[0001] Die Erfindung betrifft einen Behandlungsbehälter für eine industrielle Reinigungsanlage
zur Reinigung von Gegenständen, insbesondere bearbeiteten Werkstücken, mittels einer
Reinigungsflüssigkeit.
[0002] Werkstücke, wie z. B. bearbeitete Motorblöcke, müssen nach ihrer Bearbeitung gereinigt
werden, um sie von Spänen und öl- oder fettartigen Rückständen von Bearbeitungsflüssigkeiten
etc. zu befreien; ebenso bedürfen z. B. zu verchromende oder in anderer Weise mit
einer Oberflächenbeschichtung zu versehende Werkstücke zuvor einer Reinigung, insbesondere
einer Entfettung. Diese Reinigungsprozesse erfolgen dabei im allgemeinen im Zuge einer
getakteten Fertigungsstraße, so daß die Werkstücke mittels Förder- und/oder Handhabungsgeräten
in einen Behandlungsbehälter, in dem die Reinigung erfolgt, eingebracht und aus diesem
wieder entfernt werden müssen. In einem solchen Behandlungsbehälter werden die mittels
einer Reinigungsflüssigkeit gereinigten Werkstücke oft auch wieder getrocknet. Außerdem
sind diese Behandlungsbehälter oft mit einem Werkstückträger versehen, der es erlaubt,
ein zu reinigendes und/oder zu trocknendes, gereinigtes Werkstück im Behandlungsbehälter
in Drehung zu versetzen oder eine Schaukelbewegung durchführen zu lassen. Es liegt
auf der Hand, daß es gerade bei einer Reinigung von Werkstücken im Zuge einer getakteten
Produktionsanlage entscheidend auf folgendes ankommt: leichtes und schnelles Einbringen
der Werkstücke in den Behandlungsbehälter und Entfernen der Werkstücke aus dem Behandlungsbehälter;
gute Zugänglichkeit von im Innern des Behandlungsbehälters angeordneten Teilen und
Baugruppen, wie Spritzdüsen, Spritzrohren, Blasdüsen, Werkstückträger, Werkstückträger-Lagerung,
Ablauf- und Überlauföffnungen, um diese leicht und rasch warten oder gar austauschen
zu können; rasches Befüllen und Entleeren des Behandlungsbehälters, wenn dieser zum
Reinigen eines Werkstücks mit Reinigungsflüssigkeit geflutet und anschließend wieder
entleert wird, um verschmutzte Reinigungsflüssigkeit abzuführen und/oder das gereinigte
Werkstück im Behandlungsbehälter trocknen zu können.
[0003] Weit verbreitet sind wannen- oder trogförmige Behandlungsbehälter, in die ein zu
reinigendes Werkstück von oben abgesenkt und aus denen das Werkstück nach oben wieder
herausgehoben wird; daß derartige Behandlungsbehälter im Hinblick auf die vorstehend
aufgelisteten Forderungen höchst unzulänglich sind, ist offensichtlich. Man muß sich
dabei auch vor Augen halten, daß zur Erzielung eines guten Reinigungseffekts im allgemeinen
mit bis zu 70°C oder 80°C heißen Reinigungsflüssigkeiten gearbeitet wird (wässrige,
Detergenzien und andere waschaktive Substanzen enthaltende Reinigungsflüssigkeiten),
mit denen der Behandlungsbehälter gefüllt ist, so daß die ein Werkstück haltenden
Teile eines Werkstück-Handhabungsgeräts in das heiße Reinigungsflüssigkeitsbad eintauchen
müssen, was für Greifer und dergleichen mit beweglichen Elementen höchst unzuträglich
ist.
[0004] Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Behandlungsbehälter der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, der zumindest einen Teil der vorstehend aufgelisteten Forderungen
erfüllt.
[0005] Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, einen solchen Behandlungsbehälter
derart auszubilden, daß er wenigstens ein bewegliches Behälter-Wandsegment aufweist,
welches zwischen einer Arbeitsstellung, in der es mit wenigstens einem zweiten Behälter-Wandsegment
den Behälter bildet, und einer Be- und Entladestellung, in der ein Werkstück in zumindest
ungefähr horizontaler Richtung in den Behälter einbringbar bzw. aus diesem entfernbar
ist, bewegbar ist.
