[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einlegevorrichtung gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] In der Patentschrift EP 0 093 078 (MR 196) sind Legeelemente in Form von Zahnstangen
gezeigt, die in Trägerstangen verankert sind, welche ihrerseits in Trägerorganen längs
des Webrotors gleitend gelagert sind, um einen Legehub durchzuführen. Vorrichtungen
dieser Art sind relativ schwer und die beweglichen Massen für jeden Hub beschleunigt
und abgebremst werden. Im weiteren entstehen durch die der Hublänge entsprechenden
Reibungswege, Leistungsverluste, Reibungswärme und Abrieb und die Legeleisten müssen
mit relativ grossen Querschnitten ausgeführt werden, um durch den Zug der Kettfäden
keine zu grossen Verformung bzw. Deformation zu erfahren.
[0003] Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Einlesevorrichtung zu schaffen, bei
der durch die Trennung des Einlesevorganges in einen Umlenk- und Einlesevorgang die
genannten Nachteile behoben sind.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den Merkmalen im Kennzeichen des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Die Vorteile der Erfindung sind im wesentlichen darin zu sehen, dass die Belastung
der Legeschiene durch die Kettfäden wesentlich herabgesetzt wird, dass die Legeschiene
in Leichtbauweise über grosse Webbreiten ausführbar also massenarm sind und dass eine
höhere Einlesegeschwindigkeit erreicht wird.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
[0008] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Reihenfachwebmaschine mit einer erfindungsgemässen
Einlegevorrichtung mit mehreren Legeschienen,
- Fig. 2
- einen Querschnitt einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Legeschienenanordnung,
- Fig. 3
- einen Querschnitt einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Legeschienenanordnung,
- Fig. 4
- einen Querschnitt einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Legeschienenanordnung,
- Fig. 5
- eine Modifikation der in Fig. 3 dargestellten Legeschienenanordnung und
- Fig. 6a - 6e
- Ansichten von Ausführungsformen erfindungsgemässer Ausnehmungen zur Führung der Kettfäden.
[0009] Die Fig. 1 zeigt eine Reihenfachwebmaschine mit einem Webrotor 1, der mit Kämmen
2 bestückt ist und an dem die Kettfäden 3 über einen Winkelbereich zur Fachbildung
herumgeführt sind, und mit einer Einlegevorrichtung 4, um die Kettfäden 3 in die vorhandene
Lücken 5 einzulegen. Die Reihenfachwebmaschine enthält ferner einen Kettbaum 6, einen
Streichbaum 7, einen Brustbaum 8 und einen Warenbaum 9.
[0010] Die hier in Rede stehende Einlesevorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Anzahl
von Legeschienen 10, die im Abstand vom Webrotor 1 und parallel zur Webrotordrehachse
angeordnet sind, und sich über die Länge des Webrotor erstrecken eine Halteeinrichtung
11 für die Legeschienen 10 und eine Antriebseinrichtung 12, um die Legeschienen 10
in der Richtung der Webrotorachse hin und her zu bewegen, derart, dass die Kettfäden
3 nach einem Programm in vorbestimmte Lücken 5 der vorbeidrehenden Kämme 4 eingelesen
werden.
[0011] Die Legeschienen 10 sind in einer Halteeinrichtung 11 gehalten, die einen parallel
zur Rotorachse angeordneten Träger 13, eine Anzahl von zueinander beabstandeten und
gleich ausgerichteten, mit dem Träger 13 fest verbundene Halter 14 und mit den Haltern
14 fest verbundene Führungsschienen umfasst, die mindestens die gleiche Länge wie
der Webrotor 1 haben bzw. mindestens die Kettfadeneinzugsbreite überdecken.
[0012] Die Fig. 2 zeigt einen Querschnitt einer bevorzugten Ausführungsform einer Anordnung
der Legeschiene 10. Die Legeschiene 10 besteht aus einem Blechprofil mit zwei parallel
zueinander verlaufenden Abschnitten 21, 22, die unterschiedliche Länge aufweisen,
und einem dazwischenliegenden, bezüglich den Abschnitten 21, 22 geneigten Verbindungsabschnitt
23. Im Verbindungsabschnitt 23 sind Ausnehmungen 24 zur Führung der Kettfäden 3 vorgesehen,
deren Ausbildung später beschrieben wird.
