[0001] Staubstauger sind heutzutage aus keinem Haushalt mehr wegzudenken. Die technische
Weiterentwicklung dieser Geräte führte im Laufe der Jahre zu einer immer größeren
Ausstattungs- und Bedienungsvielfalt. Die große Zahl der Ausstattungsmerkmale führt
auch zu einer gestiegenen Zahl an Fehlbedienungsmöglichkeiten und möglichen Fehlfunktionen
der Geräte. Dieser Sachverhalt läßt eine bessere Anzeige von Gerätefunktionen für
den Bediener wünschenswert und als Ausstattungsmerkmal sinnvoll erscheinen.
[0002] Ein Beispiel eines solchen hinzugekommmenen Ausstattungsmerkmals ist ein Mikrofilter,
der den gestiegenen Hygienebedürfnissen des Verbrauchers Rechnung trägt. Bisherige
Diagnosefunktionen an Staubsaugern beschränken sich auf eine Staubbeutelfüllanzeige,
die mit einem Unterdrucksensor gekoppelt ist.
[0003] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine verbesserte Eigendiagnoseanordnung
für einen Staubsauger und ein Verfahren für deren Betrieb anzugeben.
[0004] Die verbesserte Anordnung ergibt sich gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 und das
Verfahren aus den Merkmalen des Anspruchs 4.
[0005] Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Anordnung ist die Verwendung von mehreren Drucksensoren,
weil damit eine genaue Lokalisation des Druckabfalls möglich ist. Durch eine nachgeschaltete
Auswerteeinheit kann dann eine Anzeige angesteuert werden.
[0007] Vorteilhaft ist es drei Drucksensoren zu verwenden, weil dann auch zwischen einem
Druckabfall in dem Staubbeutelraum und einem Druckabfall der durch den Mikrofilter
verursacht wird, unterschieden werden kann.
[0008] Vorteilhaft ist es, bei der erfindungsgemäßen Anordnung einen proportionalen Drucksensor
zu verwenden, weil die absolute Höhe des Druckes in Abhängigkeit von der eingestellten
Gebläseleistung des Staubsaugers charakteristisch ist für eine Saugrohrverstopfung
bzw. einen gefüllten Staubbeutel.
[0009] Vorteilhaft kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die Tatsache ausgenutzt werden,
daß die einzelnen Sensoren im Strömungskanal nacheinander geschaltet sind. So kann
mit dem sukzessiven Ansprechen der einzelnen Sensoren genau der Ort einer Störung
lokalisiert werden.
[0010] Besonders vorteilhaft ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in Verbindung
mit einem Drucksensor der ein druckproportionales Ausgangssignal liefert. Damit ist
es möglich, in der Auswerteeinheit zwischen einer Saugrohrverstopfung und einem gefüllten
Staubbeutel zu unterscheiden. Dies ergibt sich daraus, daß in Abhängigkeit von der
eingestellten Gebläseleistung ein bestimmter Mindestdruck im Saugrohr vorherrschen
muß. Falls dieser Druck überschritten wird, liegt eine Saugrohrverstopfung vor.
[0011] Besonders günstig ist es die für eine Diskriminierung verwendete Abhängigkeit vom
Mindestdruck zur Leistung linear zu gestalten, da der Schaltungsaufwand dafür gering
ist.
[0012] Besonders günstig ist es, die erfindungsgemäße Anordnung und das Betriebsverfahrens
dazu zu kombinieren, um den Benutzer eine genaue Meldung über eine Betriebsstörung
zukommen zu lassen.
[0013] Eine besonders günstige Anzeige für den Bediener stellt ein symbolisierter Staubsauger
dar, auf der ein Saugrohr einen Staubbeutel und ein Mikrofilter separat dargestellt
sind. Diese einzelnen Segmente einer Anzeige können dann von der Auswerteeinheit angesteuert
werden und signalisieren dem Benutzer direkt den Ort der Störung durch Aufleuchten
oder Blinken oder ähnliches.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren weiter erläutert.
[0015] Figur 1 zeigt ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung.
Figur 2 zeigt ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens für die Anordnung.
Figur 3 zeigt die Abhängigkeit der Motorleistung von dem Druck im Saugrohr.
Figur 4 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer Anzeigeeinheit für einen solchen
Staubsauger.
[0016] In Figur 1 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer erfinduungsgemäßen Anordnung
dargestellt. Sie zeigt einen schematisiert im Längsschnitt dargestellten Staubsauger,
mit Staubbeutelraum S, Mikrofilter M und Gebläse G. Weiterhin sind dargestellt die
Drucksensoren P1 bis P3, wobei P1 im Saugrohr, P2 im Staubbeutelraum und P3 im Gebläseraum
angebracht ist. Vorteilhaft ist es, den Drucksensor P1 als analogen Drucksensor auszuführen,
da wie später noch erläutert wird, die Anzeigeeinrichtung damit verfeinert werden
kann. Für die Drucksensoren P2 und P3 kann vorteilhaft ein digitaler Drucksensor eingesetzt
werden, der unterhalb eines bestimmten Druckes ein Signal abgibt.
[0017] Figur 2 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Betrieb der Diagnoseanordnung. Die Abfrage der Sensoren, welche an der erfindungsgemäßen
Anordnung angebracht sind, erfolgt zyklisch und während jedes Zyklus wird das erfindungsgemäße
Verfahren von A nach E durchlaufen. Zunächst wird von A ausgehend abgefragt, ob der
Druck im Saugrohr größer als ein bestimmter leistungsabhängiger Diskriminierungsdruck
ist, falls dies der Fall ist, ist das Saugrohr verstopft. Falls dies nicht der Fall
ist, wird abgefragt, ob der Drucksensor P2 im Staubbeutelraum geschaltet hat. Falls
ja ist der Staubbeutel voll und es erfolgt beispielsweise eine Anzeige auf dem Display,
die signalisiert, daß der Staubbeutel voll ist. Falls der Drucksensor P3 geschaltet
hat, bedeutet dies, daß der Mikrofilter verstopft ist und es erfolgt beispielsweise
eine Anzeige auf dem Display, welche anzeigt, daß ein verstopfter Mikrofilter auszutauschen
ist.
[0018] Für den Fall, daß keine dieser Bedingungen vorliegt, ist alles in Ordnung und es
wird nach E verzweigt.
[0019] In Figur 3 ist die Abhängigkeit des am Drucksensor P1 gemessenen Druckes von einer
eingestellten Gebläseleistung dargestellt. Mit der Druckkurve D1 ist ein Druckverlauf
dargestellt, wie er beim leeren Staubsauger und leerem Mikrofilter bei maximalen Betriebserfordernissen,
d.h. beim Saugen von Polstern bzw. bei Saugen von sehr dichten langfloorigen Teppichböden
in Abhängigkeit von der Saugleistung auftritt.
[0020] Die Druckkurve D2 zeigt die Abhängigkeit des am Sensor 1 gemessenen Druckes von der
Gebläseleistung Z, wenn die Düse verstopft wird, d.h. das Saugrohr verstopft wird.
Deutlich ist zu erkennen, daß diese beiden Kurven D1 und D2 nahezu parallel verlaufen
und daß sich zwischen ihnen ein genügend großer konstanter Druckunterschied befindet.
Über diesen Druckunterschied kann in Abhängigkeit von der Gebläseleistung Z dynamisch
eine Saugrohrverstopfung diagnostiziert werden.
[0021] Besonders einfach ist es, der Auswerteeinheit, welche diese Diagnose vornehmen kann,
eine Gerade G vorzugeben, welche die Abhängigkeit des Druckes am Sensor P1 von der
Gebläseleistung Z wiedergibt. Überschreitet nun ein Drucksensor P1 gemessener Druckwert
den Wert der durch die Gerade vorgegeben wird bei einer bestimmten Gebläseleistung,
so ist das Saugrohr verstopft und dieser Sachverhalt kann angezeigt werden. Der Wertebereich
unterhalb der Gerade markiert immer einen Normalbetrieb des Staubsaugers. Das heißt
am Drucksensor P1 gemessene Werte führen beispielsweise nicht zu einer Anzeige auf
dem Display.
