(19)
(11) EP 0 614 847 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.09.1994  Patentblatt  1994/37

(21) Anmeldenummer: 93121158.5

(22) Anmeldetag:  31.12.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66F 9/08, B66F 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 12.03.1993 DE 4307886

(71) Anmelder: Jungheinrich Aktiengesellschaft
D-22047 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Rieckhof, Frank, Dipl.-Ing.
    D-22850 Norderstedt (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Ing. H. Hauck, Dipl.-Ing. E. Graalfs, Dipl.-Ing. W. Wehnert, Dr.-Ing. W. Döring, Dr.-Ing. N. Siemons 
Postfach 30 24 30
20308 Hamburg
20308 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Schutz eines Hubzylinders gegen Beschädigungen durch eine Kette bei einem Hublader


    (57) Vorrichtung zum Schutz eines Hubzylinders gegen Beschädigungen durch eine Kette bei einem Hublader, bei dem die entlang des Hubzylinders geführte Kette an einem Ende mit einem an einem höhenverstellbaren Hubgerüst verstellbaren Lastaufnahmemittel und am anderen Ende mit einem nicht verstellbaren Abschnitt des Hubgerüstes verbunden ist, wobei am nicht verstellbaren Abschnitt des Hubgerüstes ein Anschlag (22) vorgesehen ist mit einer Öffnung (24), durch die hindurch ein mit der Kette (16) verbundener Kettenbolzen (26) hindurchgeführt ist, am Kettenbolzen (26) ein Widerlager (30,34) angebracht ist und zwischen Widerlager (30,34) und zugehöriger Seite des Anschlags (22) eine Schraubenfeder (40) angeordnet ist, die das Widerlager (30,34) von dem Anschlag (22) fort vorspannt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schutz eines Hubzylinders gegen Beschädigung durch eine Kette bei einem Hublader nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bei Hubgerüsten für Hublader werden Ketten, die das Lastaufnahmemittel bzw. den Innenmast bei Mehrfachhubgerüsten anheben, häufig über den Hubzylinder geführt. Durch Lastwechselreaktionen beim Fahren bzw. beim Heben und Senken der Last kann es zu einer Anregung der Kette kommen mit der Gefahr, daß die Kette gegen angrenzende Teile des Hubzylinders und angrenzende Teile anschlägt und Beschädigungen hervorruft oder selbst beschädigt wird. Es wird beobachtet, daß ein Schlagen der Kette vermehrt auftritt, wenn die Kette nur mit dem Gewicht des Lastaufnahmemittels belastet wird. Schwingungen der Kette können Kolbenstange, Zylinder und angrenzende Bauteile beschädigen. Dies kann zu Undichtigkeiten führen und zur Beschädigung des Korrosionsschutzes am Zylinder. Ferner stellt das Kettenschlagen eine Geräuschbelastung dar.

    [0003] Es sind zahlreiche Vorkehrungen getroffen worden, dieser Erscheinung zu begegnen. Aus DE 87 15 958 ist bekanntgeworden, mit Hilfe einer um den Hubzylinder herumgelegten Schelle eine Dämpfungsleiste anzubringen. Dadurch ist jedoch nicht verhindert, daß die Kette die Kolbenstange und angrenzende Bauteile beschädigen kann.

    [0004] Aus EP 0 459 104 ist bekanntgeworden, in der Hubkette zwischen den metallischen Kettengliedern Kunststofflaschen einzunieten. Bei einer Kettenbewegung schlagen die relativ weichen Kunststofflaschen an, was nicht zur Beschädigung angrenzender Bauteile führt, soweit sie im Bewegungsbereich der Kunststofflaschen liegen. Die Herstellung derartiger Ketten ist relativ aufwendig. Die Kunststofflaschen können leicht zerstört werden. Schließlich kann auch dadurch eine Gräuschbildung nicht völlig unterbunden werden.

