[0001] Die Erfindung betrifft eine luft- und feuchtigkeitsundurchlässige, aus Plastik-,
Verbund- oder Metallfolie bestehende Verpackung mit einem Feuchttuch.
[0002] Feuchttücherverpackungen sind seit langem bekannt. So beschreibt beispielsweise die
DE 28 00 165 A 1 eine Verpackung aus einem Vierschichtlaminat, das eine äußere Schicht
aus Polypropylen, eine nächste Schicht aus Polyethylen, eine weitere Schicht aus Aluminiumfolie
und eine Innenschicht aus einem Copolymerisat einer Polyethylenacrylsäure aufweist.
Die Verpakkung besitzt eine abziehbare Lasche, bei deren Abziehen eine Entnahmeöffnung
freigelegt wird, wobei die Entnahmeöffnung durch Herauslösen eines vorgestanzten Bereiches
in der Vierschichtverpackung entsteht. Die befeuchteten Tücher sollen Stoffe enthalten,
die der persönlichen Hygiene dienen, ohne daß die Stoffe in den Unterlagen näher beschrieben
werden.
[0003] Daneben sind noch sogenannte Erfrischungstücher bekannt, die im wesentlichen mit
Alkohol, Duftstoffen und Wasser getränkt sind.
[0004] Zum Stand der Technik gehören auch sogenannte Fleckentfernungsmittel, die in pastöser
oder pulvriger Form erhältlich sind und zum Teil mit, zum Teil ohne Wasser auf verschmutzte
Textilien, insbesondere Kleidungsstücke, aufgetragen werden können, wonach durch Einreiben
der Reinigungsstoffe an die verschmutzten Gewebefasern gelangen und dort wirksam werden
sollen. Bei diesen Reinigungsmitteln, die zum Mitführen im Handgepäck, in der Handtasche
oder in sonstiger Form am Körper ungeeignet sind, ist zudem ein Auswaschen der Textilstücke
nach der Reinigung erforderlich, um das Entstehen von Schmutzrändern oder sogar Entfärbungen
des zu reinigenden Stoffteiles zu verhindern. In Hotels oder Restaurants ist man zudem
auf die dort vorliegenden Papierservietten oder Papiertücher angewiesen, die regelmäßig
nicht abriebfest sind. Bekannte flüssige Reinigungsmittel, wie Waschbenzin oder Alkohol,
scheiden in solchen Fällen zur Anwendung schon deshab aus, weil das Mitführen notwendiger
Behälter umständlich und platzraubend ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mindestens ein Feuchttuch
enthaltene Verpackung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß die
Tränkflüssigkeit neue Anwendungen ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine im Anspruch beschriebene Verpackung gelöst, die aus
einer luft-und feuchtigkeitsundurchlässigen Plastik-, Verbund- oder Metallfolie besteht,
mindestens ein getränktes Tuch aus abriebfestem, saugfähigen Material, wie Papier,
Vlies, insbesondere Baumwollvlies oder Kunstfasergewebe, aufweist, wobei die waschaktiven
Substanzen mindestens 0,5 Gew.-% anionische oder nichtionische Tenside, Rest Wasser
und/oder Lösungsmittel sowie weitere Hilfsstoffe aufweisen.
[0007] Tenside sind als flüssige Spezialwaschmittel z.B. in Form von Handwaschmitteln oder
Wollwaschmitteln, die in Flaschen oder Plastikspender abgefüllt werden, bekannt. Insoweit
kann auf die dortigen Rezepturen zurückgegriffen werden. Tenside haben die Eigenschaff,
kurzzeitig eine wirksame Fleckentfernung ohne Farbänderung des zu reinigenden Stoff-
bzw. Kleidungsstückes zu ermöglichen. Da die waschaktiven Substanzen als Tränkflüssigkeit
in einem Tuch enthalten sind, das wiederum in einer Folienverpackung aufbewahrt ist,
die flach, relativ klein und flexibel gestaltet werden kann, ist jederzeit ein Mitführen
des schmalen "Briefchens" am Körper, z.B. in Jackettaschen, Hosentaschen oder Handtaschen,
möglich.
[0008] Weiterbildungen der Erfindungen sind in den Ansprüchen 2 bis 11 beschrieben.
[0009] So werden nach einer Weiterbildung der Erfindung an Tensiden 0,1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
bis 15 Gew.-%, anionische Tenside und 0,05 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise bis 2,5 Gew.-%
Niotenside, verwendet. Die vorstehenden Angaben beziehen sich auf die Gesamtmenge
der waschaktiven Substanz, die neben den Tensiden noch Wasser, Lösungsmittel, Hilfsstoffe
oder weitere Flüssigsubstanzen enthalten kann. Als anionische Tenside werden bevorzugt
eine oder mehrere der folgenden Substanzen verwendet: Alkylbenzolsulfate, Alkylsulfate,
Alkansulfonate, Alkylethersulfate, jeweils mit 8 bis 20, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atome
enthaltenden Alkylgruppen. Insbesondere werden Natriumsalze der anionischen Tenside
eingesetzt, vorzugsweise Natrium-Isopropylbenzolsulfonat, Fettalkohol-EO-Sulfat, Kokostalg-Fettalkohol-Natrium-Sulfat.
[0010] Als nichtionische Tenside sollen eine oder mehrere der folgenden Substanzen nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorhanden sein: Alkylglykoside, Alkansäuren
und Alkanole, sowie deren Umsetzungsprodukte mit einer bis zu fünffachen molaren Menge
an Ethylenoxid oder Propylenoxid, wobei deren Alkylgruppen 8 bis 20, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atome enthalten. Vorzugsweise werden als Niotenside Fettalkoholpolyglykolether,
Oleyl-Cetylalkohol-5E0, Fettsäureamide, vorzugsweise Kokosfettsäurediethanolamid,
Alkylglykoside mit einem Oligomerisierungsgrad von z.B. 1,3 bis 1,4 und Anlagerungsprodukte
von durchschnittlich 6 Molekülen Ethylenoxid an Nonylphenol verwendet.
[0011] Als günstig hat es sich erwiesen, wenn die Gesamtkonzentration der Tenside bezogen
auf die waschaktiven Substanzen etwa 20 Gew.-% beträgt.
[0012] Als Lösungsmittel, die vorzugsweise bis zu 10 Gew.-% enthalten sind, kommen Ethanol,
Propanol, Limonen, aromatenfreie Benzine, vorzugsweise Testbenzin und Isoparafin und
Carbonsäureesther, vorzugsweise n-Butoxyl-2-ethoxy-ethylacetat infrage.
[0013] In einer anderen Ausführungsform hat sich eine Tränkflüssigkeit bewährt, die als
Hilfsstoffe jeweils bezogen auf die waschaktiven Substanzen 0 bis 3 Gew.-% Toluolsulfonat,
0 bis 15 Gew.-% Builder, 60 bis 80 Gew.-% optische Aufheller, Duftstoffe, Farbstoffe,
Alkohol und/oder Wasser enthält. Weiterhin kann die waschaktive Substanz (die Tränkflüssigkeit)
0,5 bis 1,5 Gew.-% Vergrauungsinhibitoren und /oder 0,2 bis 0' 5 Gew.-% Enzyme enthalten.
