[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Feuerungsautomaten gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Solche Feuerungsautomaten sind Bestandteil von Einrichtungen zur Steuerung der Verbrennung
bei Wärmeerzeugungsanlagen kleiner bis mittlerer Leistung, die mit flüssigen Brennstoffen
betrieben werden.
[0003] Solche Feuerungsautomaten sind beipielsweise aus der Landis & Gyr-Firmendruckschrift
7461D "Feuerungsautomat LFE1" bekannt. Mit Hilfe eines solchen Feuerungsautomaten
werden Luftgebläse, Brennstoffpumpe (z.B. Ölpumpe), Brennstoffventil und Zündungseinrichtung
gesteuert. Damit ist sowohl der Inbetriebsetzungsvorgang für einen Brenner steuer-
und überwachbar als auch der Betrieb im Anschluß an einen solchen Inbetriebsetzungsvorgang,
wobei zur Leistungsregelung ein separater Leistungsregler zum Einsatz kommt. Aus der
DE-A1-29 20 343 ist eine Vorrichtung zur Steuerung von Brennern bekannt, die auch
einen Leistungsregler umfaßt.
[0004] Darüber hinaus ist es bekannt, zusätzlich zu einem solchen Feuerungsautomaten Verbundregler
einzusetzen, die im Betrieb im Anschluß an einen Inbetriebsetzungsvorgang die Stoffmengenflüsse
für Brennstoff und Luft so regeln, daß die Verbrennung im Hinblick auf die Verbrennungsbedingungen,
inbesondere hinsichtlich Emissionsverhalten, optimiert wird. Ein solcher Verbundregler
ist in der DE-C2-30 39 994 beschrieben. An einen solchen Verbundregler ist ein Rechner
anschließbar, der den Mikroprozessor des Verbundreglers ersetzt, wenn der Verbundregler
bei einer erstmaligen Inbetriebnahme oder einer späteren Justierung an die Gegebenheiten
der zu regelnden Verbrennungsanlage angepaßt werden soll. Mindestens bei der Inbetriebnahme
wird dabei eine den Abgaszustand erfassende Sonde verwendet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Feuerungsautomaten zu schaffen, der
eine Verbrennungsanlage optimal zu steuern in der Lage ist und bei dem für die erstmalige
Inbetriebnahme oder spätere Justierung ein zusätzlicher Rechner nicht erforderlich
ist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe hat insofern große Bedeutung, da Verbrennungsanlagen für
kleine und mittlere Leistungen sehr große Verbreitung haben und aus Kostengründen
ein Aufwand wie bei Großfeuerungsanlagen, bei denen zusätzliche Verbundregler zum
Einsatz kommen und eine meist durchgehende Kontrolle durch einen ausgewiesenen Fachmann
erfolgt, nicht getrieben werden kann. Gelingt die Lösung dieser Aufgabe, dann steht
auch für Verbrennungsanlagen für kleine und mittlere Leistungen eine kostengünstige
Einrichtung zur optimalen Steuerung der Verbrennung zur Verfügung.
[0007] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
[0009] Die einzige Figur zeigt ein Schema mit einem erfindungsgemäßen Feuerungsautomaten
1, an den ein Gebläseantrieb 2 eines Gebläses 3 und ein Brennstoffpumpenantrieb 4
einer Brennstoffpumpe 5 angeschlossen sind. Der Gebläseantrieb 2 ist dabei über eine
erste Schnittstelle 6 an den Feuerungsautomaten 1 angeschlossen, wobei diese Schnittstelle
6 ihrerseits aus einem Betriebsspannungsanschluß 6b, einem Steueranschluß 6s und einem
Rückmeldeanschluß 6r besteht. Analog dazu ist der Brennstoffpumpenantrieb 4 über eine
zweite Schnittstelle 7 an den Feuerungsautomaten 1 angeschlossen, die aus einem Betriebsspannungsanschluß
7b, einem Steueranschluß 7s und einem Rückmeldeanschluß 7r besteht.