    [0005] Aus der US 3 987 870 ist bekanntgeworden, zwischen Kette und Hubzylinder ein Band zu führen mittels einer weiteren Umlenkrolle unterhalb der Kettenrolle. Fährt der Zylinder aus, so fährt das Band immer parallel zur Kette und zum Zylinder mit aus. Die Hubkette kann hierdurch die Kolbenstange und den Zylinder nicht beschädigen. Die Anordnung eines derartigen Bandes ist jedoch wiederum relativ aufwendig und erfordert auch einen gewissen Platz.

    [0006] Aus DE 80 23 051 ist auch bekanntgeworden, das Ende einer Kette am Lastaufnahmemittel bei einem Kommissionierfahrzeug über eine Feder anzubringen, die beim Aufsetzen des Lastaufnahmemittels auf einen Boden dafür sorgt, daß der Absenkvorgang unterbrochen wird, indem ein Schalter betätigt wird. Eine derartige Vorrichtung kann jedoch das Anschlagen der Hubkette am Hubzylinder und benachbarten Teilen nicht verhindern.

    [0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Schutz eines Hubzylinders gegen Beschädigungen durch eine Kette zu schaffen, der besonders einfach aufgebaut ist und von vornherein unterwünschte bzw. schädigende Bewegungen der Kette vermeidet.

    [0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1.

    [0009] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein nicht verstellbarer Abschnitt des Hubgerüstes mit einem Anschlag versehen mit einer Öffnung, durch die hindurch sich ein Kettenbolzen der Kette hindurcherstreckt. Am Kettenbolzen ist ein Widerlager angebracht, und zwischen Widerlager und zugehöriger Seite des Anschlags ist eine Schraubenfeder angeordnet, die das Widerlager vom Anschlag fort vorspannt.

    [0010] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Kettenbolzen ein Gewinde auf, auf dem eine Mutter mit Kontermutter sitzt, welche das Widerlager bildet oder eine Widerlagerscheibe abstützt. Dadurch läßt sich die Kettenspannung beliebig einstellen und sichern.

    [0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Widerlager und dem Anschlag ein Abstandshalter angeordnet, der nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorzugsweise von einer Buchse gebildet ist, welche die Feder aufnimmt. Die Federvorspannung ist vorzugsweise so gewählt, daß bei leerem Lastaufnahmemittel das Widerlager am Abstandshalter anliegt und mithin unmittelbar am Anschlag abgestützt ist. Findet eine Entlastung der Kette durch Fahr- bzw. Lastwechselreaktionen statt, entspannt sich die Feder und spannt hierdurch die Hubkette. Ein Schlagen der Kette wird daher bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung grundsätzlich vermieden, weil sich die Kette stets im gespannten Zustand befindet.

    [0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
    Fig. 1
    zeigt schematisch die Betätigung eines Lastaufnahmemittels für einen Hublader.
    Fig. 2
    zeigt einen Schnitt durch die Verbindung einer Hubkette der Vorrichtung nach Fig. 1 am Hubgerüst.
    Fig. 3
    zeigt die Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 2.


    [0013] In Fig. 1 ist ein Hubzylinder 10 angedeutet, der in einem nicht näher dargestellten Hubgerüst gehaltert ist. Seine Kolbenstange 12 lagert eine Umlenkrolle 14 für eine Hubkette 16, die an einem Ende an einem Lastaufnahmemittel 18 angebracht ist. Am anderen Ende ist die Hubkette am Hubzylinder bei 20 befestigt. Die Anbringung am Hubzylinder 10 ist nur beispielhaft, wobei statt dessen auch ein Abschnitt des Hubgerüstes genommen werden kann, der bezüglich des Fahrzeugs, das das Hubgerüst hält (Hublader) unbeweglich gehalten ist.

