[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb für einen elektrischen Leistungsschalter
mit einer um eine ortsfeste Achse drehbar gelagerten, antreibbaren Kurvenscheibe,
die bei einer Bewegung im Intervall zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten
Stellung ein senkrecht zu der Achse bewegliches Übertragungselement antreibt, welches
Teile des Leistungsschalters antreibt und mit einem seine Bewegung verzögernden Bremselement
verbunden ist.
[0002] Ein derartiger Antrieb für einen Leistungsschalter ist beispielsweise aus der DE-PS
25 17 134 bekannt. Bei dem bekannten Antrieb wird eine Achse, auf der eine Kurvenscheibe
fixiert ist, durch eine Einschaltfeder angetrieben. Durch die Kurvenscheibe wird über
einen Zapfen eine zweite Welle angetrieben, deren Drehbewegung über zwei Kurbeln auf
eine Unterbrechereinheit eines Leistungsschalters übertragen wird. Gleichzeitig greift
an der zweiten Welle eine Ausschaltfeder an, die der Bewegung der Kurvenscheibe beim
Einschaltvorgang entgegenwirkt, dadurch die Bewegung der Kurvenscheibe verzögert und
selbst gespannt wird.
[0003] Bei dem bekannten Antrieb muß die Energie der Einschaltfeder und damit die von der
Kurvenscheibe übertragene Energie zum Ausgleich von Temperaturschwankungen und mechanischen
Toleranzen überschußbehaftet sein. Der Überschuß der auf die Unterbrechereinheit wirkenden
Energie muß dann entweder in den die Antriebskraft übertragenden Teilen oder in einem
zusätzlichen Stoßdämpfer aufgefangen werden. Es kann normalerweise auch kein unbegrenzter
Überhub der Antriebsteile im Einschaltfall zugelassen werden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß der Überhub sowie der Überschluß an dynamischer Energie der
durch die Kurvenscheibe angetriebenen Teile möglichst gering gehalten wird, ohne daß
überschüssige dynamische Energie durch Teile des Antriebs aufgenommen werden muß.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kurvenscheibe derart geformt
ist, daß der Differentialquotient aus dem von dem Übertragungselement zurückgelegten
Weg und dem zurückgelegten Drehwinkel der Kurvenscheibe, betrachtet als Funktion des
Drehwinkels der Kurvenscheibe, ein absolutes Maximum im Bereich zwischen der ersten
Stellung und der Mitte des Intervalls aufweist und in dem Bereich zwischen der Stelle
des absoluten Maximums und der zweiten Stellung eine monoton fallende Funktion darstellt.
[0006] Die erste und die zweite Stellung der Kurvenscheibe begrenzen das Intervall, in dem
eine Bewegung der Kurvenscheibe eine Bewegung des Übertragungselementes zur Folge
hat.
[0007] Der genannte Differentialquotient entspricht der Ableitung des Weges des Übertragungselementes
nach dem Kurvenscheibendrehwinkel.
[0008] Das Ziel der Erfindung ist es, die Kurvenscheibe so auszubilden, daß das Übertragungselement
während des gesamten Vorganges der Übertragung von Energie durch die Kurvenscheibe
auf das Übertragungselement an der Kurvenscheibe anliegt.
[0009] Durch die "Steigung" der Kurvenscheibe wird das Übertragungselement bei einer Bewegung
der Kurvenscheibe im ersten Teil der Bewegung beschleunigt. In einem zweiten Teil
der Bewegung wird zwar noch Kraft von der Kurvenscheibe auf das Übertragungselement
übertragen, diese dient aber nicht zu einer weiteren Beschleunigung des Übertragungselementes,
sondern sie wird für die mechanische Arbeit aufwendet, die das Übertragungselement
an die übrigen Teile des Antriebs weitergibt. Zum Ende des Antriebsvorganges wird
dabei das Übertragungselement allmählich bis zum Stillstand abgebremst.
[0010] Soll in der zweiten Phase des Antriebsvorganges nach Erreichen der maximalen Geschwindigkeit
das Übertragungselement ständig mit der Kurvenscheibe in Kontakt bleiben, so daß sich
der Überhub durch die Gestaltung der Kurvenscheibe vollkommen kontrollieren läßt,
so muß die Bedingung erfüllt sein, daß das Übertragungselement durch die von ihm angetriebenen
Teile des Leistungsschalters und das Bremselement in dem Maß verzögerbar ist, wie
es die durch die Kurvenscheibe dem Übertragungselement eingeprägte Bewegung erfordert.
Wenn nämlich die "Steigung" der Kurvenscheibe in dieser Phase des Antriebsvorganges
geringer wird, so würde die Geschwindigkeit des Übertragungselementes in dem Fall,
daß keine bremsenden Kräfte wirken, konstant bleiben und das Übertragungselement würde
sich von der Kurvenscheibe lösen. Eine Ablösung des Übertragungselementes von der
Kurvenscheibe findet auch dann statt, wenn die abbremsenden Kräfte auf das Übertragungselement
nicht ausreichend groß sind, um dies entsprechend dem Verlauf der Kurvenscheibe ausreichend
abzubremsen.
[0011] Sind die abbremsenden Kräfte, die auf das Übertragungselement wirken, zu groß, so
wirkt sich dies nicht in negativer Weise auf das Übertragungselement und die übrigen
Teile des Leistungsschalters aus. Die bremsenden Kräfte sollten lediglich deshalb
nicht zu groß sein, damit nicht der Antrieb der Kurvenscheibe aus diesem Grund vergrößert
werden muß.
[0012] Diese Überlegungen fuhren dazu, daß die Kurvenscheibe so gestaltet wird, daß die
Abbremsung des Übertragungselementes möglichst früh eingeleitet wird, um die Bremsbeschleunigung,
die von dem Bremselement aufgebracht werden muß, möglichst gering zu halten. Dennoch
muß das Übertragungselement in möglichst kurzer Zeit eine möglichst große Gesamtstrecke
zurücklegen, um den Schaltvorgang des Leistungsschalters möglichst schnell zu vollenden.
[0013] Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, daß das Übertragungselement seine höchste Geschwindigkeit
möglichst schnell erreicht, um dann über einen zeitlich und örtlich möglichst langen
Bereich bis zum Stillstand abgebremst werden zu können. Es ist gemäß der Erfindung
kein besonders stark verzögerndes Bremselement notwendig, um den ständigen Kontakt
zwischen dem Übertragungselement und der Kurvenscheibe zu gewährleisten. Hierdurch
ist eine genaue Kontrolle der Bewegung des Übertragungselementes durch entsprechende
Gestaltung der Kurvenscheibe möglich. Ein unnötiger Überhub kann damit vermieden werden.
Dadurch kann auch die notwendige Überschußenergie, die zum Ausgleich von Toleranzen
notwendig ist, drastisch verringert werden.
[0014] Die Erfindung kann vorteilhaft dadurch ausgestaltet werden, daß die monoton fallende
Funktion konvex ist und daß das Bremselement so ausgebildet ist, daß die Bremskraft
auf das Übertragungselement zwischen der Konstellation, der der Stellung der Kurvenscheibe
beim absoluten Maximum entspricht und der Konstellation, die der zweiten Stellung
der Kurvenscheibe entspricht, stetig zunimmt.
[0015] Die konvexe Eigenschaft der monoton fallenden Funktion, welcher der Differentialquotient
aus dem von dem Übertragungselement zurückgelegten Weg und dem zurückgelegten Drehwinkel
der Kurvenscheibe folgt, führt dazu, daß die Verzögerung des Übertragungselementes
mit dem Fortschreiten des von diesem zurückgelegten Weges größer wird. Dementsprechend
muß, wenn das Übertragungselement in Kontakt mit der Kurvenscheibe bleiben soll, die
auf das Übertragungselement wirkende Bremskraft zunehmen. Da ein solches Bremselement
konstruktiv besonders einfach in Form eines elastischen Elementes zu gestalten ist,
bei dem die Gegenkraft in Abhängigkeit vom zurückgelegten Weg zunimmt, kann das Übertragungselement
am schnellsten dadurch abgebremst werden, daß mit einer geringen Verzögerungskraft
begonnen und diese nach der Charakteristik des Bremselementes gesteigert wird. Auf
diese Weise kann das Übertragungselement auf der kürzest möglichen Strecke abgebremst
werden.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Differentialqoutient
in der ersten Stellung der Kurvenscheibe gleich Null ist.
[0017] Hierdurch ist gewährleistet, daß zu Beginn der Berührung zwischen der Kurvenscheibe
und dem Übertragungselement sich zwar die Kurvenscheibe bewegt, nicht aber das Übertragungselement.
Erst wenn der Differentialqoutient einen Wert ungleich Null annimmt, kann zwischen
der Kurvenscheibe und dem Übertragungselement eine Bewegung übertragen werden. Es
wird hierdurch ein Stoß auf das Übertragungselement zu Beginn seiner Bewegung vermieden.
[0018] Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, daß der Differentialquotient in der zweiten
Stellung der Kurvenscheibe gleich Null ist.
[0019] Diese Ausgestaltung führt dazu, daß in der zweiten Stellung der Kurvenscheibe das
Übertragungselement und die durch diese angetriebenen Teile des Leistungsschalters
keine dynamische Energie aufweisen, so daß ein Überhub der angetriebenen Teile vermieden
wird.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Bremselement
als Feder ausgebildet ist.
[0021] Hierdurch wird das Bremselement konstruktiv besonders einfach gestaltet und durch
die Federcharakteristik kann je nach deren Gestaltung ein gewünschtes Profil für die
Verzögerung des Übertragungselementes in Abhängigkeit von dem durch dieses zurückgelegten
Weg realisiert werden.
[0022] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, daß das Bremselement als Kraftspeicher
für den Leistungsschalter ausgebildet ist.
[0023] Das Übertragungselement dient in diesem Falle dazu, die Antriebskraft der Kurvenscheibe
einerseits auf die zu betätigenden elektrischen Kontakte einer Unterbrechereinheit
zu übertragen, und andererseits bei dieser Bewegung einen Kraftspeicher aufzuladen,
der für eine entgegengesetzte Schaltbewegung der Unterbrechereinheit als Antrieb dient.
Der Kraftspeicher kann beispielsweise als Federspeicher ausgebildet sein, wobei dann
die Charakteristik der Feder das Profil der Verzögerung des Übertragungselementes
bestimmt. Durch eine geeignete Kraftübersetzung zwischen dem das Bremselement bildenden
Kraftspeicher und dem Übertragungselement kann die Charakteristik des Kraftspeichers
an das geforderte Verzögerungsprofil des Übertragungselementes geeignet angepaßt werden.
[0024] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels in einer Zeichnung gezeigt
und anschließend beschrieben.
[0025] Dabei zeigt
Figur 1 schematisch einen Antrieb für einen elektrischen Leistungsschalter,
Figur 2 für zwei verschiedene Formen der Kurvenscheibe jeweils die Auslenkung des
Übertragungselementes in Abhängigkeit vom Drehwinkel der Kurvenscheibe,
Figur 3 die mathematischen Ableitungen (Differentialqoutienten) der in Figur 2 gezeigten
Funktionen als Graph in Abhängigkeit vom Drehwinkel der Kurvenscheibe,
Figur 4 den Graph des Differentialqoutienten in Abhängigkeit vom Drehwinkel der Kurvenscheibe
bei einer erfindungsgemäßen Gestaltung der Kurvenscheibe und zum Vergleich dazu bei
einer konventionellen Kurvenscheibe
Figur 5 den Graphen des Differentialqoutienten (f') aus der Figur 4 sowie die Ableitung
(f'') dieser Funktion nach dem Kurvenscheibendrehwinkel und den vom Übertragungselement
insgesamt zurückgelegten Weg in Abhängigkeit vom Kurvenscheibendrehwinkel.
[0026] Figur 1 zeigt schematisch eine Unterbrechereinheit mit einem antreibbaren Kontakt
2 und einer Ausschaltfeder 3, die als Kraftspeicher zum Antrieb des Kontaktes 2 bei
einer Ausschaltbewegung dient.
[0027] Zum Einschalten wird eine Einschaltfeder 4 entspannt, deren eines Ende 5 ortsfest
fixiert ist und deren anderes Ende 6 mittels einer Pleuelstange 7 mit einem Kurbelrad
8 verbunden ist. Das Kurbelrad 8 ist auf einer Achse 9 drehbar gelagert und mit einer
Kurvenscheibe 10 fest verbunden. Bei einer Verlängerung der Einschaltfeder 4 wird
die Kurvenscheibe im Uhrzeigersinn um die Achse 9 gedreht. Dabei wird das Übertragungselement
11 in Form einer an einem Lenker 12 schwenkbar befestigten Rolle angetrieben. An das
Übertragungselement 11 ist eine Schubstange 21 angelenkt, die an ihrem dem Übertragungselement
abgewandten Ende 13 mit einer ortsfest gelagerten Kurbel 14 beweglich verbunden ist.
Eine Schubbewegung auf die Schubstange 21 wird durch die Kurbel 14 in eine Schubbewegung
der Schaltstange 15 in Richtung des Pfeiles 16 umgesetzt und hierdurch wird der Kontakt
2 betätigt, so daß die Unterbrechereinheit eine Einschaltbewegung ausfuhrt.
[0028] Die Bewegung der Übertragungselementes 11 bewegt außerdem eine Kompression der Ausschaltfeder
3. Die Ausschaltfeder 3 wirkt mithin der Bewegung des Übertragungselementes 11 bei
einer Drehung der Kurvenscheibe 10 entgegen. Hierdurch wird das Übertragungselement
11 gegen die Kurvenscheibe 10 gedruckt.
[0029] Ziel der Erfindung ist es, zu bewirken, daß die durch die Ausschaltfeder 3 und eventuell
eine zusätzliche Dämpfungseinrichtung 17 auf das Übertragungselement 11 wirkende Gegenkraft
genügend groß ist, so daß das Übertragungselement 11 an keiner Stelle von der Kurvenscheibe
10 abhebt. Hierdurch ist die Bewegung aller mit dem Übertragungselement 11 verbundenen
Teile im Zuge einer Drehung der Kurvenscheibe allein durch die Form der Kurvenscheibe
bestimmt und somit genau festlegbar.
[0030] Die Figuren 2 bis 5 zeigen jeweils Graphen, bei denen auf der Abszisse der auf 1
normierte Kurvenscheibendrehwinkel aufgetragen ist. Hierbei bezeichnet "0" die erste
Stellung, bei der die Kurvenscheibe mit dem Übertragungselement 11 in Kontakt kommt,
"1" bezeichnet die zweite Stellung der Kurvenscheibe und somit das Ende der Bewegungsübertragung.
