(19)
(11) EP 0 614 048 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.1994  Patentblatt  1994/36

(21) Anmeldenummer: 93114751.6

(22) Anmeldetag:  14.09.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F23N 5/20, F23N 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR IT LI SE

(30) Priorität: 05.03.1993 CH 666/93

(71) Anmelder: Landis & Gyr Technology Innovation AG
CH-6301 Zug (CH)

(72) Erfinder:
  • Schwendemann, Eckhard, Dipl.-Ing. (FH)
    D-7580 Bühl (DE)

(74) Vertreter: Müller, Hans-Jürgen, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Müller, Dipl.-Chem.Dr. Gerhard Schupfner, Dipl.-Ing. Hans-Peter Gauger, Postfach 101161
80085 München
80085 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung mit einem Feuerungsautomaten


    (57) Die Erfindung betrifft eine Einrichtung mit einem Feuerungsautomaten (1) zur Ansteuerung eines zu dieser Einrichtung gehörenden Gebläses (3) mit einem Gebläseantrieb (2) und einer ebenfalls zu dieser Einrichtung gehörenden Brennstoffpumpe (5) mit einem Brennstoffpumpenantrieb (4). Der Feuerungsautomat (1) weist einen Programmgeber (20) auf, der einen Inbetriebsetzungsvorgang und einen fortlaufenden Betrieb steuert und überwacht. Erfindungsgemäß sind der Gebläseantrieb (2) und der Brennstoffpumpenantrieb (4) drehzahlsteuerbare Motoren, deren Drehzahl vom Programmgeber (20) einzeln geregelt wird, wobei die Sollwerte der Drehzahlen in einem Solldaten-Speicher (22) abgelegt sind. Für verschiedene Betriebszustände sind zusammengehörende Daten für die Solldrehzahlen von Gebläseantrieb (2) und Brennstoffpumpenantrieb (4) gespeichert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung mit einem Feuerungsautomaten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Solche Einrichtungen eignen sich beispielsweise zur Steuerung der Verbrennung bei Wärmeerzeugungsanlagen kleiner bis mittlerer Leistung, die mit flüssigen Brennstoffen betrieben werden.

    [0003] In solchen Einrichtungen zum Einsatz kommende Feuerungsautomaten sind beipielsweise aus der Landis & Gyr-Firmendruckschrift "Feuerungsautomaten fur Öl- und Gasbrenner", L..., bekannt. Mit Hilfe eines solchen Feuerungsautomaten werden Luftgebläse, Brennstoffpumpe (z.B. Ölpumpe), Brennstoffventil und Zündungseinrichtung gesteuert. Damit ist sowohl der Inbetriebsetzungsvorgang für einen Brenner steuer- und überwachbar als auch der Betrieb im Anschluß an einen solchen Inbetriebsetzungsvorgang.

    [0004] Bei den bekannten Einrichtungen wird mit Hilfe des Luftgebläses ein annähernd konstanter Luftstrom erzeugt, der mit Hilfe einer vor- oder nachgeschalteten Luftklappe so beeinflußt wird, daß der gewünschte Luftstrom zum Brenner entsteht. Der Brennstoffstrom wird mittels einer mit konstanter Förderleistung betriebenen Brennstoffpumpe erzeugt, wobei die tatsächlich geförderte, zur Verbrennung benötigte Brennstoffmenge beispielsweise durch eine Rückstrom-Drossel beeinflußt wird.

    [0005] Bei diesen bekannten Einrichtungen wird mit Hilfe der Fördermittel zunächst ein zu großer Mengenstrom erzeugt, der dann durch Drosselorgane auf das benötigte Maß reduziert wird. Daraus folgt ein unangemessen großer Bedarf an Förderenergie.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Einrichtungen so zu verbessern, daß der Energiebedarf minimiert und gleichzeitig der Aufwand für die der Mengenstrombeeinflussung dienenden Aggregate vermindert wird, wobei gleichzeitig die feinabgestimmte Regelbarkeit von Brennstoff- und Luftstrom garantiert werden muß.

    [0007] Die Lösung dieser Aufgabe hat insofern große Bedeutung, da Verbrennungsanlagen für kleine und mittlere Leistungen sehr große Verbreitung haben und in großen Stückzahlen gefertigt werden. Lösungen bei Großfeuerungsanlagen können nicht Vorbild für solche Kleinanlagen sein.

    [0008] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

    [0009] Charakteristisch für die Erfindung ist, daß im Gegensatz zum bisherigen Stand der Technik das Gebläse nicht auf voller Leistung betrieben und das tatsächlich geförderte Luftvolumen anschließend beispielsweise mit einer Drosselklappe eingestellt wird, sondern daß das Gebläse von einem drehzahlsteuerbaren Motor angetrieben wird, der vom Feuerungsautomaten auf eine Solldrehzahl geregelt wird. Der Regelkreis kann beispielsweise eine Hallsonde enthalten. Charakteristisch ist weiter, daß wiederum im Gegensatz zum bisherigen Stand der Technik die Brennstoffpumpe nicht mit konstanter Förderleistung betrieben und die tatsächlich geförderte Brennstoffmenge beispielsweise über eine Rückstrom-Drossel eingestellt wird, sondern daß auch die Brennstoffpumpe von einem drehzahlgeregelten Motor angetrieben wird, der vom Feuerungsautomaten auf eine Solldrehzahl geregelt wird. Auch hier kann der Regelkreis eine Hallsonde enthalten. Damit wird nicht nur eine Verminderung des Energieaufwands zur Erreichung der gewünschten Förderströme erreicht, sondern es reduziert sich auch der Aufwand an Aggregaten, weil die Drosselklappe für den Luftstrom und die Rückstrom-Drossel für den Brennstoffstrom entfallen. Durch das Entfallen von Aggregaten erhöht sich auch die Zuverlässigkeit, während die Wartungskosten vermindert werden.

    [0010] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0011] Die einzige Figur zeigt ein Schema der Einrichtung mit einem erfindungsgemäßen Feuerungsautomaten 1, an den ein Gebläseantrieb 2 eines Gebläses 3 und ein Brennstoffpumpenantrieb 4 einer Brennstoffpumpe 5 angeschlossen sind. Der Gebläseantrieb 2 ist dabei über eine erste Schnittstelle 6 an den Feuerungsautomaten 1 angeschlossen, wobei diese Schnittstelle 6 ihrerseits aus einem Betriebsspannungsanschluß 6b, einem Steueranschluß 6s und einem Rückmeldeanschluß 6r besteht. Analog dazu ist der Brennstoffpumpenantrieb 4 über eine zweite Schnittstelle 7 an den Feuerungsautomaten 1 angeschlossen, die aus einem Betriebsspannungsanschluß 7b, einem Steueranschluß 7s und einem Rückmeldeanschluß 7r besteht.

    [0012] Der Gebläseantrieb 2 ist erfindungsgemäß ein drehzahlsteuerbarer Motor, beispielsweise ein DC-Motor. Die Antriebsenergie wird ihm über den Betriebsspannungsanschluß 6b zur Verfügung gestellt. Die Drehzahlsteuerung erfolgt über den Steueranschluß 6s. Vorteilhaft erfolgt die Drehzahlsteuerung durch eine Pulsweitenmodulation. Die entsprechende Steuerelektronik ist Bestandteil des als Baueinheit zu betrachtenden Motors. Die Rückmeldung der Drehzahl erfolgt über den Rückmeldeanschluß 6r. Das Rückmeldesignal liefert vorteilhaft eine Hall-Sonde, die samt ihrer Signalaufbereitungsschaltung ebenfalls Bestandteil des eine Baueinheit darstellenden Motors ist. Solche Baueinheiten sind handelsüblich. Wesentlich ist, daß das Rückmeldesignal eine der Drehzahl des Motors proportionale Folge von Pulsen konstanter Länge und konstanter Amplitude ist, so daß die Länge der Pause zwischen den einzelnen Impulsen drehzahlabhängig ist. Dadurch wird erreicht, daß die Verarbeitung des Signals der Drehzahlrückmeldung wahlweise entweder digital durch Zählen der Impulse pro Zeiteinheit oder analog durch Integration dieser Impulse erfolgen kann. Besonders vorteilhaft ist es, beide Signalverarbeitungsarten parallel anzuwenden, d.h. sowohl digital als auch analog. Da Störungen im allgemeinen auf einen digitalen Signalpfad andere Wirkungen als auf einen analogen Signalpfad haben, ist die mit dieser Kombination erreichbare Sicherheit sogar noch größer als bei einer üblichen zweikanaligen Signalverarbeitung.

