[0002] Die eingangs bezeichnete Vorrichtung dient beispielsweise dazu, in einer oder mehreren
nebeneinander verlaufenden Förderbahnen aufeinanderfolgende Bogen in Stapeln anzusammeln.
Unter Bogen sollen im hier vorliegenden Zusammenhang nicht nur Papierbogen, sondern
auch andere flächige Artikel wie Folienabschnitte aus Kunststoff, Metall, Vliesstoffen,
Papier oder dergleichen zu verstehen sein, die wie Papierbogen behandelt werden können.
Die Bogen können mit einem Querschneider von einer oder mehreren Bahnen abgetrennt
und einzeln nacheinander oder in Form eines geschuppten Stromes zur Stapelablage gefördert
werden.
Insbesondere bei der Verarbeitung relativ dünnen Bogenmaterials großer Nutzenbreite,
wie zum Beispiel zur Herstellung von Formularbogen, kommt den Frontanrichtmitteln
in Zusammenwirkung mit den Oberförderbändern eine entscheidende Bedeutung für eine
postionsgerechte Ablage der Bogen im Stapel und für deren Niederhaltung in der Förderebene
zu.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine im Bereich der Stapelablage
unmittelbar vor der Anschlagfläche der Frontanrichtmittel angeordnete Bandumlenkung
der Untertrume der Oberförderbänder. Auf diese Weise wird eine geschlossene, d. h.
von Durchbrüchen für die Oberförderbänder freibleibende vertikale Anschlagebene der
Frontanrichtmittel erhalten, so daß eine formatabhängige Querverstellung der Oberförderbänder
ohne Rücksichtnahme auf die Frontanrichtmittel vorgenommen werden kann.
Eine optimierte Bogenführung und Bogenablage, insbesondere im Bereich des voreilenden
Bogenendes, wird nach einer Weiterbildung dadurch erreicht, daß die Bandumlenkung
eine die Untertrume in spitzem Winkel umlenkende, relativ scharfe Umlenkkante aufweist.
Zweckmäßigerweise ist die Bandumlenkung als starrer, ortsfester Rundstab ausgebildet,
was gegenüber einer ebenfalls denkbaren Walzenausführung mit bedeutend geringerem
konstruktiven Aufwand und Platzbedarf realisiert werden kann.
In großen Nutzenbreiten und mit hohen Fördergschwindigkeiten abzulegendes dünnes Bogenmaterial,
beispielsweise Formularpapier, wirft im Bereich seines vorderen bzw. voreilenden Endes
besondere Probleme auf. Um auch gegen derartige Schwierigkeiten gewappnet zu sein,
sieht eine besonders effektive Ausgestaltung vor, daß der Bandumlenkung ein die Förderebene
der Papierbogen in spitzem Winkel schneidender, eine Durchtrittsöffnung für die Untertrume
der Oberförderbänder aufweisender Bogenabweiser zugeordnet ist. Auf diese Weise wird
mit Sicherheit ein Aufwölben bzw. Mitreißen der voreilenden Bogenenden an der Bandumlenkung
verhindert.
Um auch zwischen den gemeinsam mit den Oberförderbändern quer einstellbaren Bogenabweisern
eine sichere Bogenablage zu gewährleisten, ist außerdem vorgesehen, daß zwischen den
Bogenabweisern ein in spitzem Winkel zur Förderebene der Papierbogen angestellter,
ortsfester Bogenanschlag angeordnet ist.
Eine Anpassung der Vorrichtung auf unterschiedliche Format breiten wird gemäß einer
zweckmäßigen Ausgestaltung am einfachsten dadurch erreicht, daß Bogenabweiser und
Oberförderbänder entlang einer die Bogenumlenkung tragenden, gemeinsamen Traverse
mittels einer verfahrbaren Brücke formatabhängig seitlich einstellbar sind.
Zum Erleichtern der seitlichen Verstellung ist außerdem vorgesehen, daß die Traverse
an einwärtsschwenkbaren Stellmitteln angelenkt ist, so daß die Oberförderbänder während
der Verstellung zugentlastet sind.
[0008] Die in Figur 1 dargestellte Bogenablagevorrichtung entspricht im Prinzip der in der
deutschen Patentanmeldung P 42 24 010.7 offenbarten Anordnung und wird im folgenden
nur noch anhand von das Verständnis der Erfindungsmerkmale erleichternden Vorrichtungsbestandteilen
erläutert.
Die in Figur 1 dargestellte Anordnung ist für eine mehrnutzige Ablagevorrichung konzipiert
und wird in entsprechend vervielfachter Parallelanordnung innerhalb eines gemeinsamen
Gestells 1 eingesetzt, von dem lediglich eine Seitenwand 2 und eine querverlaufende
Traverse 3 dargestellt sind.
Innerhalb des Gestells 1 ist ein in Längsrichtung (Pfeil 4) verfahrbarer Schlitten
6 angeordnet, der sich aus Querträgern 7, 7a und Verbindungsleisten 8 zusammensetzt.
Eine in Längsrichtung verlaufende Brücke 9 ist an nur auf einer Seite angedeuteten
Querführungen 11 des Schlittens 6 quer verfahrbar geführt.
Der Brücke 9 ist ein Stützschlitten 12 zugeordnet, der an der Traverse 3 zusammen
mit der Brücke 9 senkrecht zur Zeichenebene verstellbar ist und auf dem die Brücke
in Längsrichtung 4 verschiebbar abgestützt ist.