[0010] Der Gebläseantrieb 2 ist vorteilhaft ein drehzahlsteuerbarer Motor, beispielsweise
ein DC-Motor. Die Antriebsenergie wird ihm über den Betriebsspannungsanschluß 6b zur
Verfügung gestellt.
[0011] Die Drehzahlsteuerung erfolgt über den Steueranschluß 6s. Vorteilhaft erfolgt die
Drehzahlsteuerung durch eine Pulsweitenmodulation. Die entsprechende Steuerelektronik
ist Bestandteil des als Baueinheit zu betrachtenden Motors. Die Rückmeldung der Drehzahl
erfolgt über den Rückmeldeanschluß 6r. Das Rückmeldesignal liefert vorteilhaft eine
Hall-Sonde, die samt ihrer Signalaufbereitungsschaltung ebenfalls Bestandteil des
eine Baueinheit darstellenden Motors ist. Solche Baueinheiten sind handelsüblich.
Wesentlich ist, daß das Rückmeldesignal eine der Drehzahl des Motors proportionale
Folge von Pulsen konstanter Länge und konstanter Amplitude ist, so daß die Länge der
Pause zwischen den einzelnen Impulsen drehzahlabhängig ist. Dadurch wird erreicht,
daß die Verarbeitung des Signals der Drehzahlrückmeldung wahlweise entweder digital
durch Zählen der Impulse pro Zeiteinheit oder analog durch Integration dieser Impulse
erfolgen kann. Besonders vorteilhaft ist es, beide Signalverarbeitungsarten parallel
anzuwenden, d.h. sowohl digital als auch analog. Da Störungen im allgemeinen auf einen
digitalen Signalpfad andere Wirkungen als auf einen analogen Signalpfad haben, ist
die mit dieser Kombination erreichbare Sicherheit sogar noch größer als bei einer
üblichen zweikanaligen Signalverarbeitung.
[0012] Vorteilhaft ist der Brennstoffpumpenantrieb 4 ebenfalls ein drehzahlsteuerbarer Motor,
der analog zum Gebläseantrieb 2 angesteuert werden kann und dessen Rückmeldung ebenfalls
entsprechend gestaltet ist.
[0013] Als Gebläseantrieb 2 und Brennstoffpumpenantrieb 4 können beispielsweise EBM-Motoren
des Typs M3G055-BD03-XA, VDB (32-38 V) DC sein, ist aber selbstverständlich nicht
darauf beschränkt. Die Verwendung des gleichen Motors für beide Antriebe hat Vorteile
hinsichtlich Lagerhaltung, Ersatzteil-Verfügbarkeit und Preis.
[0014] Der Feuerungsautomat 1 besitzt außerdem Anschlußpunkte für einen Brennstoffvorwärmer
8, für ein Brennstoffventil 9, für eine Zündeinrichtung 10 und für eine Flammenüberwachungseinrichtung
11. Daneben besitzt er einen Anschluß 12 für die Betriebsspannung, üblicherweise für
230 V/50 Hz und/oder 110 V/60 Hz.
[0015] Ein solcher Feuerungsautomat 1 wird in der Regel von einem Heizungsregler her angesteuert.
Dazu besitzt er einen Steuereingang 13, der vorteilhaft aus drei einzelnen Eingangspunkten
besteht: einem ersten Eingangspunkt 13.1 für einen generellen Einschaltbefehl, einem
zweiten Eingangspunkt 13.2 für einen Befehl zum Einschalten einer eventuell vorhandenen
zweiten Brennerstufe und einem dritten Eingangspunkt 13.m für ein Leistungsanforderungssignal
im Falle eines modulierenden Brenners. Besteht der Steuereingang 13 aus diesen drei
Eingangspunkten, ist der Feuerungsautomat 1 wahlweise universell für alle vorkommenden
Brennerbauarten "Einstufig", "Zweistufig" und "Modulierend" einsetzbar. Dies ist zweckmäßig
im Hinblick auf eine variantenarme Serienfertigung, durch die sich die Fabrikationskosten
senken lassen.
[0016] Vorteilhaft ist es, wenn der Feuerungsautomat 1 im Rahmen eines Selbsttests vor der
Inbetriebsetzung selbsttätig erkennt, welche der Eingangspunkte verdrahtet sind. Er
kann sich dann selbst konfigurieren oder aber bei vorgegebener Konfigurierung selbsttätig
erkennen, ob auch die Ansteuerpfade noch betriebsfähig sind.
[0017] An den Feuerungsautomaten 1 anschließbar ist weiterhin ein Sicherheitstemperaturbegrenzer
14, dessen Kontakt in die Sicherheitskette des Feuerungsautomaten 1 einbezogen werden
muß, um unter allen Umständen zu verhindern, daß der Brenner eingeschaltet wird, obwohl
der Wärmeerzeuger wegen Überhitzung ausgeschaltet sein muß.
[0018] Der Feuerungsautomat 1 enthält ein mit dem Anschluß 12 verbundenes Netzteil 15, das
alle benötigten Spannungen generiert. Das Netzteil 15 liefert die Betriebsspannung
an die Betriebsspannungsanschlüsse 6b und 7b, außerdem über ein Brennstoffvorwärmerrelais
16 an den Brennstoffvorwärmer 8 sowie über besagten Sicherheitstemperaturbegrenzer
14 und ein Schutzrelais 17 einerseits über ein Brennstoffventil-Relais 18 an das Brennstoffventil
9 und andererseits über ein Zündrelais 19 an die Zündeinrichtung 10. Die vier Relais
16, 17, 18 und 19 werden von einem Programmgeber 20 angesteuert, was durch punktierte
Linien angedeutet ist. Der Programmgeber 20 ist beispielsweise ein Mikroprozessor
mit zugehörigen peripheren Schnittstellen und Bauteilen. Der Programmgeber 20 hat
auch einen Eingang, der mit einem Flammenverstärker 21 verbunden ist, der das Signal
der Flammenüberwachungseinrichtung 11 verstärkt und in ein für den Programmgeber 20
verträgliches Signal formt.
[0019] Ausgänge des Programmgebers 20 sind mit den beiden Steueranschlüssen 6s und 7s verbunden.
Der Programmgeber 20 ist außerdem erfindungsgemäß mit einem Solldaten-Speicher 22
verbunden, in dem Sollwerte für Drehzahlen von Gebläseantrieb 2 und Brennstoffpumpenantrieb
4 angelegt sind. Zudem ist ein Istdaten-Speicher 23 vorhanden, der mit den Rückmeldeanschlüssen
6r und 7r verbunden ist. Solldaten-Speicher 22 und Istdaten-Speicher 23 stehen mit
einem Vergleicher 24 in Verbindung, der seinerseits die Ergebnisse von Vergleichsoperationen
an den Programmgeber 20 meldet, wozu eine entsprechende Verbindung vorhanden ist.
[0020] Erfindungsgemäß weist der Feuerungsautomat 1 eine weitere Schnittstelle 25 zum Anschluß
einer Abgassonde 26 auf, die beispielsweise eine Sauerstoffsonde sein kann. Die Schnittstelle
25 ist verbunden mit einem Sollwert-Generator 27, der mit dem Solldaten-Speicher 22
verbunden ist. Dieser Sollwert-Generator 27 wird angesteuert von einem Betriebsarten-Schalter
28, der auch mit dem Programmgeber 20 verbunden ist. Der Betriebsarten-Schalter 28
besitzt zwei Stellungen: eine erste Stellung, die Stellung "SET", in der der Sollwert-Generator
27 aktiviert ist, und eine zweite Stellung, die Stellung "RUN", in der der Programmgeber
20 sein normales Programm abarbeitet.