    [0013] Erfindungsgemäß ist der Brennstoffpumpenantrieb 4 ebenfalls ein drehzahlsteuerbarer Motor, der analog zum Gebläseantrieb 2 angesteuert werden kann und dessen Rückmeldung ebenfalls entsprechend gestaltet ist.

    [0014] Als Gebläseantrieb 2 und Brennstoffpumpenantrieb 4 können beispielsweise EBM-Motoren des Typs M3G055-BD03-XA, VDB (32-38 V) DC sein, ist aber selbstverständlich nicht darauf beschränkt. Die Verwendung des gleichen Motors für beide Antriebe hat Vorteile hinsichtlich Lagerhaltung, Ersatzteil-Verfügbarkeit und Preis.

    [0015] Der Feuerungsautomat 1 besitzt außerdem Anschlußpunkte für eine Brennstoffvorvärmer 8, für ein Brennstoffventil 9, für eine Zündeinrichtung 10 und für eine Flammenüberwachungseinrichtung 11. Daneben besitzt er einen Anschluß 12 für die Betriebsspannung, üblicherweise für 230 V/50 Hz und/oder 110 V/60 Hz.

    [0016] Ein solcher Feuerungsautomat 1 wird in der Regel von einem Heizungsregler her angesteuert. Dazu besitzt er einen Steuereingang 13, der vorteilhaft aus drei einzelnen Eingangspunkten besteht: einem ersten Eingangspunkt 13.1 für einen generellen Einschaltbefehl, einem zweiten Eingangspunkt 13.2 für einen Befehl zum Einschalten einer eventuell vorhandenen zweiten Brennerstufe und einem dritten Eingangspunkt 13.m für ein Leistungsanforderungssignal im Falle eines modulierenden Brenners. Besteht der Steuereingang 13 aus diesen drei Eingangspunkten, ist der Feuerungsautomat 1 wahlweise universell für alle vorkommenden Brennerbauarten "Einstufig", "Zweistufig" und "Modulierend" einsetzbar. Dies ist zweckmäßig im Hinblick auf eine variantenarme Serienfertigung, durch die sich die Fabrikationskosten senken lassen.

    [0017] Vorteilhaft ist es, wenn der Feuerungsautomat 1 im Rahmen eines Selbsttests vor der Inbetriebsetzung selbsttätig erkennt, welche der Eingangspunkte verdrahtet sind. Er kann sich dann selbst konfigurieren oder aber bei vorgegebener Konfigurierung selbsttätig erkennen, ob auch die Ansteuerpfade noch betriebsfähig sind.

    [0018] An den Feuerungsautomaten 1 anschließbar ist weiterhin ein Sicherheitstemperaturbegrenzer 14, dessen Kontakt in die Sicherheitskette des Feuerungsautomaten 1 einbezogen werden muß, um unter allen Umständen zu verhindern, daß der Brenner eingeschaltet wird, obwohl der Wärmeerzeuger wegen Überhitzung ausgeschaltet sein muß.

    [0019] Der Feuerungsautomat 1 enthält ein mit dem Anschluß 12 verbundenes Netzteil 15, das alle benötigten Spannungen generiert. Das Netzteil 15 liefert die Betriebsspannung an die Betriebsspannungsanschlüsse 6b und 7b, außerdem über ein Brennstoffvorwärmerrelais 16 an den Brennstoffvorwärmer 8 sowie über besagten Sicherheitstemperaturbegrenzer 14 und ein Schutzrelais 17 einerseits über ein Brennstoffventil-Relais 18 an das Brennstoffventil 9 und andererseits über ein Zündrelais 19 an die Zündeinrichtung 10. Die vier Relais 16, 17, 18 und 19 werden von einem Programmgeber 20 angesteuert, was durch punktierte Linien angedeutet ist. Der Programmgeber 20 ist beispielsweise ein Mikroprozessor mit zugehörigen peripheren Schnittstellen und Bauteilen. Der Programmgeber 20 hat auch einen Eingang, der mit einem Flammenverstärker 21 verbunden ist, der das Signal der Flammenübervachungseinrichtung 11 verstärkt und in ein für den Programmgeber 20 verträgliches Signal formt.