[0014] Aus fertigungstechnischen Gründen sollte die Verpackungsfolie flexibel sein und die
Verpackung selbst aus miteinander unter Bildung einer Aufnahmekammer für das Tuch
oder die Tücher versiegelten Rechteckfolienstücken bestehen. Bei der Verpakkung sollte
es sich im Regelfall um eine Einmalverpackung handeln, die beispielsweise entlang
einer Sollbruchlinie aufreißbar ist und anschließend nach Benutzung des Reinigungstuches
auch wieder zur Aufnahme des verschmutzten, noch feuchten Tuches dienen kann, bevor
sie in den Abfall entsorgt wird. Die vorliegende Erfindung umfaßt jedoch auch solche
Verpackungen, die zur Aufnamhe von mehreren Feuchttüchern geeignet sind und eine wiederverschließbare
Öffnung besitzen. Eine solche Verpackung wird beispielsweise in der EP 0 221 168 B1
beschrieben.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindungen ist in den Zeichnungen dargestellt.
[0016] Es zeigt
Fig.1 eine perspektivische Ansicht einer Verpackung und
Fig. 2 und 3 zwei perspektivische Ansichten einer zur Aufnahme von mehreren Feuchttüchern
dienenden Verpackung in geschlossenem und geöffnetem Zustand.
[0017] Die in Fig. 1 dargestellte Verpackung besteht aus einem einstückigen Blatt aus flexiblem,
feuchtigkeitsundurchlässigem sowie luftdichten Material. Dieser Bogen ist in der dargestellten
Weise gefaltet und entlang der Seitenkanten 10, 11 und 12 versiegelt. Die Verpackung
besitzt zudem eine Sollbruchstelle 13, entlang der sie trennbar ist und nach Aufreißen
ein Herausnehmen des darin eingebetteten, mit waschaktiven Substanzen getränkten Tuches
14, das vorzugsweise gefaltet ist, ermöglicht.
[0018] Eine andersartige Ausführungsform stellt Fig. 2 und 3 dar. Die dortige Verpackung
ist insbesondere zur Aufnahme von mehreren Feuchttüchern geeignet. Die Verpackung
besteht aus einem oder zwei luft- und feuchtigkeitsundurchlässigen Blättern 15, 16,
welche die flache Ober- und Unterseite bilden. Bei Verwendung nur eines Blattes wird
dieses an mindestens drei Seiten versiegelt, wohingegen die vierte Seite durch Umschlagen
des Blattes um den Feuchttücherstapel gebildet wird. Im vorliegenden Fall sind die
Siegelnähte 17 und 18 dargestellt. Bei Verwendung von zwei Blättern als Ober- und
Unterseite ist auch eine Siegelung entlang aller vier Seiten möglich.
[0019] Im Unterschied zum in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Verpackung
eine wiederverschließbare Lasche 19, die an ihrer Innenseite mit einem Kleber 20 versehen
ist, der an der Oberfläche 15 der Verpackung beim Wiederverschließen haftet. Diese
Oberseite 15 besitzt eine U-förmige Stanzlinie 21, die entsprechend Fig. 3 beim Öffnen
der wiederverschließbaren Lasche 19 die Zunge 22 durch Auftrennen der Stanzlinie mit
abhebt, so daß der Zugriff auf das oberste Tuch möglich wird. Nach Entnahme eines
oder mehrerer Tücher kann die Lasche 19 wieder auf die Oberseite 15 verklebt werden,
wobei die Zunge 22 die Entnahmeöffnung 23 abdeckt, so daß auch nach Öffnen des Originalitätsverschlusses
eine weitgehende Abdichtung gegeben ist, die Schutz vor dem Austrocknen der waschaktiven
Substanz bietet.
[0020] Das oder die Tücher in der dargestellten Verpackung besitzen nach einem konkreten
Ausführungsbeispiel der Erfindung 0,05 bis 2,5 Gew.-% nichtionische Tenside, 0,15
bis 15 Gew.-% anionische Tenside, Konservierungsstoffe, Parfüm und Wasser auf einem
abriebfesten Filz oder Kunstfasergewebe, insbesondere mit folgenden konkreten Mischungen:
0,5 Gew.-% Kokosfettalkohol, Ethoxylat, 2 Gew.-% sekundäres Alkansulfonat, 0,1 Gew.-%
Ethanol, Rest Wasser auf abriebfestem Filz.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform sind 0,6 Gew.-% Alkylpolyglykosid mit 0,4 Gew.-%
Fettalkoholsulfat sowie Wasser auf einem Kunstfasergewebe als Trägermaterial enthalten.
