[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schutz eines Hubzylinders gegen
Beschädigung durch eine Kette bei einem Hublader nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei Hubgerüsten für Hublader werden Ketten, die das Lastaufnahmemittel bzw. den Innenmast
bei Mehrfachhubgerüsten anheben, häufig über den Hubzylinder geführt. Durch Lastwechselreaktionen
beim Fahren bzw. beim Heben und Senken der Last kann es zu einer Anregung der Kette
kommen mit der Gefahr, daß die Kette gegen angrenzende Teile des Hubzylinders und
angrenzende Teile anschlägt und Beschädigungen hervorruft oder selbst beschädigt wird.
Es wird beobachtet, daß ein Schlagen der Kette vermehrt auftritt, wenn die Kette nur
mit dem Gewicht des Lastaufnahmemittels belastet wird. Schwingungen der Kette können
Kolbenstange, Zylinder und angrenzende Bauteile beschädigen. Dies kann zu Undichtigkeiten
führen und zur Beschädigung des Korrosionsschutzes am Zylinder. Ferner stellt das
Kettenschlagen eine Geräuschbelastung dar.
[0003] Es sind zahlreiche Vorkehrungen getroffen worden, dieser Erscheinung zu begegnen.
Aus DE 87 15 958 ist bekanntgeworden, mit Hilfe einer um den Hubzylinder herumgelegten
Schelle eine Dämpfungsleiste anzubringen. Dadurch ist jedoch nicht verhindert, daß
die Kette die Kolbenstange und angrenzende Bauteile beschädigen kann.
[0004] Aus EP 0 459 104 ist bekanntgeworden, in der Hubkette zwischen den metallischen Kettengliedern
Kunststofflaschen einzunieten. Bei einer Kettenbewegung schlagen die relativ weichen
Kunststofflaschen an, was nicht zur Beschädigung angrenzender Bauteile führt, soweit
sie im Bewegungsbereich der Kunststofflaschen liegen. Die Herstellung derartiger Ketten
ist relativ aufwendig. Die Kunststofflaschen können leicht zerstört werden. Schließlich
kann auch dadurch eine Gräuschbildung nicht völlig unterbunden werden.
[0005] Aus der US 3 987 870 ist bekanntgeworden, zwischen Kette und Hubzylinder ein Band
zu führen mittels einer weiteren Umlenkrolle unterhalb der Kettenrolle. Fährt der
Zylinder aus, so fährt das Band immer parallel zur Kette und zum Zylinder mit aus.
Die Hubkette kann hierdurch die Kolbenstange und den Zylinder nicht beschädigen. Die
Anordnung eines derartigen Bandes ist jedoch wiederum relativ aufwendig und erfordert
auch einen gewissen Platz.
[0006] Aus DE 80 23 051 ist auch bekanntgeworden, das Ende einer Kette am Lastaufnahmemittel
bei einem Kommissionierfahrzeug über eine Feder anzubringen, die beim Aufsetzen des
Lastaufnahmemittels auf einen Boden dafür sorgt, daß der Absenkvorgang unterbrochen
wird, indem ein Schalter betätigt wird. Eine derartige Vorrichtung kann jedoch das
Anschlagen der Hubkette am Hubzylinder und benachbarten Teilen nicht verhindern.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Schutz eines
Hubzylinders gegen Beschädigungen durch eine Kette zu schaffen, der besonders einfach
aufgebaut ist und von vornherein unterwünschte bzw. schädigende Bewegungen der Kette
vermeidet.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein nicht verstellbarer Abschnitt des Hubgerüstes
mit einem Anschlag versehen mit einer Öffnung, durch die hindurch sich ein Kettenbolzen
der Kette hindurcherstreckt. Am Kettenbolzen ist ein Widerlager angebracht, und zwischen
Widerlager und zugehöriger Seite des Anschlags ist eine Schraubenfeder angeordnet,
die das Widerlager vom Anschlag fort vorspannt.
[0010] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung weist der Kettenbolzen ein Gewinde auf, auf
dem eine Mutter mit Kontermutter sitzt, welche das Widerlager bildet oder eine Widerlagerscheibe
abstützt. Dadurch läßt sich die Kettenspannung beliebig einstellen und sichern.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem Widerlager und dem
Anschlag ein Abstandshalter angeordnet, der nach einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung vorzugsweise von einer Buchse gebildet ist, welche die Feder aufnimmt. Die
Federvorspannung ist vorzugsweise so gewählt, daß bei leerem Lastaufnahmemittel das
Widerlager am Abstandshalter anliegt und mithin unmittelbar am Anschlag abgestützt
ist. Findet eine Entlastung der Kette durch Fahr- bzw. Lastwechselreaktionen statt,
entspannt sich die Feder und spannt hierdurch die Hubkette. Ein Schlagen der Kette
wird daher bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung grundsätzlich vermieden, weil sich
die Kette stets im gespannten Zustand befindet.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch die Betätigung eines Lastaufnahmemittels für einen Hublader.
- Fig. 2
- zeigt einen Schnitt durch die Verbindung einer Hubkette der Vorrichtung nach Fig.
