[0001] Die Erfindung betrifft eine Unterlagsplatte für eine Skibindung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Eine derartige Unterlagsplatte ist etwa in der AT-PS 367 645 beschrieben. Bei der
bekannten Ausführung besteht die Unterlagsplatte aus einem vorderen und einem hinteren
Unterlagselement, welche einem gefederten Vorderbacken und einem in sich starren Hinterbacken
zugeordnet sind, wobei diese bekannte Skibindung zur Aufnahme einer Sohlenplatte dient,
auf welch' letzerer ein Skischuh mittels Haltevorrichtungen nur willkürlich lösbar
befestigt ist. Die beiden Unterlagselemente sind rechteckig ausgebildet und weisen
einen vertikalen Zapfen zur Lagerung der Sohlenplatte auf. Für die Zeit der Montage
werden die beiden Unterlagselemente durch je eine Montagesicherung zusammengehalten,
nach der Montage hingegen werden für den Gebrauch diese Sicherungen entfernt, so daß
bei Skidurchbiegungen die beiden Unterlagselemente keine Spannung des Ski Verursachen,
gleichzeitig jedoch die Skibindung in einer relativ zum Ski erhöhten Lage halten.
[0003] Eine ähnliche Ausgestaltung, bei der der Vorderbacken und der Fersenhalter in der
Fahrtstellung der Skibindung durch je ein Unterlagselement in einem Abstand von der
Skioberseite gehalten sind, ist in der AT-PS 297 550 geoffenbart. Wenn es sich dabei
auch um eine Kombination einer Abfahrts- und einer Tourenbindung handelt, sind doch
die beiden Unterlagselemente vorhanden, welche in diesem Fall allerdings mittels eines
biegsamen Verbindungsbandes miteinander verbunden sind.
[0004] Eine andere Ausgestaltung ist in der AT-PS 357 077 geoffenbart, bei welcher ebenfalls
eine Sohlenplatte unter Zwischenschaltung von zwei Zentrierplatten, die einander überlappend
ausgebildet und zum Ausgleich einer Skidurchbiegung mit je einem Langloch versehen
sind, von der Skioberseite in einem Abstand gehalten ist.
[0005] Weiters ist aus der DE-OS 41 24 965 eine plattenförmige Dämpfungsvorrichtung für
eine Skibindung bekannt geworden, die als Kupplungsvorrichtung zwischen Skischuh und
Ski dient. Allerdings ist diese bekannte Vorrichtung zu einer Dämpfung der Verformungsbewegungen
des Ski vorgesehen, ohne diese zu blockieren. Hinsichtlich der Ausgestaltung der einzelnen
Unterlagselemente geht jedoch diese Offenbarung nicht über den Inhalt des bereits
berücksichtigten Standes der Technik nach den vorangehenden Vorveröffentlichungen
hinaus.
[0006] Eine Unterlagsplatte für eine Skibindung ist auch aus der EP-A1 0 506 064 bekannt.
Bei dieser bekannten Lösung ist eine biegsame Zunge fest mit dem vorderen Unterlagselement
verbunden. Das freie Ende der Zunge ist als Zahnleiste ausgebildet und formschlüssig
im hinteren Unterlagselement gehalten.
[0007] Das hintere Unterlagselement ist mit Langlöchern für die Montage auf dem Ski versehen.
Dadurch sollen erhöhte Spannungen bei der Skidurchbiegung vermieden werden. Diese
Lösung hat allerdings den Nachteil, daß die hintere Unterlagsplatte sich bei einer
Durchbiegung des Ski relativ zu diesem bewegt, wodurch Reibung zwischen der Skioberfläche
und der hinteren Unterlagsplatte entsteht, dies umso mehr, als auf der hinteren Unterlagsplatte
das Gewicht des Fersenhalters und - im Gebrauchszustand - ein Gewichtsanteil des Skifahrers
ruht.
