(19)
(11) EP 0 613 159 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.1994  Patentblatt  1994/35

(21) Anmeldenummer: 94101444.1

(22) Anmeldetag:  01.02.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01H 9/10, H01H 21/84
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 25.02.1993 DE 4305746

(71) Anmelder: PETERREINS SCHALTTECHNIK GmbH
D-91126 Schwabach (DE)

(72) Erfinder:
  • Peterreins,Jörg Ulrich
    D-90475 Nürnberg (DE)
  • Trautmann, Günter
    D-90592 Schwarzenbruck (DE)

(74) Vertreter: Richter, Bernhard, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Beethovenstrasse 10
90491 Nürnberg
90491 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schaltanordnung zur Aufnahme und zum Schalten von Lastschaltern


    (57) Die Erfindung geht aus von einer Schaltanordnung mit Gehäuse (1, 2) zur Aufnahme und zum Schalten von Lastschaltern, sowie mit einer Schaltleistenbetätigung. Die Erfindung hat den Zweck, eine solche Anordnung baulich und funktionell zu verbessern. Insbesondere soll sie zur Aufnahme und zum Schalten von Lastschaltern unterschiedlicher Bauweise dienen können und die Lagerhaltung reduzieren. Hierzu ist nach der Erfindung zunächst vorgesehen, daß zwei Schaltleisten (3) nebeneinander und parallel zueinander in einem gemeinsamen Gehäuse (1, 2) angeordnet sind, und daß beide Schaltleisten zu betätigen, d.h. zu verschieben sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltannordnung mit Gehäuse zur Aufnahme und zum Schalten von Lastschaltern, sowie mit einer Schaltleistenbetätigung (Oberbegriff des Anspruches 1). Die Lastschalter können von verschiedener Bauart sein, z.B. als Lasttrennschalter oder als Lastumschalter ausgeführt sein. Diese Lastschalter können mit Sicherungen versehen sein. Hierzu sind unterschiedliche Ausführungen bekannt. Von den Betreibern solcher Schalter werden möglichst vielseitige Ausführungen und dabei ferner eine große Anzahl von Einbauvorteilen verlangt. Soweit die bekannten Lastschalter überhaupt diesen Anforderungen gerecht werden können, besteht der Nachteil einer großen Anzahl von Geräteausführungen für die unterschiedlichen Anwendungen. Dies wiederum bedingt einen erheblichen Mehraufwand in der Fertigung und insbesondere auch in der Lagerhaltung. Ein weiterer, wesentlicher Nachteil der vorbekannten Lastschalter besteht darin, daß sie nur eine Schaltleiste aufweisen und hiermit nur zwei Schaltkontakte besitzen. Hierdurch ist man in der Größe der zu schaltenden Ströme begrenzt, da andernfalls eine unzulässig große Lichtbogenbildung auftreten würde.

    [0002] Aus DE-OS 28 33 497 ist ein elektrischer Niederspannungs-Lastschalter bekannt, bei dem ein, Kontaktstücke tragender Schieber senkrecht zu seiner Längsrichtung so verlagerbar ist, daß seine Kontaktbrücken mit am Gehäuse angebrachten Festkontakten entweder in die "Ein"-Schaltlage oder in die "Aus"-Schaltstellung bewegt werden.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht gegenüber dem Stand der Technik darin, eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 baulich und funktionell zu verbessern. Insbesondere soll sie dahingehend ausgebildet werden, daß sie zur Aufnahme und zum Schalten von Lastschaltern unterschiedlicher Bauweise dienen kann und dabei den erheblichen Mehraufwand und die große Lagerhaltung des vorstehend erläuterten Standes der Technik vermeidet.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe wird, ausgehend von dem o.g. Oberbegriff des Anspruches 1, zunächst darin gesehen, daß zwei Schaltleisten nebeneinander und parallel zueinander in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind, und daß beide Schaltleisten zu betätigen, d.h. zu verschieben sind. Die Anordnung zweier Schaltleisten ermöglicht es, unterschiedliche Lastschalter in ein und demselben, gegenüber bisher üblichen Gehäusen größeren Gehäuse unterzubringen und von den beiden Schaltleisten schalten zu lassen. Hierdurch wird der Herstellungsaufwand erheblich reduziert. Das gemeinsame Gehäuse ist entsprechend dem Raumbedarf der beiden Schaltleisten dimensioniert. Es entsteht ein Baukastensystem, bei welchem der Anwender stets Gehäuse gleicher Abmessungen hat, so daß er in seinen Anlagen für die Aufnahme der Schalter immer mit den gleichen Abmessungen projektieren kann. Man kann beispielsweise Lasttrennschalter mit Sicherungen (sogenannte Sicherungslastschalter) und Lastumschalter in ein und demselben Gehäuse unterbringen und mit den genannten Schaltleisten betätigen. Somit kann bei gleicher Schaltleistung die Anordnung aus gemeinsamen Gehäuse und zwei Schaltleisten nach der Erfindung wesentlich kompakter gebaut werden als die Gehäuse vorbekannter Schalter mit nur einer Schaltleiste. Gegebenenfalls sind noch einige Einzelteile auszutauschen und Schaltkontakte zu positionieren.