[0031] In Figur 2 ist auf der Ordinate der von dem Lenker 12 des Übertragungselementes zurückgelegte
Winkel aufgetragen, der ein Maß für die durch das Übertragungselement 11 zurückgelegte
Strecke ist. Es sind zwei Graphen für unterschiedliche Formen der Kurvenscheibe dargestellt.
f1 bezeichnet die Bewegung des Übertragungselementes, wenn die Kurvenscheibe die Form
einer archimedischen Spirale, d. h. einer Kurve mit konstanter Steigung aufweist.
f1 ist dementsprechend eine Gerade, was bedeutet, daß der Drehwinkel des Lenkers 12,
der pro von der Kurvenscheibe 10 zurückgelegtem Einheitswinkel durchlaufen wird, in
jeder Phase der Bewegung gleich groß ist. Dies bedeutet, daß zu Anfang der Einschaltbewegung
von der Kurvenscheibe 10 auf das Übertragungselement 11 ein Stoß ausgeübt wird und
daß das Übertragungselement 11 und die mit ihm verbundenen Teile des Schalterantriebs
zum Ende der Einschaltbewegung eine relativ hohe dynamische Energie aufweisen, wenn
nicht die Kurvenscheibe 10 in geeigneter Form abgebremst worden ist.
[0032] f2 bezeichnet eine verbesserte Variante. Die Kurvenscheibe 10 ist hier so geformt,
daß zu Beginn der Einschaltbewegung eine endliche Drehung der Kurvenscheibe 10 nicht
zu einer Bewegung des Übertragungselementes 11 führt. Hierdurch wird ein Stoß auf
das Übertragungselement 11 vermieden. Im mittleren Bereich der Einschaltbewegung wird
eine Bewegung der Kurvenscheibe 10 besonders effektiv auf das Übertragungselement
11 übertragen. Im Endbereich der Einschaltbewegung ergeben sich ähnliche Bedingungen
wie im Anfangsbereich, so daß hier die Kurvenscheibe auslaufen kann, ohne daß das
Übertragungselement 11 weiter vorangetrieben wird.
[0033] In Figur 3 sind die mathematischen Ableitungen der in Figur 2 gezeigten Funktionen
f1 und f2 nach dem Kurvenscheibendrehwinkel, das heißt der Differentialquotient aus
dem Weg des Übertragungselementes und dem Kurvenscheibendrehwinkel, dargestellt. Aus
dem oben Beschriebenen wird deutlich, daß die Ableitung der Funktion, um einen Stoß
auf das Übertragungselement 11 zu vermeiden, am Punkt "0", das heißt zu Beginn der
Übertragung gleich Null sein muß und daß die Ableitung zum Ende der Übertragung ebenfalls
gleich Null sein muß, um ein Auslaufen der Kurvenscheibe 10 zu ermöglichen, ohne daß
das Übertragungselement 11 und die mit ihm verbundenen Teile des Schalterantriebs
zum Ende der Einschaltbewegung noch eine endliche Geschwindigkeit, d. h. dynamische
Energie aufweisen, die durch Teile des Schalters aufgefangen werden müßte.
[0034] In Figur 4 ist, mit f3' bezeichnet, die entsprechende Ableitungsfunktion bei einer
erfindungsgemäß gestalteten Kurvenscheibe dargestellt. Die erfüllt die obengenannten
Bedingungen, daß die Ableitung zu Beginn und Ende der Übertragungsbewegung gleich
Null ist. Außerdem liegt das Maximum 18 der Ableitungsfunktion in der ersten Hälfte
19 des Intervalls 20 zwischen Beginn und Ende der Bewegungsübertragung. Hierdurch
ist gewährleistet, daß zu Beginn der Bewegung eine starke Beschleunigung auf das Übertragungselement
wirkt, so daß dieses in kurzer Zeit eine große Strecke zurücklegen kann. Der von dem
Übertragungselement 11 zurückzulegende Weg, der letztendlich durch den von dem antreibbaren
Kontakt 2 zurückzulegenden Weg bestimmt ist, wird daher sehr schnell zum größten Teil
durchlaufen. Es kann daher auch relativ früh die Abbremsung der Bewegung des Übertragungselementes
11 eingeleitet werden. Dies ist dadurch realisiert, daß jenseits des Maximums 18 der
Funktion f3' diese monoton fallend ausgebildet ist. Dadurch ergibt sich, daß eine
Bewegung der Kurvenscheibe 10 jenseits des Maximums 18 mit immer größeren Untersetzungen
an das Übertragungselement 11 weitergegeben wird. Die Ausschaltfeder 3 und die übrigen,
auch reibungsbehafteten Teile des Leistungsschalters bringen dabei die Bremskräfte
auf, so daß das Übertragungselement 11 durchgehend an die Kurvenscheibe 10 angedruckt
wird. Da die Abbremsungsbewegung schon sehr früh eingeleitet wird, ist die Bremsbeschleunigung,
die notwendig ist, um die Teile des Schalters bis zum Erreichen des Einschaltzustandes
zum Stehen zu bringen, relativ niedrig. Die Ausschaltfeder muß daher nicht stärker
dimensioniert werden, als es für ihre Funktion als Kraftspeicher für die Ausschaltbewegung
notwendig ist.
