[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Heben und Positionieren
einer Deckenplatte gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] In der Altbausanierung und -erneuerung werden häufig an den Decken von Kellerräumen
Isolier- und Feuerschutzplatten angebracht, um eine Isolierung der darüberliegenden
Räume und/oder bei Garagen einen Feuerschutz zu erhalten.
Die Montage von solchen Deckenplatten, sie können aus Holz, Gips, Kunststoff oder
Kombinationen dieser Materialien bestehen, ist sehr arbeitsintensiv, da jede einzelne
Platte entweder von einer oder mehrerer Hilfspersonen gehalten werden muss, bis der
Monteur die Platte an der Decke festgeschraubt oder festgenagelt hat. Die die Platte
haltenden Personen stehen zudem dem Monteur während seiner Arbeit im Wege, oder sie
werden durch herabfallende Bohrspäne oder Bohrstaub belästigt.
[0003] Aus der Praxis ist eine Hebe- und Haltevorrichtung bekannt, bei der die Platte mittels
einer Nürnbergerschere, welche mittels einer Spindel ausgefahren werden kann, an der
Decke angepresst gehalten wird. Diese bekannte Vorrichtung ist schwerfällig und unpraktisch
in der Handhabung und bringt keine wesentliche Erleichterung, weil auch hier mehrere
Personen nötig sind, die Platte an die Decke zu heben und die Nürnbergerschere in
Arbeitsstellung zu bringen.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin eine Vorrichtung zu schaffen,
die es ermöglicht, Deckenplatten durch eine einzige Person schnell exakt an der Decke
zu positionieren und während des Befestigens dort auch einwandfrei positioniert festzuhalten.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, dem Monteur die schwere Arbeit des
Hochhebens der Platte an die Decke abzunehmen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäss den Merkmalen des Anspruches
1.
[0006] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht es dem Montagepersonal, die Deckenplatte
in einfacher Art und Weise auf die abgesenkte Plattenaufnahme aufzulegen, die Platte
anschliessend hochzufahren und kurz vor den Anlage an der Decke in die vorgesehene
Lage zu bringen und darnach an der Decke anzupressen, um sie mit der Decke zu verbinden.
Die Verbindung kann in einfacher Weise in den ausserhalb der Aufnahme liegenden Bereichen
der Deckenplatte erfolgen; es ist auch möglich, in der Aufnahme Ausnehmungen vorzusehen,
durch welche hindurch auch im zentralen Bereich der Platte Befestigungsmittel angebracht
werden können. Das Anheben erfolgt durch einen Pressluft- oder Hydraulikhubzylinder,
welcher die an einer Vertikalführung geführte Platte tragen und verschieben kann.
Bei Verwendung von Druckluft kann diese mit einem mobilen Kompressor erzeugt werden.
Bei Verwendung von Hydrauliköl, kann das Hydraulikaggregat auf dem Fahrschemel angeordnet
sein. Bei Vorliegen eines Windkessels kann dieser vor dem Anheben unter Druck gesetzt
werden, so dass während des Anhebens dem Monteur beide Hände zum Ausrichten der Platte
zur Verfügung stehen. Die schwenkbaren Rollen am Fahrschemel ermöglichen eine leichte
Positionierung und/oder Nachjustierung der Platte. Dies kann unabhängig von der Beschaffenheit
des Bodens erfolgen, da die Vertikalführung so elastisch ausgebildet ist, dass Parallelitätsunterschiede
zwischen der Decke und dem Boden ohne weiteres ausgeglichen werden können. Damit der
Hubzylinder nicht beschädigt wird, ist dieser sowohl am Fahrschemel wie auch an der
Aufnahme gelenkig befestigt. Die Hubbewegung kann in einfacher Weise über ein Fusspedal
auf dem Schemel ausgelöst werden. Um nicht jedesmal den gesamten Hubweg zurücklegen
zu müssen, kann die Aufnahme durch ein Stellmittel an der Vertikalführung in beliebiger
Höhe festgestellt werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Lage der Plattenaufnahme
jeweils auf die Körpergrösse des Arbeiters einzustellen. Das Führungsrohr dient zusätzlich
als Haltegriff beim Positionieren der Platte an der Decke.
