[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Selbstverfertigung von Filtercigaretten gemäß
Oberbegriff Hauptanspruch, sowie ein entsprechendes Selbstverfertigungsverfahren für
Filtercigaretten.
[0002] Tabakpatronen zur Selbstverfertigung von Cigaretten sind zum Selbstdrehen von Cigaretten
aus der DE-PS 889 578, aus der NL-PS 6 703 935 und sowohl zum Selbstdrehen in Cigarettenpapierblättchen
als auch zum Stopfen in Cigarettenpapierhülsen aus der DE-OS 32 44 906 und ebenso
aus dem DE-U-8 326 921 und DE-U-8 309 186 bekannt. Alle diese Patronen beruhen darauf,
daß deren Umfang bzw. Umhüllung zwar aus vollständig rauchbarem Material besteht,
aber derart luftdurchlässig ist, daß die Patrone selbst nicht abrauchbar sondern erst
nach Einbringen in eine Cigarettenpapierhülse oder durch Umwickeln mit einem Cigarettenpapierblättchen
durch Rauchen konsumierbar ist.
[0003] Eine gleiche Tabakpatrone wird als System gemäß DE-OS 34 07 461 bzw. EU-A-0 155 514
vorgeschlagen, die neben der üblichen Formstabilität einer fabrikatorisch vorgefertigten
Patrone hinsichtlich Länge und Querschnitt so bemessen ist, daß sie dicht an der Innenfläche
der Cigarettenpapierhülse anliegt.
[0004] Der Nachteil derartiger Systeme, bei denen insbesondere gemäß DE-OS 34 07 461 die
Tabakpatrone längenmäßig an eine mit einem Filterpfropfen versehene Cigarettenpapierhülse
angepaßt sein muß, besteht darin, daß der Konsument nur auf die gleichlangen als Einheit
vorhandenen Tabakportionen und entsprechend langen Cigarettenpapierhülsen mit Filterstopfen
angewiesen ist und in der Wahl der Cigarettenlänge nur auf die einheitlichen Längen
der beiden Elemente des Systems angewiesen ist, ihm also die Möglichkeit fehlt, je
nach Bedarf die selbstgefertigte Cigarette kürzer oder länger zu gestalten.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es ein System der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen,
bei dem der Verbraucher in freier Wahl die Länge der von ihm verfertigten Cigarette
individuell besser beeinflussen kann. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein System
vorzuschlagen, bei dem Tabak zugunsten des Verbrauchers eingespart wird und die fabrikmäßige
Herstellung der Tabakportionen vereinfacht wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird daher ein System gemäß Kennzeichen Hauptanspruch vorgeschlagen,
wobei besonders bevorzugte Ausführungsformen in den weiteren Unteransprüchen und das
Verfahren in den Ansprüchen 5 bis 7 erwähnt sind.
[0007] Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß man mit einer überlangen Tabakpatrone
der Länge L₂, die jedenfalls größer als die Länge L₁ der Cigarettenpapierhülse sein
soll, Cigaretten in einer vom Verbraucher gewünschten Länge L
v herstellen kann, ohne daß man von der sonst bei derartigen Systemen vorgegebenen
Länge von Tabakpatrone und auch Cigarettenpapierhülse abhängig ist. Beispielsweise
kann man ausgehend von einer überlangen Tabakpatrone von beispielsweise 18 cm Länge
eines der Enden dieser Patrone auf etwa 6 cm längenmäßig abschätzen bzw. ablängen
und in eine Cigarettenpapierhülse mit der Länge L₁ = 6 cm bis zum Filter einschieben.
Die Länge L₁ der Cigarettenpapierhülse bezieht sich nur auf den frei zur Verfügung
stehenden Hülseninnenraum, wobei die Länge des Filterstopfens unberücksichtigt bleibt.
Anschließend wird die Tabakportion z.B. mit einer Schere abgeschnitten, so daß der
in der Cigarettenpapierhülse befindliche abgelängte Teil der Tabakportion in der Cigarette
verbleibt. Wenn wie hier die Länge L
v = L₁ ist, erfolgt das Abschneiden direkt am äußeren Ende der Cigarettenpapierhülse.
[0008] Will der Verbraucher dagegen eine kürzere Cigarette von beispielsweise eine Länge
L
v = 4 cm herstellen, so erfolgt das Ablängen, d.h. das Markieren der gewünschten Cigarettenlänge,
nach Einschieben des einen Endes der langen Tabakportion in dei Cigarettenpapierhülse
bis zu L
v = 4 cm, so daß nach entsprechendem Abschneiden und Einschieben der Tabakportion L
v bis zum Filter die gewünschte Cigarette der Länge L
v erhalten wird. In diesem Falle, bei welchem L
v kleiner als L₁ ist, wird ein Teil der Cigarettenpapierhülse abgetrennt. Auf diese
Weise ist der Verbraucher in der Lage, aus einem etwa 18 cm langen Tabakstrang drei
Cigaretten mit einem etwa 6 cm langen Tabakstrang oder mehrere Cigaretten unterschiedlicher
Länge herzustellen.
[0009] Mit dem gleichen System kann der Verbraucher auch erst einen Teil der Tabakpatrone
auf die gewünschte Länge L
v ablängen und durchschneiden und nach anschließendem Einführen in die Cigarettenpapierhülse
diese derart gefertigte Cigarette konsumieren bzw. wenn L
v kleiner als L₁ ist, nach völligem Einschieben des abgeschnittenen Tabakpatronenteils
L₂ = L
v bis an das Filterende der Cigarettenpapierhülse den überstehenden freien Bereich
der Cigarettenpapierhülse abschneiden.
