[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerkleinern und Aufbereiten z.Bsp. von Abfällen
von tierischem und/oder pflanzlichem Ursprung. Die klassische Verfahrenstechnik z.Bsp.
für die Trocknung von festen Stoffen geht im Regelfall davon aus, dass das Ausgangsprodukt
vor der Trocknung in eine für die Trocknung optimale Teilchengrösse zerkleinert wird.
In vielen Fällen haben die Gutteilchen eine gegebene Form, Grösse oder Struktur, die
durch die Trocknung nicht zerstört werden darf. Im zweiten Fall wird die Trocknungsanlage
mit entsprechend schonenden Bewegungs- oder Fördermitteln ausgerüstet. Daraus ergibt
sich entweder ein hoher Aufwand für die Vorbereitung oder sehr lange Aufbereitungszeiten.
Beides verteuert die Installation und die Betriebskosten. Im Bereich der Aufbereitung
von Recycling-Produkten kommen deshalb solche Lösungen nicht in Frage, da sonst das
Endprodukt zu sehr verteuert wird.
[0002] Über Jahrzehnte hatte sich die Fachmeinung durchgesetzt, dass die Recycling-Produkte
in organische und anorganische Materialien aufgeteilt und gesondert aufbereitet werden
sollten. Bei organischen Produkten nahm man stets eine wechselnde Zusammensetzung
in Kauf, obwohl dadurch die Aufbereitung z.Bsp. über die Kompostierung meistens nicht
optimal durchführbar ist. Bei anorganischen Materialien hatte sich je nach Stoffart
und Menge der entsprechenden Recycling-Produkten eher eine auf jede Abfallart spezialisierte
Verarbeitung durchgesetzt.
[0003] Der Erfindung lag die Aufgabe zu Grunde, den Aufwand für die Verarbeitung eines grossen
Teiles von Recycling-Produkten zu reduzieren, besonders auch für Abfälle tierischen
und/oder pflanzlichen Ursprungs, die im Regelfall einen sehr hohen Wassergehalt aufweisen,
wie z.Bsp. bei Fleischabfällen oder Pflanzen- bzw. Gemüseabfällen. Eine Teilaufgabe
war ferner, mit unkomplizierten Mitteln optimale Endprodukte zu erhalten.
[0004] Die erfindungsgemässe Lösung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgangsprodukt
in einem Heissgasstrom mechanisch schlagzerkleinert und mit dem Heissgasstrom in einen
Wirbelraum geschleudert wird, wobei genügend zerkleinerte Teile von dem Heissgasstrom
ausgetragen und davon abgeschieden, ungenügend zerkleinerte Teile jedoch in dem Wirbelraum
rezirkuliert und wiederholt schlagzerkleinert werden.
[0005] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung besteht das Ausgangsprodukt aus unterschiedlichen
Stoffkategorien, wobei nach der Aufbereitung wenigstens zwei Stoffkategorien z.Bsp.
durch Sieben oder Sichten separiert werden. Vom Erfinder ist erkannt worden, dass
vielfach die Abfälle so zusammengesetzt sind, dass eine Zerkleinerung ohne Vorbereitung
nicht zum Ziel führen kann. Es ist bekannt, dass man bei der sogennanten Hochmüllerei,
für die Herstellung von Griessen und Mehlen, dem Korn vorgängig der wiederholten Vermahlung
und Siebung, Feuchtigkeit zusetzt, so dass während 1 - 2 Tagen Abstehzeit der ganzen
Kornmasse, die Kornschale ein elastisches Verhalten bekommt. Das Korninnere behält
dagegen ein betont kristalines Verhalten (Stärkekristalle). Es hat sich nun gezeigt,
dass in Analogie dazu bei erfindungsgemässer Anwendung eines Heissgasstromes an zerbrochenen
Eischalen zwei Fraktionen mit hoher Reinheit getrennt und eine Fraktion Eischale sowie
eine Fraktion Eihaut separiert werden können. Die Eihaut behält, ähnlich wie die Kornschale
bei der Hochmüllerei, eine flächige Form, wohingegen die harte Eischale zu Kalkmehl
zerkleinert wird. Über ein Sieb lassen sich beide, Kalkmehl als Siebdurchfall, und
Eischale als Siebabstoss sehr leicht separieren. Interessanterweise konnten sinngemäss
auch Flaschen oder Glasscherben als Recycling-Produkte erfindungsgemäss aufbereitet
werden. Allen Fremdkörpern, wie z.Bsp. Plastik-Aluminiumverschlüsse und Etiketten
konnten von dem Reinigungsglas separiert werden. Das Glas selbst wurde zu Sand reduziert.
Bei Anwendung von hohen Geschwindigkeiten bei der Schlagzerkleinerung wurde das Glas
pulverisiert. Die Separation geschah auch hier sehr einfach über Klassiersiebe.
[0006] Gemäss einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann das Ausgangsprodukt einen
hohen Wassergehalt von z.Bsp. 30 % - 60 % aufweisen und mit dem Heissgasstrom z.Bsp.
auf eine Lagerfeuchtigkeit getrocknet werden. Bevorzugt wird der Wirbelraum unmittelbar
über einem Schlagzerkleinerungsrotor sowie unter dem Eintrittsteil eines Trocknungssturmes
ausgebildet, wobei die ungenügend zerkleinerten Teile durch die Schwerkraft wiederholt
auf den Schlagzerkleinerungsrotor zurückfallen, bis sie genügend zerkleinert sind.
[0007] Gemäss einem weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltungsgedanken können aus sogenannten
Nassprodukten, vorzugsweise nasse Recycling-Produkte, wie Abfälle tierischen und/oder
pflanzlichen Ursprungs, (gegebenenfalls vermischt mit Trockenprodukten) ein Futtermehl
oder Futtergriess als Fertig- oder Halbfertigprodukt hergestellt werden. Als Nassrohstoffe
lassen sich Kartoffel- und Zuckerrübenschnitzel und andere Feldfrüchte, oder Obst
als Nassrohstoff aufbereiten (z.Bsp. Kabis, Kohl, Fallobst wie Äpfel, Birnen), ferner
auch Grossküchenabfälle und die Rückstände aus Mostereien. Als "gehäckseltes Gras"
sind Mischgras, Klee, Rietgras verwendbar. Als Trockenprodukte können Getreide, Mais,
Getreidenebenprodukte, Kleie oder andere trockene, organische und zur Verfütterung
an Tiere geeignete Stoffe dem Ausgangsprodukt zugemischt werden. Dies erlaubt die
Einstellung des Wassergehaltes für das Ausgangsprodukt und zur Aufwertung des Endproduktes.
Die Nassrohstoffe und die Trockenprodukte werden vorzugsweise auf einen durchschnittlichen
Wassergehalt von 30 % bis 60 % und einen gewünschten Nährstoffgehalt gemischt und
dann, eventuell nach einer Vorerwärmung, erfindungsgemäss aufbereitet. Mit dem neuen
Verfahren ist es möglich z.Bsp. Kartoffeln oder Zuckerrübenschnitzel, (entlaugt oder
unentlaugt) sowie gehäckseltes Gras mit Trockenprodukten zu vermischen, so dass mit
30 % - 60 % Feuchtigkeit des Ausgangsproduktes, ein hochwertiges Mischfutter hergestellt
werden konnte, das in dieser Art nicht bekannt ist. Interessant war in allen Fällen
die Beobachtung, dass eine Entmischung etwa dass die zerkleinerten Rohstoffe zeitlich
gestaffelt ausgetragen werden, nicht statt findet. Das anfallende Mehl oder Griess
stellt sowohl ein Fertigprodukt als auch ein Halbfertigprodukt dar. Mehl wird abgesackt
und als Tierfutter verkauft. Griess kann in einer Futtermittelpresse zu Futterwürfeln
verpresst werden. Die Lagerfähigkeit der Endprodukte Mehl, Griess oder Futterwürfel
entspricht der, bei Futtermitteln üblichen Lagerfähigkeit. Gemäss einem weiteren Ausgestaltungsgedanken
kann das Trocknungsgut von dem Heissgasstrom abgeschieden und über eine Separationseinrichtung
geführt und eine Grobfraktion in den Bereich der Schlagzerkleinerung rezirkuliert
werden.
[0008] Die neue Erfindung geht von der Erfindung aus, dass die Zerkleinerungsarbeit im Regelfall
nur ein verfahrenstechnisch notwendiger Zwischenschritt ist. Die Zerkleinerung benötigt,
wenn sie vor oder nach der Trocknung statt findet, viel Energie. Diese steht aber
in einem schlechten Verhältnis zu dem Nutzeffekt. Es wird deshalb vorgeschlagen, die
Abfälle in stückiger Form direkt in den Heissgassstrom zu geben und die, eine Beschleunigung
des Trocknungsvorganges bewirkende Zerkleinerungsarbeit in dem Heissgasstrom selbst,
durch ein wiederholtes Rezirkulieren und Schlagzerkleinern der ungenügend zerkleinerten
Teile vorzunehmen. Dies hat den grossen Vorteil, dass die, für die Zerkleinerungsarbeit
benötigte Energie klein gehalten werden kann, weil das Gut feucht zerkleinert und
die dabei entstehende Wärme unmittelbar zur Beschleunigung der Trocknung nutzbar ist.
[0009] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und
ist dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Schleuderrad mit Heissgaszuführkanal sowie
einen unmittelbar darüber angeordneten, erweiterten Wirbelraum aufweist, der als Steigsichter
fortgesetzt und mit einer Abscheideeinrichtung verbunden ist.
[0010] Bevorzugt wird dem senkrecht von oben nach unten angeordneten Heissgaszuführkanal
ein umgekehrt, von unten nach oben angeordneter Flammraum eines regelbaren Oel- oder
vorzugsweise Gasbrenners unmittelbar vorgeordnet, derart, dass die Hitzewirkung der
Flamme nicht direkt auf das Trocknungsgut einwirken kann, und in dem Bereich des Wirbelraumes
eine Anfangstemperatur von z.Bsp. 400°C oder höher einstellbar ist. Der Trocknungsturm
wird vorteilhafterweise als Steigsichter ausgebildet. Es wird eine Strömungsgeschwindigkeit
der Trocknungsgase entsprechend der Schwebegeschwindigkeit von Partikeln kleiner als
2 - 3 mm und eine Temperatur der Trocknungsgase von 400°C oder mehr bei geruchsintensiven
Stoffen von vorzugsweise von 500°C bis über 600°C gewählt. Es kann ferner vorteilhaft
sein, wenn zum Beispiel von Fleischabfällen mit einem zu hohen Fettanteil vorgängig
ein Teil des Fettes abgetrennt und gleichzeitig die ganze Abfallmasse vorgewärmt wird.
Statt das Fett bei Fleischabfällen mit hohem Fettanteil vorgängig abzutrennen kann
solchen Fleischabfällen auch 20 - 50 vol. % gemahlenes Getreide (oder dessen Unterprodukte)
zugemengt werden, das das überschüssige Fett aufsaugt.
[0011] Die Abscheideeinrichtung kann einen Zyklon zur Abtrennung des Trockengutes von dem
Trocknungsgas aufweisen, ferner eine anschliessende Siebeinrichtung, welche vorzugsweise
über eine Rückführeinrichtung für eine grobe Siebfraktion entweder direkt in den Wirbelraum
oder wieder zu dem Einlass für das Ausgangsprodukt geführt wird. Der Wirbelraum wird
bevorzugt unmittelbar über dem Schleuderrad (1) angeordnet und weist Führungswände
auf, zur örtlichen Rezirkulation von stückigen Teilen. Der Steigsichter ist für die
Rezirkulation von Teilen mit Übergrösse über einen mit einer Schleuse getrennten Rückführkanal
mit dem Wirbelraum verbindbar. Vorteilhafterweise wird die Gasaufbereitung sowie die
Trocknung als im wesentlichen senkrecht sich erstreckende und kompakt nebeneinander
angeordnete Verfahrensbereiche aufgestellt, welche als Baugruppe im Sinne von Transporteinheiten
ausgebildet sind. In einem horizontalen Schnitt betrachtet, bilden Brennerraum, Heissgaszuführkanal
und der Steigsichter einen Winkel, in dem ein als Zyklon ausgebildeter Abscheider
angeordnet ist.
[0012] Die Erfindung betrifft ferner die Anwendung des Verfahrens zur Aufbereitung von Eischalen,
zur Herstellung einer Fraktion Eimembranen (Häutchen) und Kalk (Schale); oder zur
Aufbereitung von Recyclingglas, Flaschen oder Glasscherben, zur Herstellung einer
körnigen Glasfraktion und der übrigen Fremdkörpern oder zur Aufbereitung von organischen
Produkten wie Kartoffel- oder Zuckerrübenschnitzel sowie gegebenenfalls gehäckseltes
Gras und Trockenprodukte zur Herstellung von Futtermitteln. Für die einzelnen Produktkategorien
ist lediglich eine besondere Einschleusung zu wählen. Eine Vorbehandlung oder Vorzerkleinerung
ist z.Bsp. im Falle der Glasaufbereitung nicht notwendig. Die entstehenden Glaskörner
sind kleiner als die Verunreinigungen wie Etikettenreste (Papierschnitzel), Aluminium
oder Plastikverschlüsse. Die Glaskörner werden mit den Verunreinigungen gemeinsam
aus dem Zyklon ausgetragen und danach durch Sieben getrennt. Das als Siebdurchfall
anfallende Glaspulver kann im Strassenbau oder zur Herstellung von Kunststeinbodenplatten
verwendt werden. Die den Siebabwurf bildenden Verunreinigungen werden in Deponien
gelagert oder verbrannt.
[0013] In Ei-Verarbeitungsfabriken werden die anfallenden Eierschalen heute nicht weiterverarbeitet
sondern zerkleinert und aufs Feld gefahren. Neu werden sie ohne Vorbehandlung erfindungsgemäss
mit dem Heissgasstrom zerkleinert. Das entstehende Kalkmehl und die Eihaut werden
gemeinsam durch die Windsichtung und den Zyklon ausgetragen. Nach dem Zyklon wird
über das Trommelsieb die Mischung Kalkmehl/Einhaut separiert. Siebdurchfall ist das
Kalkmehl; Siebabwurf die Eihaut. Das Kalkmehl wird als Rohstoff für die Futtermittelindustrie
oder als Hilfsstoff für andere Industrien (z.Bsp. Gerberei) verwendet. Die Eihaut
wird zu Mehl gemahlen und kann als Zugabe für Petfutter verwendet werden.
[0014] In der Folge wird nun auf die Figur 1 Bezug genommen, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
darstellt. Als Herzstück weist die Vorrichtung ein rotierendes Schleuderrad 1 mit
einem unmittelbar darüber angeordneten Wirbelraum 2 auf. Die Trocknungsgase 3 werden
von einem Oel- oder Gasbrenner 4 auf die gewünschte Temperatur gebracht, dazu mündet
die Brennerflamme 5 direkt in einen senkrecht nach oben sich erstreckenden Flammraum
6, welcher mit einem senkrecht nach unten gerichteten Heissgaszuführraum 7 verbunden
ist, der direkt in einen Zerkleinerungsraum 8 mündet. Stückige Abfälle 9 werden, wenn
erforderlich, in einer Reduziereinrichtung 10, zum Beispiel in der Art von einem Fleischwolf,
reduziert und über eine Speiseleitung 11 dosiert, direkt in den Zerkleinerungsraum
8 gespiesen. Zusätzlich können die Abfälle 9 mittels einer Heizung 12 auf eine höhere
Temperatur gebracht werden. Damit wird der an sich weniger günstige Wärmeübergang
von den Trockengasen auf das Trocknungsgut unterstützt, mit dem Ziel, einer sehr raschen
Trocknung des Gutes auch um schädlich biologische oder chemische Veränderungen an
den Produkten möglichst zu vermeiden. Die stückigen Gutteile 13 werden von dem Schleuderrad
1 auf eine Körnung 14 von etwa 2 - 3 mm zerkleinert.
[0015] Der Wirbelraum 2 mündet direkt in einen Trocknungsturm 15, der einerseites einen
Steigsichter 16 und zusätzlich mehrere Führungswände 17 bzw. entsprechend gebildete
Kanäle und anderseits einen Rückführkanal 18 aufweist. Der Rückführkanal 18 ist durch
eine Schleuse 19 für einen direkten Durchtritt der Trocknungsgase 3 gesperrt, so dass
die übergrossen Teile gezielt in den Wirbelraum 2 zurückgeführt werden. Dadurch entsteht
nicht nur in dem Wirbelraum 2 selbst, sondern auch mit Einbezug des Trocknungsturmes
15, eine intensive Rezirkulation des Trocknungsgutes und zwar so lange, bis die Partikel
20 eine gewünschte Teilchengrösse nicht mehr überschreiten. Durch die Wahl der richtigen
Gasgeschwindigkeit VG im oberen Bereich des Trocknungsturmes 15 kann die entsprechende
Fraktion mit den Heissgasen in einen Zyklon 21 geleitet werden, worin das Trocknungsgut
22 von den mit Wasser gesättigten und abgekühlten Heissgase 3' bzw. Fördergase abgetrennt
werden. Damit unabhängig die Menge der Trocknungsgase 3 sowie die Temperatur der Trocknungsgase
wählbar ist, kann die Brennstoffzufuhr über entsprechende Steuermittel geregelt und
die Luftmenge über einen Ventilator 24 eingestellt werden. Es wird angestrebt, dass
in jedem Betriebszustand in der ganzen Einrichtung Unterdruck herrscht und keine Gase
entweichen. Alle Vorgänge werden über eine Steuerung 25 kontrolliert. Das Trockengut
22 wird über eine Schleuse 26 in ein Trommelsieb 27 geleitet, von welchem der Feinanteil
entsprechenden Lagerbehältern bzw. einer weiteren Verarbeitung über eine Abführleitung
28 zugeführt wird. Der Siebabstoss kann über eine Rückführleitung 29 wieder zurück
in den Wirbelraum 2 gefördert werden.
[0016] Das Trommelsieb 27 kann durch eine aequivalente Einrichtung ersetzt sein. An seiner
statt kann das Trockengut 22 von der Schleuse 26 in eine, zu einem Ventilator beaufschlagten
Saugleitung gegeben werden, die im Bereich der Schleuse 26 zusammen mit dem Trockengut
22 auch Umgebungsluft ansaugt. Zwischen der Schleuse 26 und dem Ventilator ist ein
zweiter Zyklon in die Saugleitung geschaltet, der das Trockengut 22 abscheidet. Die
von der Saugleitung bei der Schleuse 26 mit angesaugte Umgebungsluft kühlt das dem
Zyklon 21 entnommene Trockengut 22 so intensiv, dass es nach dem zweiten Zyklon unmittelbar
einer weiteren Verarbeitungsstation, zum Beispiel einer Absackeinrichtung zugeführt
werden kann. In dieser aequivalenten Einrichtung kann ein Grobteilabscheider integriert
sein, von dem Grobteile über eine Rückführleitung (analog der Rückführleitung 29)
in den Wirbelraum 2 zurückgefördert werden.
[0017] Das ganze System hat den besonderen Vorteil, dass alle Teile des Trocknungsgutes
immer nur so lange in der jeweiligen Zone verweilen, wie es unbedingt zur Zerkleinerung
bzw. Trocknung erforderlich ist. In Bezug auf die ursprüngliche Beschaffenheit sowie
die benötigte Trocknungszeit - welche bei grossen Teilen sehr viel grösser ist, als
bei feinen Teilen - entsteht eine ideale Verweilzeit für das Gut, wobei ganz besonders
die am schnellsten getrockneten Feinteile sofort abgezogen und den Trocknungsprozess
nicht mehr belasten.
1. Verfahren zum Zerkleinern und Aufbereiten von Recycling-Produkten,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangsprodukt in einem Heissgasstrom mechanisch schlagzerkleinert und mit
dem Heissgasstrom in einen Wirbelraum geschleudert wird, wobei genügend zerkleinerte
Teile von dem Heissgasstrom ausgetragen und davon abgeschieden, ungenügend zerkleinerte
Teile jedoch in dem Wirbelraum rezirkuliert und wiederholt schlagzerkleinert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangsprodukt aus unterschiedlichen Stoffkategorien besteht und nach der
Aufbereitung in wenigstens zwei Stoffkategorien z.Bsp. durch Sieben oder Sichten separiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangsprodukt einen hohen Feuchtigkeitsgehalt von z.Bsp. 30 % - 60 % aufweist
und mit dem Heissgasstrom vorzugsweise auf eine Lagerfeuchtigkeit getrocknet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wirbelraum unmittelbar über einem Schlagzerkleinerungsrotor sowie unter dem
Eintrittsteil eines Trocknungsturmes ausgebildet ist, wobei die ungenügend zerkleinerten
Teile durch die Schwerkraft auf dem Schlagzerkleinerungsrotor zurückfallen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausgangsprodukt sogenanntes Nassprodukt oder Fettprodukt vorzugsweise nasse
oder stark fetthaltige Recycling-Produkte wie Abfälle tierischen und/oder pflanzlichen
Ursprungs sind, gegebenenfalls vermischt mit trockenen Komponenten, wobei daraus ein
Futtermehl oder Futtergriess als Fertig- oder Halbfertigprodukt hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die trockenen Komponenten 20 bis 50 vol. % gemahlenes Getreide oder dessen Unterprodukte
sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trocknungsgut von dem Heissgasstrom abgeschieden und über eine Separationseinrichtung
geführt und eine Grobfraktion in den Bereich der Schlagzerkleinerung rezirkuliert
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trocknungsgut durch einen Strömungskanal geführt und darin zwecks Kühlung
mit Umgebungsluft gemischt wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie ein Schleuderrad (1) mit Heissgaszuführkanal (7) sowie einem unmittelbar
darüber angeordneten, erweiterten freien Wirbelraum (2) aufweist, der als Steigsichter
(16) fortgesetzt und mit einer Abscheideeinrichtung (21) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abscheideeinrichtung (21) einen Zyklon zur Abtrennung des Trockengutes (22)
von dem Trocknungsgas (3') sowie eine anschliessende Siebeinrichtung (27), welche
vorzugsweise eine Rückführeinrichtung (29) in den Wirbelraum (9) für eine grobe Siebfraktion
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abscheideeinrichtung (21) einen Zyklon zur Abtrennung des Trockengutes (22)
von dem Trocknungsgas (3') sowie anschliessend eine pneumatische Kühlstrecke und eine
weitere Abscheideeinrichtung mit vorzugsweise einer Rückführeinrichtung (29) in den
Wirbelraum (9) für eine grobe Fraktion aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wirbelraum (21) unmittelbar über dem Schleuderrad (1) Führungswände (17)
aufweist, zur örtlichen Rezirkulation von übergrossen Teilen, wobei dem Steigsichter
(16) vorzugsweise ein, mit einer Schleuse (19) getrennter Rückführkanal (18) in den
Wirbelraum (2), angeschlossen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gasaufbereitung sowie die Trocknung als im wesentlichen senkrecht sich erstreckende
und kompakt nebeneinander angeordnete Verfahrensbereiche ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Baugruppe ausgebildet ist, wobei in einem horizontalen Schnitt, der Flammraum
(6) der Heissgaszuführkanal (7) und der Steigsichter (16) einen Winkel bilden, in
dem ein als Zyklon ausgebildeter Abscheider (21) angeordnet ist.
15. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, zur Aufbereitung von Eischalen,
zur Herstellung einer Fraktion Eimembranen (Häutchen) und Kalk (Schale); oder zur
Aufbereitung von Recycling-Glas, Flaschen oder Glasscherben, zur Herstellung einer
körnigen Glasfraktion und der übrigen Fremdkörper; oder zur Aufbereitung von organischen
Produkten wie Kartoffel- oder Zuckerrübenschnitzel und/oder gehäckseltes Gras,gegebenenfalls
vermischt mit Trockenprodukte zur Herstellung von Futtermitteln.