[0006] Durch eine solche erfindungsgemäße Gestaltung eines Behandlungsbehälters lassen sich
folgende Vorteile erzielen: Ein Werkstückförderer bzw. ein Werkstück-Handhabungsgerät,
mit dem die Werkstücke in den Behandlungsbehälter eingebracht und aus diesem wieder
entfernt werden, muß keine vertikale Bewegung durchführen, so daß er viel einfacher
aufgebaut sein kann als ein Förderer bzw. ein Handhabungsgerät, welches in der Lage
ist, eine Hubbewegung durchzuführen. Außerdem entleert sich ein erfindungsgemäßer
Behandlungsbehälter beim Bewegen seines beweglichen Wandsegments in dessen Be- und
Entladestellung von selbst mindestens bis zu einem Niveau, welches unter dem Weg der
Werkstücke liegt, so daß der Werkstück-Förderer bzw. das Werkstück-Handhabungsgerät
nicht in die Reinigungsflüssigkeit eintauchen muß. Auch erfolgt die zumindest teilweise
Entleerung des Behandlungsbehälters außerordentlich rasch. Schließlich sind im Behandlungsbehälter
angeordnete Funktionsteile, wie sie vorstehend aufgeführt wurden, dann leicht zugänglich,
wenn sich das bewegliche Wandsegment in seiner Be- und Entladestellung befindet. Bei
entsprechender Anordnung bzw. Gestaltung des beweglichen Wandsegments kann der Behandlungsbehälter
auch außerordentlich rasch vollständig entleert werden, so daß man rasch vom Reinigen
zum Trocknen eines Werkstücks übergehen kann.
[0007] Im Hinblick auf die vorstehend aufgeführten Forderungen und Vorteile liegt es auf
der Hand, daß die Werkstücke nicht exakt in horizontaler Richtung in den Behälter
eingeführt und aus diesem entfernt werden müssen; vielmehr kann der Weg der Werkstücke
in den Behandlungsbehälter hinein bzw. aus diesem heraus mit der Horizontalen ohne
weiteres einen Winkel von z. B. bis zu 30° bilden.
[0008] Bei einem z. B. die Form eines Kreiszylinders aufweisenden Behandlungsbehälter könnte
man daran denken, das bewegliche Behälter-Wandsegment längs einer kreisbogenförmigen
Bahn vor bzw. hinter einen benachbarten Wandbereich zu schieben, um den Behandlungsbehälter
zu öffnen. In vielerlei Hinsicht einfacher und vorteilhafter ist es jedoch, wenn zu
diesem Zweck das bewegliche Behälter-Wandsegment in zumindest im wesentlichen vertikaler
Richtung bewegbar ist, um einem in horizontaler Richtung verschiebbaren Werkstück
den Weg in den Behandlungsbehälter bzw. aus diesem heraus zu öffnen. Bei einem derart
ausgebildeten Behandlungsbehälter bedarf es lediglich einer Hubvorrichtung für das
bewegliche Behälter-Wandsegment, und zwar auch dann, wenn dessen Bewegungsrichtung
mit der Vertikalen einen spitzen Winkel von z. B. bis 30° bildet.
[0009] Grundsätzlich wäre es denkbar, das bewegliche Behälter-Wandsegment an einer Betätigungsvorrichtung
fest anzubringen. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behandlungsbehälters
zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß wenigstens eine Führung für das bewegliche Behälter-Wandsegment
vorgesehen ist, um so dieses in einfacher Weise bewegen zu können, z. B. mittels eines
Seilzugs.
[0010] Ein besonders einfacher Aufbau für den erfindungsgemäßen Behandlungsbehälter und
eine große Öffnung für die Werkstücke ergeben sich dann, wenn der Behälter zwei stationäre
Stirnwände und zwischen diesen wenigstens zwei Behälter-Wandsegmente aufweist, die
sich zwischen den beiden Stirnwänden erstrecken und von denen wenigstens eines von
dem beweglichen Wandsegment gebildet wird.
[0011] Grundsätzlich könnte ein solcher Behandlungsbehälter oben offen sein; vor allem dann,
wenn mit Spritzdüsen gearbeitet wird und das Werkstück im Behandlungsbehälter bewegt
werden soll, ist jedoch eine Ausführungsform zu bevorzugen, bei der der Behälter zwischen
seinen Stirnwänden eine stationäre, den Behälter oben verschließende Haube und unterhalb
dieser Haube das bewegliche Wandsegment aufweist.
[0012] Damit man bei der Gestaltung des Wegs des beweglichen Behälter-Wandsegments frei
ist und dennoch eine einfache Betätigungsvorrichtung für das bewegliche Behälter-Wandsegment
verwenden kann, ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Behandlungsbehälters mit Kulissenführungen für die beiden stirnwandseitigen Enden
des beweglichen Wandsegments versehen, in die Führungselemente des Wandsegments eingreifen,
bei denen es sich z. B. um einfache Stifte, aber auch um drehbar gelagerte Rollen
handeln kann.
[0013] Zwar könnte ein erfindungsgemäßer Behandlungsbehälter grundsätzlich so gestaltet
werden, daß das sich in seiner Arbeitsstellung befindliche bewegliche Behälter-Wandsegment
dicht an die benachbarten Behälterwandbereiche anliegt. Einfacher lassen sich jedoch
der Behandlungsbehälter und die Betätigungsvorrichtung für das bewegliche Behälter-Wandsegment
gestalten, wenn auf derartige Abdichtungen verzichtet und ein oben offener Auffangbehälter
für Reinigungsflüssigkeit zumindest unter derjenigen Trennfuge angeordnet wird, längs
welcher das bewegliche Wandsegment an ein benachbartes Wandsegment angrenzt. In diesem
Zusammenhang muß man sich vor Augen halten, daß im Regelfall während des Reinigungsprozesses
stets Reinigungsflüssigkeit in den Behandlungsbehälter eingeführt wird, z. B. über
die vorstehend erwähnten Spritzdüsen, so daß während des Reinigungsprozesses meist
ohnehin laufend Reinigungsflüssigkeit aus dem Behandlungsbehälter abgeführt wird,
was auch über die erwähnte Trennfuge erfolgen kann. Die in den Auffangbehälter gelangende
Reinigungsflüssigkeit kann dann auf einfache Weise wieder in den Reinigungsprozeß
rückgeführt werden.
[0014] Im Sinne einer raschen Entleerung des Behandlungsbehälters nach erfolgter Reinigung
eines Werkstücks sowie einer Vermeidung jedweder Hindernisse für den Transport der
Werkstücke in den Behandlungsbehälter und aus diesem heraus ist es besonders vorteilhaft,
wenn der Behälter zwei bewegliche Wandsegmente aufweist, die in ihren Arbeitsstellungen
zwei einander gegenüberliegende Seitenwände und den Boden des Behälters bilden; diese
beiden beweglichen Wandsegmente können auch mittels einer einzigen Betätigungsvorrichtung
angehoben und wieder abgesenkt werden, z. B. über eine einzige Hubvorrichtung und
zwei Seilzüge.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn dem Behandlungsbehälter ein über diesem angeordneter
Reinigungsflüssigkeit-Vorlagebehälter zugeordnet ist, welcher unten über einen steuerbaren
Verschluß zu seiner Entleerung in den Behandlungsbehälter verfügt. Dieser Vorlagebehälter
läßt sich dann während eines Reinigungsvorgangs mit Reinigungsflüssigkeit füllen,
z. B. mit der laufend in den Auffangbehälter gelangenden Reinigungsflüssigkeit, so
daß für den nächsten Reinigungszyklus der Behandlungsbehälter außerordentlich rasch
gefüllt werden kann, indem man einfach den Verschluß zwischen Vorlagebehälter und
Behandlungsbehälter öffnet. Für eine solche rasche neue Befüllung des Behandlungsbehälters
ist es günstig, wenn sich der Vorlagebehälter zumindest nahezu über die ganze Länge
des Behandlungsbehälters und der erwähnte Verschluß zumindest nahezu über die ganze
Länge des Vorlagebehälters erstreckt.
[0016] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Ansprüchen und/oder aus der nachfolgenden Beschreibung und der beigefügten schematischen
zeichnerischen Darstellung einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Behandlungsbehälters; in dieser Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch den Behandlungsbehälter samt Vorlagebehälter, und
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch Behandlungsbehälter und Vorlagebehälter.
[0017] Der in der Zeichung lediglich schematisch dargestellte Behandlungsbehälter hat im
geschlossenen Zustand ungefähr die Form eines Kreiszylinders mit zwei stationären
Stirnwänden 10 und 12, einer stationären Haube 14, deren Gestalt ungefähr einem halben,
hohlen Kreiszylinder entspricht, dessen Wände sich jedoch nicht über den vollen Winkel
von 180° erstrecken, und mit zwei beweglichen Wandsegmenten 16 und 18, die in ihrer
jeweiligen Arbeitsstellung zusammen einen ungefähr halbzylindrischen Trog bilden und
deren jedes ungefähr die Gestalt eines Viertels eines hohlen Kreiszylinders hat.
[0018] Für jedes der beweglichen Wandsegmente 16 und 18 sind zwei stationäre Kulissenführungen
20 und 22 bzw. 24 und 26 vorgesehen, wobei zur Vereinfachung der Fig. 1 in dieser
Zeichnungsfigur die Kulissenführungen nicht dargestellt sind, sondern strichpunktiert
lediglich die mit 20a und 22a bezeichneten Führungspfade, die von den Kulissenführungen
20 und 22 bzw. 24 und 26 gebildet werden und gleichzeitig den Weg der beweglichen
Wandsegmente 16 und 18 andeuten sollen, den diese zwischen ihrer jeweiligen Arbeitsstellung
und ihrer jeweiligen Be- und Entladestellung zurücklegen. Wie sich der Fig. 2 entnehmen
läßt, besitzen die beweglichen Wandsegmente 16 und 18 an ihren Stirnenden Laufrollen
28, und zwar an jedem Stirnende wenigstens zwei solcher Laufrollen, welche von an
den Wandsegmenten befestigten Achsen 30 gehalten und auf letzteren drehbar gelagert
sind sowie von den Kulissenführungen 20 bzw. 22 bzw. 24 bzw. 26, welche einen U-förmigen
Querschnitt haben, längs des Führungspfads 20a bzw. 22a geführt werden. In Fig. 1
sind diese Achsen der Laufrollen 28 gleichfalls bei 30 angedeutet.
[0019] Über dem als Ganzes mit 32 bezeichneten Behandlungsbehälter ist ein sogenannter Vorlagebehälter
34 angeordnet, welcher einen Speicher für im Behandlungsbehälter 32 zu verwendende
Reinigungsflüssigkeit bildet, über eine Durchtrittsöffnung 36, welche die Gestalt
eines Längsschlitzes hat, der sich über die ganze Länge des Vorlagebehälters 34 erstreckt,
in den Behandlungsbehälter 32 mündet und mit einer Verschlußklappe 38 versehen ist,
mit der sich die Durchtrittsöffnung 36 verschließen, durch Drehen der Verschlußklappe
aber auch freigeben läßt.
[0020] Des weiteren ist über dem Behandlungsbehälter 32 und dem Vorlagebehälter 34 eine
Hubvorrichtung 40 angeordnet, welche sich durch einen nicht dargestellten Antrieb
in Richtung des Doppelpfeils F auf und ab bewegen läßt und vier Tragstangen 42 besitzt,
an deren unteren Enden die beweglichen Wandsegmente 16 und 18 gelenkig angebracht
und damit schwenkbar aufgehängt sind. Durch Anheben der Hubvorrichtung 40 aus der
in den Figuren 1 und 2 dargestellten Position lassen sich also die beweglichen Wandsegmente
16 und 18 aus der in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellten Arbeitsstellung
in die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Be- und Entladestellung verfahren und
dann durch Absenken der Hubvorrichtung 40 wieder in die Arbeitsstellung absenken,
in der sie zusammen mit den Stirnwänden 10 und 12 sowie der Haube 14 den geschlossenen
Behandlungsbehälter 32 bilden, wobei sich während der Vertikalbewegungen der Hubvorrichtung
40 die Laufrollen 28 der beweglichen Wandsegmente 16 und 18 längs der Führungspfade
20a und 22a bewegen.
[0021] Zu beiden Seiten des Behandlungsbehälters 32, dessen Stirnwänden 10 und 12 benachbart,
sind auf einem Gebäudefundament 50 Lager 52 befestigt, in denen jeweils eine Welle
54 bzw. 56 drehbar, jedoch axial unverschieblich gelagert ist, wobei diese Wellen
mit nicht dargestellten Drehantrieben verbunden sind. Die Wellen 54 und 56 sind abgedichtet
durch die Stirnwände 10 und 12 hindurchgeführt und halten einen als Ganzes mit 60
bezeichneten Werkstückträger, welcher aus zwei winkelförmigen Tragelementen 62 besteht,
von denen jeweils eines an der Antriebswelle 54 bzw. an der Welle 56 befestigt ist.