    [0020] Ausgänge des Programmgebers 20 sind mit den beiden Steueranschlüssen 6s und 7s verbunden. Der Programmgeber 20 ist außerdem erfindungsgemäß mit einem Solldaten-Speicher 22 verbunden, in dem Sollwerte für Drehzahlen von Gebläseantrieb 2 und Brennstoffpumpenantrieb 4 angelegt sind. Zudem ist ein Istdaten-Speicher 23 vorhanden, der mit den Rückmeldeanschlüssen 6r und 7r verbunden ist. Solldaten-Speicher 22 und Istdaten-Speicher 23 stehen mit einem Vergleicher 24 in Verbindung, der seinerseits die Ergebnisse von Vergleichs-operationen an den Programmgeber 20 meldet, wozu eine entsprechende Verbindung vorhanden ist.

    [0021] Nachstehend wird die Funktionsweise einer solchen Einrichtung beschrieben, und zwar am Beispiel einer für einen modulierenden Brenner konfigurierten Einrichtung.

    [0022] Als Ausgangszustand sei der "AUS"-Zustand angenommen. Der übergeordnete, in der Figur nicht dargestellte Heizungsregler verlangt keine Wärme, so daß der Brenner ausgeschaltet ist. Der Feuerungsautomat 1 befindet sich im Zustand "Standby", bei dem der Brennstoffvorwärmer 8 und die Zündeinrichtung 10 ausgeschaltet sind, sich der Gebläseantrieb 2 und der Brennstoffpumpenantrieb 4 im Stillstand befinden und der Flammenwächter 11 keine Flamme meldet.

    [0023] Verlangt anschließend der Heizungsregler Wärme, so erscheint am Eingangspunkt 13.m ein Signal, das die Größe des Wärmebedarfs angibt. Dieses Signal kann beispielsweise eine normierte Spannung im Bereich von 0 bis 10 V sein, wobei 10 V 100 % Leistungsanforderung (bezogen auf die Nennleistung des Brenners) bedeutet, alternativ aber auch vorteilhaft ein digitales Signal. Dieses Signal gelangt an den Programmgeber 20, im Falle eines Mikroprozessors als Programmgeber 20 und eines analogen Eingangssignal über einen nicht dargestellten Analog-Digital-Wandler. Durch dieses Signal wird durch den Programmgeber 20 der bei Feuerungsautomaten 1 übliche Inbetriebsetzungsvorgang gestartet. Für diesen Inbetriebsetzungsvorgang holt sich der Programmgeber 20 aus dem Solldaten-Speicher 22 einen Wert für die Drehzahl des Gebläseantriebs 2. Der Gebläseantrieb 2 wird vom Programmgeber 20 über den Steueranschluß 6s entsprechend angesteuert. Daraufhin sollte das Gebläse 3 anlaufen und nach einer gewissen Hochlaufzeit die Solldrehzahl erreichen. Am Rückmeldeanschluß 6r erscheint ein zunächst steigendes Signal für die Drehzahl, das nach dem Verstreichen der Hochlaufzeit einen bestimmten Wert erreicht. Dieses Signal gelangt vom Rückmeldeanschluß 6r zum Istdaten-Speicher 23 und wird dort abgelegt. Der Vergleicher 24 vergleicht nun die Werte von Solldaten-Speicher 22 und Istdaten-Speicher 23 und meldet das Ergebnis an den Programmgeber 20. Es sei hier erwähnt, daß je nach verwendeter Bauart des Programmgebers 20 gewisse Varianten im Aufbau des Feuerungsautomaten 1 möglich sind. Ist der Programmgeber 20 ein Mikroprozessor, so kann der Vergleicher 24 durchaus auch eine Programmsequenz sein, die der Mikroprozessor abarbeitet.

    [0024] Um höchste Sicherheit zu gewährleisten, kann zusätzlich noch ein Luftdruckwächter vorhanden sein. Durch das Laufen des Gebläses 3 wird ein erhöhter Luftdruck erzeugt, auf den dieser Luftdruckwächter anspricht. Das Ansprechen des Luftdruckwächters wird dem Programmgeber 20 mitgeteilt. Spricht der Luftdruckwächter nicht an, wird die Weiterführung des Programmablaufs gestoppt. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, daß der Brenner nicht in Betrieb gehen kann, wenn zwar der Gebläseantrieb 2 korrekt läuft, durch irgendwelche Umstände aber nicht der erforderliche Luftmassenstrom gefördert wird.