    [0005] Die Erfindung ermöglicht das Erreichen eines weiteren Zieles, nämlich mit einem Lastschalter von etwa gleichen Abmessungen wie bei vorbekannten, mit nur einer Trennleiste versehenen Schaltern die Stärke des zu schaltenden Stromes verdoppeln zu können. Hierzu dienen die Merkmale des Anspruches 2. Statt bisher zwei Schaltkontakte hat man vier Schaltkontakte, wobei durch die synchrone Betätigung der beiden Schaltleisten für eine Gleichzeitigkeit der Stromunterbrechungen gesorgt ist. Man hat auch die doppelte Anzahl von Schaltmöglichkeiten. Hierdurch können gegenüber entsprechend großen, vorbekannten Schaltern mit nur zwei Schaltkontakten und bei Einhaltung der gleichen Größe der Lichtbogenentwicklung Ströme mit etwa doppelter Stärke geschaltet werden. Bevorzugt empfiehlt sich hierzu eine synchrone und dabei gegenläufige Verschiebung der beiden Schaltleisten gemäß Anspruch 3.

    [0006] Die Merkmale des Anspruches 5 erlauben nicht nur eine leichte Auswechselbarkeit im Falle von Reparaturen, sondern auch die Möglichkeit, eine Schaltleiste herauszunehmen und, sofern dies erforderlich ist, nur mit einer Schaltleiste arbeiten zu können.

    [0007] Eine vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist Gegenstand des Anspruches 6. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, beim Anbringen einer solchen Anordnung auf ein Sammelschienensystem (siehe hierzu Fig. 5 der Zeichnung) auch für die Befestigung an der mittleren Sammelschiene eine unmittelbar von oben her einen freien Zugang, z.B. zu einer Befestigungsschraube für eine pratzenähnliche Schraubbefestigung zur Verfügung zu haben. Der gemäß Anspruch 6 vorgesehene Abstand zwischen den beiden Schaltleisten ermöglicht ferner, in diesen Abstand etwa mittig ein Federschaltwerk unterzubringen (siehe hierzu Anspruch 7). Auch kann man in den Bereich zwischen den beiden Schaltleisten N-Kontakte vorsehen.

    [0008] Es wird also ein 2 x 4-poliger Schalter bei kleinem Platzbedarf und der Möglichkeit von Freiräumen zu den beiden Schaltleisten geschaffen.

    [0009] Falls aus irgendwelchen Gründen eine Unabhängigkeit in der Betätigung der beiden Schaltleisten erwünscht sein sollte, ist dies mit den Merkmalen des Anspruches 8 möglich.

    [0010] Hinsichtlich weiterer Merkmale der Erfindung wird ausdrücklich auf die weiteren Unteransprüche, sowie ferner auf den Inhalt der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnungen von erfindungsgemäßen Ausführungsmöglichkeiten verwiesen. Hieraus sind auch weitere Erläuterungen der Funktionen und Vorteile der Erfindung ersichtlich. In der Zeichnung zeigt:
    Fig. 1:
    eine Draufsicht auf das Gehäuseunterteil mit den beiden Schaltleisten, Schaltkontakten und Teilen des Schaltwerkes in der Schaltstellung "Aus",
    Fig. 2:
    einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1, aber in Schaltstellung "Ein",
    Fig. 3:
    eine Seitenansicht zu einer Ausführung analog Fig. 1, 2 mit seitlichem Antrieb,
    Fig. 4:
    eine Variante einer solchen Seitenansicht, mit mittigen Antrieb,
    Fig. 5:
    eine Draufsicht einer weiteren Ausführung der Erfindung,
    Fig. 6:
    einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI in Fig. 5 (Verbindung Phase L1),
    Fig. 7:
    einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII in Fig. 5 (Verbindung Phase L2),
    Fig. 8:
    einen Schnitt gemäß der Linie VIII-VIII in Fig. 5 (Verbindung Phase L3) und
    Fig. 9 bis 9d:
    prinzipielle Darstellungen, wie ein und dasselbe Gehäuse, das mit zwei Schaltleisten versehen ist, unterschiedliche Formen von Lastschaltern aufnehmen und schalten kann.


    [0011] Das Gehäuse, welches in der Draufsicht rahmenartig ist (siehe Fig. 1), besteht aus dem Gehäuseunterteil 1 und einem Gehäuseoberteil 2. Im Gehäuseunterteil 1 sind zwei Schaltleisten 3 in ihren Längsrichtungen 3'-3' längsverschiebbar nebeneinander und parallel zueinander gelagert. Diese Verschiebung erfolgt synchron und gegenläufig durch ein hier gemeinsames Federschaltwerk 4, das in seinem Aufbau und Funktion nachstehend noch näher erläutert wird. Im Gehäuseunterteil 1 befinden sich die Anschlußkontakte 5. Im Gehäuseoberteil 2 sind die Gegenanschlußkontakte 6 gelagert, welche beispielsweise zum Netz oder zum Verbraucher führen. Je nach ihrer Schiebestellung verbinden die Schaltleisten 3 mit ihren Schaltkontakten 7 die Anschlußkontakte 5 mit den Gegenanschlußkontakten 6 oder sie trennen eine solche Verbindung. Dies ist bei Verwendung nur einer Schaltleiste aus dem Stand der Technik bekannt und wird daher hier nicht noch näher erläutert und zeichnerisch dargestellt. Gegenüber dem vorgenannten Stand der Technik besteht aber der bereits erwähnte Unterschied, daß hier Schaltleisten mit je zwei Schaltkontakten 7 pro Phase vorgesehen sind, so daß man insgesamt vier Schaltkontakte erhält. Die Schaltkontakte 7 werden mittels Andruckfeder 8 gegen die Anschlußkontakte 5, 6 gedrückt. Gemäß Fig. 1 führen die Gegenanschlußkontakte 6 zu einer Sicherung 9, d.h. es handelt sich in diesem Ausführungsbeispiel um die Schaltung eines Sicherungslastschalters. Befinden sich die Schaltkontakte 7 beider Schaltleisten 3 gemäß Fig. 1 in der Trennstellung, in der sie die Kontaktstellen 5' der Anschlußkontakte 5 nicht kontaktieren und auch ebenfalls keine Kontaktierung zu den entsprechenden Kontaktstellen der Gegenanschlußkontakte 6 haben, so kann dann die Sicherung 9 aus den Gegenanschlußkontakten 6 herausgenommen werden, ohne daß die Gefahr der Spannungsberührung und/oder Entstehens eines entsprechend hohen, die Person verletzenden Lichtbogens besteht. Oberhalb der Fig. 2 ist gemäß Ziffer 9' eine Variante einer solchen Sicherung gezeigt.

    [0012] Die Schaltleiste 3 besteht aus einem isolierenden Werkstoff, die Träger 10 der Schaltkontakte 7 dagegen aus einem leitenden Werkstoff, z.B. einem Metall wie Kupfer.

    [0013] Wie aus den Schema-Darstellungen der Fig. 9 - 9d näher hervorgeht, kann dasselbe Gehäuse 1, 2 für die Aufnahme unterschiedlicher Lastschalter dienen. Somit kann seine Breite B und seine Länge l ein Standardmaß für die Planung elektrischer Anlagen sein, in denen solche Schalter eingesetzt werden sollen. In der Querrichtung, d.h. in Richtung der Breite B betrachtet, haben die beiden Schaltleisten 3 voneinander einen Abstand, welcher die Erfassung der Anschlußkontakte 5, 6 mittels der Schaltkontakte 7 ermöglicht.

    [0014] Durch diesen Abstand werden Freiräume 16 zwischen den beiden Schaltleisten geschaffen, die in mehrfacher Hinsicht von Vorteil sind. So kann man in den Bereich zwischen diesen Schaltleisten N-Kontakte unterbringen. Im übrigen wird hierzu auf die späteren Ausführungen verwiesen.

    [0015] Das vorstehend bereits erwähnte Federschaltwerk 4 hat an einer Antriebsscheibe 14 zwei Schaltarme 11, die in im Querschnitt etwa kreisrunde Mitnehmerzapfen 12 auslaufen. Diese bewegen sich in Ausnehmungen 13 der in Fig. 1 jeweils unten gelegenen Enden der Schaltleisten 3. In dieser Position der Schaltleisten 3 ist die rechte Schaltleiste nach oben und die linke Schaltleiste nach unten verschoben ("Aus"-Stellung der Kontakte). Wird die Schaltwelle 14 des Schaltwerkes 4 im Uhrzeigersinn gedreht, so kommen nach Durchlaufen eines bestimmten Drehwinkels (berechneter Freilauf) die Mitnehmerzapfen 12 zur Anlage an die Flächen 13' der Ausnehmungen 13, womit bereits die Federn des Schaltwerkes teilweise gespannt worden sind. Nach Durchlaufen eines weiteren kleinen Schwenkwinkels von z.B. 10° löst das Federschaltwerk aus und verschiebt sprungartig synchron die beiden Schaltleisten 3 in den Pfeilrichtungen 14, 15 gegenläufig nach oben bzw. nach unten in die Schaltstellung "Ein", in der die Schaltkontakte 7 der Schaltleisten die Kontaktgabe herstellen (siehe Fig. 2). Dann kann ein Stromfluß vom linken Anschlußkontakt 5 über die Anschlußgegenkontakte 6 und die Sicherung 9 zum in Fig. 2 rechts dargestellten Anschlußkontakt 5 erfolgen. Während der vorgenannten Schwenkbewegung um einen kleinen Winkel von 10° werden die Schaltleisten schon etwas in Richtung der Pfeile 14, 15 zwangsbewegt, um etwa miteinander verschweißte Kontakte zwangsweise zu trennen. Aufgrund der Synchronität dieser gegenläufigen Bewegung der Schaltleisten werden Trennung und Kontaktgabe an beiden Schaltleisten zur gleichen Zeit erfolgen, d.h. eine gemeinsame Vierfach-Unterbrechung oder Vierfach-Zuschaltung mit dem o.g. Effekt der Lichtbogenreduzierung bzw. Erhöhung des zu schaltenden Stromes. Bei geringer voreilender Trennung der Schaltkontakte 7 von den Gegenanschlußkontakten 6 wird die Lichtbogenbildung noch um ein weiteres reduziert.

    [0016] Aus Fertigungsgründen empfiehlt es sich, die in Fig. 1 der Deutlichkeit halber mit ihren Stirnkanten dunkel angelegten Schaltleisten 3 kongruent bzw. deckungsgleich zu gestalten, so daß ein und dieselbe Schaltleiste umschlagsgleich für die linke und für die rechte Schaltleiste eingesetzt werden kann, indem man durch entsprechendes Drehen dieser Schaltleiste um ihre Längsachse erreicht, daß die beiden Schaltleisten innerhalb der Schaltanordnung seitenverkehrt nebeneinander liegen.

    [0017] Die Seitenansicht der Fig. 1 ist in Fig. 3 dargestellt, wobei die Bezifferung von Fig. 1, 2 übernommen wurde und die Schnittlinie durch die Längsmittelachse gemäß der strichpunktierten Linie III-III in Fig. 1 geführt ist. Die Schaltleiste 3 laut Fig. 3 ist entsprechend Fig. 1 rechte Hälfte in der Position, in der sie die Kontakte 6, 5 bzw. 5' nicht miteinander verbinden, d.h. Schaltstellung "Aus". Eine Verschiebung dieser in Fig. 3 ersichtlichen Schaltleiste mittels des Schaltwerkes 4 nach rechts (dies entspräche der Verschiebung der in Fig. 1 rechts dargestellten Schaltleiste nach unten) bringt dann ihre beiden Schaltkontakte 7 zur Anlage an die Anschlußkontakte 5, 5' sowie 6.

    [0018] Die Sicherungen 9 werden in eine gabelartige Steckhalterung 15 der Gegenanschlußkontakte 6 von oben her eingeschoben bzw. herausgezogen.

    [0019] Fig. 4 zeigt die Seitenansicht zu Fig. 3, jedoch mit der Abwandlung, daß Fig. 4 die Variante der Erfindung zeigt, das Federschaltwerk 4 in der Mitte vorzusehen. Die jeweilige Vierkant-Schaltwelle 14 ist mit ihrem einen Ende im Gehäuseunterteil 1 und mit ihrem anderen Ende im Gehäuseoberteil 2 drehbar gelagert. Der o.g. Abstand zwischen den beiden Schaltleisten ermöglicht es, ein solches Federschaltwerk in diesem Abstandsbereich zwischen den beiden Schaltleisten unterzubringen. Die vorgenannten Freiräume 16 und auch unterhalb der Schaltleisten im Gehäuseunterteil vorgesehene Freiräume 17 können auch in anderer Konfiguration oder Funktion als in den Zeichnungen dargestellt ausgebildet sein. So kann man über den Freiraum 16 Schaltkontakte direkt nach unten zu Stromschienen führen (siehe das nachstehend erläuterte Ausführungsbeispiel der Fig. 5 - 8). Im Freiraum können auch Magnete untergebracht werden. In den Freiräumen 17 kann man Platz für die Sammlung und spätere Ableitung ionisierter Gase haben und dergleichen mehr.

    [0020] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 5 - 8 zeigt, wie ein Lastschalter nach der Erfindung unmittelbar auf Stromschienen L1, L2 und L3 gesetzt und damit mechanisch und elektrisch verbunden werden kann. Jede dieser drei Stromschienen ist über eine Adaptierung in Form einer pratzenähnlichen Schraubbefestigung 19, 19' für die Stromschiene L1, L2 und L3 und zugehörige Kontakte 24, 25 und 26 mit der jeweiligen Schaltleiste 3 (es sind auch hier zwei Schaltleisten vorgesehen) elektrisch verbunden. Auch hier finden Vier-Kontaktschaltungen statt, wobei ebenfalls nach oben Gegenanschlußkontakte 6 gemäß dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel aus dem Schalter herausgeführt sind. Statt der erläuterten Befestigung mittels Verschraubung mit den Stromschienen könnten auch mittels herkömmlicher, separater Adapterplatten Kontaktierungen mit den Stromschienen L1, L2 und L3 vorgesehen sein.

    [0021] Die Klemmpratzen 19' sind mit ihren Kontaktbefestigungsschrauben 19 so positioniert, daß sie insgesamt von außerhalb des Schaltgerätes zugängig sind, wie dies mit den Pfeilen 20 angedeutet ist. Insbesondere gilt dies auch für den Anschluß an die mittlere Schiene L2, die von den Seiten her nur schlecht erreichbar wäre. Aus den Fig. 6 - 8 ist ferner zu erkennen, daß die Anschlüsse bzw. Adapter 19' sich an der Bodenfläche 1' des Gehäuseunterteiles 1 befinden.

    [0022] Die Draufsicht der Fig. 5 zeigt, daß die Schienen L1, L2 und L3 die Stromzuführungen bilden, während die Stromableitungen durch Anschlußkontakte 5 gebildet sind, die in Fig. 5 unten dargestellt sind. Der Neutral-Leiter dagegen hat sowohl einen Anschlußkontakt 5 (N) für den Eingang, als auch für den Ausgang.

    [0023] Die Fig. 9 - 9d zeigen schematisiert, wie die Erfindung mit ein und demselben Gehäuse und gegebenenfalls noch Austausch von einzelnen Teilen wie Anschlußkontakten und Wegnahme einer Schaltleiste, verschiedene Schaltgeräteausführungen dem Anwender zur Verfügung stellen kann. Dies ist die Bildung unterschiedlicher, aber jeweils mit einem Gehäuse und zwei Schaltleisten versehener Schalter, wobei die Schaltleisten mit den verschiedenen Anschluß- und Gegenanschlußkontakten 5, 6 zusammenwirken. Diese Kontakte können ausgewechselt und gegen andere Kontakte ausgetauscht werden, was nach Lösen und Abheben des Gehäuseoberteiles 2 vom Gehäuseunterteil 1 leicht möglich ist. Hierbei können in der Regel die Schaltleisten 3 im Gehäuseunterteil verbleiben.

    [0024] So zeigt Fig. 9 eine Vier-Kontaktausführung mit Anschlußkontakten 5, 6 und den beiden Schaltleisten 3, wobei jede Schaltleiste durch zwei parallele Striche dargestellt ist. Dies entspricht der Ausführung nach den Fig. 1 - 4, d.h. einem Lasttrennschalter mit Sicherung.

    [0025] Fig. 9a zeigt einen Lasttrennschalter, der im wesentlichen der Ausführung nach Fig. 9 entspricht, nur daß hier die Sicherung 9 fehlt und statt dessen eine Kontaktbrücke 21 zwischen den beiden Gegenanschlußkontakten 6 vorgesehen ist, z.B. bei Ein-Ausschaltern.

    [0026] Eine weitere Ausführung zeigt Fig. 9b in der die zum Verbraucher führenden Anschlußkontakte 5 (hiervon ist nur einer dargestellt) über die Schaltleisten 3 wahlweise an ein Netz 22 oder eine Notstromversorgung 23 angeschlossen werden können, z.B. bei Umschaltern. Während in den Ausführungsbeispielen nach Fig. 9 und 9a die Schaltleisten 3 synchron und gegenläufig zueinander betätigt werden (siehe hierzu die Ausführungen zu den Fig. 1 - 4), ist bei der Ausführung nach Fig. 9b der zeitliche Ablauf der Bewegung der Schaltleisten anders. Angenommen, es tritt ein Ausfall der Netzversorgung ein, dann wird zunächst die in Fig. 9b rechte Schaltleiste 3 aus der Stellung "Ein" in die Stellung "Aus" und erst danach die linke Schaltleiste 3, welche das Notstromaggregat zuschaltet, aus der Stellung "Aus" in die Stellung "Ein" geschaltet. Dies verläuft also nicht synchron mit der Verschiebung der rechten Schaltleiste, sondern zeitlich danach.

    [0027] Fig. 9c zeigt einen Ein-Ausschalter, der mit nur einer Schaltleiste versehen ist, die gemäß den eingezeichneten Pfeilen auf und ab bewegt wird. Dieses Ausführungsbeispiel dient zur Demonstration, daß ein nach der Erfindung für die Aufnahme von zwei Schaltleisten ausgebildetes Gehäuse auch in dieser Weise eingesetzt werden kann, was die Universalität der Anwendung erhöht.

    [0028] Schließlich zeigt Fig. 9d das Schaltprinzip des Ausführungsbeispieles der Fig. 5 - 8, wobei zum besseren Verständnis die Bezifferung der Fig. 5 - 8 in Fig. 9d übernommen ist.

    [0029] Alle erläuterten und dargestellten Merkmale, sowie ihre Kombinationen untereinander, sind erfindungswesentlich.


    Ansprüche

    1. Schaltanordnung mit Gehäuse (1, 2) zur Aufnahme und zum Schalten von Lastschaltern, sowie mit einer Schaltleistenbetätigung, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Schaltleisten (3) nebeneinander und parallel zueinander in einem gemeinsamen Gehäuse (1, 2) angeordnet sind, und daß beide Schaltleisten zu betätigen, d.h. zu verschieben sind.
     
    2. Schaltanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Lastschalter vier Anschlußkontakte (5, 5', 6) vorgesehen sind, daß jede Schaltleiste Schaltkontakte oder Schaltkontaktpaare (7) aufweist, mit denen sie zwei der vorgenannten Anschlußkontakte (5, 5', 6) schaltet und daß eine gemeinsame Schaltbetätigung (4) vorgesehen ist, die beide Schaltleisten verschiebt.
     
    3. Schaltanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung der Schaltleisten (3) mittels der Schaltbetätigung (4) synchron und gegenläufig erfolgt.
     
    4. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände der zu kontaktierenden Bereiche der Anschlußkontakte (5, 5', 6) des Schalters gleich den Abständen zwischen den Schaltkontakten (7) der beiden Schaltleisten voneinander sind, wobei die Längsrichtung einer etwaigen Sicherung (9, 9') quer zur Längsrichtung der Schaltleisten verläuft.
     
    5. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltleisten (3) lösbar im Gehäuse (1, 2) untergebracht und unabhängig voneinander aus dem Gehäuse herausnehmbar sind.
     
    6. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltleisten (3) im Abstand voneinander angeordnet sind.
     
    7. Schaltanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mittig ein Federschaltwerk (4) mit einer Vierkant-Schaltwellenbetätigung (14) in dem Abstand zwischen den beiden Schaltleisten (3) vorgesehen ist.
     
    8. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1, 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Schaltleiste (3) eine gesonderte Schaltbetätigung vorgesehen ist.
     
    9. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Schaltbetätigung in Form eines Federschaltwerkes (4) mit zwei Schaltarmen (11), die in Mitnehmerzapfen (12) auslaufen, welche in Ausnehmungen (13) der jeweiligen Schaltleiste (3) eingreifen.
     
    10. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltbetätigung einen in seiner Funktion dem Wirksamwerden der Federschaltung zeitlich vorgeordneten, die Schaltleisten zwangsweise um ein relativ kurzes Stück verschiebenden Schaltweg aufweist.
     
    11. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 bis 10, gekennzeichnet durch eine Schaltbetätigung (4) und zugehörige Anordnung von Schaltleisten (3) derart, daß zunächst eine der Schaltleisten in die erforderliche Lage und erst nach Beendigung dieser Verschiebung die andere der beiden Schaltleisten in ihre neue Schaltlage bewegt wird.
     
    12. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schaltleisten (3) deckungsgleich sind, jedoch innerhalb der Schaltanordnung seitenverkehrt nebeneinander liegen.
     
    13. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse in ein Gehäuseoberteil (2) und ein Gehäuseunterteil (1) getrennt ist, wobei die Schaltleisten (3) und zugehörige Anschlußkontakte (5, 5') sich im Gehäuseunterteil (1) und die Gegenanschlußkontakte (6) und gegebenenfalls Sicherungen im Gehäuseoberteil (2) befinden.
     
    14. Schaltanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußkontakte (5) an der Stoßstelle zwischen Gehäuseoberteil (2) und Gehäuseunterteil (1) seitlich aus dem Gehäuse herausgeführt und zwischen den beiden Gehäuseteilen gehalten sind.
     
    15. Schaltanordnung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenanschlußkontakte (6) aus dem Gehäuseoberteil nach oben herausgeführt sind.
     
    16. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußkontakte (5, 5', 6) lösbar und herausnehmbar in oder zwischen den Gehäuseteilen (1, 2) angeordnet sind.
     
    17. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1, 2) mit nach unten herausgeführten Anschlußkontakten (24, 25, 26) versehen und diese mit Stromzuführungsschienen (L1, L2, L3) mechanisch sowie elektrisch verbunden ist.
     
    18. Schaltanordnung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen den Anschlußkontakten (24, 25, 26) und den Stromzuführungsschienen (L1, L2, L3) durch Adapterpratzen (19') erfolgt.
     
    19. Schaltanordnung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß Kontaktbefestigungsschrauben (19) der Stromzuführungsschienen (L1, L2, L3) an den Anschlußkontakten (24, 25, 26) außerhalb des Gehäuses oder unterhalb eines Durchbruchs des Gehäuses derart positioniert sind, daß sie von außerhalb des Gehäuses zu ihrer Betätigung zugängig sind.
     
    20. Schaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, gekennzeichnet durch einen oder mehrere Freiräume (16, 17) im Gehäuseunterteil (1).
     




    Zeichnung