[0013] Jede Legeschiene 10 ist einer Führungsschiene 25 zugeordnet. Die Legeschiene 10 ist
auf der Führungsschiene 25 gleitend gelagert. Hierzu ist an der Oberseite der Führungsschiene
25 eine Ausnehmung 26 vorgesehen, die sich in Längsrichtung der Führungsschiene über
deren Länge erstreckt. Die Legeschiene 10 ist mit einem streifenförmigen Führungsorgan
27 versehen, das mit geeigneten Mitteln, z.B. durch Punktschweissen an der Innenseite
des langen Abschnittes 21 befestigt ist.
[0014] Die Legeschiene 10 ist in der Ausnehmung 26 in Längsrichtung der Führungsschiene
25 hin und her schiebbar angeordnet und durch einen Abschnitt des Halters 14 gegen
Abheben gesichert.
[0015] Die Führungsschiene 25 weist an den Schmalseiten jeweils einen ersten und zweiten
abgerundeten Abschnitt 28, 29 auf, um den einzulegenden Kettfaden 3 umzulenken. Ferner
ist in der Führungsschiene 25 eine rinnförmige Ausnehmung 30 vorgesehen, die in der
Unterseite der Führungsschiene ausgebildet ist um zu verhindern, dass Kettfäden zwischen
der Führungsschiene und dem Halter 14 eingeklemmt werden.
[0016] Eine andere Ausführungsform der Anordnung der Legeschiene 10 ist in Fig. 3 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform besteht die Legeschiene 10 aus dem gleichen Blechprofil,
wie bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform. Die Führungsschiene 31 hat einen
im wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt und weist eine schlitzartige Ausnehmung
32 auf, die parallel zu den Seitenflächen und von einer Schmalseite ausgehend ausgebildet
ist. Diese Ausnehmung 32 erstreckt sich in Längsrichtung über die Länge der Führungsschiene.
Zur Führung der Legeschiene 10 ist ein Führungskeil 33 vorgesehen. Hierzu ist im langen
Abschnitt 21 des Blechprofils ein Langloch vorgesehen, das so bemessen ist, dass die
Legeschiene 10 über eine vorbestimmte Länge in Längsrichtung der Führungsschiene hin
und her verschiebbar ist. Um die Legeschiene entlang der Führungsschiene zu führen,
sind eine Anzahl von Führungskeilen 33 vorgesehen, die in einem vorbestimmten Abstand
zueinander angeordnet sind.
[0017] Die Führungsschiene 31 weist an den Schmalseiten jeweils einen ersten und zweiten
abgerundeten Abschnitt 34, 35 auf, um den einzulegenden Kettfaden 3 umzulenken. Ferner
kann die Führungsschiene 31 gleich wie die Führungsschiene 25 der ersten Ausführungsform
eine rinnenförmige Ausnehmung aufweisen.
[0018] Bei beiden Ausführungsformen sind die Führungsschienen 25 bzw. 31 so im Halter 14
angeordnet, dass der Endabschnitt des kurzen Abschnitts 22 der Legeschiene 10 in einem
vorbestimmten Abstand bezüglich des langen Abschnittes 21 der benachbarten Legeschiene
10 angeordnet ist. Mit dieser Anordnung wird in besonders vorteilhafter Weise, die
Auslenkung des Verbindungsabschnittes 23 bezüglich des Webrotors 1 verhindert, wenn
im Kettfaden 3 ein Knoten vorhanden ist.
[0019] Die Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Anordnung der Legeschiene.
[0020] Bei dieser Ausführungsform besteht die Legeschiene 37 aus einem im wesentlichen L-förmigen
Blechprofil mit einem langen Schenkel 38, der mit der Führungsschiene 25 in Verbindung
steht und mit einem kurzen Schenkel 39, in dem die Ausnehmungen 24 zur Führung der
Kettfaden 3 ausgebildet sind. Es wird darauf hingewiesen, dass diese Legeschiene 37
auch bei einer Anordnung gemäss Fig. 3 anwendbar ist.
[0021] Wie Fig. 5 zeigt, kann die Legeschiene 10 anstatt gleitend auch mittels Wälzkörper
40 gelagert werden.
[0022] In den Figuren 2 bis 4 sind Beispiele von Laufbahnen der Kettfäden dargestellt, um
die Funktion der Legeschienenanordnung zu erläutern.