[0022] Mit 70 ist jeweils ein Werkstück bezeichnet, welches gereinigt werden soll bzw. bereits
gereinigt und gegebenenfalls auch getrocknet wurde. Zum Transport der Werkstücke ist
ein insgesamt nicht dargestelltes Transportsystem vorgesehen, zu dem ein in Fig. 2
dargestellter Werkstück-Transporteur 72 gehört, welcher Horizontal- und Vertikalbewegungen
durchführen kann. Er weist beispielsweise vier Zentrierzapfen 72a auf, welche in entsprechende,
z. B. als Bohrungen gestaltete Aufnahmen 70a der Werkstücke eingreifen können, und
in entsprechender Weise können die Werkstücke 70 auf den Tragelementen 62 gehalten
sein. Wie sich aus Fig. 2 ergibt, lassen sich die Werkstücke mit dem Transporteur
72 auf den Tragelementen 62 absetzen und von diesen wieder abnehmen, wenn die beweglichen
Wandsegmente 16 und 18 ihre obere Be- und Entladestellung einnehmen.
[0023] Unter dem Behandlungsbehälter 32 ist eine Auffangwanne 80 angeordnet, in die nicht
nur die im Behandlungsbehälter 32 befindliche Reinigungsflüssigkeit entleert wird,
wenn der Behandlungsbehälter durch Hochfahren der beweglichen Wandsegmente 16 und
18 geöffnet wird, sondern die auch Reinigungsflüssigkeit auffängt, welche an denjenigen
Stellen des Behandlungsbehälters aus diesem entweichen kann, an denen der Behandlungsbehälter
infolge der beweglichen Wandsegmente 16 und 18 gegebenenfalls nicht absolut dicht
ist; sieht man eine solche Auffangwanne vor, kann also auf Abdichtelemente zwischen
den beweglichen Wandsegmenten 16 und 18 sowie zwischen diesen und der stationären
Haube 14 sowie den Stirnwänden 10 und 12 des Behandlungsbehälters 32 verzichtet werden.
[0024] Schließlich sind im Behandlungsbehälter 32, und zwar im Bereich seiner Haube 14,
Spritzrohre 90 angebracht, welche von den stationären Stirnwänden 10 und 12 gehalten
und in unterschiedlicher Weise eingesetzt werden können: So ist es z. B. möglich,
zum Reinigen eines Werkstücks 70 den geschlossenen Behandlungsbehälter 32 über die
Spritzrohre 90 oder sonstige Zuflußvorrichtungen mit Reinigungsflüssigkeit zu füllen
und das zu reinigende Werkstück 70 mit Hilfe des Werkstückträgers 60 in dem Reinigungsflüssigkeitsbad
zu bewegen, z. B. eine Schaukelbewegung durchführen zu lassen; im Zuge des Befüllens
des Behandlungsbehälters 32 kann das Werkstück zunächst mit Hilfe der Spritzrohre
90 abgespritzt werden, es ist aber auch möglich, das in das von der Reinigungsflüssigkeit
gebildete Bad eingetauchte Werkstück 70 mit Reinigungsflüssigkeitsstrahlen zu behandeln,
wenn die Austrittsöffnungen der Durchtrittsrohre 90 z. B. auf besonders kritische
Bereiche des Werkstücks gerichtet werden.
[0025] Soll der Behandlungsbehälter 32 mit Reinigungsflüssigkeit geflutet werden können,
versieht man ihn zweckmäßiger Weise mit einer Überlauföffnung 100, die den Flüssigkeitsspiegel
im gefüllten Behandlungsbehälter bestimmt. Wird dann dem Innern des Behandlungsbehälters
32 über die Spritzrohre 90 weitere Reinigungsflüssigkeit zugeführt, tritt diese entweder
über die Überlauföffnung 100 oder über Leckstellen des Behandlungsbehälters aus diesem
aus und wird über nicht dargestellte Rückführleitungen und eine oder mehrere Pumpen
von der Auffangwanne 80 und der Überlauföffnung 100 in den Vorlagebehälter 34 zurückgeführt,
gegebenenfalls nach einer Reinigung bzw. Aufbereitung der Reinigungsflüssigkeit.
[0026] Nachdem das nächste, zu reinigende Werkstück 70 in den Behandlungsbehälter 32 eingebracht
und letzterer geschlossen wurde, wird die Verschlußklappe 38 geöffnet, so daß der
Behandlungsbehälter rasch mit der im Vorlagebehälter 34 gespeicherten Reinigungsflüssigkeit
gefüllt werden kann.
[0027] Vorstehend wurde ein Behandlungsbehälter und ein Werkstück-Transportsystem beschrieben,
welche es ermöglichen, ein zu reinigendes Werkstück in horizontaler Richtung in den
Behälter einzubringen und aus diesem wieder zu entfernen, wobei bei der dargestellten
Ausführungsform das Transportsystem von einem sogenannten Hubschrittförderer gebildet
wird, dessen Werkstück-Transporteur 72 ein Werkstück in horizontaler Richtung in den
offenen Behandlungsbehälter einführt und es dann durch eine geringe Abwärtsbewegung
auf den Tragelementen 62 des Werkstückträgers 60 absetzt, worauf der Werkstück-Transporteur
72 in horizontaler Richtung aus dem Behandlungsbehälter herausfährt. Das Entfernen
des gereinigten Werkstücks aus dem Behandlungsbehälter erfolgt in Schritten mit jeweils
umgekehrter Bewegungsrichtung. Derartige Ausführungsformen haben noch eine Reihe weiterer,
vorstehend nicht erwähnter Vorteile: Die Hubbewegung des Werkstück-Transporteurs 72
ist verhältnismäßig klein, wodurch im Bereich des Behandlungsbehälters und des Wegs
des Werkstück-Transporteurs 72 keine große Bautiefe unterhalb des Niveaus einer Werkstück-Förderanlage
benötigt wird - bei solchen Werkstück-Förderanlagen handelt es sich ja in der Regel
um Rollenförderer oder dergleichen, welche in einer horizontalen Ebene verlaufen.
Auch bringt eine im wesentlichen vertikale Bewegung des beweglichen Behälter-Wandsegments
bzw. der beweglichen Behälter-Wandsegmente den Vorteil mit sich, daß die zu reinigenden
bzw. die gereinigten Werkstücke in geringen Abständen voneinander angeliefert bzw.
abgeführt werden können, z. B. auch mittels eines Hängeförderers, was dann nicht der
Fall wäre, wenn die beweglichen Behälter-Wandsegmente beim Öffnen des Behandlungsbehälters
auch in horizontaler Richtung nennenswerte Wege zurücklegen würden.
[0028] Einige der eingangs aufgeführten Vorteile ließen sich aber auch mit einem Behandlungsbehälter
erreichen, welcher mit den Werkstücken von unten beschickt bzw. nach unten entladen
wird; ein solcher erfindungsgemäßer Behandlungsbehälter zeichnet sich dann dadurch
aus, daß er wenigstens ein bewegliches Behälter-Wandsegment aufweist, welches zwischen
einer Arbeitsstellung, in der es mit wenigstens einem zweiten Behälter-Wandsegment
den Behälter bildet, und einer Be- und Entladestellung, in der ein Werkstück in zumindest
ungefähr vertikaler Richtung von unten in den Behälter einbringbar bzw. nach unten
aus diesem entfernbar ist, bewegbar ist. Bei einem solchen erfindungsgemäßen Behandlungsbehälter
bildet dann das bewegliche Behälter-Wandsegment zumindest einen Teil des Behälterbodens.
Wie sich ein solcher erfindungsgemäßer Behandlungsbehälter konstruktiv verwirklichen
läßt, erkennt man sofort anhand der Fig. 1: Die beweglichen Behälter-Wandsegmente
16 und 18 müssen in einem solchen Fall nur so weit längs ihrer Kulissenführungen bewegt
werden, daß sich zwischen ihnen an der Behälterunterseite eine Öffnung ergibt, welche
groß genug ist, um ein Werkstück 70 von unten in den Behandlungsbehälter 32 einheben
zu können. Auch in diesem Fall könnte der Werkstück-Transporteur 72 Teil eines sogenannten
Hubschrittförderers sein, welcher bei geöffnetem Behandlungsbehälter ein zu reinigendes
Werkstück in horizontaler Richtung unter den Werkstückträger 60 fährt, es dann durch
eine Hubbewegung auf ein Niveau über den Tragelementen 62 bringt und es schließlich
durch eine horizontale Bewegung sowie eine vertikale Absetzbewegung auf diesen ablegt.
Auch in diesem Fall ist das Werkstück-Transportsystem nicht den Einflüssen der Reinigungsflüssigkeit
ausgesetzt, weil beim Öffnen des Behandlungsbehälters sich alle Teile des Werkstück-Transportsystems
seitlich neben dem Behandlungsbehälter befinden können.
1. Behandlungsbehälter für eine industrielle Reinigungsanlage zur Reinigung von Gegenständen,
insbesondere bearbeiteten Werkstücken, mittels einer Reinigungsflüssigkeit, dadurch
gekennzeichnet, daß der Behälter (32) wenigstens ein bewegliches Behälter-Wandsegment
(16, 18) aufweist, welches zwischen einer Arbeitsstellung, in der es mit wenigstens
einem zweiten Behälter-Wandsegment (16 bzw. 18, 14, 10, 12) den Behälter (32) bildet,
und einer Be- und Entladestellung, in der ein Werkstück (70) in zumindest ungefähr
horizontaler Richtung in den Behälter (32) einbringbar bzw. aus diesem entfernbar
ist, bewegbar ist.
2. Behandlungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche Behälter-Wandsegment
(16, 18) in zumindest im wesentlichen vertikaler Richtung bewegbar ist.
3. Behandlungsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch wenigstens eine Führung
(20, 22, 24, 26) für das bewegliche Behälter-Wandsegment (16, 18).
4. Behandlungsbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (32) zwei stationäre Stirnwände (10, 12) und zwischen diesen wenigstens
zwei Behälter-Wandsegmente (14, 16, 18) aufweist, die sich zwischen den beiden Stirnwänden
erstrecken und von denen wenigstens eines von dem beweglichen Wandsegment (16, 18)
gebildet wird.
5. Behandlungsbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (32)
zwischen seinen Stirnwänden (10, 12) eine stationäre, den Behälter oben verschließende
Haube (14) und unterhalb dieser Haube das bewegliche Wandsegment (16, 18) aufweist.
6. Behandlungsbehälter nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die
beiden stirnwandseitigen Enden des beweglichen Wandsegments (16, 18) jeweils eine
Kulissenführung (20, 22 bzw. 24, 26) vorgesehen ist, in die Führungselemente (28)
des Wandsegments (16, 18) eingreifen.
7. Behandlungsbehälter nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein oben offener Auffangbehälter (80) für Reinigungsflüssigkeit zumindest unter
derjenigen Trennfuge angeordnet ist, längs welcher das bewegliche Wandsegment (16
bzw. 18) an ein benachbartes Wandsegment (18 bzw. 16, 14, 10, 12) angrenzt.
8. Behandlungsbehälter nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (32) zwei bewegliche Wandsegmente (16, 18) aufweist, die in ihren
Arbeitsstellungen zwei einander gegenüberliegende Seitenwände und den Boden des Behälters
bilden.
9. Behandlungsbehälter nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Behälter (32) ein über diesem angeordneter Reinigungsflüssigkeit-Vorlagebehälter
(34) zugeordnet ist, welcher unten über einen steuerbaren Verschluß (38) zu seiner
Entleerung in den Behandlungsbehälter (32) verfügt.
10. Behandlungsbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Vorlagebehälter
(34) zumindest nahezu über die ganze Länge des Behandlungsbehälters (32) und der Verschluß
(38) zumindest nahezu über die ganze Länge des Vorlagebehälters (34) erstreckt.
11. Behandlungsbehälter nach den Ansprüchen 7 und 9, gekennzeichnet durch eine den Auffangbehälter
(80) mit dem Vorlagebehälter (34) verbindende Rückführleitung für die Reinigungsflüssigkeit.
12. Behandlungsbehälter nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Behandlungsbehälter (32) außerhalb des Wegs der Werkstücke (70) Spritzdüsen
(90) zum Abspritzen eines in dem Behandlungsbehälter befindlichen Werkstücks vorgesehen
sind und daß der Behandlungsbehälter über einen in seinem oberen Bereich angeordneten
Überlauf (100) verfügt.
13. Behandlungsbehälter nach den Ansprüchen 9 und 12, gekennzeichnet durch eine den Überlauf
(100) mit dem Vorlagebehälter (34) verbindende Rückführleitung für die Reinigungsflüssigkeit.
14. Behandlungsbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der beweglichen Wandsegmente (16, 18) jeweils ungefähr einem Viertelkreis
entspricht.