    [0014] In den Figuren 2 und 3 ist die Anbringung der Hubkette 16 im einzelnen zu erkennen. Eine Anschlagplatte 22, die fest mit dem Hubgerüst oder dem Hubzylinder 10 verbunden ist, weist eine Durchbohrung 24 auf, durch die hindurch sich ein Kettenbolzen 26 erstreckt, der an seinem oberen Ende bei 28 mit der Hubkette 16 verbunden ist (die Hubkette 16 ist in den Figuren 2 und 3 nicht dargestellt). Der Kettenbolzen 26 weist ein Gewinde 28 auf, auf das eine Mutter 30 geschraubt und mit Hilfe einer Kontermutter 32 an einem beliebigen Ort festgehalten werden kann. Die Mutter 30 dient zur Abstützung einer Widerlagerscheibe 34. Zwischen Scheibe 34 und zugeordneter Seite der Anschlagplatte 22 ist eine Buchse 36 als Abstandshalter angeordnet, die am plattenseitigen Ende bei 38 abgeschlossen ist. Die Buchse 36 nimmt eine Schraubenfeder 40 auf, welche eine Vorspannung auf die Widerlagerscheibe 34 und damit auf den Kettenbolzen 26 ausübt und dadurch die Hubkette 16 spannt. Das Spannen der Kette erfolgt mit Hilfe der Mutter 30, wobei beim Spannvorgang die Widerlagerscheibe 34 an der Buchse 36 anliegt. Wird aufgrund einer Lastwechselreaktion die Hubkette 16 entspannt, bewegt sich der Kettenbolzen 26 nach unten und entspannt die Feder 40. Diese sorgt indessen dafür, daß die Kette 16 ständig gespannt bleibt.

    [0015] Die Feder 40 ist im übrigen so ausgelegt, daß bei leerem Lastaufnahmemittel 18 die Widerlagerscheibe 34 an der Buchse 36 anliegt. Dadurch kann zwar das Lastaufnahmemittel durch Lastwechselreaktionen nach oben, nicht jedoch nach unten bewegt werden. Das Aufschaukeln des Lastaufnahmemittels 18 wird daher in Grenzen gehalten.

    [0016] Hervorzuheben ist jedoch, daß aufgrund der ständigen Spannung der Hubkette 16 diese keine übermäßigen Schwingungen in vertikaler Richtung und quer dazu ausführen und dadurch auch nicht Teile des Hubzylinders beschädigen kann. Außerdem werden unerwünschte Geräusche unterbunden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Schutz eines Hubzylinders gegen Beschädigungen durch eine Kette bei einem Hublader, bei dem die entlang des Hubzylinders geführte Kette an einem Ende mit einem an einem höhenverstellbaren Hubgerüst verstellbaren Lastaufnahmemittel und am anderen Ende mit einem nicht verstellbaren Abschnitt des Hubgerüstes verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß am nicht verstellbaren Abschnitt des Hubgerüstes ein Anschlag (22) vorgesehen ist mit einer Öffnung (24), durch die hindurch ein mit der Kette (16) verbundener Kettenbolzen (26) hindurchgeführt ist, am Kettenbolzen (26) ein Widerlager (30, 34) angebracht ist und zwischen Widerlager (30, 34) und zugehöriger Seite des Anschlags (22) eine Schraubenfeder (40) angeordnet ist, die das Widerlager (30, 34) von dem Anschlag (22) fort vorspannt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettenbolzen (26) ein Gewinde (28) aufweist, auf dem eine Mutter (30) mit einer Kontermutter (32) sitzt, welche das Widerlager bildet oder eine Widerlagerscheibe (34) abstützt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Widerlager (30, 34) und dem Anschlag (22) ein Abstandshalter (36) angeordnet ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter eine Buchse (36) ist, die die Feder (40) aufnimmt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (36) an dem am Anschlag (22) anliegenden Ende geschlossen (38) ausgeführt ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (36) an dem an der Mutter (30) anliegenden Ende geschlossen ausgeführt ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (40) so ausgelegt ist, daß das Widerlager (30, 34) bei dessen Lastaufnahmemittel am Abstandshalter anliegt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht