[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltannordnung mit Gehäuse zur Aufnahme und zum Schalten
von Lastschaltern, sowie mit einer Schaltleistenbetätigung (Oberbegriff des Anspruches
1). Die Lastschalter können von verschiedener Bauart sein, z.B. als Lasttrennschalter
oder als Lastumschalter ausgeführt sein. Diese Lastschalter können mit Sicherungen
versehen sein. Hierzu sind unterschiedliche Ausführungen bekannt. Von den Betreibern
solcher Schalter werden möglichst vielseitige Ausführungen und dabei ferner eine große
Anzahl von Einbauvorteilen verlangt. Soweit die bekannten Lastschalter überhaupt diesen
Anforderungen gerecht werden können, besteht der Nachteil einer großen Anzahl von
Geräteausführungen für die unterschiedlichen Anwendungen. Dies wiederum bedingt einen
erheblichen Mehraufwand in der Fertigung und insbesondere auch in der Lagerhaltung.
Ein weiterer, wesentlicher Nachteil der vorbekannten Lastschalter besteht darin, daß
sie nur eine Schaltleiste aufweisen und hiermit nur zwei Schaltkontakte besitzen.
Hierdurch ist man in der Größe der zu schaltenden Ströme begrenzt, da andernfalls
eine unzulässig große Lichtbogenbildung auftreten würde.
[0002] Aus DE-OS 28 33 497 ist ein elektrischer Niederspannungs-Lastschalter bekannt, bei
dem ein, Kontaktstücke tragender Schieber senkrecht zu seiner Längsrichtung so verlagerbar
ist, daß seine Kontaktbrücken mit am Gehäuse angebrachten Festkontakten entweder in
die "Ein"-Schaltlage oder in die "Aus"-Schaltstellung bewegt werden.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht gegenüber dem Stand der Technik darin, eine Anordnung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 baulich und funktionell zu verbessern. Insbesondere
soll sie dahingehend ausgebildet werden, daß sie zur Aufnahme und zum Schalten von
Lastschaltern unterschiedlicher Bauweise dienen kann und dabei den erheblichen Mehraufwand
und die große Lagerhaltung des vorstehend erläuterten Standes der Technik vermeidet.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe wird, ausgehend von dem o.g. Oberbegriff des Anspruches
1, zunächst darin gesehen, daß zwei Schaltleisten nebeneinander und parallel zueinander
in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind, und daß beide Schaltleisten zu betätigen,
d.h. zu verschieben sind. Die Anordnung zweier Schaltleisten ermöglicht es, unterschiedliche
Lastschalter in ein und demselben, gegenüber bisher üblichen Gehäusen größeren Gehäuse
unterzubringen und von den beiden Schaltleisten schalten zu lassen. Hierdurch wird
der Herstellungsaufwand erheblich reduziert. Das gemeinsame Gehäuse ist entsprechend
dem Raumbedarf der beiden Schaltleisten dimensioniert. Es entsteht ein Baukastensystem,
bei welchem der Anwender stets Gehäuse gleicher Abmessungen hat, so daß er in seinen
Anlagen für die Aufnahme der Schalter immer mit den gleichen Abmessungen projektieren
kann. Man kann beispielsweise Lasttrennschalter mit Sicherungen (sogenannte Sicherungslastschalter)
und Lastumschalter in ein und demselben Gehäuse unterbringen und mit den genannten
Schaltleisten betätigen. Somit kann bei gleicher Schaltleistung die Anordnung aus
gemeinsamen Gehäuse und zwei Schaltleisten nach der Erfindung wesentlich kompakter
gebaut werden als die Gehäuse vorbekannter Schalter mit nur einer Schaltleiste. Gegebenenfalls
sind noch einige Einzelteile auszutauschen und Schaltkontakte zu positionieren.
