[0001] Die Erfindung betrifft einen Rohrheizkörper, dessen Ende innerhalb eines Mantelrohres
einen Hohlraum besitzt, welcher ein Sicherungselement aufnimmt, wobei eine Schalteinrichtung
vorgesehen ist, die bei Erreichen einer bestimmten Temperatur durch das Sicherungselement
ausgelöst wird.
[0002] Aus der US-Patentschrift 3,746,838 geht ein Rohrheizkörper der eingangs genannten
Art hervor, bei dem das Mantelrohr beispielsweise aus Kupfer gefertigt ist. In das
eine Ende des Rohrheizkörpers ist ein Betätigungselement eingesetzt, welches fest
mit dem Mantelrohr des Rohrheizkörpers verbunden ist. Das Betätigungselement ist aus
einem Material hergestellt, dessen Längenausdehnungskoeffizient kleiner ist als der
Längenausdehnungskoeffizient des Mantelrohres.
[0003] Dieser bekannte Rohrheizkörper wird dadurch abgeschaltet, daß sich das Mantelrohr
bei Erwärmung ausdehnt. Hierbei wird durch die feste Verbindung zwischen dem Betätigungselement
und dem Mantelrohr das Betätigungselement mitgezogen. Da das Betätigungselement einen
Längenausdehnungskoeffizienten aufweist, der kleiner ist als der Längenausdehnungskoeffizient
des Mantelrohres, kann das Betätigungselement die Ausdehnungsbewegung des Mantelrohres
nicht mehr ausgleichen und wird deshalb von der Schalteinrichtung weggezogen.
[0004] Hierbei erweist es sich als nachteilig, daß die Auslösung der Schalteinrichtung nur
dann funktioniert, wenn sichergestellt ist, daß die Längenausdehnung des Mantelrohres
größer ist als die Längenausdehnung des Betätigungselementes. Lagern sich während
des Betriebes des Rohrheizkörpers auf dem Mantelrohr Ansätze, wie beispielsweise Kalk,
ab, so kann die Längenausdehnungsfähigkeit des Mantelrohres hierdurch beeinträchtigt
sein, so daß eine Abschaltung trotz Überhitzung nicht eintritt.
[0005] Darüber hinaus ist es durch die feste Verbindung des Betätigungselementes mit dem
Mantelrohr notwendig, die Heizwendel in einer Schleife in dem Mantelrohr zu verlegen,
da nur an dem anderen, nicht mit dem Betätigungselement versehenen Ende des Rohrheizkörpers
die elektrischen Anschlußelemente zu der Heizwendel geführt werden können. Hierdurch
besteht nicht die Möglichkeit, Rohrheizkörper mit einem verhältnismäßig kleinen Durchmesser
zu bauen, da die beiden Schenkel der schlaufenförmig verlegten Heizwendel einen ausreichenden
Abstand sowohl zueinander als auch zur Innenumfangswand des Mantelrohres aufweisen
müssen.
[0006] Aus der EP 0 086 465 B1 ist weiterhin ein Rohrheizkörper mit einer Heizwendel aus
Widerstandsdraht bekannt geworden, welche in Isoliermaterial eingebettet in einem
Mantelrohr untergebracht ist. In das Mantelrohrende ist ein Rohrstück eingesetzt,
das gegenüber dem Mantelrohr isoliert ist und in dem ein Überhitzungsschutz in Form
eines PTC-Elementes, eines Wärmefühlers, einer Schmelzsicherung oder eines Thermostaten
untergebracht ist. Das Rohrstück ist in unmittelbarer Wärmeleitung mit der Heizwendel
verbunden. Der Überhitzungsschutz ist in das Rohrstück von außen auswechselbar eingeschoben.
[0007] Die Unterbringung eines Sicherungselementes in Form einer Schmelzsicherung, eines
Thermostaten oder eines Wärmefühlers im Rohrheizkörper hat den Vorteil, daß ein direkter
Wärmefluß zur Heizwendel besteht, so daß eine Temperaturerhöhung derselben sehr rasch
das Sicherungselement erreicht.
[0008] Da das Sicherungselement außerhalb des beheizten Teiles des Rohrheizkörpers liegt,
verkalkt der zugeordnete Bereich des Mantelrohres bei einer Wassererhitzung nicht
mehr, so daß unabhängig vom sonstigen Verkalkungsgrad des Rohrheizkörpers ein definierter
Wärmeabfluß und dementsprechend ein definiertes Ansprechen des Sicherungselementes
erreicht wird.
[0009] Es ist jedoch schwierig, Sicherungselemente wie z. B. Thermostaten zu konstruieren,
die in dem begrenzten Raum von wenigen Millimetern Durchmesser im Rohrheizkörperende
untergebracht werden können, die jedoch trotzdem einen sicheren Schaltvorgang bei
der Betriebsspannung im allgemeinen von 220 Volt gewährleisten. In der Praxis haben
sich bisher dementsprechend nur Schmelzsicherungen durchgesetzt. Diese haben jedoch
den Nachteil, daß bei einem Durchschmelzen der Schmelzsicherung eine sichere Abschaltung
des Rohrheizkörpers nicht gewährleistet ist, da die geschmolzenen Enden der Schmelzsicherung
möglicherweise noch Kontakt miteinander haben können.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rohrheizkörper der eingangs genannten
Art zu schaffen, der trotz eines beengten Bauraumes im Mantelrohrende vor dem Eintreten
einer Überhitzung sicher abgeschaltet wird.
[0011] Die vorstehende Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0012] Im Gegensatz zu dem aus der US-Patentschrift 3,746,838 bekannten Rohrheizkörper,
stellt die vorliegende Erfindung sicher, daß unabhängig von Ablagerungen, der Längenausdehnungsfähigkeit
des Mantelrohres und dergleichen mehr eine zuverlässige Abschaltung dadurch sichergestellt
ist, daß das Sicherungselement unabhängig von dem Mantelrohr in das Ende des Mantelrohres
eingesetzt ist. Das Abschaltverhalten des Sicherungselementes ist damit völlig unabhängig
von den anderen Bauteilen des Rohrheizkörpers. Außerdem wird durch eine unabhängige
Anordnung des Sicherungselementes im Mantelrohr ermöglicht, daß Rohrheizkörper mit
sehr kleinem Durchmesser hergestellt werden können, da die Heizwendel sich von einem
Mantelrohrende zu dem anderen linienförmig erstrecken kann. Eine schlaufenförmige
Verlegung der Heizwendel, wie dies bei dem bekannten Rohrheizkörper zwingend der Fall
ist, kann unterbleiben. Darüber hinaus wird durch das in Abschaltrichtung vorgespannte
Sicherungselement gewährleistet, daß nach einem Auslösen der Sicherung kein weiterer
Stromfluß mehr durch die beiden geschmolzenen Enden des Sicherungselementes fließen
kann, so daß ein weiterer Betrieb des Rohrheizkörpers ausgeschlossen ist. Es ist darauf
hinzuweisen, daß die vorgeschlagene Lösung sowohl in einem als auch beiden Enden des
Rohrheizkörpers angeordnet sein kann und/oder gegebenenfalls auch noch auf einen außerhalb
des Rohrheizkörpers liegenden Hauptschalter zum Abschalten beider Rohrheizkörperenden
einwirken kann.
[0013] Das Sicherungselement und die Schalteinrichtung können aus einem mittels einer Federkraft
vorgespannten Stab und einer bei der Ansprechtemperatur schmelzenden Lötverbindung
bestehen. Der Stab und die Lötverbindung sind in den Leitungsverlauf zur Stromversorgung
der Heizwendel des Rohrheizkörpers eingeschaltet. Beim Überschreiten einer vorgesehenen
Temperatur schmilzt die Lötverbindung, so daß die Stromversorgung der Heizwendel unterbrochen
wird. Dabei wird der vorgespannte Stab von der Lötverbindung weggezogen, so daß sichergestellt
ist, daß die Enden der Lötverbindung keinen Kontakt zueinander haben bzw. einen so
geringen Abstand aufweisen, daß ein Überschlag möglich ist. Die Lötverbindung sollte
hierbei im unbeheizten Ende des Mantelrohres angeordnet sein. Sie kann direkt oder
über eine Zwischenverbindung mit der Heizwendel in Verbindung stehen.
[0014] Die zur Vorspannung des Stabes vorgesehene Federkraft kann einmal durch eine elastische
Kugel, durch welche der Stab hindurchgeführt ist und die sich an einer den Rohrheizkörper
abschließenden Isolierperle abstützt, oder durch eine Schraubenfeder ausgeübt werden,
die konzentrisch um den Stab angeordnet ist und die sich ebenfalls an der den Rohrheizkörper
abschließenden Isolierperle abstützt. Selbstverständlich kann sowohl die elastische
Kugel als auch die Schraubenfeder an einer anderen geeigneten Abstützung anliegen.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sowie Ausführungsbeispiele werden nachstehend
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform mit einer bei Schmelztemperatur ansprechenden Lötverbindung;
- Fig. 2
- die Ausführungsform nach Fig. 1 nach Ansprechen des Sicherungselementes und Aufreißen
der Lötverbindung;
- Fig. 3 u. 4
- eine gegenüber den Fig. 1 und 2 abgewandelte Ausführungsform.
[0016] Wie aus den Figuren 1 und 2 hervorgeht, besteht ein elektrischer Rohrheizkörper aus
einem Mantelrohr 1, in welchem eine Heizwendel 2 aus Widerstandsdraht in Isoliermaterial
3 eingebettet untergebracht und gegenüber dem Mantelrohr 1 elektrisch isoliert ist.
In dem von der Heizwendel 2 nicht mehr beheizten Endbereich 1a des Rohrheizkörpers
ist ein zylindrischer, gegenüber dem Mantelrohr 1 ebenfalls isolierter elektrischer
Metallkörper 36 mit einem zur Heizwendel 2 weisenden konischen Endstück angeordnet,
an welchem die Heizwendel 2 angeschweißt ist.
