[0001] Die Erfindung betrifft eine medizinische Zange mit zwei relativ zueinander bewegbaren
Griffelementen am patientenfernen Ende, durch die zwei Maulteile am patientennahen
Ende über ein Betätigungselement relativ zueinander bewegbar sind.
[0002] Eine derartige medizinische Zange ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 91 15 760.9
bekannt. Eines der beiden Maulteile ist als starres Maulteil ausgebildet, dessen Ausrichtung
derart ist, daß es mit einer Röhre, die ein Griffelement am patientenfernen Ende mit
dem starren Maulteil am patientennahen Ende verbindet, einen spitzen Winkel einschließt,
der zum patientenfernen Ende öffnet.
[0003] Das zweite Maulteil, das relativ zum ersten bewegbar ist, bewegt sich bei der Öffnungsbewegung
der Maulteile in Richtung der Röhre.
[0004] Nachteilig an der eingangs erwähnten medizinischen Zange ist, daß sie, trotz möglichst
geringer Dimensionierung der Bauteile am patientennahen Ende durch die hakenförmige
Ausbildung des starren Maulteils recht sperrig baut.
[0005] Ein möglicher Einsatzzweck einer derartigen medizinischen Zange besteht darin, in
eine menschliche Kieferhöhle eingeführt zu werden, um darin ein Stück Gewebe, beispielsweise
eine Zyste, zu entfernen. Das Einführen des patientennahen Endes der medizinischen
Zange in die Kieferhöhle kann durch die Nasenöffnung und eine in der Nasenwand vorgesehene
Öffnung, ein sogenanntes Fenster, erfolgen, wozu bei einem solchen Eingriff in aller
Regel eine örtliche Betäubung ausreichend ist, und somit keine aufwendige Operation
mit Vollnarkose unter Öffnung der Kieferhöhle von der Außenseite her notwendig ist.
[0006] Durch die abgewinkelte Anordnung der Maulteile ist es zwar möglich, die Maulteile
an die zu entfernende Zyste anzulegen und diese durch die geöffneten Maulteile zu
fassen, der Abtrennvorgang selbst ist jedoch relativ schwierig durchzuführen. Nach
dem Fassen der Zyste durch die Maulteile wird diese durch eine Bewegung der gesamten
Zange mehr oder weniger abgerissen. Darüber hinaus ist es äußerst schwierig, aufgrund
der hakenartigen Ausbildung der Zange am patientennahen Ende, diese wieder aus der
Kieferhöhle abzuziehen, da dabei die Gefahr besteht, daß sie sich mit anderen Gewebeteilen
in unerwünschter Weise verhakt.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine medizinische Zange der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, daß das an Ort und Stelle bringen der Zange sowie
der Abtrennvorgang des Gewebes verbessert wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß beide Maulteile bewegbar am
patientennahen Ende angeordnet sind, daß über das Betätigungselement in einem ersten
Bewegungsbereich der Griffelemente beide Maulteile gemeinsam verschwenkbar sind, und
daß in einem zweiten Bewegungsbereich der Griffelemente ein Maulteil relativ zum anderen
Maulteil bewegbar ist.
[0009] Diese Maßnahmen haben den erheblichen Vorteil, daß in dem ersten Bewegungsbereich
der Griffelemente die beiden Maulteile zusammen, d.h. beispielsweise geschlossen aneinanderliegend,
bewegt werden können. Diese Bewegbarkeit der geschlossenen Maulteile ermöglicht es
nun, diese am patientennahen Ende der Zange in eine solche Stellung zu bewegen, die
für das an Ort und Stelle bringen des patientennahen Endes am günstigsten ist. Nimmt
man beispielsweise den eingangs erwähnten Einführvorgang in die Kieferhöhle heran,
so können die Maulteile geschlossen aneinanderliegend in eine Stellung gebracht werden,
in der diese am günstigsten und beim Patienten am wenigsten Beeinträchtigungen erzeugend,
also am patientennahen Ende schlank bauend, in die Nase eingeschoben werden können.
Ist eine Öffnung, ein sogenanntes Fenster, in der Nasenwand vorgesehen, durch das
die Maulteile in die Kieferhöhle eingeführt werden sollen, können die geschlossenen
Maulteile entweder in der Stellung, wie sie in die Nase eingeführt worden sind, oder
durch ein entsprechendes Verschwenken in eine solch günstige Position gebracht werden,
die ein Einführen in die Kieferhöhle erleichtern. Ist die Zange mit ihren Maulteilen
in der Kieferhöhle an Ort und Stelle gebracht, beispielsweise an eine Stelle, an der
eine Zyste abgetrennt werden muß, können die weiterhin geschlossenen Maulteile anschließend
durch Drehen der gesamten Zange in eine Stellung gebracht werden, in der diese, beispielsweise
wie bei dem eingangs erwähnten Gebrauchsmuster, in einer etwa hakenförmigen Abwinklung
mit Öffnung zum patientenfernen Ende zu liegen kommen. Dadurch, daß in einem zweiten
Bewegungsbereich der Griffelemente nun ein Maulteil relativ zum anderen Maulteil bewegbar
ist, können diese Maulteile zum Öffnen und Fassen des abzutrennenden Gewebeteils,
beispielsweise der Zyste, geöffnet und an diese herangelegt werden. Nach dem Ergreifen
des Gewebeteils durch die Maulteile können diese durch entsprechend entgegengesetzt
gerichtete Bewegung der Griffelemente wieder geschlossen werden und dabei das Gewebestück
fest halten. Bei einer weiteren Bewegung der Griffelemente wirkt sich nun ein weiterer
erheblicher Vorteil der Erfindung aus, nämlich, daß die Maulteile, die das Gewebestück
ergriffen haben, im ersten Bewegungsbereich der Griffelemente beide zusammen bewegt
bzw. verschwenkt werden können, so daß, ohne daß die gesamte medizinische Zange bewegt
werden muß, lediglich die Griffelemente bewegt werden, beispielsweise geschlossen
werden. Dabei bewegen sich die Maulteile gemeinsam von der Entnahmestelle weg, wodurch
der Abtrennvorgang des Gewebes in vorteilhafter Weise unterstützt wird. Die Kombination
der konstruktiven Maßnahme, nämlich Bewegbarkeit der Maulteile relativ zueinander
und zugleich Verschwenkbarkeit der beiden Maulteile miteinander mit dem dazwischen
ergriffenen Gewebeteil, erleichtern erheblich den Ergreif- und Abtrennvorgang des
Gewebeteiles. Beim nachfolgenden Ausführen der medizinischen Zange aus dem Körper
kommt der erhebliche Vorteil der Verschwenkbarkeit der beiden Maulteile zusammen dahingehend
zum Ausdruck, daß diese Maulteile mit dem zwischen diesen erfaßten und abgetrennten
Gewebeteil in eine solche Position bewegt bzw. verschwenkt werden können, die ein
Abziehen der medizinischen Zange vom Körper erleichtert.
[0010] Somit wird die Aufgabe vollkommen gelöst.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind beide Maulteile um eine gemeinsame
Achse verschwenkbar am patientennahen Ende angeordnet.
[0012] Diese Maßnahme hat nun den Vorteil, daß über eine geringe Anzahl an Bauteilen, nämlich
die gemeinsame Achse, die beiden Maulteile verschwenkbar angeordnet sind, was zu einer
raumsparenden und schlanken Bauweise am patientennahen Ende führt.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist im zweiten Bewegungsbereich der
Griffelemente ein Maulteil blockiert, und das andere Maulteil ist relativ zum blockierten
Maulteil bewegbar.
[0014] Diese Maßnahme hat nun ebenfalls den erheblichen Vorteil, daß durch einfache, wenig
sperrende bauliche Maßnahmen der Übergang von der gemeinsamen Bewegung der verschwenkbaren
Maulteile zu der Relativbewegung der Maulteile untereinander ermöglichst wird. Es
wird lediglich ein Maulteil blockiert, beispielsweise durch einen Anschlag, so daß
das andere Maulteil mittels desselben Betätigungsmechanismus wie bei der vorangegangenen
Bewegung weiter bewegt werden kann.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Betätigungselement einerseits
mit einem Griffelement verbunden und ist andererseits mit dem Maulteil gelenkig verbunden,
das auch im zweiten Bewegungsbereich bewegbar ist.
[0016] Diese konstruktive Maßnahme hat nun den erheblichen Vorteil, daß durch lediglich
ein einziges Betätigungselement dasjenige Maulteil bewegt wird, das sich gegenüber
dem blockierten Maulteil weiter bewegt, dies aber auch zugleich bei der geimeinsamen
Bewegung der Maulteile das andere Maulteil mitbewegen kann.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Maulteil, das im zweiten Bewegungsbereich
ortsfest blockiert ist, im ersten Bewegungsbereich gegen die Kraft einer Feder von
der Blockierstellung weg in Richtung gemeinsamer Verschwenkung der Maulteile bewegbar,
und diese Federkraft unterstützt bei der entgegengesetzten Richtung die gemeinsame
Bewegung beider Maulteile zusammen.
[0018] Diese Maßnahme hat nun den erheblichen Vorteil, daß, von der Blockierstellung in
Richtung gemeinsamer Verschwenkung gerichtet, diese Bewegung des Maulteils gegen Federkraft
durchgeführt werden muß, d.h. es ist ein ausreichender Anpreßdruck der beiden Maulteile
während der gemeinsamen Verschwenkung vorhanden. Ein durch die Maulteile gefaßtes
und abgetrenntes Gewebestück ist während dieser Bewegung andauernd fest und somit
unverlierbar gehalten. In entgegengesetzter Richtung, d.h. bei der Verschwenkung der
aneinanderliegenden Maulteile in Richtung der Stellung, in der eines der Maulteile
blockiert wird, unterstützt die Federkraft positiv.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Maulteil, das ortsfest blockierbar
ist, gelenkig mit einem mit einer Feder beaufschlagten Steuerelement verbunden, das
an dem Griffelement beweglich gelagert ist, das nicht mit dem Betätigungselement verbunden
ist.
[0020] Diese Maßnahme hat nun den erheblichen Vorteil, daß die die Federkraft erzeugenden
Bauelemente abseits des patientennahen Endes im Bereich des patientenfernen Endes
angeordnet werden können, wo wesentlich mehr Bauraum zur Verfügung steht, und lediglich
über das Steuerelement die Federkraft auf das Maulteil am patiennahen Ende übertragen
wird. Die Anordnung dieser Bauelemente an dem Griffelement, an dem nicht das Betätigungselement
angeordnet ist, ermöglicht nunmehr eine vom Betätigungselement völlig unabhängige
Einstellung der Federkraft an diesem anderen Griffelement, so daß eine für den jeweiligen
Benutzer der medizinischen Zange optimale bzw. für diesen angenehme Federkraft einstellbar
ist.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Steuerelement am patientenfernen
Ende mit einem Endstück versehen, auf das die Feder einwirkt.
[0022] Diese Maßnahme hat nun den Vorteil, daß durch konstruktiv einfache und robuste Maßnahmen
die zuvor erwähnte konstruktive Ausgestaltung der Federkraftbeaufschlagung bewerkstelligt
wird, wodurch nicht nur die Handhabbarkeit, sondern auch die Betriebssicherheit der
Zange erhöht wird.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung verläuft die Zange am patientennahen
Ende gekrümmt.
[0024] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch die vorgesehene Krümmung für bestimmte
Einsatzzwecke bereits eine ausgängliche Kontur am patientennahen Ende geschaffen wird,
die für das Einführen in Körperöffnungen, beispielsweise in die Nasenhöhle, geeignet
ist. Durch die zusätzliche Verschwenkbarkeit der Maulteile ist dann eine jeweils optimale
Lageorientierung bzw. Krümmung und Abwinklung der Bauteile am patientennahen Ende
individuell zu bewerkstelligen, so daß nicht nur dem Einsatzzweck, sondern auch den
jeweiligen anatomischen Gegebenheiten des Patienten optimal angepaßt werden kann,
somit das Ein- und Ausführen der Zange unter Anpassung an dessen Anatomie mit möglichst
wenig Beeinträchtigungen für den Patienten durchführbar ist.
[0025] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Zange integraler Bestandteil
eines Endoskops.
[0026] Diese Maßnahme hat nun den Vorteil, daß in Zusammenwirkung mit dem Endoskop die jeweiligen
örtlichen Gegebenheiten beobachtet und dadurch die optimale Lageorientierung der Maulteile
bewerkstelligt werden kann.
[0027] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
sowie in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu verlassen. Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines ausgeführten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen medizinischen Zange in einer ersten Betriebsstellung
mit geschlossenen Maulteilen,
- Fig. 2
- eine detaillierte, ausschnittsweise, teilweise geschnittene Ansicht der medizinischen
Zange von Fig. 1 im Bereich der Griffelemente,
- Fig. 3
- eine noch weiter vergrößerte, ausschnittsweise, teilweise geschnittene Darstellung
des patientennahen Endbereiches der medizinischen Zange von Fig. 1,
- Fig. 4
- eine der Fig. 1 vergleichbare Darstellung der erfindungsgemäßen medizinischen Zange
in einer zweiten Betriebsstellung mit verschwenkten, jedoch noch geschlossenen Maulteilen,
- Fig. 5
- eine der Darstellung von Fig. 2 vergleichbare Darstellung in der zweiten Betriebsstellung,
- Fig. 6
- eine der Fig. 3 vergleichbare Darstellung in der zweiten Betriebsstellung,
- Fig. 7
- eine der Fig. 1 vergleichbare Darstellung der erfindungsgemäßen medizinischen Zange
in einer dritten Betriebsstellung mit geöffneten Maulteilen,
- Fig. 8
- eine den Fig. 2 und 5 vergleichbare Darstellung in der dritten Betriebsstellung, und
- Fig. 9
- eine den Fig. 3 und 6 vergleichbare Darstellung in der dritten Betriebsstellung.
[0028] Eine in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße medizinische Zange ist in ihrer Gesamtheit
mit der Bezugsziffer 10 versehen.
[0029] Die Zange 10 weist zwei Griffelemente 12 und 14 auf, die über ein Scharnier 16 miteinander
verbunden sind. Die Verbindung erfolgt dabei mittels einer Schraube 18, wodurch die
beiden Griffelemente 12 und 14 um die hier nicht näher dargestellte Längsmittelachse
der Schraube 18 relativ zueinander verschwenkbar sind. Von einem oberen Endbereich
20 des Griffelementes 12 (siehe auch insbesondere Fig. 2) führen zwei eng aneinanderliegende
Rohre 22 und 24 ab, von denen jedes etwa einen Außendurchmesser von 1,5 mm aufweist.
Die Rohre können aus Stahl oder einem Kunststoffmaterial mit vergleichbaren Eigenschaften
bestehen.
[0030] Am patientennahen Ende enden die beiden Rohre 22, 24 etwa auf gleicher Höhe (siehe
insbesondere Fig. 3) und sind mit einem Endstück 26 verbunden, dessen äußeres Ende
als Gabel 28 ausgebildet ist. Zwischen den beiden äußeren Zinken der Gabel 28 sind
zwei Maulteile 30, 32 angeordnet, die über einen gemeinsamen Achszapfen 34 schwenkbar
zwischen der Gabel 28 aufgenommen sind. Die Mittellängsachse des Achszapfens 34 stellt
somit eine Schwenkachse der beiden Maulteile 30, 32 dar.
[0031] Das Maulteil 30 ist mit einem Steuerelement 36 in Form eines Drahtes 38 verbunden,
und zwar mittels eines am Ende des Drahtes 38, quer zu dessen Längsrichtung verlaufenden
Zapfens 40. Somit ist der Draht 38 etwa wie das Ende eines Bowdenzuges ausgebildet.
Über den Zapfen 40 ist eine gelenkige Verbindung zwischen dem Ende des Drahtes 38
und dem Maulteil 30 geschaffen. Wie insbesondere aus Fig. 3 zu entnehmen, kommt der
Zapfen 40 im Abstand zum Achszapfen 34 zum Liegen.
[0032] Der Draht 38 ist im Rohr 22 aufgenommen und ist an seinem dem Zapfen 40 gegenüberliegenden
Ende mit einem Endstück 42 (siehe insbesondere Fig. 2) fest verbunden. Das Endstück
42 ist in einer Aussparung 44 im Endbereich 20 des Griffelementes 12 aufgenommen.
Die Aussparung 44 ist dabei als Sacklochöffnung ausgebildet, in die das Endstück 42
einführbar ist.
[0033] Von einer Bodenfläche 56 der Aussparung 44 führt in Richtung patientennahes Ende
ein hier nicht näher bezeichneter Durchtrittskanal, in dem die Rohre 22 und 24 angeordnet
sind.
[0034] Das Endstück 42 weist eine hier nicht näher bezeichnete Sacklochbohrung auf, in der
ein Endstück des Drahtes 38 aufgenommen ist, wobei der Draht 38 über eine Klemme 54
unverlierbar mit dem Endstück 42 verbunden ist.
[0035] Das Endstück 42 weist einen der Bodenfläche 56 der Aussparung 44 zugewandten Ringflanschabschnitt
46 auf, der in einen durchmessergeringeren zylindrischen Abschnitt 48 übergeht. Um
den zylindrischen Abschnitt 48 ist eine Schraubenfeder 50 angeordnet, die sich auf
der oberen Ringfläche des Ringflanschabschnittes 46 abstützt. Auf der gegenüberliegenden
Seite stützt sich die Schraubenfeder 50 auf einem Sprengring 52 ab, der in einer hier
nicht näher bezeichneten Ringnut im öffnenden Endbereich der Aussparung 44 eingesetzt
ist.
[0036] Die Schraubenfeder 50 ist dabei derart vorgespannt, daß sie die Tendenz hat, das
Endstück 42, in der in Fig. 2 dargestellten Position, in Richtung Bodenfläche 56 der
Aussparung 44 zu drücken. Im Endstück 42 ist ferner eine durchgehende Bohrung 60 vorgesehen,
durch die ein Betätigungselement 62 beweglich durchreicht.
[0037] Das Betätigungselement 62 weist einen Draht 64 auf, dessen patientenferner Endbereich
mit einer Endhülse 66 fest verbunden ist, die über das, in der Darstellung von Fig.
2 rechte Ende des Griffelementes 12 vorsteht. Die Endhülse 66 ist mit einem Außengewinde
68 versehen und ist in eine mit einem Innengewinde 72 versehenen Aufnahmehülse 70
eingedreht. Die Aufnahmehüle 70 ist in einer Aussparung 76 am oberen Ende des Griffelementes
14 über eine Schraube 74 schwenkbar angebracht.
[0038] Der Draht 64 reicht von der Endhülse 66 durch die Bohrung 60 im Endstück 42 hindurch
und ist durch das Rohr 24 bis zum Maulteil 32 geführt. (Siehe Fig. 3). An diesem patientennahen
Ende ist der Draht 64 über einen Zapfen 78, der quer zu dessen Längsachse verläuft,
gelenkig mit dem Maulteil 32 verbunden. Der Endbereich des Drahtes 64 ist dabei gleich
wie der Endbereich des Drahtes 38, wie zuvor beschrieben, ausgebildet, der Zapfen
78 kommt dabei ebenfalls im Abstand zum Achszapfen 34, um den beide Maulteile 30,
32 verschwenkbar sind, zum Liegen.
[0039] Aus Fig. 1 ist zu entnehmen, daß am Griffelement 12 eine Stellschraube 80 vorgesehen
ist, die eine Justierung der in Fig. 1 dargestellten ersten Betriebsstellung der medizinischen
Zange 10 ermöglicht.
[0040] Aus Fig. 1 ist ferner zu entnehmen, daß die Zange 10 am patientennahen Ende, also
im Bereich des Endstückes 26, gekrümmt verläuft und anschließend in die in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel geradlinig verlaufenden Maulteile 30, 32 übergeht.
[0041] Die Maulteile 30, 32 sind als geradlinig verlaufende etwa balkenförmige Teile mit
nicht näher dargestellten aneinanderliegenden Schneiden ausgebildet. Wie nachfolgend
noch erläutert, dienen die Maulteile dazu, ein Gewebeteil zu fassen, abzutrennen und
das abgetrennte Gewebeteil zwischen den Maulteilen zu halten.
[0042] Zu diesem Zweck sind nun zahlreiche Ausgestaltungen der Maulteile 30, 32 möglich.
Sie können als löffelartig übereinandergreifende Teile ausgebildet sein, sie können
als messerartige Schneiden mit Überwurfteilen ausgebildet sein, es muß lediglich die
Doppelfunktion, nämlich Abtrennen und Halten des Gewebeteils, möglich sein. Es ist
ferner auch möglich, die Maulteile 30, 32 entsprechend der in Fig. 1 dargestellten
Krümmung weiter gekrümmt fortzuführen um, je nach dem Einsatzzweck, ein möglichst
einfaches Einführen des patientennahen Endbereiches durch eine Körperöffnung, beispielsweise
durch eine Nasenöffnung eines Menschen, zu gewährleisten.
[0043] Aus der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten ersten Betriebsstellung kann die Zange
10 durch Öffnen der Griffelemente 12 und 14 in die in Fig. 4 bis 6 dargestellte zweite
Betriebsstellung gebracht werden.
[0044] Bei dieser Bewegung wird das Griffelement 14, in der Darstellung von Fig. 1 und 4,
entgegen dem Uhrzeigersinn um das Scharnier 16 verschwenkt. Dabei wird der Draht 64
durch das Rohr 24 in Richtung patientennahes Ende verschoben und verschwenkt dabei
das Maulteil 32 über die gelenkige Verbindung mittels des Zapfens 78 um den Achszapfen
34. Der Draht 38 folgt der Bewegung des Drahtes 64, wobei dies durch die Kraft der
Schraubenfeder 50 unterstützt wird, d.h. bei dieser Bewegung wird über die Schraubenfeder
50 das Endstück 42 und somit auch der mit diesem fest verbundene Draht 38 ebenfalls
synchron in Richtung patientennahes Ende verschoben.
[0045] Insbesondere aus der Darstellung von Fig. 6 ist zu entnehmen, daß ja das mit dem
Draht 38 verbundene Maulteil 30 am Maulteil 32 geschlossen liegt, somit diesem nicht
voreilen kann.
[0046] Diese gemeinsame Verschwenkung von Maulteil 30 und 32 geschlossen aneinanderliegend
erfolgt solange, bis das Endstück 42 mit seiner Stirnfläche 58 auf die Bodenfläche
46 der Aussparung 44 trifft. Diese Situation ist in Fig. 5 dargestellt. Ein weiteres
Vorschieben des Drahtes 38 ist nunmehr blockiert, d.h. auch das Maulteil 30 ist nunmehr
vor einer weiteren Verschwenkung entgegen des Uhrzeigersinns blockiert.
[0047] Bei einer weiteren Öffnungsbewegung des Griffelementes 14 kann jedoch der Draht 64
durch das Endstück 42 hindurch weiter in Richtung patientennahes Ende verschoben werden,
wodurch dann das Maulteil 32 relativ zum ortsfest blockierten Maulteil 30 weiterbewegt
bzw. um den Achszapfen 34 verschwenkt wird, so daß die Maulteile 30, 32 sich voneinander
wegbewegen, also geöffnet werden.
[0048] Eine derartige Situation ist in den Fig. 7 bis 9 dargestellt. In dieser dritten Betriebsstellung
sind die Griffelemente 12 und 14 nahezu maximal weit geöffnet, wobei insbesondere
aus Fig. 8 zu entnehmen ist, daß dies gerade noch soweit möglich ist, bis das obere
Ende des Griffelementes 14 auf das entsprechend gegenüberliegende Ende des Griffelementes
12 trifft.
[0049] In diesem Stellung mit geöffneten Maulteilen 30, 32 ist es nun möglich, zwischen
diesen ein zu erfassendes Gewebeteil zu bringen und durch Schließen der Griffelemente
12 und 14 mit dem damit verbundenen Schließen der Maulteile 30 und 32 dieses Gewebeteil
zu fassen.