[0007] Die Vorrichtung hat zudem den Vorteil, dass sie leicht von einer Person transportiert
werden.
[0008] Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigt die einzige Figur eine Seitenansicht der Vorrichtung mit einer aufgelegten,
an die Decke angepressten, Deckenplatte.
[0009] Die mit Bezugszeichen 1 bezeichnete Vorrichtung weist einen Fahrschemel 3 mit mindestens
drei schwenkbaren Fahrrollen 5 auf, welche auf der Unterseite eines Tragfusses oder
einer Tragplatte 7 befestigt sind. Die Tragplatte 7 kann aus Kunststoff, Holz oder
Metall bestehen. Auf der Oberfläche der Tragplatte 7 ist eine Vertikalführung 9, bestehend
aus einer Führungsstange 11 und einem Führungsrohr 13 mittels eines Fusses 15 befestigt.
In der Führungsstange 11 sind in regelmässigen Abständen Bohrungen oder Vertiefungen
17 für die Aufnahme eines Raststiftes 19 oder einer Schraube angebracht. Der Raststift
19 ist Teil einer verschiebbaren Hülse 21, auf der das untere Ende des Führungsrohres
13 aufliegen kann. Das obere Ende des Führungsrohres 13 ist mit einem Gelenkkopf 23
mit der Plattenaufnahme 25 verbunden. Dies erlaubt den Ausgleich einer Unparallelität
der Plattenaufnahme 25 bezüglich der Standfläche durch eine allenfalls verschmutzte
oder unebene Bodenoberfläche.
[0010] Die Plattenauffnahme 25 kann aus Holz oder Metall bestehen. Neben der Vertikalführung
9 ist ein Hydraulik- oder Pneumatikhubzylinder 27 eingesetzt. Das untere Ende des
Pneumatikhubzylinders 27 ist um eine Achse A schwenkbar an einer Lasche 29 angelenkt.
Die Lasche 29 ist ihrerseits mit der Tragplatte 7 verbunden. Das obere Ende des im
Hubzylinder 27 geführten Kolbens 31 ist um eine Achse B an einer Lasche 33 angelenkt.
Die Lasche 33 ist ihrerseits mit dem oberen Ende des Führungsrohres 13 verbunden.
Vom Hubzylinder 27 führt eine erste Luftleitung 35 zu einem Pneumatikventil 37, das
mit einem Fusspedal 39 betätigbar ist. Vom Pneumatikventil 37 führt eine zweite Leitung
41 zu einer Druckluftquelle (nicht dargestellt). Als Druckluftquelle kann ein Kompressor
oder ein mit einer Pumpe verbundener Windkessel dienen.
Auf der Plattenaufnahme 25 ist, in gebrochenen Linie eine Deckenplatte 43 dargestellt,
welche in Anlage mit einer Decke 45 steht und durch ein Befestigungsmittel 47 bereits
mit letzterer verbunden ist.
[0011] Im folgenden wird die Funktionsweise der Vorrichtung 1 erläutert. Eine Deckenplatte
43, die eine Länge von 2,5 m und eine Breite von 1 m aufweisen kann, wird von Hand
auf die Plattenaufnahme 25, deren Masse beispielsweise 0,8 m x 0,5 m betragen, aufgelegt.