1 am Hubgerüst.
- Fig. 3
- zeigt die Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 2.
[0013] In Fig. 1 ist ein Hubzylinder 10 angedeutet, der in einem nicht näher dargestellten
Hubgerüst gehaltert ist. Seine Kolbenstange 12 lagert eine Umlenkrolle 14 für eine
Hubkette 16, die an einem Ende an einem Lastaufnahmemittel 18 angebracht ist. Am anderen
Ende ist die Hubkette am Hubzylinder bei 20 befestigt. Die Anbringung am Hubzylinder
10 ist nur beispielhaft, wobei statt dessen auch ein Abschnitt des Hubgerüstes genommen
werden kann, der bezüglich des Fahrzeugs, das das Hubgerüst hält (Hublader) unbeweglich
gehalten ist.
[0014] In den Figuren 2 und 3 ist die Anbringung der Hubkette 16 im einzelnen zu erkennen.
Eine Anschlagplatte 22, die fest mit dem Hubgerüst oder dem Hubzylinder 10 verbunden
ist, weist eine Durchbohrung 24 auf, durch die hindurch sich ein Kettenbolzen 26 erstreckt,
der an seinem oberen Ende bei 28 mit der Hubkette 16 verbunden ist (die Hubkette 16
ist in den Figuren 2 und 3 nicht dargestellt). Der Kettenbolzen 26 weist ein Gewinde
28 auf, auf das eine Mutter 30 geschraubt und mit Hilfe einer Kontermutter 32 an einem
beliebigen Ort festgehalten werden kann. Die Mutter 30 dient zur Abstützung einer
Widerlagerscheibe 34. Zwischen Scheibe 34 und zugeordneter Seite der Anschlagplatte
22 ist eine Buchse 36 als Abstandshalter angeordnet, die am plattenseitigen Ende bei
38 abgeschlossen ist. Die Buchse 36 nimmt eine Schraubenfeder 40 auf, welche eine
Vorspannung auf die Widerlagerscheibe 34 und damit auf den Kettenbolzen 26 ausübt
und dadurch die Hubkette 16 spannt. Das Spannen der Kette erfolgt mit Hilfe der Mutter
30, wobei beim Spannvorgang die Widerlagerscheibe 34 an der Buchse 36 anliegt. Wird
aufgrund einer Lastwechselreaktion die Hubkette 16 entspannt, bewegt sich der Kettenbolzen
26 nach unten und entspannt die Feder 40. Diese sorgt indessen dafür, daß die Kette
16 ständig gespannt bleibt.
[0015] Die Feder 40 ist im übrigen so ausgelegt, daß bei leerem Lastaufnahmemittel 18 die
Widerlagerscheibe 34 an der Buchse 36 anliegt. Dadurch kann zwar das Lastaufnahmemittel
durch Lastwechselreaktionen nach oben, nicht jedoch nach unten bewegt werden. Das
Aufschaukeln des Lastaufnahmemittels 18 wird daher in Grenzen gehalten.
[0016] Hervorzuheben ist jedoch, daß aufgrund der ständigen Spannung der Hubkette 16 diese
keine übermäßigen Schwingungen in vertikaler Richtung und quer dazu ausführen und
dadurch auch nicht Teile des Hubzylinders beschädigen kann. Außerdem werden unerwünschte
Geräusche unterbunden.
1. Vorrichtung zum Schutz eines Hubzylinders gegen Beschädigungen durch eine Kette bei
einem Hublader, bei dem die entlang des Hubzylinders geführte Kette an einem Ende
mit einem an einem höhenverstellbaren Hubgerüst verstellbaren Lastaufnahmemittel und
am anderen Ende mit einem nicht verstellbaren Abschnitt des Hubgerüstes verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß am nicht verstellbaren Abschnitt des Hubgerüstes
ein Anschlag (22) vorgesehen ist mit einer Öffnung (24), durch die hindurch ein mit
der Kette (16) verbundener Kettenbolzen (26) hindurchgeführt ist, am Kettenbolzen
(26) ein Widerlager (30, 34) angebracht ist und zwischen Widerlager (30, 34) und zugehöriger
Seite des Anschlags (22) eine Schraubenfeder (40) angeordnet ist, die das Widerlager
(30, 34) von dem Anschlag (22) fort vorspannt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettenbolzen (26) ein
Gewinde (28) aufweist, auf dem eine Mutter (30) mit einer Kontermutter (32) sitzt,
welche das Widerlager bildet oder eine Widerlagerscheibe (34) abstützt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Widerlager
(30, 34) und dem Anschlag (22) ein Abstandshalter (36) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter eine Buchse
(36) ist, die die Feder (40) aufnimmt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (36) an dem am
Anschlag (22) anliegenden Ende geschlossen (38) ausgeführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (36) an dem an
der Mutter (30) anliegenden Ende geschlossen ausgeführt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder
(40) so ausgelegt ist, daß das Widerlager (30, 34) bei dessen Lastaufnahmemittel am
Abstandshalter anliegt.