[0050] Die Schließbewegung der Maulteile 30 und 32 erfolgt so lange, bis der Widerstandsdruck
des zwischen den Maulteilen 30 und 32 aufgenommenen Gewebestückes größer ist als die
Kraft der Feder 52. Wird dies überschritten, führt ein weiteres Schließen der Griffelemente
12 und 14 dazu, daß das Endstück 42 aus der in Fig. 8 dargestellten Position nach
rechts verschoben wird, also sich von dem blockierenden Sitz löst, wodurch eine gemeinsame
Verschwenkung der Maulteile 30 und 32 um den Achszapfen 34 im Uhrzeigersinn möglich
ist. Die Kraft der Feder 50 sorgt dafür, daß die Maulteile 30, 32 mit entsprechender
Kraft geschlossen gehalten werden, somit das dazwischen erfaßte Gewebestück derart
festgehalten ist, daß dieses, aufgrund der Verschwenkbewegung, von der Stelle abgetrennt
wird, von der es entnommen wird. Durch weiteres Schließen der Griffelemente 12 und
14 können dann die Maulteile 30 und 32 in eine Stellung gebracht werden, die ein möglichst
problemloses Abziehen der medizinischen Zange von der Entnahmestelle ermöglicht.
[0051] Um an Ort und Stelle den Abtrennvorgang möglichst genau beobachten zu können, ist
es möglich, die medizinische Zange 10 mit einem Endoskop zu verbinden. Dazu ist es
möglich, neben die Rohre 22 und 24 einen Endoskopschaft zu legen und soweit vorzuschieben,
daß dessen Endbereich im Bereich des Endstückes 26 zum Liegen kommt, so daß über das
Endoskop die Entnahmestelle und die Verschwenkbewegung der Maulteile 30, 32 exakt
beobachtet und dann gesteuert werden kann. Es ist möglich, die Zange 10 zugleich als
integraler Bestandteil eines Endoskopes auszubilden, oder zunächst die Zange einzuführen
und anschließend das Endoskop längs der Rohre 22 und 24 geführt nachzuschieben.
1. Medizinische Zange, mit zwei relativ zueinander bewegbaren Griffelementen (12, 14)
am patientenfernen Ende, durch die zwei Maulteile (30, 32) am patientennahen Ende
über ein Betätigungselement (62) relativ zueinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Maulteile (30, 32) bewegbar am patientennahen Ende angeordnet sind, daß
über das Betätigungselement (62) in einem ersten Bewegungsbereich der Griffelemente
(12, 14) beide Maulteile (30, 32) gemeinsam verschwenkbar sind, und daß in einem zweiten
Bewegungsbereich der Griffelemente (12, 14) ein Maulteil (32) relativ zum anderen
Maulteil (30) bewegbar ist.
2. Medizinische Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Maulteile (30,
32) um eine gemeinsame Achse (34) verschwenkbar am patientennahen Ende angeordnet
sind.
3. Medizinische Zange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten
Bewegungsbereich der Griffelemente (12, 14) ein Maulteil (30) blockiert ist und das
andere Maulteil (32) relativ zum blockierten Maulteil (30) bewegbar ist.
4. Medizinische Zange nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Betätigungselement (62) einerseits mit einem Griffelement (14) verbunden ist, und
andererseits mit dem Maulteil (32) gelenkig verbunden ist, das auch im zweiten Bewegungsbereich
bewegbar ist.
5. Medizinische Zange nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Maulteil (30), das im zweiten Bewegungsbereich ortsfest blockiert ist, im ersten Bewegungsbereich
gegen die Kraft einer Feder (50) von der Blockierstellung weg in Richtung gemeinsamer
Verschwenkung der Maulteile (30, 32) bewegbar ist, und daß diese Federkraft in der
entgegensetzten Richtung die gemeinsame Bewegung beider Maulteile (30, 32) zusammen
unterstützt.
6. Medizinische Zange nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Maulteil (30),
das ortsfest blockierbar ist, gelenkig mit einem mit einer Feder (50) beaufschlagten
Steuerelement (36) verbunden ist, das an dem Griffelement (12) beweglich gelagert
ist, das nicht mit dem Betätigungselement (62) verbunden ist.
7. Medizinische Zange nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerelement
(36) am patientenfernen Ende mit einem Endstück (42) versehen ist, auf das die Feder
(50) einwirkt.
8. Medizinische Zange nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zange (10) am patiennahen Ende gekrümmt verläuft.
9. Medizinische Zange nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als integraler Bestandteil eines Endoskopes ausgebildet ist.