[0010] Bei einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens kann mit dem erfindungsgemäßen
System auch vor Einbringen des einen Endes der Tabakportion ein kleiner Zusatzfilter
in die Hülse eingeführt und anschließend die abgelängte und gegebenenfalls abgeschnittene
Tabakportion nachgeschoben werden, was den Vorteil hat, daß der Verbraucher nicht
nur die Länge der Cigarette, sondern auch noch durch zusätzliche oder gegebenenfalls
aromatisierte Filterpfröpfchen das Aroma bzw. die Rauchdaten beeinflussen kann.
[0011] Überraschenderweise hat sich ferner gezeigt, daß auch die fabrikmäßige Herstellung
der Tabakportionen erheblich vereinfacht wird, weil das bisher übliche Aufteilen des
Tabakstranges auf die etwa 6 bis 7 cm langen Tabakportionen entfällt und man je nach
Länge der vertriebenen Tabakportion ein, zwei oder mehr Durchschneidungen einspart
und die entsprechenden längeren Tabakportionen unter Einsparung von Verpackungsmaterial
wirtschaftlich verpacken kann.
[0012] Im folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden, die
einen Schnitt durch eine nach dem System anzufertigende, aber noch unfertige Cigarette
zeigt.
[0013] Bei der in der Figur gezeigten Cigarette besteht die Tabakpatrone 2 aus einer Tabakportion
4, die von einer luftdurchlässigen Umhüllung 6 umgeben ist, deren Durchlässigkeit
derart bemessen ist, daß die Tabakpatrone als solche nicht rauchbar, wenngleich durch
Rauchen konsumierbar ist.
[0014] Die Filter-Cigarettenhülse 8 besteht aus einer Cigarettenpapierhülse 10 mit einem
Filterstopfen 12 und einem Mundstückbelagpapier 14, wobei der Filterstopfen 12 gegebenenfalls
über eine Perforation 18 mit der Außenluft in Verbindung steht und eine Zufuhr von
Nebenluft gestattet.
1. System zur Selbstverfertigung von Filtercigaretten bestehend aus
a) einer Cigarettenpapierhülse mit Filtermundstück,
b) einer Tabakpatrone, die fabrikatorisch durch einen Schneidvorgang aus einem Tabakstrang
abgeteilt und vorgefertigt ist und aus einer stirnseitig offenen, der Tabakfüllung
einer fertigen Cigarette entsprechenden und in eine Cigarettenpapierhülse einbringbaren
Tabakportion besteht, deren Mantelfläche aus einer derart luftdurchlässigen Umhüllung
aus vollständig rauchbarem Material gebildet ist, daß sie als solche nicht abrauchbar,
aber nach Einbringung in die Cigarettenpapierhülse durch Rauchen konsumierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge L₂ der Tabakpatrone (2) größer als die Länge L₁ der Cigarettenpapierhülse
(8) ist, so daß entweder
(a) erst nach Einführung des einen Endes der Tabakpatrone (2) in die Cigarettenpapierhülse
und anschließende Ablängung und Durchschneidung der eingeführten Tabakpatrone in der
vom Verbraucher gewünschten Länge Lv, die gleich oder kleiner als die Länge L₁ der Cigarettenpapierhülse (8) sein kann,
oder
(b) erst nach Ablängung und Durchschneidung der Tabakpatrone (2) auf die vom Verbraucher
gewünschte Länge Lv und anschließenden Einbringung des abgelängten und abgeschnittenen Teiles der Tabakportion
in die Cigarettenpapierhülse und gegebenenfalls anschließender Abtrennung des ungefüllt
gebliebenen Endes der Cigarettenpapierhülse, wenn Lv kleiner als L₁ ist, eine rauchbare Filtercigarette erhalten wird.
2. System nach Anpsruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tabakpatrone (2) eine kreisrunden Querschnitt entsprechend dem Querschnitt
der Cigarettenpapierhülse (8) aufweist, wobei der Durchmesser der Tabakpatrone nur
geringfügig um etwa 0,05 bis 0,3 mm kleiner ist als der Innendurchmesser der Cigarettenpapierhülse
ist.
3. System nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder beide Enden der Tabakpatrone (2) abgeschrägt sind.
4. System nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge L₂ der Tabakpatrone (2) mindestens dem zweifachen Wert von L₁ entspricht.
5. System nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge L₂ der Tabakpatrone einem dreifachen oder ganzzahlig mehrfachen Wert
von L₁ entspricht.
6. Verfahren zur Selbstverfertigung von Filtercigaretten, dadurch gekennzeichnet, daß man das eine Ende der Tabakpatrone (2) in die Cigarettenpapierhülse (8) einführt
und nach entsprechender Ablängung die in die Cigarettenpapierhülse eingeführte Tabakpatrone
in der vom Verbraucher gewünschten Länge Lv durchschneidet bzw. wenn Lv kleiner als die Länge L₁ der Cigarettenpapierhülse ist auch diese gleichzeitig durchschneidet.
7. Verfahren zur Selbstverfertigung von Filtercigaretten, dadurch gekennzeichnet, daß man erst nach Ablängung eines Teiles der Tabakpatrone und Durchschneidung derselben
auf die vom Verbraucher gewünschten Länge Lv diesen abgelängten und abgeschnittenen Teil der Tabakportion in die Cigarettenpapierhülse
einbringt und - wenn Lv kleiner als die Länge L₁ der Cigarettenpapierhülse ist - den ungefüllt gebliebenen
Endbereich der Cigarettenpapierhülse abtrennt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß man vor Einbringung der Tabakpatrone in die Cigarettenpapierhülse ein zusätzliches
Filterelement einschiebt, dessen Durchmesser um ein Geringes kleiner als der Innendurchmesser
der Cigarettenpapierhülse ist.