis Modulation/Pegel)
einen bestimmten Mindestwert hat, kann der Meßwert positiv werden, und nur, wenn auch
die Modulation selber groß genug ist, kann der Meßwert auch die positive Schwelle
überschreiten.
1. Verfahren zur Auswertung der Signale von elktro-akustischen Wandlern durch eine elektronische
Schaltung, insbesondere für Alarmanlagen mit an Begrenzungseinrichtungen (Zäunen)
befestigten Mikrofonen zur Aufnahme und Auswertung von Körperschallsignalen, dadurch
gekennzeichnet, daß dem ankommenden Signal die dem Pegel und der Änderung des Pegels
(Modulation) entsprechenden Informationen entnommen und die Differenz zwischen den
Werten dieser Information ermittelt werden, daß anschließend der Differenzwert mit
einem Schwellwert verglichen und bei Überschreitung des Schwellwertes ein Signal (Alarm)
ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vom elektro-akustischen
Wandler kommende Signal vorverstärkt und nach bestimmten Frequenzbereichen gefiltert
wird, daß in einem nachfolgenden Gleichrichter der Pegel des Signals als erste Information
festgestellt und in einem Tiefpaß gemittelt wird, dessen Zeitkonstante den erwarteten
Schallereignissen angepaßt wird, so daß dessen Ausgangswert der Schallpegeländerung
gerade noch vollständig folgen kann, wobei zur Feststellung der Änderung des Pegels
der DC-Anteil des Tiefpasses von einem folgenden Hochpaß abgetrennt wird, und daß
am Ausgang eines weiteren Gleichrichters die Modulation als zweite Information entsteht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitkonstante etwa 0,3
s beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Werte für den Pegel
oder für die Modulation einstellbar ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Wert
der Modulation der Wert für den Pegel subtrahiert und mit Hilfe eines folgenden Tiefpasses
ein mittlerer Meßwert über eine längere Zeit gebildet und dieser Wert anschließend
mit einem Schwellwert zur möglichen Auslösung eines Signals (Alarms) verglichen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit zur Bildung des mittleren
Meßwertes etwa 10 s beträgt.
7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgang eines Mikrofons mit einem Verstärker, einem Hochpaß, einem Tiefpaß
und einem Gleichrichter zur Ermittlung des Pegelwertes eines akustischen Signals verbunden
ist, wobei der Ausgang des Gleichrichters durch eine Abzweigung sowohl über einen
weiteren Tiefpaß, einem Hochpaß zur Abtrennung des Gleichspannungsanteils dieses Tiefpasses
und einen Gleichrichter als auch direkt mit einem Vergleichsbaustein zur Subtrahierung
des Pegelwertes von dem der Modulation verbunden ist und daß dessen Ausgang mit einem
Tiefpaß zur Bildung eines mittleren Differenzmeßwertes verbunden ist, gefolgt von
einem Schwellwertvergleicher zum Vergleich des mittleren Meßwertes mit dem vorbestimmten
Schwellwert eines Schwellwertgebers, und daß der Ausgang des Schwellwertvergleichers
mit einem Signalgeber (Alarmgeber) verbunden ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,daß der Schwellwertgeber verstellbar
ist.