    [0025] Hat der Programmgeber 20 die Nachricht vom ordnungsgemäßen Lauf des Gebläseantriebs 2 erhalten, so wird dann vom Programmgeber 20 die Zündeinrichtung 10 dadurch eingeschaltet, daß das Zündrelais 19 angesteuert wird. Daß die Zündvorrichtung 10 dabei tatsächlich Spannung erhält, hat zur Voraussetzung, daß der Strompfad über den Sicherheitstemperaturbegrenzer 14 und das Schutzrelais 17 geschlossen ist. Der Programmgeber 20 holt außerdem aus dem Solldaten-Speicher 22 einen zum Sollwert für die Drehzahl des Gebläseantriebs 2 gehörenden Sollwert für die Drehzahl des Brennstoffpumpenantriebs 4. Der Brennstoffpumpenantrieb 4 wird analog zum Gebläseantrieb 2 angesteuert und überwacht. Im Anschluß daran wird vom Programmgeber 20 das Brennstoffventil-Relais 18 angesteuert, wodurch der Fluß des Brennstoffs freigegeben wird, so daß das Brennstoff-Luft-Gemisch im Brenner nun zünden kann.

    [0026] Bei einwandfreier Funktion, incl. der hier nicht beschriebenen Flammenüberwachung, wird dann vom Programmgeber 20 der am Eingangspunkt 13.m anliegende Wert für den Warmebedarf gelesen, aus dem Solldaten-Speicher 22 die diesem Leistungswert entsprechenden Sollwerte für die Drehzahlen von Gebläseantrieb 2 und Brennstoffpumpenantrieb 4 geholt und die Motoren entsprechend geregelt. Der Eingangspunkt 13.m wird vom Programmgeber 20 zyklisch abgefragt. Jede Änderung des Wärmebedarfs führt zu einer entsprechenden Änderung der Sollwerte für die Drehzahlen von Gebläseantrieb 2 und Brennstoffpumpenantrieb 4. Der Solldaten-Speicher enthält Werte-Tripel: Brenner-Leistung, Drehzahl Gebläseantrieb 2, Drehzahl Brennstoffpumpenantrieb 4. Bei stetiger Ansteuerung (modulierend) hat der Sollwertspeicher eine entsprechende Zahl von Tripeln, z.B. 128. Bei zweistufigen Brennern braucht der Sollwertspeicher nur 3 Tripel aufzunehmen (Start, 1. Stufe, 2. Stufe), bei einstufigen Brennern nur 2 (Start, Betrieb).

    [0027] In der Figur nicht dargestellt sind Generatoren für die Steuersignale für Gebläseantrieb 2 und Brennstoffpumpenantrieb 4. Diese Generatoren können beispielsweise pulsweitenmodulierte oder frequenzvariante Steuersignale erzeugen. Im Falle eines mikroprozessorgesteuerten Feuerungsautomaten 1 sind diese Generatoren keine separaten Bauelemente, sondern der als Programmgeber 20 fungierende Mikroprozessor erzeugt direkt die entsprechenden Signale.

    [0028] Die erfindungsgemäße Einrichtung hat gegenüber dem vorbekannten Stand der Technik den Vorteil, daß der Energie- und der Bauteileaufwand zur Erzeugung der benötigten Förderströme geringer sind. Da der Zusammenhang zwischen der Drehzahl des Gebläseantriebs 2 und der Drehzahl des Brennstoffpumpenantriebs 4 durch Speicherwerte festgelegt ist, die frei wählbar sind, kann ohne besondere Maßnahmen für jeden Arbeitspunkt der optimale Luftüberschuß eingestellt werden. Dies ist besonders vorteilhaft, weil beim vorbekannten Stand der Technik, bei dem das Gebläse 3 und die Brennstoffpumpe 5 über eine gemeinsame Welle vom gleichen Motor angetrieben werden, das Lüfterrad des Gebläses 3 sehr sorgfältig auf die verwendete Brennstoffpumpe 5 abgestimmt werden muß. Durch die Erfindung lassen sich besonders kleine Bauformen realisieren, weil Gebläse 3 und Brennstoffpumpe 5 je für sich allein optimiert werden können. Das beim Stand der Technik meist unverzichtbar zusätzlich erforderliche Stellglied für die Feinabstimmung der Luftmenge, beispielsweise eine Luftklappe, kann entfallen. Vorteilhaft ist auch, daß sich die Varianten des Feuerungsautomaten 1 für einstufige, zweistufige und modulierende Brenner nur in der Größe des Solldaten-Speichers unterscheiden. Dadurch sind große Stückzahlen und somit niedrige Fertigungskosten zu erreichen. Die Verwendung geregelter DC-Motoren als Antriebe für Gebläse 3 und Brennstoffpumpe 5 hat Vorteile hinsichtlich Robustheit und Baugröße.Die Verwendung von DC-Motoren mit 35 V Nennspannung hat zusätzlich Vorteile hinsichtlich Sicherheit, z.B. Berührungsschutz.