[0008] Die Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, eine Unterlagsplatte der eingangs genannten
Art in ihrem Aufbau zu vereinfachen und einen Vorderbacken und einen Hinterbacken
(= Fersenhalter) auf dem Ski doch sicher und in einem gewünschten Höhenabstand von
der Skioberseite verlaufend anzuordnen.
[0009] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird gewährleistet, daß die
Unterlagsplatte für den Vorderbacken als ein podestartiger Bauteil mit einer Freistellung
hergestellt werden kann, in welche Freistellung eine biegsame Zunge des hinteren podestartigen
Unterlagselementes des Fersenhalters ragt. Durch die längsbewegliche Anordnung der
biegsamen Zunge in der Freistellung des vorderen Unterlagselementes sowie durch die
Biegsamkeit der Zunge wird gewährleistet, daß bei Skidurchbiegungen die beiden Unterlagselemente
keine zusätzliche Verspannung des Ski verursachen.
[0010] Durch die Merkmale des Anspruches 2 wird ein kompakter Aufbau gewährleistet.
[0011] Die Merkmale des Anspruches 3 verbessern die Kräfteverteilung der vom Skifahrer über
den Skischuh auf die Unterlagsplatte übertragenen Belastung. In diese Richtung zielen
auch die Merkmale des Anspruches 4.
[0012] Durch die Merkmale des Anspruches 5 wird eine gemeinsame Montage der einzelnen Skibindungsteile
mit dem jeweils zugehörigen Unterlagselement ermöglicht.
[0013] Die Maßnahme nach Anspruch 6 ermöglicht eine leichte Anpassung an unterschiedlich
lange Skischuhe, da eine Kürzung der Zunge entlang der einzelnen Abbruchkanten erleichtert
wird. Dadurch, daß die benachbarten Abbruchkanten dem Abstand einer vorbestimmten
Montagevorrichtung entsprechen, ragt die Zunge immer mit einem konstanten Abschnitt
in die Freistellung des anderen Unterlagselementes. Dabei dienen die Merkmale des
Anspruches 7 zur Verhinderung eines unerwünschten Verspannens der Zunge in der Freistellung
des Unterlagselementes.
[0014] Eine andere vorteilhafte Variante wird durch die Merkmale des Anspruches 8 unter
Schutz gestellt.
[0015] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung, die mehrere Ausführungsbeispiele darstellt,
näher beschrieben. Hiebei zeigen: die Figuren 1 und 2 ein erstes Ausführungsbeispiel,
wobei die Fig.1 eine Draufsicht und Fig.2 ein Längsschnitt entlang der Linie II-II
in der Fig.1 ist, Fig.3 ein zweites Ausführungsbeispiel in ähnlicher Darstellung wie
Fig.1 und Fig.4 eine dritte Ausführungsform, ebenfalls ähnlich der Darstellung nach
der Fig.1.
[0016] In der ersten Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2 ist ein Ski 1 mit einer Unterlagsplatte
2 für eine Skibindung gezeigt. Ein Vorderbacken 3 ist nur angedeutet, der Fersenhalter
nicht dargestellt, da die Skibindung selbst nicht Gegenstand der Erfindung ist. Die
Unterlagsplatte 2 ist - in der Draufsicht betrachtet - im wesentlichen als langes
schmales Rechteck ausgebildet und besteht aus einem vorderen Unterlagselement 4 und
einem hinteren Unterlagselement 5.
[0017] Das vordere Unterlagselement 4 für den Vorderbacken 3 erstreckt sich im wesentlichen
unterhalb desselben und dessen Sohlenauflageplatte 3a. Die Sohlenauflageplatte 3a
ist bei dieser Ausführungsform durch eine Abdeckplatte 3b verlängert und erstreckt
sich auch über eine noch näher zu beschreibende Zunge 5b des hinteren Unterlagselements
5 und bereichsweise über das hintere Unterlagselement 5. Das vordere Unterlagselement
4 weist Aufnahmestellen 4a für Bindungsbefestigungsschrauben 6 auf. Die Aufnahmestellen
4a können zusätzlich mit Buchsen 4c ausgestattet sein. Das vordere Unterlagselement
4 weist an seiner dem nicht dargestellten Fersenhalter zugewandten Seite eine nach
unten und nach hinten offene Freistellung 4b auf. In diese Freistellung 4b ragt die
Zunge 5b des hinteren Unterlagselements 5 mit ihrem vorderen Endabschnitt 5d.
[0018] Das hintere Unterlagselement 5 ist so lange ausgebildet, daß es sich unterhalb des
nicht dargestellten Fersenhalters und von dort nach vorne annähernd bis zum vorderen
Unterlagselement 4 erstreckt. Es weist ebenfalls Aufnahmestellen 5a für Bindungsbefestigungsschrauben
7 und gegebenenfalls Buchsen 5c auf. An seinem vorderen, dem Vorderbacken 3 zugewandten
Ende ist das hintere Unterlagselement 5 schmäler und niedriger ausgestaltet und bildet
die Zunge 5b, welche, in ihrer Längsrichtung betrachtet, biegsam ausgestaltet ist.
Die Zunge 5b kann mit Abbruchkanten 5e versehen sein. Die Abbruchkanten 5e ermöglichen
eine leichte Anpassung der hinteren Unterlagsplatte 5 an die gewünschte Schuhgröße.
Hiezu befindet sich hinter jeder Abbruchkante 5e eine Rippe 5f, wobei die Rippen 5f
die Zunge 5e bei jeder gewählten Länge auf der Skioberseite abstützen. Im montierten
Zustand ragt die Zunge 5b des hinteren Unterlagselements 5 in die Freistellung 4b
des vorderen Unterlagselements 4 und hat dabei in Längsrichtung ein Spiel "s" gegenüber
einer Querwand 4d des vorderen Unterlagselements 4. Dadurch wird eine unerwünschte
Versteifung des Ski 1 durch die Unterlagsplatte vermieden.
[0019] Die zweite Ausführungsform nach der Fig. 3 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform
insoweit, als hier das vordere Unterlagselement 14 kürzer ausgebildet ist. Der Vorderbacken
13 hat bei dieser Ausführungsform eine Sohlenauflageplatte 13a, aber keine Abdeckplatte.
Dementsprechend ist auch die Freistellung 14b des vorderen Unterlagselements 14 kürzer
ausgebildet. Im übrigen ist die zweite Ausführungsform der ersten gleich.
[0020] Bei der dritten Ausführungsform nach der Fig. 4 ist das vordere Unterlagselement
24 noch kürzer ausgebildet. Außerdem erstreckt sich bei diesem Ausführungsbeispiel
die Freistellung 24b zwischen den Aufnahmestellen 24a für die Bindungsbefestigungsschrauben
26 nach vorne. Die Zunge 25b des hinteren Unterlagselements 25 ist bei dem dritten
Ausführungsbeispiel schmäler und länger als bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen
ausgebildet.
[0021] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt. Es sind weitere Abwandlungen denkbar, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen. So wurde bereits im Anspruch 1 angeführt, daß die Unterlagselemente
wahlweise eine Freistellung und eine Zunge aufweisen können, wobei als vorzugsweise
Ausgestaltung jene Ausführungsformen angeführt worden sind, die auch beschrieben und
gezeichnet wurden, nämlich daß die Freistellung im vorderen Unterlagselement und die
Zunge am hinteren Unterlagselement ausgebildet ist. Es ist aber durchaus denkbar,
daß - wie dem Wortlaut der Kennzeichnung des Anspruches 1 zu entnehmen ist und auch
auch unter Schutz gestellt wurde - die Freistellung im hinteren Unterlagselement ausgebildet
und die Zunge am vorderen Unterlagselement vorgesehen ist.