[0021] Erfindungsgemäß weist der Feuerungsautomat 1 also Elemente 25, 27 und 28 auf, mit
denen er in der Lage ist, beim Anschluß einer Abgassonde 26 autonom die für einen
optimalen Betrieb der Verbrennungsanlage nötigen Daten zu ermitteln. Im Hinblick auf
eine kostengünstige Lösung ist es vorteilhaft, wenn der Sollwert-Generator und gegebenenfalls
auch der Betriebsarten-Schalter 28 keine separaten Elemente darstellen, sondern durch
Programmsequenzen realisiert sind, die durch den erwähnten Mikroprozessor abgearbeitet
werden. Gegenüber einem Feuerungsautomaten ohne die erfindungsgemäßen Optionen ergeben
sich dadurch nur minimale Mehrkosten.
[0022] Nachstehend wird die Funktionsweise eines solchen Feuerungsautomaten 1 beschrieben,
und zwar am Beispiel einer für einen modulierenden Brenner konfigurierten Einrichtung,
zunächst hinsichtlich des normalen Betriebs, bei dem sich der Betriebsarten-Schalter
28 in der Stellung "RUN" befndet.
[0023] Als Ausgangszustand sei der "AUS"-Zustand angenommen. Der übergeordnete, in der Figur
nicht dargestellte Heizungsregler verlangt keine Wärme, so daß der Brenner ausgeschaltet
ist. Der Feuerungsautomat 1 befindet sich im Zustand "Standby", bei dem der Brennstoffvorwärmer
8 und die Zündeinrichtung 10 ausgeschaltet sind, sich der Gebläseantrieb 2 und der
Brennstoffpumpenantrieb 4 im Stillstand befinden und der Flammenwächter 11 keine Flamme
melden darf.
[0024] Verlangt anschließend der Heizungsregler Wärme, so erscheint am Eingangspunkt 13.m
ein Signal, das die Größe des Wärmebedarfs angibt. Dieses Signal kann beispielsweise
eine normierte Spannung im Bereich von 0 bis 10 V sein, wobei 10 V 100 % Leistungsanforderung
(bezogen auf die Nennleistung des Brenners) bedeutet, alternativ aber auch vorteilhaft
ein digitales Signal. Dieses Signal gelangt an den Programmgeber 20, im Falle eines
Mikroprozessors als Programmgeber 20 und eines analogen Eingangssignal über einen
nicht dargestellten Analog-Digital-Wandler. Durch dieses Signal wird durch den Programmgeber
20 der bei Feuerungsautomaten 1 übliche Inbetriebsetzungsvorgang gestartet. Für diesen
Inbetriebsetzungsvorgang holt sich der Programmgeber 20 aus dem Solldaten-Speicher
22 einen Wert für die Drehzahl des Gebläseantriebs 2. Der Gebläseantrieb 2 wird vom
Programmgeber 20 über den Steueranschluß 6s entsprechend angesteuert. Daraufhin sollte
das Gebläse 3 anlaufen und nach einer gewissen Hochlaufzeit die Solldrehzahl erreichen.
Am Rückmeldeanschluß 6r erscheint ein zunächst steigendes Signal für die Drehzahl,
das nach dem Verstreichen der Hochlaufzeit einen bestimmten Wert erreicht. Dieses
Signal gelangt vom Rückmeldeanschluß 6r zum Istdaten-Speicher 23 und wird dort abgelegt.
Der Vergleicher 24 vergleicht nun die Werte von Solldaten-Speicher 22 und Istdaten-Speicher
23 und meldet das Ergebnis an den Programmgeber 20. Es sei hier erwähnt, daß je nach
verwendeter Bauart des Programmgebers 20 gewisse Varianten im Aufbau des Feuerungsautomaten
1 möglich sind. Ist der Programmgeber 20 ein Mikroprozessor, so kann der Vergleicher
24 durchaus auch eine Programmsequenz sein, die der Mikroporzessor abarbeitet.
[0025] Um höchste Sicherheit zu gewährleisten, kann zusätzlich noch ein Luftdruckwächter
vorhanden sein. Durch das Laufen des Gebläses 3 wird ein erhöhter Luftdruck erzeugt,
auf den dieser Luftdruckwächter anspricht. Das Ansprechen des Luftdruckwächters wird
dem Programmgeber 20 mitgeteilt. Spricht der Luftdruckwächter nicht an, wird die Weiterführung
des Programmablaufs gestoppt. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, daß der Brenner
nicht in Betrieb gehen kann, wenn zwar der Gebäseantrieb 2 korrekt läuft, durch irgendwelche
Umstände aber nicht der erforderliche Luftmassenstrom gefördert wird.
[0026] Hat der Programmgeber 20 die Nachricht vom ordnungsgemäßen Lauf des Gebläseantriebs
2 erhalten, so wird dann vom Programmgeber 20 die Zündeinrichtung 10 dadurch eingeschaltet,
daß das Zündrelais 19 angesteuert wird. Daß die Zündvorrichtung 10 dabei tatsächlich
Spannung erhält, hat zur Voraussetzung, daß der Strompfad über den Sicherheitstemperaturbegrenzer
14 und das Schutzrelais 17 geschlossen ist. Der Programmgeber 20 holt außerdem aus
dem Solldaten-Speicher 22 einen zum Sollwert für die Drehzahl des Gebläseantriebs
2 gehörenden Sollwert für die Drehzahl des Brennstoffpumpenantriebs 4. Der Brennstoffpumpenantrieb
4 wird analog zum Gebläseantrieb 2 angesteuert und überwacht. Im Anschluß daran wird
vom Programmgeber 20 das Brennstoffventil-Relais 18 angesteuert, wodurch der Fluß
des Brennstoffs freigegeben wird, so daß das Brennstoff-Luft-Gemisch im Brenner nun
zünden kann.
[0027] Bei einwandfreier Funktion, incl. der hier nicht beschriebenen Flammenüberwachung,
wird dann vom Programmgeber 20 der am Eingangspunkt 13.m anliegende Wert für den Wärmebedarf
gelesen, aus dem Solldaten-Speicher 22 die diesem Leistungswert entsprechenden Sollwerte
für die Drehzahlen von Gebläseantrieb 2 und Brennstoffpumpenantrieb 4 geholt und die
Motoren entsprechend geregelt. Der Eingangspunkt 13.m wird vom Programmgeber 20 zyklisch
abgefragt. Jede Änderung des Wärmebedarfs führt zu einer entsprechenden Änderung der
Sollwerte für die Drehzahlen von Gebläseantrieb 2 und Brennstoffpumpenantrieb 4. Der
Solldaten-Speicher enthält Werte-Tripel: Brenner-Leistung, Drehzahl Gebläseantrieb
2, Drehzahl Brennstoffpumpenantrieb 4. Bei stetiger Ansteuerung (modulierend) hat
der Sollwertspeicher eine entsprechende Zahl von Tripeln, z.B. 128. Bei zweistufigen
Brennern braucht der Sollwertspeicher nur 3 Tripel aufzunehmen (Start, 1. Stufe, 2.
Stufe), bei einstufigen Brennern nur 2 (Start, Betrieb).
[0028] In der Figur nicht dargestellt sind Generatoren für die Steuersignale für Gebläseantrieb
2 und Brennstoffpumpenantrieb 4. Diese Generatoren können beispielsweise pulsweitenmodulierte
oder frequenzvariante Steuersignale erzeugen. Im Falle eines mikroprozessorgesteuerten
Feuerungsautomaten 1 sind diese Generatoren keine separaten Bauelemente, sondern der
als Programmgeber 20 fungierende Mikroprozessor erzeugt direkt die entsprechenden
Signale.
[0029] Der Feuerungsautomat 1 ist dadurch charakterisiert, daß der Zusammenhang zwischen
der Drehzahl des Gebläseantriebs 2 und der Drehzahl des Brennstoffpumpenantriebs 4
durch Speicherwerte festgelegt ist, die frei wählbar sind. Dadurch kann für jeden
Arbeitspunkt der optimale Luftüberschuß eingestellt werden. Vorteilhaft ist, daß sich
die Varianten des Feuerungsautomaten 1 für einstufige, zweistufige und modulierende
Brenner nur in der Größe des Solldaten-Speichers unterscheiden. Dadurch sind große
Stückzahlen und somit niedrige Fertigungskosten zu erreichen. Die Verwendung geregelter
DC-Motoren als Antriebe für Gebläse 3 und Brennstoffpumpe 5 hat Vorteile hinsichtlich
Robustheit und Baugröße. Die Verwendung von DC-Motoren mit 35 V Nennspannung hat zusätzlich
Vorteile hinsichtlich Sicherheit, z.B. Berührungsschutz.
[0030] Das Programm des Programmgebers 20 kann vorteilhaft so gestaltet sein, daß bei einer
Erhöhung des Wärmebedarfs zuerst die Drehzahl des Gebläseantriebs 2 erhöht und erst
zeitverzögert auch die Drehzahl des Brennstoffpumpenantriebs 4 erhöht wird. Umgekehrt
kann bei einer Verminderung des Wärmebedarfs zuerst die Drehzahl des Brennstoffpumpenantriebs
4 vermindert und zeitverzögert die Drehzahl des Gebläseantriebs 2 vermindert werden.
Dadurch wird bei Lastwechseln kurzzeitig für einen Luftüberschuß gesorgt, so daß Luftmangel
mit den daraus folgenden ungünstigen Emissionswerten sicher vermieden wird.
[0031] Nachfolgend wird nun die Funktion der erfindungsgemäß vorhandenen zusätzlichen Elemente
beschrieben. Durch Betätigen des Betriebsarten-Schalters 28 kann gewählt werden, ob
der Feuerungsautomat 1 gemäß den in seinem Solldaten-Speicher 22 abgelegten Daten
den Verbrennungsprozeß steuern soll (Stellung "RUN"), oder ob neue Daten für den Solldaten-Speicher
22 gewonnen werden sollen (Stellung "SET").
[0032] Vorteilhaft kann der Programmgeber 20 selbsttätig den Betriebsarten-Schalter 28 in
die Stellung "SET" schalten, wenn er im Solldaten-Speicher 22 keine Werte vorfindet.
In diesem Fall kann er eine Anzeigelampe ansteuern oder auf einem Display eine Meldung
ausgeben, daß der "SET"-Betrieb aktiv ist, in dem an den Feuerungsautomaten 1 an die
Schnittstelle 25 eine Abgassonde 26 anzuschließen ist.
[0033] Vorteilhaft ist es auch, wenn der Betriebsarten-Schalter 28 automatisch in die Stellung
"SET" gesteuert wird, sobald an der Schnittstelle 25 ein Signal der Abgassonde 26
anliegt. Diese Wirkbeziehung ist in der Figur durch eine strichpunktierte Linie zwischen
der Schnittstelle 25 und dem Betriebsarten-Schalter 28 angedeutet.
[0034] Ist die Abgassonde 26 angeschlossen und steht - wie erwähnt vorteilhafterweise dadurch
automatisch ausgelöst - der Betriebsarten-Schalter 28 in der Stellung "SET", wird
durch den Programmgeber 20 ein spezielles Programm "Eichung" abgearbeitet. Dabei werden
nacheinander etliche vorgegebene Arbeitspunkte für die Brennstoffmenge angefahren
und folglich die Brennstoffpumpe 5 entsprechend gesteuert. Ein Arbeitspunkt ist eine
bestimmte gewünschte Brennerleistung, zu der eine bestimmte Brennstoffmenge und eine
bestimmte Luftmenge gehört. Die Luftmenge für jeden der Arbeitspunkte wird durch Einwirkung
auf den Gebläseantrieb 2 so lange variiert, bis die Abgassonde 26 ein vorgegebenes
Signal für den gewünschten Abgaszustand feststellt, bis also beispielsweise der Sauerstoffgehalt
im Abgas innerhalb eines Sollwertbereichs liegt. Die Variation der Luftmenge erfolgt
dabei so, daß immer mit zunächst zu großen Vorgabewerten begonnen wird und dann schrittweise
die Luftmenge verringert wird. Dadurch wird auch im Programmablauf zur Ermittlung
der optimalen Solldaten sichergestellt, daß bei der Verbrennung nie ein Luftmangel
entsteht, der schädliche Abgase entstehen ließe. Jene zu einem Arbeitspunkt gehörende
Luftmenge, bei der die Abgaszusammensetzung den gewünschten Werten entspricht, wird
für den jeweiligen Arbeitspunkt im Solldaten-Speicher 22 abgelegt. Dabei sind die
Sollwerte in erster Linie die Stellgrößen der Stellorgane für Brennstoff und Luft.
[0035] Ist der letzte der vorgesehenen Arbeitspunkte erreicht, so ist die Einstellung abgeschlossen.
Der Betriebsarten-Schalter 28 wird dann - vorteilhaft automatisch - in die Stellung
"RUN" gestellt. Danach steuert und regelt der Feuerungsautomat 1 den Brenner und die
Organe zur Brennstoff- und Luftversorgung entsprechend dem Leistungsbedarf, der an
seinen Eingängen anliegt. Erwähnt sei, daß es auch möglich ist, im Rahmen der Abarbeitung
der verschiedenen Arbeitspunkte und im Regelbetrieb des Feuerungsautomaten 1 die Luftmenge
vorzugeben und die Brennstoffmenge nachzuregeln.
[0036] Vorteilhaft ist es, wenn der Programmgeber 20 im Rahmen des Programms "Eichen" nicht
zu viele Arbeitspunkte anfahren muß. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn zu gemessenen
Arbeitspunkten Zwischenwerte interpoliert werden. Dadurch wird erreicht, daß die Abarbeitung
des Programms "Eichen" schneller abgeschlossen ist und nicht unnütz Wärme produziert
wird. Letzteres ist vor allem vorteilhaft, wenn die erste Inbetriebnahme oder eine
Neueichung im Rahmen der Kontrolle durch einen Kaminfeger im Sommer stattfindet. Würde
der Brenner lange Zeit in Betrieb sein und die produzierte Wärme nicht abgenommen,
könnte der Sicherheitstemperaturbegrenzer ansprechen und das vollständige "Eich"-Programm
nicht durchgeführt werden.
[0037] Vorteilhaft kann die Wahl der Zahl der Arbeitspunkte selbständig erfolgen: Zuerst
werden drei Arbeitspunkte, eine minimale Leistung N
min, eine mittlere Leistung N
mittel und eine größte Leistung N
max ausgemessen. Liegen die drei Punkte für den Sollwert der Stellgrößen für Brennstoff
und Luft nicht annähernd auf einer Geraden, erfolgt die Messung von Zwischenpunkten.
Liegen diese mit den benachbarten Punkten immer noch nicht annähernd auf einer Geraden,
werden weitere Zwischenpunkte ausgemessen. Das Einstellverfahren wird somit im Hinblick
auf die Linearität der Stellorgane selbsttätig optimiert.
[0038] Die Erfindung bietet gegenüber dem Bekannten eine Reihe von Vorteilen. So wirdfür
den Regelbetrieb der Feuerungsanlage eine teure und wartungsintensive Abgassonde 26
nicht benötigt, was bei kleineren Heizungsanlagen von großer Bedeutung ist. Es wird
nur eine einzige, für eine Vielzahl von Feuerungsanlagen verwendbare Abgassonde 26
benötigt, die beispielsweise der Kaminfeger für die Durchführung der Kontrolluntersuchungen
mit sich führt.
[0039] Durch den Anschluß der Abgassonde 26 bei der ersten Inbetriebnahme des zugehörigen
Brenners wird selbsttätig der Datenspeicher des Feuerungsautomaten 1 mit Werten für
die Paare Brennstoffmenge/Luftmenge besetzt, bei denen eine optimale Verbrennung mit
minimalen Emissionswerten stattfindet. Eine Einstellung durch einen ausgewiesenen
Fachmann ist entbehrlich.
[0040] Dieses Vorgehen berücksichtigt automatisch unterschiedliche Bauarten von Vorrichtungen,
die der Brennstoff- und Luft-Mengenregulierung dienen. Eine Eingabe von Kennlinien
solcher Vorrichtungen ist nicht erforderlich, so daß der mit der Einstellung Beauftragte
die technischen Daten der Stellglieder gar nicht kennen muß.
[0041] Die beschriebene Losung ist bei nicht modulierenden und modulierenden Brennern in
gleicher Weise brauchbar. Besonders vorteilhaft ist sie bei modulierenden Brennern,
weil der konventionelle Prozeß zur Festlegung und Eingabe der Wertepaare Brennstoffmenge/Luftmenge
außerordentlich zeitraubend und infolge der Durchführung durch einen Spezialisten
auch kostenintensiv ist.
1. Feuerungsautomaten (1) zur Ansteuerung eines Gebläses (3) mit einem Gebläseantrieb
(2) und einer Brennstoffpumpe (5) mit einem Brennstoffpumpenantrieb (4), wobei der
Feuerungsautomat (1) einen dem Ein- und Ausschalten und der Leistungsvorgabe dienenden
Steuereingang (13), einen Solldaten-Speicher (22) für zu einzelnen Leistungen gehörenden
Sollwerten für den Betrieb von Aggregaten zur Luftmengen- und Brennstoffmengen-Steuerung
und einen Programmgeber (20) aufweist, der einen Inbetriebsetzungsvorgang und einen
fortlaufenden Betrieb eines mit flüssigem Brennstoff betriebenen Brenners in einer
Heizungsanlage kleiner bis mittlerer Leistung steuert und überwacht, dadurch gekennzeichnet,
daß
- der Feuerungsautomat (1) einen von einem Betriebsarten-Schalter (28) aktivierbaren
Sollwert-Generator (27) aufweist, daß
- der Betriebsarten-Schalter (28) zwei mögliche Stellungen aufweist, nämlich
- eine erste Stellung "RUN", in der der Betrieb der von dem Feuerungsautomaten (1)
beherrschten Verbrennungseinrichtung durch den Programmgeber 20) gemäß den im Solldaten-Speicher
(22) abgelegten Daten gesteuert wird, und
- eine zweite Stellung "SET", in der der Sollwert-Generator (27) unter Berücksichtigung
von Meßdaten einer an eine Schnittstelle (25) angeschlossenen Abgassonde (26) Sollwerte
für die Aggregate zur Luftmengen- und Brennstoffmengen-Steuerung ermittelt und in
den Solldaten-Speicher (22) einschreibt.
2. Feuerungsautomat (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Betriebsarten-Schalter
(28) durch ein an der Schnittstelle (25) anliegendes Signal der Abgassonde (26) automatisch
in die Stellung "SET" steuerbar ist.
3. Feuerungsautomat (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betriebsarten-Schalter
(28) durch den Programmgeber (20) in die Stellung "SET" steuerbar ist.
4. Feuerungsautomat (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sollwert-Generator (27) selbsttätig nacheinander verschiedene vorgegebene Arbeitspunkte
anfährt.
5. Feuerungsautomat (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der vorgegebenen
Arbeitspunkte auf drei beschränkt ist, wobei ein erster Arbeitspunkt für eine minimale
Leistung Nmin, ein zweiter Arbeitspunkt für eine mittlere Leistung Nmittel und ein dritter Arbeitspunkt für eine größte Leistung Nmax Geltung haben, und daß der Sollwert-Generator (27) selbsttätig weitere zwischen diesen
vorgegebenen Arbeitspunkten liegende Arbeitspunkte anfährt, wenn die drei Arbeitspunkte
nicht annähernd eine Gerade bilden.