[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Koaxialkabels, bei welchem
auf einen kontinuierlich zugeführten Innenleiter eine dielektrische Schicht aufextrudiert
wird, um diesen so gebildeten isolierten Leiter ein längseinlaufendes Metallband zum
Schlitzrohr geformt und an seinen Längskanten verschweißt wird, und das geschweißte
Rohr auf die Oberfläche der dielektrischen Schicht heruntergezogen wird.
[0002] Aus der DE-OS 16 40 194 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Koaxialkabels bekannt,
bei welchem um einen schaumstoffisolierten Leiter ein Aluminiumband zu einem Rohr
mit einem größeren Durchmesser herumgeformt, längsnahtverschweißt und auf die Schaumstoffschicht
heruntergezogen wird. Zum Verschweißen der Längskanten des Rohres wird ein Schweißbrenner
verwendet. Der Vorteil eines nach diesem Verfahren hergestellten Kabels ist darin
zu sehen, daß wegen des völlig geschlossenen Außenleiters Abstrahlungsverluste nicht
zu befürchten sind. Nachteilig ist, daß sich Wasser in dem Ringspalt zwischen dem
Dielektrikum und dem Außenleiter ausbreiten kann und sich dadurch die Übertragungseigenschaften
des Kabels verschlechtern. Ein solcher Spalt ist nicht auszuschließen, obwohl beim
Herunterziehen des Außenleiters das Dielektrikum geringfügig komprimiert wird.
[0003] Aus der US-PS 3,315,025 ist ein Koaxialkabel bekannt, bei welchem der Außenleiter
aus einem copolymerbeschichteten Aluminiumband besteht. Das Aluminiumband ist mit
einander überlappenden Bandkanten um die aus Schaumstoff bestehende dielektrische
Schicht herumgelegt, wobei die Copolymerschicht nach außen weist. Auf den Außenleiter
wird noch ein relativ dicker Außenmantel aus Kunststoff extrudiert, dessen Wanddicke
zwischen 1 und 3 mm liegt. Bei der Extrusion des Außenmantels wird die Copolymerschicht
aktiviert und sorgt für eine gute Klebeverbindung zwischen dem Außenleiter und dem
Außenmantel. Gleichzeitig werden die überlappenden Bandkanten verklebt. Nachteilig
bei diesem Kabel ist, daß der Außenleiter keine in sich geschlossene Hülle bildet
und deshalb Energie durch den zwischen den überlappenden Bandkanten befindlichen Schlitz
entweichen kann. Dies um so mehr, wenn durch Einwirkung von erhöhter Temperatur die
Überlappungsnaht aufreißt. Da Kunststoffe einen um den Faktor 10 höheren Ausdehnungskoeffizienten
aufweisen als Metalle, ist zu befürchten, daß bei einer längerfristigen Temperatureinwirkung
von z. B. 50 °C die Klebenaht aufplatzt. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen,
daß sich die Überlappnaht auf der Manteloberfläche abzeichnet. Auch bei diesem bekannten
Kabel ist eine Längswanderung von Wasser entlang dem Kabel nicht zu vermeiden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs erwähnte Kabel
dahingehend zu verbessern, daß ein Metallband mit einer geringeren Wanddicke verwendet
werden kann. Dabei soll gewährleistet sein, daß das hergestellte Kabel keine Abstrahlungsverluste
aufweist, jedoch eine Verklebung des Außenleiters entweder mit dem Dielektrikum oder
mit dem Außenmantel verwirklicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein zumindest auf einer seiner Oberflächen
mit einer Kunststoffschicht versehenes Metallband verwendet wird, und das Verschweißen
der Längskanten durch Laserschweißen vorgenommen wird.
[0006] Völlig überraschend hat sich gezeigt, daß die an dem Metallband haftende Kunststoffschicht
keinen schädlichen Einfluß auf das Schweißverfahren und auf die Qualität der Schweißnaht
hat. Durch die Kunststoffschicht kann die Wanddicke des Außenleiters herabgesetzt
werden, was unter Umständen zu einer Kostenersparnis führt.
[0007] Mit besonderem Vorteil wird ein fokussierter Laserstrahl für das Schweißen verwendet.
Bei einem solchen Laserstrahl wird die Energie auf einen Punkt (Brennpunkt) konzentriert,
wogegen vor und hinter dem Brennpunkt wesentlich geringere Energiedichten vorhanden
sind, so daß eine Beeinträchtigung der dielektrischen Schicht nicht auftritt.
[0008] Nach dem Herunterziehen des geschweißten Rohres wird zweckmäßigerweise auf dieses
ein Kunststoffaußenmantel aufextrudiert, der den dünnwandigen, mechanisch wenig stabilen
Außenleiter vor Beschädigung schützen soll.
[0009] Zu einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung gelangt man, wenn ein Aluminiumband
mit einer einseitigen Beschichtung derart um die dielektrische Schicht herumgeformt
wird, daß die Copolymerbeschichtung der dielektrischen Schicht zugekehrt ist. Bei
der nachfolgenden Extrusion des Außenmantels wird die Copolymerschicht aktiviert und
bewirkt eine innige Verklebung zwischen der dielektrischen Schicht und dem Außenleiter.
Der wesentliche Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß das hergestellte Kabel absolut
längswasserdicht ist. Darüber hinaus ist der Aufbau sehr stabil. Wegen der Verklebung
des dünnwandigen Außenleiters sowohl mit der dielektrischen Schicht als auch mit dem
Außenmantel, kommt es beim Biegen des Kabels bei den üblichen Biegeradien nicht zu
einem Einreißen. Mit besonderem Vorteil wird ein Aluminiumband mit einer Wanddicke
von 0,15 bis 0,25 mm und einer Schichtdicke des Copolymers von 0,02 bis 0,06 mm verwendet.