    [0029] Das Überwinden der starren Kopplung zwischen Gebläse 3 und Brennstoffpumpe 5 ermöglicht außerdem eine Verbesserung im Emissionsverhalten der mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ausgestatteten Brenner. Das Programm des Programmgebers 20 kann vorteilhaft so gestaltet sein, daß bei einer Erhöhung des Wärmebedarfs zuerst die Drehzahl des Gebläseantriebs 2 erhöht und erst zeitverzögert auch die Drehzahl des Brennstoffpumpenantriebs 4 erhöht wird. Umgekehrt kann bei einer Verminderung des Wärmebedarfs zuerst die Drehzahl des Brennstoffpumpenantriebs 4 vermindert und zeitverzögert die Drehzahl des Gebläseantriebs 2 vermindert werden. Dadurch wird bei Lastwechseln kurzzeitig für einen Luftüberschuß gesorgt, so daß Luftmangel mit den daraus folgenden ungünstigen Emissionswerten sicher vermieden wird.


    Ansprüche

    1. Einrichtung mit einem Feuerungsautomaten (1) zur Ansteuerung eines zu dieser Einrichtung gehörenden Gebläses (3) mit einem Gebläseantrieb (2) und einer ebenfalls zu dieser Einrichtung gehörenden Brennstoffpumpe (5) mit einem Brennstoffpumpenantrieb (4), wobei der Feuerungsautomat (1) einen dem Ein- und Ausschalten dienenden Steuereingang (13) und einen Programmgeber (20) aufweist, der einen Inbetriebsetzungsvorgang und einen fortlaufenden Betrieb eines mit flüssigem Brennstoff betriebenen Brenners in einer Heizungsanlage kleiner bis mittlerer Leistung steuert und überwacht,
    dadurch gekennzeichnet, daß

    - der Gebläseantrieb (2) ein drehzahlsteuerbarer Motor ist, daß

    - der Brennstoffpumpenantrieb (4) ebenfalls ein drehzahlsteuerbarer Motor ist und daß

    - der Programmgeber (20) mit einem Solldaten-Speicher (22) verbunden ist,

    - in dem für verschiedene Betriebszustände zusammengehörende Daten für die Solldrehzahlen von Gebläseantrieb (2) und Brennstoffpumpenantrieb (4) gespeichert sind.


     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drehzahlsteuerbaren Motoren des Gebläseantriebs (2) und des Brennstoffpumpenantriebs (4) Einrichtungen zur Erzeugung von Rückmeldesignalen aufweisen, die über Rückmeldeanschlüsse (6r, 7r) an den Feuerungsautomaten (1) übermittelbar sind, daß der Feuerungsautomat (1) einen Istdaten-Speicher (23) aufweist, in dem die Rückmeldesignale speicherbar sind, und daß der Feuerungsautomat (1) einen Vergleicher (24) aufweist, der die Werte von Solldaten-Speicher (22) und Istdaten-Speicher (23) vergleicht und das Ergebnis an den Programmgeber (20) übermittelt.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen zur Erzeugung von Rückmeldesignalen eine Hall-Sonde aufweisen.
     
    4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Solldaten-Speicher (22) mindestens zwei Werte-Tripel enthält, deren jeder aus je einem Wert für Brenner-Leistung, Drehzahl des Gebläseantriebs (2) und Drehzahl des Brennstoffpumpenantriebs (4) besteht.
     
    5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuereingang (13) besteht aus:

    - einem ersten Eingangspunkt 13.1 für einen generellen Einschaltbefehl,

    - einem zweiten Eingangspunkt 13.2 für einen Befehl zum Einschalten einer eventuell vorhandenen zweiten Brennerstufe und

    - einem dritten Eingangspunkt 13.m für ein Leistungsanforderungssignal im Falle eines modulierenden Brenners.


     
    6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekannzeichnet, daß der Programmgeber (20) im Rahmen eines Selbsttests vor der Inbetriebsetzung selbsttätig erkennt, welche der Eingangspunkte (13.1, 13.2, 13.m) verdrahtet sind, worauf er sich auf den entsprechenden Brennertyp selbst konfiguriert.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht