[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verstellung von Kokillenschmalseitenwänden
zur Breitenverstellung des Gießformates einer Stranggießkokille während des Gießens,
wobei eine Kokillenschmalseitenwand durch einen oberen und einen unteren Spindeltrieb
verstellbar ist, die gemeinsam durch einen Motor angetrieben und mit der Kokillenschmalseitenwand
verbunden sind.
[0002] Bei dieser bekannten Vorrichtung (DE-AS 23 40 768) sind die beiden Spindeltriebe
von einem Motor angetrieben, wobei eine Verbindungswelle zum unteren Spindeltrieb
mit einer Schaltkupplung versehen ist. Auf diese Weise kann der obere Spindeltrieb
zum Schwenken der Kokillenschmalseitenwand allein angetrieben werden. Die Funktionen
des Motors und der Schaltkupplung sind geregelt, so daß die Verstellung während des
Gießbetriebes in Abhängigkeit von der Formatbreite automatisch ablaufen kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer einfachen, betriebssicheren und platzsparenden
Vorrichtung zur Breiten-und Konizitätsverstellung der Schmalseitenwände, wobei unkontrollierte
Schrägstellungen infolge Rechnerausfall vermieden werden.
[0004] Nach der Erfindung wird dies bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 dadurch erreicht, daß der obere Spindeltrieb eine Führungsachse aufweist, an der
ein mit einem Träger der Kokillenschmalseitenwand gelenkig verbundener Exzenterbolzen
drehbar gelagert ist und die Drehstellung des Exzenterbolzens von der Position der
Führungsachse bestimmt ist.
[0005] Dadurch wird eine einfache und damit kostengünstige Vorrichtung zum Verstellen von
Schmalseitenwänden geschaffen. Die Vorrichtung erfordert nur geringen Einbauraum und
ist daher besonders zur Verstellung der Schmalseitenwände von Kokillen für Dünnbrammen
geeignet.
[0006] Wesentlich ist es, daß auf dem Exzenterbolzen Zahnräder befestigt sind, die an je
einer an einem Rahmen befestigten Zahnstange im Abrolleingriff sind.
[0007] Bei einer Verstellung einer Schmalseitenwand durch die Spindeltriebe wird durch das
Abrollen der Zahnräder eine Verdrehung des Exzenterbolzens und damit kontinuierlich
eine zusätzliche Verstellung im Umfang der Exzentrizität bewirkt. Ein anderes Verhältnis
von Spindelverstellung und Exzenterbolzenverstellung kann durch einen Exzenterbolzen
mit anderer Exzentrizität erreicht werden.
[0008] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist der obere Spindeltrieb über ein Kegelradgetriebe
mit einer Motorwelle und das Kegelradgetriebe über eine Verbindungswelle mit einem
Kegelradgetriebe des unteren Spindeltriebes verbunden, wobei die Verbindungswelle
aus zwei durch eine Verstellkupplung verbundenen Abschnitten besteht.
[0009] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel mit Merkmalen und Vorteilen der Erfindung
dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum Verstellen der Schmalseitenwände einer Stranggießkokille
und
- Fig. 2
- in Vergrößerung einen horizontalen Teilschnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1.
[0010] Bei einer aus zwei Breitseitenwänden 1 und zwei Schmalseitenwänden 2 bestehenden
Kokille zum Gießen von Dünnbrammen ist mindestens eine Schmalseitenwand 2 zur Formateinstellung
zwischen den Breitseitenwänden 1 verstellbar. Hierzu ist die an einem Halter 3 befestigte
Schmalseitenwand 2 über einen Träger 4 mit einer oberen und einer unteren Führungsachse
5, 6 verbunden. Die in einem Rahmen 7 aufgenommenen Führungsachsen 5, 6 sind zu ihrer
Längsverschiebung innen mit einer Mutter 8 versehen, in die je eine Gewindespindel
9 eingeschraubt sind.
[0011] Die Gewindespindeln 9 sind mit je einem oberen und einem unteren Kegelradgetriebe
11, 12 verbunden, die durch eine mit einer Verstellkupplung 13 versehene Welle 14
verbunden sind. Eine Antriebswelle 15 treibt das obere Kegelradgetriebe 11 an. Durch
die Verstellkupplung 13 kann die gegenseitige Drehlage der Kegelradgetriebe 11, 12
verändert werden.
[0012] Die untere Führungsachse 6 ist mit einer Gabel 16 versehen, die den Träger 4 umgreift.
Gabel 16 und Träger 4 sind gelenkig durch einen mit Vertikalspiel gelagerten Bolzen
17 verbunden.
[0013] Zur Erzielung einer Schwenkbewegung um den Bolzen 17 bei einer Verstellung der Schmalseitenwand
2 ist der Träger 4 im oberen Teil mit einem Lager 18 auf einem Exzenter 19 eines Exzenterbolzens
20 aufgenommen, der in einer mit der oberen Führungsachse 5 verbundenen Gabel 21 gelagert
ist. Auf beiden Enden des Exzenterbolzens 20 sind Zahnräder 22 befestigt. Die Zahnräder
22 sind an am Rahmen 7 befestigten Zahnstangen 23 im Abrolleingriff.
[0014] Bei einer Verschiebung der oberen Führungsachse 5 wird der Exzenterbolzen 20 durch
das Abrollen der Zahnräder 22 an den Zahnstangen 23 gedreht, wodurch die Distanz zwischen
Führungsachse 5 und dem Halter 3 zur Konizitätsveränderung kontinuierlich vergrößert
oder verkleinert wird. Durch das geringe Vertikalspiel des Bolzens 17 in der Gabel
16 der unteren Führungsachse 6 wird eine Verklemmung der Führungsachsen 5 und 6 vermieden.
[0015] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
1. Vorrichtung zur Verstellung von Kokillenschmalseitenwänden zur Breiten- und Konizitätsverstellung
des Gießformates einer Stranggießkokille während des Gießens, wobei eine Kokillenschmalseitenwand
durch einen oberen und einen unteren Spindeltrieb verstellbar ist die gemeinsam durch
einen Motor angetrieben und mit der Kokillenschmalseitenwand verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Spindeltrieb (8, 9) eine obere Führungsachse (5) aufweist, an der ein
mit einem Träger (4) der Kokillenschmalseitenwand (2) gelenkig verbundener Exzenterbolzen
(20) drehbar gelagert ist und die Drehstellung des Exzenterbolzens (20) von der Position
der Führungsachse (5) bestimmt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Exzenterbolzen (20) Zahnräder (22) befestigt sind, die an je einer an
einem Rahmen (7) befestigten Zahnstange (23) im Abrolleingriff sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Spindeltrieb (8, 9) über ein Kegelradgetriebe (11) mit einer Motorwelle
(15) und das Kegelradgetriebe (11) über eine Verbindungswelle (14) mit einem Kegelradgetriebe
(12) des unteren Spindeltriebes (8, 9) verbunden ist, wobei die Verbindungswelle (14)
aus zwei durch eine Verstellkupplung (13) verbundenen Abschnitten besteht.