[0022] Hinsichtlich der Abstände der einander benachbarten Abbruchkanten wurde im allgemeinen
angeführt, daß diese in vorteilhafter und erfinderischer Weise dem vorgegebenen Bohrbild
einer Anordnung entsprechen, bei der in vorgegebenen Abständen zueinander Aufnahmestellen
für Befestigungsschrauben von Skibindungsteilen vorgesehen sind. Der Abstand der benachbarten
Aufnahmestellen, und somit auch der benachbarten Abbruchkanten beträgt vorteilhafterweise
10 mm. Dabei ist die Anordnung der Bohrungen für die Skibindungselemente auf die Länge
des Ski abgestimmt und so ausgewählt, daß die Skibindungen zur Aufnahme nur einer
begrenzten Anzahl von aufeinanderfolgenden Skischuhgrößen geeignet sind. Eine derartige
Ausgestaltung ist beispielsweise in der EP-A1 0490 055 geoffenbart, welche Druckschrift
lediglich zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung angeführt worden ist.
1. Unterlagsplatte (2) für eine Skibindung mit einem Vorderbacken (3) und einem Fersenhalter,
welche Unterlagsplatte (2) auf der Oberseite eines Ski (1) mittels Schrauben befestigbar
ist, welche Unterlagsplatte (2) ein dem Vorderbacken zugehöriges vorderes Unterlagselement
(4) und ein dem Fersenhalter zugehöriges hinteres Unterlagselement (5) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß, wie für sich bekannt, eines der Unterlagselemente (4,5) eine
biegsame Zunge (5b) aufweist, die sich in Richtung zum anderen Unterlagselement (4,5)
hin erstreckt, daß, vorzugsweise das hintere Unterlagselement (5) die biegsame Zunge
(5b) aufweist, die sich, vorzugsweise zum vorderen Unterlagselement (4) hin erstreckt,
und daß die biegsame Zunge (5b) mit ihrem vorderen freien Endabschnitt (5d) in eine
nach unten und nach hinten offene Freistellung (4b) dieses Unterlagselements (4) ragt.
2. Unterlagsplatte nach Anspruch 1, bei der dem Vorderbacken eine Sohlenauflageplatte
zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich das vordere Unterlagselement (4)
unterhalb des Vorderbackens (3) und dessen Sohlenauflageplatte (3a) erstreckt.
3. Unterlagsplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenauflageplatte
(3a) durch eine Abdeckplatte (3b) in Richtung zum hinteren Unterlagselement (5) hin
verlängert ist und gegebenenfalls auch die Zunge (5b) des hinteren Unterlagselements
(5) überragt.
4. Unterlagsplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (3b)
bereichsweise das hintere Unterlagselement (5) überragend ausgebildet ist.
5. Unterlagsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
das vordere als auch das hintere Unterlagselement (4,5) Aufnahmestellen (4a, 5a) für
auch die Skibindung auf dem Ski (1) haltende Befestigungsschrauben (6,7) aufweist,
wobei jede Aufnahmestelle (4a, 5a) vorzugsweise mit Buchsen (4c, 5c) ausgestattet
ist.
6. Unterlagsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (5b) normal
zu ihrer Längsrichtung und parallel zueinander verlaufende Abbruchkanten (5e) aufweist,
wobei benachbarte Abbruchkanten (5e) voneinander im Ausmaß der Teilung einer Montagevorrichtung
für die Anordnung von Skibindungsteilen beabstandet sind, vorzugsweise jeweils in
einem Abstand von 10 mm verlaufen.
7. Unterlagsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Freistellung
(4b) des vorderen Unterlagselements (4) ragende Zunge (5b) des hinteren Unterlagselements
(5) gegenüber einer Querwand (4d) des vorderen Unterlagselements (4) in Längsrichtung
mit Spiel ("s") gelagert ist.
8. Unterlagsplatte nach einem der Ansprüche 1,2 oder 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Freistellung (24b) im vorderen Unterlagselement (24) zwischen den Aufnahmestellen
(24a) für die Befestigungsschrauben (26) nach vorne hin erstreckt (Fig.4).