[0022] In Figur 4 ist ein beispielhaftes Display für eine erfindungsgemäße Diagnoseanordnung
und ein Betriebsverfahren dargestellt. Diese Anzeige zeigt schematisch einen Staubsauger
mit Saugrohr, Staubbeutelraum und Mikrofilter, sowie eine Leistungsanzeige. Die einzelnen
Symbole sind selbsterklärend. In dieser beispielhaften Ausführungsform des Displays
ist es möglich einzelne Segmente unterschiedlich anzusteuern und blinken zu lassen.
Falls nun die Diagnoseanorndung in Verbindung mit dem Betriebsverfahren einen entsprechenden
Betriebszustand feststellt, d.h. beispielsweise das Saugrohr, der Staubbeutel oder
der Mikrofilter sind verstopft, wird dies auf diesem Display beispielsweise durch
ein Blinken der entsprechenden Anzeigensegmente dem Benutzer kenntlich gemacht. Weiterhin
kann der Benutzer die augenblickliche Leistung des Staubsaugers ablesen.
[0023] Als Folge der angezeigten Betriebsstörung kann der Bediener dann den Staubsauger
entsprechend zerlegen, d.h. entweder das Saugrohr untersuchen bzw. den Staubbeutel
oder den Mikrofilter austauschen.
1. Eigendiagnoseanordnung für einen Staubsauger,
a) bei der mindestens ein erster Drucksensor zur Aufnahme eines Saugrohrdruckes in
einem Saugrohr des Staubsaugers vorgesehen ist,
b) bei der mindestens ein zweiter Drucksensor zur Aufnahme eines Staubbeutelraumdruckes
in einem Staubbeutelraum des Staubsaugers vorgesehen ist,
c) und bei der eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, die zu Diagnosezwecken einen Vergleich
von Drucksignalen durchgeführt, welche von mindestens dem ersten und zweiten Drucksensor
abgegeben werden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, bei der mindestens der erste Drucksensor ein einem vorherrschenden
Meßdruck proportionales Drucksignal abgibt.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei der alle Drucksensoren bezüglich
einer Saugströmung hintereinander angeordnet sind.
4. Eigendiagnoseanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der mindestens ein dritter
Drucksensor zur Aufnahme eines Gebläseraumdruckes in einem Gebläseraum des Staubsaugers
vorgesehen ist, wobei ein Mikrofilter den Staubbeutelraum und den Gebläseraum des
Staubsaugers voneinander trennt, dessen Drucksignal auch von der Auswerteeinheit ausgewertet
wird.
5. Verfahren zum Betrieb einer Eigendiagnoseanordnung nach Anspruch 4,
a) bei dem der dritte Drucksensor einen Wechsel des Mikrofilters anzeigt,
b) bei dem der zweite und dritte Drucksensor einen Staubbeutelwechsel anzeigt,
c) bei dem der erste und zweite und dritte Drucksensor eine Saugrohrverstopfung anzeigt.
6. Verfahren zum Betrieb einer Eigendiagnoseanordnung nach Anspruch 5,
bei dem in Abhängigkeit einer wählbar vorgegebenen Gebläseleistung ein Mindestmeßdruck
am ersten Drucksensor überschritten werden muß, um eine Saugrohrverstopfung anzuzeigen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die Abhängigkeit zwischen Mindestmeßdruck und Gebläseleistung
linear ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, die nach einem der Verfahren nach Anspruch
5 bis 7 betrieben wird, bei der eine Anzeigevorrichtung vorgesehen ist mit der einem
Bediener eine Eigendiagnose signalisiert wird.
9. Anordnung nach Anspruch 8, bei der die Anzeigevorrichtung einen Staubsauger symbolisiert
und bei der die Eigendiagnose über das entsprechende Staubsaugerteil angezeigt wird.