[0022] Als Verpackungsmaterial kommen alle nach dem Stand der Technik bekannten luft- und
flüssigkeitsdichten Verpackungen infrage, insbesondere Polyethylen und Aluminiumfolien.
1. Luft- und feuchtigkeitsundurchlässige, aus Plastik-, Verbund- oder Metallfolie
bestehende Verpackung für ein oder mehrere mit waschaktiven Substanzen getränktes
Tuch oder Tücher aus abriebfestem, saugfähigem Material wie Papier, Vlies, insbesondere
Baumwollvlies, Kunstfasergewebe oder Filz, wobei die waschaktiven Substanzen mindestens
0,5 Gew.-% anionische oder nichtionische Tenside, Rest Wasser, und/oder Lösungsmittel
sowie weitere Hilfsstoffe aufweisen.
2. Verpackung, dadurch gekennzeichnet, daß an Tensiden 0,1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
bis 15 Gew.-%, anionische Tenside und 0,05 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 Gew.-% Niotenside,
enthalten sind.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als anionische Tenside
eine oder mehrere der folgenden Substanzen vorhanden sind: Alkylbenzolsulfate, Alkylsulfate,
Alkansulfonate, Alkylethersulfate, jeweils mit 8 bis 20, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atome
enthaltenden Alkyl gruppen.
4. Verpackung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Na-Salz der anionischen
Tenside eingesetzt wird, vorzugsweise Natrium-Isopropylbenzolsulfonat, Fettalkohol-EO-Sulfat,
Kokostalg-Fettalkohol-Natrium-Sulfat.
5. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als nichtionische
Tenside eine oder mehrere der folgenden Substanzen vorhanden sind: Alkylglykoside,
Alkansäuren und Alkanole, sowie deren Umsetzungsprodukte mit einer bis zu fünffachen
molaren Menge an Ethylenoxid oder Propylenoxid, wobei deren Alkylgruppen 8 bis 20,
vorzugsweise 12 bis 18 C-Atome enthalten.
6. Verpackung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Fettalkoholpolyglykolether,
Oleyl-Cetylalkohol-5E0, Fettsäureamide, vorzugsweise Kokosfettsäurediethanolamid,
Alkylglykoside mit einem Oligomerisierungsgrad von z.B. 1,3 bis 1,4 und Anlagerungsprodukte
von durchschnittlich 6 Molekülen Ethylenoxid an Nonylphenol enthalten ist.
7. Verpackung, dadurch gekennzeichnet, daß die Tenside mit einer Gesamtkonzentration
von 20 Gew.-%., bezogen auf die waschaktiven Substanzen, enthalten sind.
8. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel
vorzugsweise bis zu 10 Gew.-% Ethanol, Propanol, Limonen, aromatenfreie Benzine, vorzugsweise
Testbenzin und Isoparafin und Carbonsäureesther, vorzugsweise n-Butoxyl-2- ethoxylethylacetat
enthalten ist.
9. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsstoffe
jeweils bezogen auf die waschaktiven Substanzen 0 bis 3 Gew.-% Toluolsulfonat, 0 bis
15 Gew.-% Builder, 60 bis 80 Gew.-% optische Aufheller, Duftstoffe, Farbstoffe, Alkohol
und/oder Wasser vorhanden sind.
10. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß 0,5 bis
1,5 Gew.-% Vergrauungsinhibitoren und /oder 0,2 bis 0,5 Gew.-% Enzyme in der waschaktiven
Substanz vorhanden sind.
11. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verpakkungsfolie flexibel ist und die Verpackung aus miteinander unter Bildung einer
Aufnahmekammer für das Tuch oder die Tücher versiegelten Rechteckfolienstücken bestehen.