[0023] Wie den Figuren 2 und 3 zu entnehmen ist, werden die einzulegenden Kettfäden 3 zweimal
umgelenkt. Diese Umlenkungen erfolgen entweder an ein und derselben Führungsschiene
25 (Fig. 2) oder an zwei benachbarten Führungsschienen 31 (Fig. 3) und zwar an dem
dafür vorgesehenen ersten und zweiten abgerundeten Abschnitt 28, 29 bzw. 34, 35. Die
erste Umlenkung des Kettfadens 3 am ersten Abschnitt 28 bzw. 34 ist für den Fadeneinlauf
vorgesehen und dient der Vorausrichtung des einzulegenden Kettfadens 3 auf die Ausnehmung
24 in der Legeschiene 10. Die zweite Umlenkung des Kettfadens 3 am zweiten Abschnitt
29 bzw. 35 ist für die Fachbildung vorgesehen und bildet die auf die Ausnehmung 24
in der Legeschiene 10 ausgerichtete Auflagestelle für die Auslenkung des einzulesenden
Kettfadens parallel zur Webrotorachse zur Einlesung in die fachbildenden Hoch- und
Tiefpunkte und quer zur Webrotorachse während der Fachbildung, so dass Legeschiene
10 von der Kettfadenspannung weitgehendst entlastet, lediglich den einzulesenden Kettfaden
3 nur parallel zur Webrotorachse auslenkt. Aus dem vorstehenden ist ersichtlich, dass
die Legeschiene 10 mit Vorteil massearm ausgebildet werden kann, was sich wiederum
vorteilhaft auf die Einlesegeschwindigkeit auswirkt.
[0024] Die Figuren 6a bis 6e zeigen Konturen der zur Führung des Kettfadens 3 bestimmten
Ausnehmungen 24, die im Verbindungsabschnitt 23 der Legeschiene 10 in einer Reihe
liegend ausgebildet sind.
[0025] Die bevorzugte Ausführungsform der Ausnehmung 24 ist in Fig. 6a dargestellt. Diese
Ausnehmung weist einen schlitzförmigen Abschnitt 41, in den der einzulesende Kettfaden
3 während des Einlesevorganges geführt ist, und einen daran angrenzenden erweiterten
Abschnitt 42 auf, der dazu bestimmt ist, den Kettfaden mittels eines geeigneten Werkzeuges
z.B. eine Nadel in die Ausnehmung einzuziehen und bei entlasteten Kettfaden, z.B.
bei Kett- und/oder Schussfadenfehler den entspannten Kettfaden aufzunehmen.
[0026] Anstelle der in den Figuren 6a bis 6e dargestellten Konturen, kann auch eine Ausnehmung
in Form eines Langloches vorgesehen werden.
1. Einlegevorrichtung für eine Reihenfachwebmaschine mit einem Webrotor (1), der mit
Kämmen (2) und fachbildenden Organen bestückt ist und an dem die Kettfäden (3) über
einen vorbestimmten Winkelbereich zur Fachbildung herumgeführt sind, welche Vorrichtung
eine Anzahl von mit Ausnehmungen (24) zur Führung der Kettfäden versehene Legeschienen
(10), die zur Einlegung der Kettfäden in fachbildende Hoch- und Tiefpunkte parallel
zur Drehachse des Webrotors verschiebbar sind, und eine Antriebseinrichtung (12) aufweist,
um die Legeschienen (10) hin und her zu bewegen und die Kettfäden nach Programm in
die fachbildenden Punkte einzulegen, dadurch gekennzeichnet, dass jede Legeschiene
(10, 37) einer ortsfesten Führungsschiene (25, 31) zugeordnet ist, die dazu bestimmt
ist, den einzulegenden Kettfaden (3) umzulenken und auf die den Kettfaden (3) führende
Ausnehmung (24) in der Legeschiene (10, 37) auszurichten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Legeschiene (10) ein
im wesentlichen U-förmiges Profil aufweist und dass die Ausnehmung (24) in dem Verbindungsabschnitt
(23) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Legeschiene (37) ein
im wesentlichen L-förmiges Profil aufweist und dass die Ausnehmung (24) in dem kurzen
Schenkel (39) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Legeschiene
(10, 37) an der Führungsschiene (25, 31) angeordnet ist, derart, dass der die Ausnehmungen
(24) aufweisende Abschnitt (23, 39) dem Webrotor (1) zugewandt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Legeschiene (10, 37)
an der Führungsschiene (25, 31) gleitend gelagert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Legeschiene (10, 37)
an der Führungsschiene (25, 31) mittels Wälzkörper (40) gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (25,
31) mindestens einen Abschnitt (28, 29, 34, 35) zur Umlenkung des Kettfadens (3) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (25,
31) zwei Abschnitte (28, 29; 34, 35) zur Umlenkung des Kettfadens (3) aufweist.