Zum Einstellen des Schlittens 6 in Längsrichtung 4 (Papierlaufrichtung) dient ein
Längsantrieb 13 und zum Einstellen der Brücke 9 in Querrichtung bzw. senkrecht zur
Zeichenebene ein Querantrieb 14.
Mittig zu einer Stapelablage 16 in Form einer absenkbaren Palette gemäß Figur 2 trägt
die Brücke 9 einen Seitenanrichter 17, welcher mittels eines Kreuzschlittens 18 in
Papierlaufrichtung 4 beweglich auf der Brücke 9 geführt und an einem weiteren Querträger
19 quer zur Papierlaufrichtung 4 beweglich angeordnet ist.
Der Schlitten 6 trägt an einem stirnseitigen Ende einen das Längsformat der Papierbogen
bestimmenden Frontanrichter 21, der an einer Brücke 22 am Querträger 7 angeordnet
ist, derart, daß er sich auf der Stapelablage 16 abstützt und in seiner Höheneinstellung
der jeweiligen Palettenstellung nachgeführt wird.
Die Brücke 9 und der Stützschlitten 12 tragen zwei Oberförderbänder 23, die zwei benachbarte
Förderbahnen für mittels umlaufender Bandförder 24 in geschuppter Formation angeförderte,
anzusammelnde Papierbogen 26 begrenzen.
Die Oberförderbänder 23 laufen über Rollen 27a bis 27d, die am längsstationären Stützschlitten
12 gelagert sind, und über Rollen 28a, 28b sowie eine eine relativ scharfe Umlenkkante
bildende, starre Bandumlenkung 29 in Form eines ortsfesten Rundstabes 31 um, die an
der verfahrbaren Brücke 9 gelagert sind.
Die mit der Brücke 9 längsverfahrbare Rolle 28a und die am längsstationären Stützschlitten
12 gelagerte Rolle 27a bilden einen Bandspeicher 32, der die Veränderungen der Bandlänge
zwischen der Rolle 27d und dem Rundstab 31 bei Verstellungen des Schlittens 6 kompensiert.
Die Oberförderbänder 23 werden von einer gemeinsamen Antriebswalze 33 angetrieben.
Um ein störungsfreies Querverfahren der Brücke 9 mit den Oberförderbändern 23 zu gewährleisten,
sind letztere von der Antriebswalze 33 abhebbar, wozu bekannte, hier nicht näher beschriebene
Bandabhebemittel 34 dienen.
Dem unmittelbar an der inneren Anschlagfläche des Frontanrichters 21 verlaufenden,
die Untertrume der Oberförderbänder 23 umlenkenden Rundstab 31, welcher an einer sich
quer zur Papierlaufrichtung 4 erstreckenden Traverse 36 befestigt ist, ist ein die
Förderebene der Papierbogen 26 in spitzem Winkel schneidendes Bogenabweisblech 37
zugeordnet, das mit Durchtrittsöffnungen 38 für die Untertrume der Oberförderbänder
23 ausgestattet ist.
Das Bogenabweisblech 37 ist gemeinsam mit den Oberförderbändern 23 mittels einer Schlittenführung
39 entlang der ortsfesten Traverse 36 verfahrbar und steht zu diesem Zweck über Mitnehmerbleche
41 und am Bogenabweisblech 37 angesetzte Mitnehmerlaschen 42 in Schleppverbindung
mit der formatabhängig querverstellbaren Brücke 9. Zur Erleichterung der Querverstellung
bzw. zur Entspannung der Oberförderbänder 23 am Rundstab 31 ist die Traverse 36 um
eine an einem Seitenwandteil 40 befindliche, Schwenkachse 45 mittels eines an der
Brücke 22 des Schlittens 6 angreifenden Schwenkzylinders 43 über ein um eine Achse
44 am Seitenwandteil 40 drehendes Drehscheibensegment 46 und eine Gelenkkoppelstange
47 nach innen von dem Frontanrichter 21 wegschwenkbar.
Das Bogenabweisblech 37 umgreift ein sich unterseitig über die gesamte Länge der Traverse
36 erstreckendes und in spitzem Winkel zur Förderebene der Papierbogen 26 angetelltes
Bogenanschlagblech 48.
Durch eine zusätzliche, nicht weiter dargestellte Höheneinstellung in Richtung des
Doppelpfeils 49 sowie Längseinstellung in Richtung des Doppelpfeils 51 des die Traverse
36 lagernden Seitenwandteils 40 läßt sich der Rundstab 31 relativ zum Frontanrichter
21 optimal einstellen.
Bei der Bildung eines Bogenstapels 52 auf der Stapelablage 16 werden die in geschuppter
Formation zugeführten Papierbogen 26 von den Oberförerbändern 23 bis gegen den Frontanrichter
21 vorbewegt, wobei sie im Bereich der Oberförderbänder 23 durch das Bogenabweisblech
37 und außerhalb des Bereichs der Oberförderbänder 23 durch das Bogenanschlagblech
48 an ihrer voreilenden Vorderkante nach unten gegen den Bogenstapel 52 abgelenkt
werden.
Alternativ oder zusätzlich zu der beschriebenen Bogenablenkung kann auch eine Blasluftbeaufschlagung
der Papierbogen 26 aus dem Innenraum der Traverse 36 heraus vorgesehen sein, was durch
die Pfeile 53 angedeutet ist.