[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung für Leistungsschaltgeräte insbesondere
für mehrphasige Motorschutzschalter, mit Mitteln zur Übertragung einer Ausgelöst-Meldung
auf einen externen am Schaltgerät angebauten Hilfsschalter, bestehend aus einer Handbetätigungsvorrichtung,
die mit einem Schaltschloß in Wirkverbindung steht, und das bekannterweise aus einem
Kniehebel besteht, der durch die Handbetätigungsvorrichtung gespannt wird, und durch
thermische oder magnetische Auslösevorrichtungen ausgelöst wird.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Auslösehebel des Hilfsschalters in das
Leistungsschaltgerät ragt und ein Kniehebelteil des Schaltschlosses mit dem Auslösehebel
des Hilfsschalters in Wirkverbindung steht, und daß das Kniehebelteil an dem mit dem
Auslösehebel des Hilfsschalters zusammenwirkenden Ende eine aus der Flachseite des
Ausschalthebels seitlich vorstehende Plattform aufweist, die mit einer dieser gegenüberstehenden
aus dem Auslösehebel vorstehenden Nase zusammenwirkt. Bei einer Auslösung des Schaltschlosses
durch Überstrom wird der Auslösehebel von dem Kniehebelteil verschwenkt, während bei
einer Ausschaltung von Hand das Kniehebelteil vor dem Schwenken in die Aus-Stellung
in seitlicher Richtung verschoben wird, wodurch die Plattform des Kniehebelteils sich
an der Nase des Auslösehebels vorbeibewegt ohne diese zu berühren. Die seitliche Verschiebung
erfolgt durch die Schaltkulisse, die mit der Handbetätigungsvorrichtung in Wirkverbindung
steht. Zu diesem Zweck ist das Kniehebelteil über eine Achse mit der Schaltkulisse
derart verbunden, daß sich die Achse in einem Langloch der Schaltkulisse bei einer
Überstromauslöstung geradlinig in Ausschaltrichtung bewegen kann. Bei einer Hand-Ausschaltung
macht das Kniehebelteil die Schwenkbewegung der Schaltkulisse solange mit, bis die
Klinke den Klinkhebel freigibt, der Kniehebel zusammenbricht und der Ausschaltvorgang
abläuft. Durch die Schwenkbewegung des Kniehebelteils verfehlen sich die Plattform
des Kniehebelteils und die Nase des Auslösehebels und die Signalisierung der Auslösung
durch das Hilfsschaltgerät unterbleibt.
Anhand der folgenden Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert
werden.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Leistungsschaltgerätes und eines extern anbaubaren Hilfsschalters;
- Fig. 2
- einen Ausschnitt der Schaltvorrichtung mit dem Auslösehebel in der Ausgangs-Stellung;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt wie Fig. 2, jedoch nur mit den die Erfindung betreffenden Bauteilen
- Fig. 4
- wie Fig. 3, jedoch in der Stellung kurz vor der Auslösung "von Hand";
- Fig. 5
- eine Ansicht des Kniehebels;
- Fig. 6
- eine Ansicht des Schaltschlosses mit betätigtem Auslösehebel;
Fig. 1 zeigt einen außen am Schaltgerät 2 anbaubaren Hilfsschalter 1. Als Schnittstelle
zu dem Schaltgerät 2 ragt aus dem Hilfsschalter 1 ein Auslösehebel 10, der eine Nase
11 aufweist, und der bei montiertem Hilfsschalter 1 in die Öffnung 9 des Schaltgerätes
2 ragt.
Die Wirkverbindung zwischen dem Auslösehebel 10 und dem Schaltschloß des Schaltgerätes
1 zeigt Fig. 2. Das Schaltschloß setzt sich im Wesentlichen aus der Schaltkulisse
30, die mit einem Kniehebel zusammenwirkt und der Auslösevorrichtung 3 zusammen. Der
Kniehebel besteht aus einem Stützhebel 13 der sich an einer Klinkenwippe 14 abstützt,
einem Kniehebelteil 20, das die Verbindung zu der Übertragungsvorrichtung 5 bildet
und einer Lasche 17 die in Fig. 5 erkennbar ist. Wenn bei dem Auftreten von Überstrom
durch die Auslösevorrichtung 3 die Klinkenwippe weggezogen wird, kippt der Stützhebel
13 in Drehrichtung C. Dabei wird die Lasche 17 mitgenommen und das unter Federdruck
stehende Kniehebelteil 20 kann sich in Richtung der Schaltkulisse 30 (Pfeilrichtung
D) bewegen.
Erfolgt die Ausschaltung über den Handantrieb 4, so wird die Ausschaltbewegung des
Handantriebs in bekannter Weise in eine Schwenkbewegung der Schaltkulisse 30 übersetzt.
Die Schaltkulisse 30 schwenkt in Pfeilrichtung A und nimmt dabei durch den Mitnehmer
32 den Ausschalthebel 12 in Pfeilrichtung B mit. Dieser ist an der Klinkenwippe 14
angelenkt und die Klinkenwippe 14 wird um den Drehpunkt verschwenkt. Dem Stützhebel
13 wird der Abstützpunkt 15 entzogen und der Kniehebel bricht in der oben beschriebenen
Weise zusammen. Die Translationsbewegung des Kniehebelteils 20 wird bestimmt durch
die Führungsbahn 33 in der Schaltkulisse 30.
In Fig. 3 ist die Anlenkung des Kniehebelteils 20 über die Achse 22 und die Führungsbahn
33 mit der Schaltkulisse 30 erkennbar. Die Stellung der Schaltkulisse 20 entspricht
der Ausgangsstellung in der Einschaltstellung des Schaltgerätes. Der Auslösehebel
10 des hier nicht dargestellten Hilfsschalters ragt soweit in den Schaltschloßbereich,
daß die Nase 11 der Plattform 21 des Kniehebelteils 20 gegenübersteht. Erfolgt nun
durch die Auslösevorrichtung 3 eine Überstromauslö sung des Schaltschlosses bricht
der Kniehebel in der oben beschriebenen Weise zusammen. Da die Schaltkulisse hierbei
ihre Stellung nicht verändert, erfolgt die Translationsbewegung des Kniehebelteils
20 geführt von der Achse 22 entlang der Führungsbahn 33. Hierbei nimmt die Plattform
21 des Kniehebelteils 20 über die Nase 11 den Auslösehebel 10 mit (Fig. 6). Der Auslösehebel
10 löst eine hier nicht dargestellte Meldevorrichtung im Hilfsschalter 1 aus und diese
signalisiert eine Überstromabschaltung des Schaltgerätes 2.
Erfolgt jedoch eine Ausschaltung "von Hand" ergibt sich der in Fig. 4 dargestellte
Bewegungsablauf. Die Schaltbewegung des Handantriebs 4 wird auf die Schaltkulisse
30 übertragen, wobei diese in dieser Fig. im Uhrzeigersinn (Pfeilrichtung A) verschwenkt
wird. Der Mitnehmer 32 nimmt den Ausschalthebel 12 mit und dieser entklinkt über die
Klinkenwippe 14 den Kniehebei. Gleichzeitig mit der Schwenkbewegung der Schaltkulisse
30 wird auch das Kniehebelteil 20 um den Drehpunkt 25 gekippt, da es über die Verbindungsachse
22 und die Führungsbahn 33 formschlüssig mit der Schaltkulisse 30 verbunden ist. Da
die Schaltkulisse 30 zuerst den Schwenkweg s1 (Fig. 3) überwinden muß, bevor der Mitnehmer
32 mit der Mitnehmernase 34 des Ausschalthebels 12 in Eingriff kommt, ist das Kniehebelteil
20 bereits um den Winkel s2 verschwenkt, wenn die Entklinkung und das Zusammenbrechen
des Kniehebels erfolgt. Die Schwenkbewegung des Kniehebelteils 20 um den Winkel s2
hat zur Folge, daß bei dem Zusammenbrechen des Kniehebels und der Translationsbewegung
des Kniehebelteils 20 in Pfeilrichtung D die Plattform 21 mit der Nase 11 des Ausschalthebels
10 nicht in Eingriff kommt. Es erfolgt also keine Auslösung des Hilfsschalters und
damit keine Signalisierung.
Fig. 5 zeigt den an sich bekannten Kniehebel in verklinkter Stellung. Der in dem gehäusefesten
Lager 16 drehbar gelagerte Stützhebel 13 wird durch die Klinkenwippe 14 an der Verklinkung
15 abgestützt. Dadurch stützt die Lasche 17 das Kniehebelteil 20, das über die Übertragungsvorrichtung
5, die hier nicht dargestellten Kontakte in der geschlossenen Stellung hält. Die Anlenkung
der Lasche 17 an das Kniehebelteil 20 erfolgt durch die Verbindungsachse 22, die gleichzeitig
in der Führungsbahn 33 der Schaltkulisse 30 geführt ist.
Fig. 6 zeigt das gesamte Schaltschloß des Schaltgerätes 2 in ausgelöster Stellung.
Der Stützhebel 13 ist verschwenkt. Dadurch hat die Lasche 17 die Stützfunktion für
das Kniehebelteil 20 verloren und die Verbindungsachse 22 ist in der Führungsbahn
33 der Schaltkulisse 30 in Richtung des Handantriebs 4 gewandert. Die Plattform 21
des Kniehebelteils 20 ist mit der Nase 11 des Auslösehebels 10 in Eingriff gekommen
und hat den Auslösehebel 10 in die Auslösestellung geschwenkt. Der Hilfsschalter (1)
signalisiert eine Auslösung des Schaltgerätes (2) durch Überstrom.