[0035] Es zeigt sich in Figur 4 außerdem, daß die Funktion f3' im Bereich zwischen dem Maximum
18 und dem Ende der Bewegungsübertragung konvex ist, d. h. die Ableitung dieser Funktion
wird zwischen dem Maximum 18 und dem Ende der Bewegungsübertragung immer stärker negativ,
d. h. der Betrag dieser Ableitung, der der aufzubringenden Bremsbeschleunigung entspricht,
wird größer. Das bedeutet, daß die Bremskraft bei fortschreitender Bewegung des Übertragungselementes
11 immer größer werden muß, um das Übertragungselement 11 an die Kurvenscheibe 10
anzudrücken. Dies ist dadurch, daß das Bremselement durch die Ausschaltfeder 3 gebildet
ist, sichergestellt, da die Federcharakteristik der Feder 3 naturgemäß einer monoton
steigenden Funktion entspricht, d. h. die Feder 3 bringt eine umso stärkere Kraft
auf, je weiter sie zusammengedrückt ist.
[0036] In Figur 5 ist der Graph der erfindungsgemäßen Funktion f, ihrer ersten Ableitung
und ihrer zweiten Ableitung, jeweils nach dem Kurvenscheibendrehwinkel, dargestellt.
1. Antrieb für einen elektrischen Leistungsschalter mit einer um eine ortsfeste Achse
drehbar gelagerten, antreibbaren Kurvenscheibe (10), die bei einer Bewegung im Intervall
(20) zwischen einer ersten Stellung und einer zweiten Stellung ein senkrecht zu der
Achse (9) bewegliches Übertragungselement(11) antreibt, welches Teile des Leistungsschalters
antreibt und mit einem seine Bewegung verzögernden Bremselement verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kurvenscheibe (10) derart geformt ist, daß der Differentialquotient (f') aus dem
von dem Übertragungselement (11) zurückgelegten Weg und dem zurückgelegten Drehwinkel
der Kurvenscheibe (10) betrachtet als Funktion des Drehwinkels der Kurvenscheibe (10),
ein absolutes Maximum (18) im Bereich zwischen der ersten Stellung und der Mitte des
Intervalls (20) aufweist und in dem Bereich zwischen der Stelle des absoluten Maximums
(18) und der zweiten Stellung eine monoton fallende Funktion darstellt.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die monoton fallende Funktion konvex ist und daß das Bremselement (3) so ausgebildet
ist, daß die Bremskraft auf das Übertragungselement (11) zwischen der Konstellation,
die der Stellung der Kurvenscheibe (10) beim absoluten Maximum (18) entspricht und
der Konstellation, die der zweiten Stellung der Kurvenscheibe (10) entspricht, stetig
zunimmt.
3. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Differentialqoutient in der ersten Stellung der Kurvenscheibe (10) gleich Null
ist.
4. Antrieb nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Differentialquotient in der zweiten Stellung der Kurvenscheibe (10) gleich Null
ist.
5. Antrieb nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bremselement (3) als Feder ausgebildet ist.
6. Antrieb nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bremselement (3) als Kraftspeicher für den Leistungsschalter ausgebildet ist.