[0017] Da der Endbereich 1a des Mantelrohres 1 von der Heizwendel 2 nicht mehr beheizt wird,
kann er auch nicht verkalken, so daß sich ein über die gesamte Betriebsdauer des Rohrheizkörpers
konstanter Wärmeabfluß von der Heizwendel 2 über die Schweißverbindung an dem konischen
Ende zu dem Metallkörper 36 und konzentrisch durch das Isoliermaterial 3 auf den unbeheizten
Bereich 1a ergibt. Dieser Wärmefluß bleibt unabhängig davon, in welcher Lage der Rohrheizkörper
eingebaut wird, immer derselbe und zwar aufgrund des konzentrischen Wärmeabflusses.
Es stellt sich dementsprechend in dem unbeheizten Endbereich 1a eine bei Normalbetrieb
konstante Temperatur ein.
[0018] An die vordere, zum Rohrheizkörperende weisende Stirnseite des Metallkörpers 36 ist
mittels einer Lötverbindung 37 ein nach außen führender Stab 38 angelötet. Der Stab
38 ist durch die Innenbohrung einer den Rohrheizkörper abschließenden Isolierperle
40 geführt. Die Isolierperle 40 ist an ihrer Vorderseite muldenartig vertieft, so
daß sie ein kugelförmiges Kautschukelement 39 aufnehmen kann, welches im zusammengepreßten
Zustand durch eine auf den Stab 38 aufgespreizte Scheibe 38a gehalten wird. Der Stab
38 dient der Stromzuführung zur Heizwendel 2. Wenn infolge einer Übertemperatur, zum
Beispiel bei Überschreiten einer Temperatur von 150° C, die Lötverbindung 37 aufreißt,
entspannt sich die elastische Kugel 39, so daß der Stab 38 von dem Metallkörper 36
weggezogen und die Stromzufuhr zur Heizwendel 2 sicher unterbrochen wird, wie dies
in Figur 1 dargestellt ist.
[0019] Bei der in den Figuren 3 und 4 dargestellten weiteren Ausführungsform ist die Kautschukkugel
39 durch eine Schraubenfeder 41 ersetzt, welche in einem Gehäuse 42 untergebracht
ist, das aus zwei ineinandergleitenden schachtelförmigen Teilen besteht. Die Wirkungsweise
ist ansonsten die gleiche wie bei der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2.
[0020] Es ist zweckmäßig, wenn beide Anschlüsse des Rohrheizkörpers bei Ansprechen der Schalteinrichtung
abgeschaltet werden. Ist nämlich die Überhitzung auf ein Durchbrennen des Rohrheizkörpers
zurückzuführen, d. h. durch eine Lichtbogenbildung zwischen der Heizwendel 2 und dem
Rohrheizkörper, dann brennt der Lichtbogen weiter, wenn von dem anderen Anschluß des
Rohrheizkörpers Spnnung zugeführt wird. Dies bedeutet auch, daß die Wasserfüllung
des Gerätes unter Spannung steht mit den entsprechenden Gefahren für die Bedienungsperson.
[0021] Insbesondere bei Rohrheizkörpern, welche mit Drehstrom betrieben werden, sollten
zweckmäßigerweise sämtliche Anschlüsse abgeschaltet werden, wenn die Schalteinrichtung
anspricht.
1. Rohrheizkörper, dessen Ende (1a) innerhalb eines Mantelrohres (1) einen Hohlraum besitzt,
welcher ein Sicherungselement (36, 37, 38) aufnimmt, wobei eine Schalteinrichtung
vorgesehen ist, die bei Erreichen einer bestimmten Temperatur durch das Sicherungselement
(36, 37, 38) ausgelöst wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherungselement (36, 37, 38) unabhängig von dem Mantelrohr (1) in das Ende
(1a) des Mantelrohres (1) eingesetzt ist und daß die Schalteinrichtung bei Erreichen
der bestimmten Temperatur durch die Änderung der Form des in Richtung eines Abschaltens
vorgespannten Sicherungselementes (36, 37, 38) ausgelöst wird.
2. Rohrheizkörper nache Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherungselement aus einem mittels einer Federkraft vorgespannten Stab (38)
und einer bei der Ansprechtemperatur schmelzenden Lötverbindung (37) besteht, wobei
der Stab (38) und die Lötverbindung (37) in den Leitungsverlauf zur Stromversorgung
der Heizwendel (2) des Rohrheizkörpers eingeschaltet sind und wobei beim Schmelzen
der Lötverbindung (37) die Stromversorgung der Heinzwendel (2) unterbrochen wird.
3. Rohrheizkörper nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkraft von einer elastischen Kugel (39) ausgeübt wird, durch welche der
Stab (38) hindurchgeführt ist und die sich an einer den Rohrheizkörper abschließenden
Isolierperle (40) abstützt.
4. Rohrheizkörper nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkraft von einer Schraubenfeder (41) ausgeübt wird, die konzentrisch um
den Stab (38) angeordnet ist.