(19)
(11) EP 0 613 639 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.1994  Patentblatt  1994/36

(21) Anmeldenummer: 94102388.9

(22) Anmeldetag:  17.02.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47B 88/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 04.03.1993 AT 412/93

(71) Anmelder: Julius Blum Gesellschaft m.b.H.
A-6973 Höchst (AT)

(72) Erfinder:
  • Röck, Erich
    A-6973 Höchst (AT)
  • Dubach, Fredi
    CH-8345 Adetswil (CH)

(74) Vertreter: Hofinger, Engelbert, DDr. et al
Patentanwälte Torggler & Hofinger Wilhelm-Greil-Strasse 16
A-6020 Innsbruck
A-6020 Innsbruck (AT)

   


(54) Ausziehführung für Schlubladen


(57) Eine Ausziehführung für Schubladen mit einer korpusseitigen Tragschiene (4) und einer ladenseitigen Ausziehschiene (5) an jeder Seite der Schublade, wobei an den Schienen (4, 5) lastübertragende Laufrollen (8, 11) gelagert sind. Die Laufrollen (8, 11) der Tragschienen (4) und der Ausziehschienen (5) sind senkrecht zur Ausziehrichtung der Ausziehschienen (4) versetzt, derart, daß die Ausziehschienen (5) zweispurig geführt sind. Die Ausziehschienen (5) weisen mindestens je einen horizontalen Lappen (12) auf, der unter den Laufsteg (6) der Tragschiene (4) ragt und eine Anhebesicherung für die Schublade bildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ausziehführung für Schubladen mit einer korpusseitigen Tragschiene und einer ladenseitigen Ausziehschiene an jeder Seite der Schublade, wobei an den Schienen lastübertragende Laufrollen oder Gleiter gelagert sind und die Schienen Laufstege für die Laufrollen oder Gleiter aufweisen, wobei die Laufrollen oder Gleiter der Tragschienen und der Ausziehschienen senkrecht zur Ausziehrichtung der Ausziehschienen versetzt sind, derart, daß die Ausziehschienen zweispurig geführt sind.

[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausziehführung der oben genannten Art dahingehend zu verbessern, daß sie eine Anhebesicherung aufweist, die ein ungewolltes Anheben der Schublade von den korpusseitigen Tragschienen verhindert, wobei jedoch das Herausnehmen der Schublade aus dem Möbelkorpus nicht behindert wird, und zwar auch dann nicht, wenn wenig freier Raum zwischen den übereinander angeordneten Schubladen eines Möbelkorpusses zur Verfügung steht.

[0003] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die die Ausziehschienen mindestens je einen horizontalen Lappen aufweisen, der unter den Laufsteg der Tragschiene ragt und eine Anhebesicherung für die Schublade bildet.

[0004] Eine besonders stabile Ausführung wird dadurch geschaffen, daß jede Ausziehschiene drei horizontale Lappen aufweist.

[0005] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen eingehend beschrieben.

[0006] Die Fig. 1 zeigt eine Stirnansicht auf eine Zarge der Schublade und auf eine Seite der Ausziehführungsgarnitur; die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Schublade und der

[0007] Ausziehführungsgarnitur bei geschlossener Schublade; die Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer Schublade und einer Ausziehführungsgarnitur bei ausgezogener Schublade; die Fig. 4 zeigt einen Horizontalschnitt durch eine Zarge und eine Ausziehführungsgarnitur an einer Seite der Schublade bei geschlossener Schublade; die Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht der Ausziehschiene teilweise im Schnitt; die Fig. 6 zeigt einen Horizontalschnitt durch eine Ausziehschiene und die Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch eine Ausziehschiene.

[0008] Von der Schublade sind nur die Schubladenzarge 1, der Schubladenboden 2 und die Schubladenrückwand 3 gezeigt. Die Frontblende wurde der besseren Übersichtlichkeit halber weggelassen.

[0009] Die Ausziehführung wird an jeder Seite der Schublade von der Schubladenzarge 1 verdeckt. Sie wird von einer Tragschiene 4, die an einer Korpusseitenwand befestigt ist, und einer Ausziehschiene 5, die an der Schubladenseitenwand oder dem Schubladenboden 2 befestigt ist, gebildet.

[0010] Die Tragschiene 4 weist einen zur Schublade gerichteten horizontalen Laufsteg 6 auf, der am oberen Rand eines Vertikalsteges 7 ausgebildet ist. Der Vertikalsteg 7 trägt am vorderen Ende der Tragschiene 4 eine Laufrolle 8, die an der dem Laufsteg 6 gegenüberliegenden Seite des Vertikalsteges befestigt ist. Das heißt, die Laufrolle 8 befindet sich zwischen dem Vertikalsteg 7 und der Korpusseitenwand bzw. der Außenwand 1' der doppelwandigen Schubladenzarge 1.

[0011] Die Ausziehschiene 5 übergreift den Laufsteg 6 und den Vertikalsteg 7 sowie die Laufrolle 8 der Tragschiene 4. Ihr Laufsteg 9 liegt somit außerhalb des Laufsteges 6 der Tragschiene 4. Weiters weist die Ausziehschiene 5 einen äußeren freien Randsteg 10 auf, in den die Schubladenzarge 1 mit ihrer Außenwand 1' eingehängt ist.

[0012] Am hinteren Ende ist jede Ausziehschiene 5 mit zwei Laufrollen 11 versehen, die übereinander angeordnet sind und die jeweils von oben oder von unten am Laufsteg 6 der Tragschiene 4 ablaufen.

[0013] Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, ist jede Ausziehschiene 5 mit drei horizontalen Lappen 12 versehen, die von der Seite bis unterhalb des Laufsteges 6 der Tragschiene 4 ragen. Diese Lappen 12 bilden eine Anhebesicherung, die ein ungewolltes Abheben der Ausziehschiene 5 und somit der gesamten Schublade von den Tragschienen 4 verhindern.

[0014] Dadurch, daß sich die Lappen 12 gemeinsam mit den Laufrollen 11 auf der inneren Spur der Ausziehführungsgarnitur befinden, müssen sie beim Aushängen der Schublade nicht über die Laufrollen 8 der Tragschienen 4 gehoben werden. Die Ausziehschienen 6 können somit gerade aus den Möbelkorpus herausgezogen werden. Zum Aushängen der Schublade muß diese nur so weit angehoben werden, daß die Anschläge 13, 14 über die Laufrollen 8 geführt werden.

[0015] Im vordersten Lappen 12 einer jeden Ausziehschiene 5 lagert ein Exzenter 15, der um eine vertikale Achse drehbar ist. Der Exzenter 15 stößt, wie insbesondere aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich, bei eingeschobener Schublade an der zugehörigen Tragschiene 4 an. Durch Verstellung des Exzenters 15 wird erreicht, daß beim Einschieben der Schublade die Frontblende nicht am Möbelkorpus anschlägt. Der Abstand zwischen der Frontblende und dem Möbelkorpus bzw. dessen Seitenwänden wird durch Verdrehen des Exzenters 15 eingestellt. Dadurch, daß die Fahrenergie der Schublade zwischen den Schienen 4, 5 aufgenommen wird, wird verhindert, daß sich der Halt der Frontblende an den Schubladenzargen 1 lockert.


Ansprüche

1. Ausziehführung für Schubladen mit einer korpusseitigen Tragschiene und einer ladenseitigen Ausziehschiene an jeder Seite der Schublade, wobei an den Schienen lastübertragende Laufrollen oder Gleiter gelagert sind und die Schienen Laufstege für die Laufrollen oder Gleiter aufweisen, wobei die Laufrollen oder Gleiter der Tragschienen und der Ausziehschienen senkrecht zur Ausziehrichtung der Ausziehschienen versetzt sind, derart, daß die Ausziehschienen zweispurig geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausziehschienen (5) mindestens je einen horizontalen Lappen (12) aufweisen, der unter den Laufsteg (6) der Tragschiene (4) ragt und eine Anhebesicherung für die Schublade bildet.
 
2. Ausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ausziehschiene (5) drei horizontale Lappen (12) aufweist.
 
3. Ausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufrollen (8) der Tragschienen (4) an der dem Laufsteg (6) abgewandten Seite der Tragschienen (4) gelagert sind.
 




Zeichnung