[0005] Die Erfindung ermöglicht das Erreichen eines weiteren Zieles, nämlich mit einem Lastschalter
von etwa gleichen Abmessungen wie bei vorbekannten, mit nur einer Trennleiste versehenen
Schaltern die Stärke des zu schaltenden Stromes verdoppeln zu können. Hierzu dienen
die Merkmale des Anspruches 2. Statt bisher zwei Schaltkontakte hat man vier Schaltkontakte,
wobei durch die synchrone Betätigung der beiden Schaltleisten für eine Gleichzeitigkeit
der Stromunterbrechungen gesorgt ist. Man hat auch die doppelte Anzahl von Schaltmöglichkeiten.
Hierdurch können gegenüber entsprechend großen, vorbekannten Schaltern mit nur zwei
Schaltkontakten und bei Einhaltung der gleichen Größe der Lichtbogenentwicklung Ströme
mit etwa doppelter Stärke geschaltet werden. Bevorzugt empfiehlt sich hierzu eine
synchrone und dabei gegenläufige Verschiebung der beiden Schaltleisten gemäß Anspruch
3.
[0006] Die Merkmale des Anspruches 5 erlauben nicht nur eine leichte Auswechselbarkeit im
Falle von Reparaturen, sondern auch die Möglichkeit, eine Schaltleiste herauszunehmen
und, sofern dies erforderlich ist, nur mit einer Schaltleiste arbeiten zu können.
[0007] Eine vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist Gegenstand des
Anspruches 6. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, beim Anbringen einer solchen Anordnung
auf ein Sammelschienensystem (siehe hierzu Fig. 5 der Zeichnung) auch für die Befestigung
an der mittleren Sammelschiene eine unmittelbar von oben her einen freien Zugang,
z.B. zu einer Befestigungsschraube für eine pratzenähnliche Schraubbefestigung zur
Verfügung zu haben. Der gemäß Anspruch 6 vorgesehene Abstand zwischen den beiden Schaltleisten
ermöglicht ferner, in diesen Abstand etwa mittig ein Federschaltwerk unterzubringen
(siehe hierzu Anspruch 7). Auch kann man in den Bereich zwischen den beiden Schaltleisten
N-Kontakte vorsehen.
[0008] Es wird also ein 2 x 4-poliger Schalter bei kleinem Platzbedarf und der Möglichkeit
von Freiräumen zu den beiden Schaltleisten geschaffen.
[0009] Falls aus irgendwelchen Gründen eine Unabhängigkeit in der Betätigung der beiden
Schaltleisten erwünscht sein sollte, ist dies mit den Merkmalen des Anspruches 8 möglich.
[0010] Hinsichtlich weiterer Merkmale der Erfindung wird ausdrücklich auf die weiteren Unteransprüche,
sowie ferner auf den Inhalt der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnungen
von erfindungsgemäßen Ausführungsmöglichkeiten verwiesen. Hieraus sind auch weitere
Erläuterungen der Funktionen und Vorteile der Erfindung ersichtlich. In der Zeichnung
zeigt:
- Fig. 1:
- eine Draufsicht auf das Gehäuseunterteil mit den beiden Schaltleisten, Schaltkontakten
und Teilen des Schaltwerkes in der Schaltstellung "Aus",
- Fig. 2:
- einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1, aber in Schaltstellung "Ein",
- Fig. 3:
- eine Seitenansicht zu einer Ausführung analog Fig. 1, 2 mit seitlichem Antrieb,
- Fig. 4:
- eine Variante einer solchen Seitenansicht, mit mittigen Antrieb,
- Fig. 5:
- eine Draufsicht einer weiteren Ausführung der Erfindung,
- Fig. 6:
- einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI in Fig. 5 (Verbindung Phase L1),
- Fig. 7:
- einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII in Fig. 5 (Verbindung Phase L2),
- Fig. 8:
- einen Schnitt gemäß der Linie VIII-VIII in Fig. 5 (Verbindung Phase L3) und
- Fig. 9 bis 9d:
- prinzipielle Darstellungen, wie ein und dasselbe Gehäuse, das mit zwei Schaltleisten
versehen ist, unterschiedliche Formen von Lastschaltern aufnehmen und schalten kann.
[0011] Das Gehäuse, welches in der Draufsicht rahmenartig ist (siehe Fig. 1), besteht aus
dem Gehäuseunterteil 1 und einem Gehäuseoberteil 2. Im Gehäuseunterteil 1 sind zwei
Schaltleisten 3 in ihren Längsrichtungen 3'-3' längsverschiebbar nebeneinander und
parallel zueinander gelagert. Diese Verschiebung erfolgt synchron und gegenläufig
durch ein hier gemeinsames Federschaltwerk 4, das in seinem Aufbau und Funktion nachstehend
noch näher erläutert wird. Im Gehäuseunterteil 1 befinden sich die Anschlußkontakte
5. Im Gehäuseoberteil 2 sind die Gegenanschlußkontakte 6 gelagert, welche beispielsweise
zum Netz oder zum Verbraucher führen. Je nach ihrer Schiebestellung verbinden die
Schaltleisten 3 mit ihren Schaltkontakten 7 die Anschlußkontakte 5 mit den Gegenanschlußkontakten
6 oder sie trennen eine solche Verbindung. Dies ist bei Verwendung nur einer Schaltleiste
aus dem Stand der Technik bekannt und wird daher hier nicht noch näher erläutert und
zeichnerisch dargestellt. Gegenüber dem vorgenannten Stand der Technik besteht aber
der bereits erwähnte Unterschied, daß hier Schaltleisten mit je zwei Schaltkontakten
7 pro Phase vorgesehen sind, so daß man insgesamt vier Schaltkontakte erhält. Die
Schaltkontakte 7 werden mittels Andruckfeder 8 gegen die Anschlußkontakte 5, 6 gedrückt.
Gemäß Fig. 1 führen die Gegenanschlußkontakte 6 zu einer Sicherung 9, d.h. es handelt
sich in diesem Ausführungsbeispiel um die Schaltung eines Sicherungslastschalters.
Befinden sich die Schaltkontakte 7 beider Schaltleisten 3 gemäß Fig. 1 in der Trennstellung,
in der sie die Kontaktstellen 5' der Anschlußkontakte 5 nicht kontaktieren und auch
ebenfalls keine Kontaktierung zu den entsprechenden Kontaktstellen der Gegenanschlußkontakte
6 haben, so kann dann die Sicherung 9 aus den Gegenanschlußkontakten 6 herausgenommen
werden, ohne daß die Gefahr der Spannungsberührung und/oder Entstehens eines entsprechend
hohen, die Person verletzenden Lichtbogens besteht. Oberhalb der Fig. 2 ist gemäß
Ziffer 9' eine Variante einer solchen Sicherung gezeigt.
[0012] Die Schaltleiste 3 besteht aus einem isolierenden Werkstoff, die Träger 10 der Schaltkontakte
7 dagegen aus einem leitenden Werkstoff, z.B. einem Metall wie Kupfer.
[0013] Wie aus den Schema-Darstellungen der Fig. 9 - 9d näher hervorgeht, kann dasselbe
Gehäuse 1, 2 für die Aufnahme unterschiedlicher Lastschalter dienen. Somit kann seine
Breite B und seine Länge l ein Standardmaß für die Planung elektrischer Anlagen sein,
in denen solche Schalter eingesetzt werden sollen. In der Querrichtung, d.h. in Richtung
der Breite B betrachtet, haben die beiden Schaltleisten 3 voneinander einen Abstand,
welcher die Erfassung der Anschlußkontakte 5, 6 mittels der Schaltkontakte 7 ermöglicht.
[0014] Durch diesen Abstand werden Freiräume 16 zwischen den beiden Schaltleisten geschaffen,
die in mehrfacher Hinsicht von Vorteil sind. So kann man in den Bereich zwischen diesen
Schaltleisten N-Kontakte unterbringen. Im übrigen wird hierzu auf die späteren Ausführungen
verwiesen.
[0015] Das vorstehend bereits erwähnte Federschaltwerk 4 hat an einer Antriebsscheibe 14
zwei Schaltarme 11, die in im Querschnitt etwa kreisrunde Mitnehmerzapfen 12 auslaufen.
Diese bewegen sich in Ausnehmungen 13 der in Fig. 1 jeweils unten gelegenen Enden
der Schaltleisten 3. In dieser Position der Schaltleisten 3 ist die rechte Schaltleiste
nach oben und die linke Schaltleiste nach unten verschoben ("Aus"-Stellung der Kontakte).
Wird die Schaltwelle 14 des Schaltwerkes 4 im Uhrzeigersinn gedreht, so kommen nach
Durchlaufen eines bestimmten Drehwinkels (berechneter Freilauf) die Mitnehmerzapfen
12 zur Anlage an die Flächen 13' der Ausnehmungen 13, womit bereits die Federn des
Schaltwerkes teilweise gespannt worden sind. Nach Durchlaufen eines weiteren kleinen
Schwenkwinkels von z.B. 10° löst das Federschaltwerk aus und verschiebt sprungartig
synchron die beiden Schaltleisten 3 in den Pfeilrichtungen 14, 15 gegenläufig nach
oben bzw. nach unten in die Schaltstellung "Ein", in der die Schaltkontakte 7 der
Schaltleisten die Kontaktgabe herstellen (siehe Fig. 2). Dann kann ein Stromfluß vom
linken Anschlußkontakt 5 über die Anschlußgegenkontakte 6 und die Sicherung 9 zum
in Fig. 2 rechts dargestellten Anschlußkontakt 5 erfolgen. Während der vorgenannten
Schwenkbewegung um einen kleinen Winkel von 10° werden die Schaltleisten schon etwas
in Richtung der Pfeile 14, 15 zwangsbewegt, um etwa miteinander verschweißte Kontakte
zwangsweise zu trennen. Aufgrund der Synchronität dieser gegenläufigen Bewegung der
Schaltleisten werden Trennung und Kontaktgabe an beiden Schaltleisten zur gleichen
Zeit erfolgen, d.h. eine gemeinsame Vierfach-Unterbrechung oder Vierfach-Zuschaltung
mit dem o.g. Effekt der Lichtbogenreduzierung bzw. Erhöhung des zu schaltenden Stromes.
Bei geringer voreilender Trennung der Schaltkontakte 7 von den Gegenanschlußkontakten
6 wird die Lichtbogenbildung noch um ein weiteres reduziert.
[0016] Aus Fertigungsgründen empfiehlt es sich, die in Fig. 1 der Deutlichkeit halber mit
ihren Stirnkanten dunkel angelegten Schaltleisten 3 kongruent bzw. deckungsgleich
zu gestalten, so daß ein und dieselbe Schaltleiste umschlagsgleich für die linke und
für die rechte Schaltleiste eingesetzt werden kann, indem man durch entsprechendes
Drehen dieser Schaltleiste um ihre Längsachse erreicht, daß die beiden Schaltleisten
innerhalb der Schaltanordnung seitenverkehrt nebeneinander liegen.
[0017] Die Seitenansicht der Fig. 1 ist in Fig. 3 dargestellt, wobei die Bezifferung von
Fig. 1, 2 übernommen wurde und die Schnittlinie durch die Längsmittelachse gemäß der
strichpunktierten Linie III-III in Fig. 1 geführt ist. Die Schaltleiste 3 laut Fig.
3 ist entsprechend Fig. 1 rechte Hälfte in der Position, in der sie die Kontakte 6,
5 bzw. 5' nicht miteinander verbinden, d.h. Schaltstellung "Aus". Eine Verschiebung
dieser in Fig. 3 ersichtlichen Schaltleiste mittels des Schaltwerkes 4 nach rechts
(dies entspräche der Verschiebung der in Fig. 1 rechts dargestellten Schaltleiste
nach unten) bringt dann ihre beiden Schaltkontakte 7 zur Anlage an die Anschlußkontakte
5, 5' sowie 6.
[0018] Die Sicherungen 9 werden in eine gabelartige Steckhalterung 15 der Gegenanschlußkontakte
6 von oben her eingeschoben bzw. herausgezogen.
[0019] Fig. 4 zeigt die Seitenansicht zu Fig. 3, jedoch mit der Abwandlung, daß Fig. 4 die
Variante der Erfindung zeigt, das Federschaltwerk 4 in der Mitte vorzusehen. Die jeweilige
Vierkant-Schaltwelle 14 ist mit ihrem einen Ende im Gehäuseunterteil 1 und mit ihrem
anderen Ende im Gehäuseoberteil 2 drehbar gelagert. Der o.g. Abstand zwischen den
beiden Schaltleisten ermöglicht es, ein solches Federschaltwerk in diesem Abstandsbereich
zwischen den beiden Schaltleisten unterzubringen. Die vorgenannten Freiräume 16 und
auch unterhalb der Schaltleisten im Gehäuseunterteil vorgesehene Freiräume 17 können
auch in anderer Konfiguration oder Funktion als in den Zeichnungen dargestellt ausgebildet
sein. So kann man über den Freiraum 16 Schaltkontakte direkt nach unten zu Stromschienen
führen (siehe das nachstehend erläuterte Ausführungsbeispiel der Fig. 5 - 8). Im Freiraum
können auch Magnete untergebracht werden. In den Freiräumen 17 kann man Platz für
die Sammlung und spätere Ableitung ionisierter Gase haben und dergleichen mehr.
[0020] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 5 - 8 zeigt, wie ein Lastschalter nach der Erfindung
unmittelbar auf Stromschienen L1, L2 und L3 gesetzt und damit mechanisch und elektrisch
verbunden werden kann. Jede dieser drei Stromschienen ist über eine Adaptierung in
Form einer pratzenähnlichen Schraubbefestigung 19, 19' für die Stromschiene L1, L2
und L3 und zugehörige Kontakte 24, 25 und 26 mit der jeweiligen Schaltleiste 3 (es
sind auch hier zwei Schaltleisten vorgesehen) elektrisch verbunden. Auch hier finden
Vier-Kontaktschaltungen statt, wobei ebenfalls nach oben Gegenanschlußkontakte 6 gemäß
dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel aus dem Schalter herausgeführt sind. Statt
der erläuterten Befestigung mittels Verschraubung mit den Stromschienen könnten auch
mittels herkömmlicher, separater Adapterplatten Kontaktierungen mit den Stromschienen
L1, L2 und L3 vorgesehen sein.
[0021] Die Klemmpratzen 19' sind mit ihren Kontaktbefestigungsschrauben 19 so positioniert,
daß sie insgesamt von außerhalb des Schaltgerätes zugängig sind, wie dies mit den
Pfeilen 20 angedeutet ist. Insbesondere gilt dies auch für den Anschluß an die mittlere
Schiene L2, die von den Seiten her nur schlecht erreichbar wäre. Aus den Fig. 6 -
8 ist ferner zu erkennen, daß die Anschlüsse bzw. Adapter 19' sich an der Bodenfläche
1' des Gehäuseunterteiles 1 befinden.
[0022] Die Draufsicht der Fig. 5 zeigt, daß die Schienen L1, L2 und L3 die Stromzuführungen
bilden, während die Stromableitungen durch Anschlußkontakte 5 gebildet sind, die in
Fig. 5 unten dargestellt sind. Der Neutral-Leiter dagegen hat sowohl einen Anschlußkontakt
5 (N) für den Eingang, als auch für den Ausgang.
[0023] Die Fig. 9 - 9d zeigen schematisiert, wie die Erfindung mit ein und demselben Gehäuse
und gegebenenfalls noch Austausch von einzelnen Teilen wie Anschlußkontakten und Wegnahme
einer Schaltleiste, verschiedene Schaltgeräteausführungen dem Anwender zur Verfügung
stellen kann. Dies ist die Bildung unterschiedlicher, aber jeweils mit einem Gehäuse
und zwei Schaltleisten versehener Schalter, wobei die Schaltleisten mit den verschiedenen
Anschluß- und Gegenanschlußkontakten 5, 6 zusammenwirken. Diese Kontakte können ausgewechselt
und gegen andere Kontakte ausgetauscht werden, was nach Lösen und Abheben des Gehäuseoberteiles
2 vom Gehäuseunterteil 1 leicht möglich ist. Hierbei können in der Regel die Schaltleisten
3 im Gehäuseunterteil verbleiben.
[0024] So zeigt Fig. 9 eine Vier-Kontaktausführung mit Anschlußkontakten 5, 6 und den beiden
Schaltleisten 3, wobei jede Schaltleiste durch zwei parallele Striche dargestellt
ist. Dies entspricht der Ausführung nach den Fig. 1 - 4, d.h. einem Lasttrennschalter
mit Sicherung.
[0025] Fig. 9a zeigt einen Lasttrennschalter, der im wesentlichen der Ausführung nach Fig.
9 entspricht, nur daß hier die Sicherung 9 fehlt und statt dessen eine Kontaktbrücke
21 zwischen den beiden Gegenanschlußkontakten 6 vorgesehen ist, z.B. bei Ein-Ausschaltern.
[0026] Eine weitere Ausführung zeigt Fig. 9b in der die zum Verbraucher führenden Anschlußkontakte
5 (hiervon ist nur einer dargestellt) über die Schaltleisten 3 wahlweise an ein Netz
22 oder eine Notstromversorgung 23 angeschlossen werden können, z.B. bei Umschaltern.
Während in den Ausführungsbeispielen nach Fig. 9 und 9a die Schaltleisten 3 synchron
und gegenläufig zueinander betätigt werden (siehe hierzu die Ausführungen zu den Fig.
1 - 4), ist bei der Ausführung nach Fig. 9b der zeitliche Ablauf der Bewegung der
Schaltleisten anders. Angenommen, es tritt ein Ausfall der Netzversorgung ein, dann
wird zunächst die in Fig. 9b rechte Schaltleiste 3 aus der Stellung "Ein" in die Stellung
"Aus" und erst danach die linke Schaltleiste 3, welche das Notstromaggregat zuschaltet,
aus der Stellung "Aus" in die Stellung "Ein" geschaltet. Dies verläuft also nicht
synchron mit der Verschiebung der rechten Schaltleiste, sondern zeitlich danach.
[0027] Fig. 9c zeigt einen Ein-Ausschalter, der mit nur einer Schaltleiste versehen ist,
die gemäß den eingezeichneten Pfeilen auf und ab bewegt wird. Dieses Ausführungsbeispiel
dient zur Demonstration, daß ein nach der Erfindung für die Aufnahme von zwei Schaltleisten
ausgebildetes Gehäuse auch in dieser Weise eingesetzt werden kann, was die Universalität
der Anwendung erhöht.
[0028] Schließlich zeigt Fig. 9d das Schaltprinzip des Ausführungsbeispieles der Fig. 5
- 8, wobei zum besseren Verständnis die Bezifferung der Fig. 5 - 8 in Fig. 9d übernommen
ist.
[0029] Alle erläuterten und dargestellten Merkmale, sowie ihre Kombinationen untereinander,
sind erfindungswesentlich.
1. Schaltanordnung mit Gehäuse (1, 2) zur Aufnahme und zum Schalten von Lastschaltern,
sowie mit einer Schaltleistenbetätigung, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schaltleisten (3) nebeneinander und parallel zueinander in einem gemeinsamen
Gehäuse (1, 2) angeordnet sind, und daß beide Schaltleisten zu betätigen, d.h. zu
verschieben sind.
2. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Lastschalter vier
Anschlußkontakte (5, 5', 6) vorgesehen sind, daß jede Schaltleiste Schaltkontakte
oder Schaltkontaktpaare (7) aufweist, mit denen sie zwei der vorgenannten Anschlußkontakte
(5, 5', 6) schaltet und daß eine gemeinsame Schaltbetätigung (4) vorgesehen ist, die
beide Schaltleisten verschiebt.
3. Schaltanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung der
Schaltleisten (3) mittels der Schaltbetätigung (4) synchron und gegenläufig erfolgt.
4. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstände der zu kontaktierenden Bereiche der Anschlußkontakte (5, 5', 6) des Schalters
gleich den Abständen zwischen den Schaltkontakten (7) der beiden Schaltleisten voneinander
sind, wobei die Längsrichtung einer etwaigen Sicherung (9, 9') quer zur Längsrichtung
der Schaltleisten verläuft.
5. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltleisten (3) lösbar im Gehäuse (1, 2) untergebracht und unabhängig voneinander
aus dem Gehäuse herausnehmbar sind.
6. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltleisten (3) im Abstand voneinander angeordnet sind.
7. Schaltanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mittig ein Federschaltwerk
(4) mit einer Vierkant-Schaltwellenbetätigung (14) in dem Abstand zwischen den beiden
Schaltleisten (3) vorgesehen ist.
8. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1, 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß für
jede Schaltleiste (3) eine gesonderte Schaltbetätigung vorgesehen ist.
9. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Schaltbetätigung
in Form eines Federschaltwerkes (4) mit zwei Schaltarmen (11), die in Mitnehmerzapfen
(12) auslaufen, welche in Ausnehmungen (13) der jeweiligen Schaltleiste (3) eingreifen.
10. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltbetätigung einen in seiner Funktion dem Wirksamwerden der Federschaltung zeitlich
vorgeordneten, die Schaltleisten zwangsweise um ein relativ kurzes Stück verschiebenden
Schaltweg aufweist.
11. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 bis 10, gekennzeichnet durch eine
Schaltbetätigung (4) und zugehörige Anordnung von Schaltleisten (3) derart, daß zunächst
eine der Schaltleisten in die erforderliche Lage und erst nach Beendigung dieser Verschiebung
die andere der beiden Schaltleisten in ihre neue Schaltlage bewegt wird.
12. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Schaltleisten (3) deckungsgleich sind, jedoch innerhalb der Schaltanordnung
seitenverkehrt nebeneinander liegen.
13. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse in ein Gehäuseoberteil (2) und ein Gehäuseunterteil (1) getrennt ist, wobei
die Schaltleisten (3) und zugehörige Anschlußkontakte (5, 5') sich im Gehäuseunterteil
(1) und die Gegenanschlußkontakte (6) und gegebenenfalls Sicherungen im Gehäuseoberteil
(2) befinden.
14. Schaltanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußkontakte
(5) an der Stoßstelle zwischen Gehäuseoberteil (2) und Gehäuseunterteil (1) seitlich
aus dem Gehäuse herausgeführt und zwischen den beiden Gehäuseteilen gehalten sind.
15. Schaltanordnung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenanschlußkontakte
(6) aus dem Gehäuseoberteil nach oben herausgeführt sind.
16. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlußkontakte (5, 5', 6) lösbar und herausnehmbar in oder zwischen den Gehäuseteilen
(1, 2) angeordnet sind.
17. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (1, 2) mit nach unten herausgeführten Anschlußkontakten (24, 25, 26) versehen
und diese mit Stromzuführungsschienen (L1, L2, L3) mechanisch sowie elektrisch verbunden
ist.
18. Schaltanordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen
den Anschlußkontakten (24, 25, 26) und den Stromzuführungsschienen (L1, L2, L3) durch
Adapterpratzen (19') erfolgt.
19. Schaltanordnung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß Kontaktbefestigungsschrauben
(19) der Stromzuführungsschienen (L1, L2, L3) an den Anschlußkontakten (24, 25, 26)
außerhalb des Gehäuses oder unterhalb eines Durchbruchs des Gehäuses derart positioniert
sind, daß sie von außerhalb des Gehäuses zu ihrer Betätigung zugängig sind.
20. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, gekennzeichnet durch einen oder
mehrere Freiräume (16, 17) im Gehäuseunterteil (1).