[0010] Zweckmäßigerweise werden während des Schweißprozesses entstehende Dämpfe abgesaugt.
Dadurch wird verhindert, daß eine Verschmutzung der Laserlinse auftritt.
[0011] Mit besonderem Vorteil wird in das noch offene Schlitzrohr ein Band aus einem Copolymer
derart eingeführt, daß es unterhalb der Schweißnaht zum Liegen kommt. Dieses Copolymerband
soll die durch das Laserschweißen zerstörte Copolymerschicht im Schweißnahtbereich
ersetzen. Die Breite des Copolymerbandes bzw. Copolymerstreifens richtet sich nach
der Breite der zerstörten Copolymerbeschichtung des Metallbandes. Das Band bzw. der
Streifen ist zweckmäßigerweise etwas breiter als die zerstörte Schicht.
[0012] Die Erfindung ist anhand der in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
[0013] Fig. 1 zeigt ein sogenanntes CATV-Kabel (Cable Antenna Television) und Fig. 2 zeigt
eine Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0014] Das in Fig. 1 dargestellte Kabel weist einen Innenleiter 1 aus Kupfer bzw. aus einem
mit Kupfer ummanteltem Aluminiumdraht, eine dielektrische Schicht 2 aus z.B. aufgeschäumtem
Polyethylen, einen Außenleiter 3 aus Aluminium sowie einen Außenmantel 5 aus z. B.
Polyethylen auf. Der Außenleiter 3 besteht aus einem Aluminiumband
3 a, welches eine Copolymerschicht 3 b aufweist. Durch eine Schweißnaht 4 ist aus
dem copolymerbeschichteten Aluminiumband 3 a, 3 b der rohrförmige Außenleiter 3 entstanden.
Der Außenleiter 3 ist über die Copolymerschicht 3 b mit der dielektrischen Schicht
2 verklebt. Vorteilhaft ist auch eine Verklebung des Innenleiters 1 mit der dielektrischen
Schicht 2, so daß ein längswasserdichtes Kabel entsteht. Ein Verklebung zwischen dem
Außenleiter 4 und dem Außenmantel 5 kann für manche Anwendungsfälle von Vorteil sein,
ist jedoch aus elektrischen Gründen nicht erforderlich.
[0015] Die Herstellung eines solchen Kabels soll anhand der Fig. 2 näher erläutert werden.
Der mit der dielektrischen Schicht 2 versehene Innenleiter 1 wird von einer Vorratstrommel
6 kontinuierlich abgezogen und von dem von einer Vorratsspule 7 abgezogenen copolymerbeschichteten
Aluminiumband 3 a, 3 b umhüllt. Das copolymerbeschichtete Aluminiumband 3 a, 3 b wird
um die dielektrische Schicht 2 zu einem Rohr mit einem größeren Durchmesser, d. h.
mit einem Spalt gefertigt. Der Schlitz des Rohres wird mittels einer Laserschweißeinrichtung
8 kontinuierlich verschweißt. Bei der Verschweißung des den Außenleiter 3 bildenden
Rohres wird die an der inneren Oberfläche des Rohres befindliche Copolymerschicht
3 b zumindest im Bereich der Schweißnaht 4 zerstört. Ein Streifen 9 aus einem Copolymer
wird von einer Vorratsspule 10 abgezogen und auf die dielektrische Schicht 2 aufgelegt,
so daß der Streifen unterhalb der Schweißnaht 4 liegt. Die bei der Verbrennung der
Copolymerschicht 3 b entstehenden Dämpfe werden durch eine Absaugeinrichtung 11 entfernt.
Das geschweißte Rohr wird dann durch eine Matrize 12 auf die Oberfläche der dielektrischen
Schicht 2 heruntergezogen, welche dadurch geringfügig komprimiert wird. Danach wird
mittels eines Etruders 13 der Außenmantel 5 auf den Außenleiter 3 extrudiert. Durch
die Extrusionswärme wird die Copolymerschicht 3 b aktiviert und verklebt die dielektrische
Schicht 2 mit der Aluminiumschicht 3 a. Gleichzeitig verschmilzt der Copolymerstreifen
9 und "repariert" die Schweißnaht 4 von unten. Das fertige Kabel wird dann z. B. auf
eine Trommel 14 aufgewickelt.
1. Verfahren zur Herstellung eines Koaxialkabels, bei welchem auf einen kontinuierlich
zugeführten Innenleiter eine dielektrische Schicht aufextrudiert wird, um diesen so
gebildeten isolierten Leiter ein längseinlaufendes Metallband zum Schlitzrohr geformt
und an seinen Längskanten verschweißt, und das geschweißte Rohr auf die Oberfläche
der dielektrischen Schicht heruntergezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein zumindest auf einer seiner Oberflächen mit einer Kunststoffschicht versehenes
Metallband verwendet wird, und das Verschweißen der Längskanten durch Laserschweißen
vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein fokussierter Laserstrahl verwendet wird, wobei der eigentliche Schweißpunkt
unterhalb des Focusses liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Herunterziehen des geschweißten Rohres auf dieses ein Kunststoffaußenmantel
aufextrudiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aluminiumband mit einer einseitigen Copolymerbeschichtung derart um die dielektrische
Schicht herumgeformt wird, daß die Copolymerbeschichtung der dielektrischen Schicht
zugekehrt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aluminiumband mit einer Wanddicke von 0,15 bis 0,25 mm und einer Schichtdicke
des Copolymers von 0,02 bis 0,06 mm verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß während des Schweißprozesses entstehende Dämpfe abgesaugt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in das noch offene Schlitzrohr ein Band aus einem Copolymer derart eingeführt
wird, daß es unterhalb der Schweißnaht gelegen ist.