Darnach wird durch Betätigung des Fusspedales 39 das Pneumatikventil 37 geöffnet und
dadurch mit dem Kolben 31 die Plattenaufnahme 25 mit der darauf liegenden Deckenplatte
43 angehoben. Kurz vor Erreichen der Decke 45 kann die Deckenplatte 43, durch Verschieben
der Vorrichtung auf den Fahrrollen 5, exakt an die gewünschte Stelle herangeführt
und darnach durch nochmaliges Betätigen des Pedales 39 an die Decke herangeführt und
leicht an diese angepresst werden. Die Plattenaufnahme 25 wird während des vertikalen
Verschiebens von der Vertikalführung 9 im wesentlichen horizontal geführt gehalten.
Unebenheiten des Bodens und/oder der Decke 45 können auch dank der Elastizität der
Vertikalführung 9 ausgeglichen werden
[0012] Der Hubzylinder 27 und der darin gleitende Kolben 31 werden durch die Unparallelität
von Boden und Decke 45 nicht berührt, da beide Teile um die Achsen A, B gelenkig gelagert
sind. In der Figur sind nur die beiden Achsen A und B dargestellt. Selbstverständlich
könnten auch senkrecht zu den Achsen A und B angeordnete Achsen vorhanden sein, um
auch Winkelabweichungen in anderen Richtungen aufnehmen zu können.
[0013] Nach dem Anpressen der Deckenplatte 43 an der Decke 45 können Befestigungsmittel
- wie Nägel 47 oder Schrauben - leicht angebracht werden. Sobald die Deckenplatte
43 befestigt ist wird durch Öffnen des Pneumatikventils - dies kann ebenfalls durch
Pedaldruck z.B. in entgegengesetzter Richtung geschehen - die Plattenaufnahme 25 soweit
nach unten gefahren, damit eine neue Deckenplatte 43 aufgelegt werden kann. Wenn es
sich um leichte, kleine Deckenplatten 43 handelt, kann mit der Feststelleinrichtung
21 der Weg des Führungsrohres 13 nach unten begrenzt werden, so dass die Plattenaufnahme
23 nur einen beschränkten Fahrweg zurücklegt und danach auch wiederum nur den entsprechend
kurzen Weg bis zur Decke 45 zurücklegen muss. Durch den Einbau einer Blende in der
Rücklaufleitung erfolgt die Absenkung der Plattenaufnahme 25 langsam. Gleichzeitig
wird erreicht, dass die Plattenaufnahme 25 durch einen Defekt im System nach unten
fallen kann.
[0014] Anstelle eines pneumatisch betätigten Hubzylinders 27 kann selbstverständlich auch
ein hydraulisch betätigter Zylinder eingesetzt werden.
1. Vorrichtung zum Heben und Positionieren einer Deckenplatte für deren Montage an einer
Decke, mit einem Hebemittel und einer Plattenaufnahme, dadurch gekennzeichnet, dass
das Hebemittel (27) auf einer Tragplatte (7) gelagert ist und aus einem Pneumatik-
oder Hydraulikhubzylinder (35) besteht, und dass parallel zum Hebemittel (27) eine
Vertikalführung (9) zum vertikalen Führen der Plattenaufnahme (25) befestigt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragplatte (7) auf Rollen
(5) abgestützt ist, von denen mindestens eine schwenkbar befestigt ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Pneumatik-
oder Hydraulikhubzylinder (27) mit einer Luft- oder Öldruckquelle verbunden ist und
die Luft- oder Ölzufuhr mit einem Pedal (39) steuerbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubzylinder
(27) und der darin geführte Kolben (31) schwenkbar mit der Vertikalführung (9) verbunden
sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalführung
(9) aus einer Führungsstange (11) und einem auf der Führungsstange (11) verschiebbaren
Führungsrohr (13) besteht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Begrenzen des
Verschiebeweges des Führungsrohres (13) auf der Führungsstange (11) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel aus einer Hülse
(21) und einem in der Hülse (21) geführten Raststift (19) oder einer Schraube bestehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Führungsstange (11)
Bohrungen oder Vertiefungen zum Einrasten des Raststiftes (19) angebracht sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der
Öl- oder Luftrückflussleitung eine Blende eingesetzt ist.