[0001] Die Erfindung betrifft eine Walzbarren-Stranggußanlage, bestehend aus einer Kokille
mit einem formgebenden Aufsatz 1 und einem die Kokille 2 im Anfahrzustand nach unten
verschließenden Angußstein 3, der die in vertikaler Richtung dem formgebenden Aufsatz
1 austretende Metallschmelze aufnimmt.
[0002] Vertikal-Stranggießanlagen der eingangs genannten Art sind beispielsweise aus dem
Aluminium-Taschenbuch, 14. Auflage, S.22ff bekannt. Die Kokille besteht aus einem
niedrigen, wassergekühlten Ring, der vor Gießbeginn durch ein auf dem absenkbaren
Gießtisch befestigtes Bodenstück oder einem Angußstein abgeschlossen wird. Mit einsetzender
Erstarrung des aus dem Gießofen bei niedriger Temperatur über eine Rinne einfließenden
Metalls wird der Tisch abgesenkt und der austretende Block durch gezielte Wasseranspritzung
direkt abgekühlt.
[0003] Wenn die Unterkante des gegossenen Barrens in den Bereich der Sekundärkühlung gelangt,
wölbt sich der Barrenfuß mit seinen Ecken nach oben vom Angußstein weg. Das Ausmaß
dieser Verwölbung wächst mit dem Seitenverhältnis und mit dem Barrenformat. Bedingt
durch die Verwölbung verliert der Barren an Standfestigkeit auf dem Angußstein. In
den Spalt zwischen Angußstein und Barren läuft Wasser, verdampft und führt zum "Bumping".
In Verbindung mit der geringeren Standfestigkeit kann der Barren wackeln und wird
schief. Weiter geht durch den Spalt der Wärmekontakt zwischen dem Angußstein und der
Barrenunterseite verloren.
[0004] Bei ungünstigen Bedingungen kann der Barren auf der Unterseite aufschmelzen oder
aufbrechen und Metall kann ausfließen, dies führt zu einer von der Sicherheit her
kritischen Gießsituation. Ferner wird durch den Verwölbungsvorgang auf der Barrenschmalseite
in der Kokille die dort gebildete Randschale von der kühlenden Kokillenlaufläche abgehoben,
das Wachstum der Randschale wird gestört, bei ungünstigen Bedingungen kann die Randschale
aufbrechen und aufschmelzen und Schmelze kann nach unten austreten. Dies führt dann
einerseits wieder zu einer kritischen Gießsituation, andererseits bilden sich an den
Schmalseiten sogenannte Bärte (eng. icicles), die bei der Weiterverarbeitung des Barren
stören. Die sogenannte Barrenfußverwölbung bestimmt auch den Fußschrott mit, den Teil,
der vor der Weiterverarbeitung des Barren von der Unterseite abgesägt werden muß.
Der Verwölbungsvorgang läuft in der Praxis häufig unsymmetrisch ab, dies erhöht den
Fußschrott zusätzlich und verstärkt die Tendenz zu den oben genannten Fehlern.
[0005] Es sind eine Reihe von Maßnahmen bekannt geworden, mit denen versucht wird, den Spannungsabbau
im Barrenfuß beim Angießen zu verringern und damit auch die Barrenfußverwölbung.
[0006] A.T.Taylor et. al. (Metal Progress, 1957, S. 70/74) haben mit Hilfe von Preßluft
den Wirkungsbereich der Sekundärkühlung in der Angießphase verringert und so versucht
den Spannungsaufbau bei großen Abmessungen zu reduzieren.
[0007] N.B.Bryson (Canadian Metallurgical Quarterly, 7 (1968, S.55/59) schlägt eine sogenannte
Impulswasserkühlung vor, bei der in der Angießphase der Kühlwasserstrom periodisch
unterbrochen wird. Dadurch kann sich die Barrenoberfläche zeitweise wieder aufheizen
und Abkühlspannungen werden nicht in so starkem Maßee aufgebaut, die Barrenfußverwölbung
wird verringert. Für große Anlagen werden bei diesem Verfahren aufwendige, schnellschaltende
Ventile notwendig, um die Kühlwassermengen schnell aus- und einschalten zu können,
darüber hinaus können durch das schnelle Schalten starke Druckstöße im Leitungsnetz
induziert werden.
[0008] H.Yu (Light Metals, AIME Proceedings, 1980, S.613/628) versucht den eigentlichen
Kühlprozess zu beeinflussen, indem er Gase, vorzugsweise C0
2, im Wasser löst. Beim Auftreffen auf den heißen Barren soll das Gas eine dünne isolierrende
Dampfschicht bilden, die die Kühlung herabsetzt, so den Spannungasufbau reduziert
und die Barrenfußverwölbung vermindert. Die Löslichkeit des C0
2 im Wasser hängt jedoch stark von der Ausgangstemperatur und der Zusammensetzung des
Wassers ab. Eine gezielte Einstellung der Kühlwirkung, d.h. eine auf die Wasserqualität
abgestimmte Dosierung der C0
2-Zugabe, ist nur mit aufwendigen Meßverfahren möglich.
[0009] F.E. Wagstaff (US Patent 4693298) schlägt in ähnlicher Weise vor, das Kühlwasser
kurz vor dem Auftreffen auf den Barren noch in der Kokille mit Luft zu mischen. Die
Luftbläschen im Wasser sollen in gleicher Weise wirksam werden wie das gelöste C0
2. Dieses Verfahren ist unter dem Namen TurboCRT (Curl Reduction Tecnology) bekannt.
Es unterliegt hinsichtlich der gezielt eingestellten Kühlung in Abhängigkeit von der
Wasserqualität ähnlichen Einschränkungen wie das C0
2-Verfahren. Darüber hinaus ist die gleichmäßige Verteilung der Luft im Wasser problematisch.
[0010] Alle diese Maßnahmen sind nur mit einem erheblichen technischen Aufwand in der Gießereipraxis
anwendbar.
[0011] Darüberhinaus verursachen sie einen nicht unerheblichen zusätzlichen Wartungsaufwand
und zusätzliche Kosten für die Beschaffung von C0
2 bzw. für die Bereitstellung und den Verbrauch von Energie zur Drucklufterzeugung.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Walzbarrenstranggußanlage der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, daß die Angießsicherheit und Barrenstandfestigkeit
vergrößert und die Ausbildung einer Verwölbung sowie das Auftreten von Fußschrott
wesentlich reduziert wird.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in dem Hauptanspruch angegebenen Merkmale
gelöst. Weitere, die Lösung dieser Aufgabe in bevorzugter Weise ergänzende Merkmale
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0014] Durch zahlreiche Versuche hat sich gezeigt, daß das Ausmaß der Barrenverwölbung beim
Angießen in einer direkten Beziehung zur Verwölbungsgeschwindigkeit beim Beginn der
Verwölbung steht. Es ging nicht allein darum, durch Vertiefen des Angußsteins den
Wärmeinhalt durch ein vergrößertes Schmelzeangebot im Barrenfuß während der Angießphase
zu erhöhen, sondern um eine gezielte Maßnahme zur Spannungsreduzierung beim Abkühlen
des Barrenfußes. Es zeigte sich, daß durch eine Erhöhung der Steifigkeit der auf dem
Angußstein erstarrten Randschale der Verwölbungsvorgang entscheidend reduziert werden
kann. Zur Erzielung wiederholbar guter Ergebnisse kommt es auf die genaue Geometrie
des Angußsteins an, insbesondere auf die Beziehungen zwischen dem Ausmaß der Vertiefung
und dem Format des Angußsteins.
[0015] Durch die erfindungsgemäß ausgebildeten Abschrägungen zwischen dem umlaufenden Rand
des Angußsteins und den Erhebungen, erstarrt in der Angießphase im Angußstein zunächst
eine Art Kasten mit mehreren relativ hohen, steil nach oben stehenden Wänden, die
aus mechanischen Gründen eine Versteifung des Barrenfußes bilden. Je größer die HÖhe
h der Vertiefung ausgeführt wird, um so größer ist die mechanische Versteifung des
Barrenfußes. Dies führt dazu, daß der Barrenfuß sich beim Stranggießen in der Angießphase
langsamer verformt und daß die Verwölbung insgesamt geringer ausfällt.
[0016] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Erhebung mit einem im wesentlichen trapezförmigen
Querschnitt gelingt es dem Barren einerseits einen festen Halt zu geben, so daß er
nicht wakkeln kann. Andererseits ist die am Gießende erforderliche Kraft zum Abheben
des Barrens vom Angußstein durch die konische Ausbildung der Erhebung im Vergleich
zur beim rechteckförmigen Querschnitt der Erhebung aufzuwendenden Kraft deutlich reduziert.
Diese beiden Vorteile zusammengenommen ergeben eine deutliche Verbesserung bei der
Herstellung von Walzbarren auf der erfindungsgemäßen Stranggußanlage.
[0017] Durch eine geschickte Gestaltung der Seitenflächen der Erhebung, beispielsweise durch
Riffelung oder kontinuierliche Winkeländerung, gelingt es den Wärmefluß von der Schmelze
in den Angußstein günstig zu beeinflussen, so daß eine gute Abkühlung des erstarrenden
Barren bei hoher Wärmeableitung ermöglicht wird, die Erhebung von innen gekühlt wird
oder aus einem Einsatzteil besteht, daß in den Boden des Angußsteins formschlüssig
eingesetzt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Einsatzteil aus einer
Kupferlegierung hergestellt, die besonders günstige Wärmeübertragungseigenschaften
aufweist.
[0018] Falls trotz dieser Maßnahmen wegen der vom Wärmefluß und der Kühlung her betrachtet
ungünstigen und von der Wärmebelastung exponierten Lage der Erhebung beim Füllen der
Kokille durch den Schmelzezufluß eine Beschädigung droht, ist es zweckmäßig, daß die
Erhebung ganz oder teilweise geschlichtet wird. Es ist auch möglich, die zum Schmelzeeinlauf
hin gerichtete Oberseite der Erhebung zu verkleinern und mit einem dachartigen Ansatz
in die Seitenwände zur Vertiefung zu überführen.
[0019] Zusätzlich zu einer Innenkühlung kann auch das aus der Kokille abfließende Kühlwasser
am Fuß des Angußsteins über Leitbleche gesammelt und in die Kühlbohrungen geleitet
werden. Diese Ausführungsform stellt eine besonders einfache und sichere Vorrichtung
zum Kühlen des Angußsteines dar.
[0020] Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Erfindungsgemäßer Angußstein in Draufsicht A und zwei Querschnitten längs B
und quer C
Fig. 2 Erfindungsgemäßer Angußstein gemäß Fig. 1 mit dachartig abgeschrägter Oberseite
Fig. 3 Erfindungsgemäßer Angußstein mit einer Erhebung von elliptischem Grundriß
Fig. 4 Erfindungsgemäßer Angußstein gemäß Fig. 3 mit balliger Seitenfläche
Fig. 5 Erfindungsgemäßer Angußstein mit geriffelter Seitenfläche
Fig. 6 Erfindungsgemäßer Angußstein mit Einsatzteil
Fig. 7 Erfindungsgemäßer Angußstein mit nutenförmig ausgebildeter Oberseite der Erhebung
Fig. 8 Erfindungsgemäßes Angußteil mit zwei parallel verlaufenden Erhebungen
Fig. 9 Erfindungsgemäßes Angußteil mit innengekühlter Erhebung
Fig. 10 Erfindungsgemäßes Angußteil mit seitlich angebrachten Leitblechen
Fig. 11 Erfindungsgemäßes Angußteil mit von Rand zu Rand durchgehender Erhebung
Fig. 12 Schematische Darstellung des Verwölbungsvorganges und Aufbau einer Walzbarrenstranggußanlage
Fig. 13 Vergleich der Barrenfußverwölbung Standard/Erfindung
Fig. 14 Verwölbung bei unterschiedlichen Wannentiefen Standard/Erfindung
Fig. 15 Abweichung der Barrendicke in Abhängigkeit von der Gießlänge Standard/Erfindung
[0021] In Fig. 1 ist der erfindungsgemäße Angußstein in der Draufsicht gemäß Ansicht A und
in zwei Schnitten B, C dargestellt. Der Angußstein (3) weist einen umlaufenden Rand
(4) auf, der zur Vertiefung (5) hin abgeschrägt ist. Der Winkel der Abschrägung beträgt
C = 0 - 30 und die Höhe des umlaufenden Randes (4) beträgt h = 60 - 220 mm. So beträgt
beispielsweise bei einem Barren vom Format 600 x 200 mm die Vertiefung erfindungsgemäß
80 mm während bei einem Barrenformat von 2200 x 600 mm oder 1050 x 600 mm die Vertiefung
140 mm +/- 40mm betragen kann. Die Breite S des umlaufenden Randes beträgt vorzugsweise
5 - 40 mm.
[0022] Symmetrisch zu den Mittelachsen (7), (8) des erfindungsgemäßen Angußsteins liegt
eine Erhebung (6) im Innern der Vertiefung (5). Sie besteht aus einem im Querschnitt
gesehen trapezförmigen Konusteil, daß abgeschrägte Seitenflächen (11), (12) und (13)
aufweist.
[0023] Die Neigung der Seitenwandung (11) und (12) liegt zwischen 30 - 60
° ( Winkel d) während die Neigung der Seitenfläche (13) zwischen 30 - 36 ( ( Winkel
e) gemessen zur Senkrechten beträgt.
[0024] Die Abstände zwischen Rand (4) und Erhebung (6) am Boden der Vertiefung (5) betragen
zwischen 0 - 200 mm, wobei der Abstand zur schmalen Seite hin gemessen als a vorzugsweise
100 - 150 mm beträgt und zur Breitseite des Angußsteines hin, gemessen als b vorzugsweise
30 - 100 mm beträgt. Am Boden der Vertiefung (5) befindet sich außerdem ein Ablaufkanal
(32) für das sich in der Vertiefung ansammelnde Kühlwasser.
[0025] Die Höhe H der Erhebung (6) beträgt vorzugsweise etwa die Hälfte bis zwei Drittel
der Höhe h der Vertiefung (5). Es ist vorteilhaft, wenn die Kanten der Seitenwände
(11), (12) und (13) der Erhebung (6) abgerundet sind. Im Schnitt B und C sind die
Rundungsradien mit R angegeben.
[0026] Abb. 1 zeigt die einfachst mögliche Ausführung der Erfindung. Der Angußstein ist
aus Vollmaterial herausgearbeitet. Als Grundform hat er eine wannenförmige Innenkontur,
wobei die Wannentiefe h von der Barrenbreite abhängig ist. Üblicherweise besitzt eine
solche Wanne einen umlaufenden Rand mit der Breite s, wobei diese Breite auf dem Barrenumfang
nicht konstant sein muß. Die Wanne ist nicht vollständig aus dem Vollmaterial herausgearbeitet,
in der Wanne bleibt der erfindungsgemäße Konus stehen. Die Form des Konus ist im einfachsten
Fall rechteckig. Der Abstand a wird so gewählt, daß zusätzlich Entwässerungsbohrungen
zur Verhinderung von Bumping zu den Seiten oder nach unten angebracht werden können.
Diese Bohrungen werden zum Gießbeginn in bekannter Weise verschlossen.
[0027] Die Größe des Konus und der Wanne kann so aneinander abgestimmt werden, daß das Füllvolumen
des Steins dem eines herkömmlichen Angußstein entspricht. Dann ist es auch möglich,
das Verfahren des Angießens mit einem Angußstein mit Konus mit bereits bekannten Maßnahmen
zur Spannungsreduzierung in der Angießphase wie beispielsweise der C0
2-Technik, der Pulsed-Water-Technik oder der Turbo-Technik zu kombinieren.
[0028] Nach Fig. 2 ist die Dachebene (25) der Erhebung in Längsrichtung des Angußsteins
zu den Schmalseiten hin abgeflacht. Es ergeben sich dabei schräge Dachflächen(23),
(24), die besonders vorteilhaft bei einem flachen Metalleinlauf für die Ausbildung
einer stabilen Randschicht sorgen. Die Absenkung der Dachebenen (23), (24) zu den
Schmalseiten des rechteckförmigen Angußsteins wird gerade so gewählt, daß die auf
dem Dach gebildete Randschale bei und nach dem Verwölben des Barrenfußes in der Angießphase
nicht direkt angeströmt wird.
[0029] Zur Verdeutlichung der erfindungsgemäßen Effekte werden im folgenden zwei Beispiele
gegeben. Bei dem ersten Beispiel handelt es sich um einen Barren der Abmessung 600
x 200 mm, so daß die Außenabmessung des Angußsteins ebenfalls die Abmessungen 600
x 200 mm aufweisen. Für diesen Fall kann die Dachfläche (23) der Dachebene (25) folgende
Werte aufweisen: L
1 beträgt etwa 1/8 der Konuslänge und L
2 etwa 1/4 der Konuslänge, wobei die Länge des Konuses im Fußbereich 480 mm und im
Dachbereich 285 mm beträgt. Die Dicke oder Breite betragen bei einer konusförmigen
Ausbildung der Erhebung im oberen Bereich 70 mm und im unteren Bereich 100 mm des
Konusfußes.
[0030] Im zweiten Beispiel wird ein Barren der Abmessung 1000 x 400 mm mit einer entsprechend
bemessenen Kokille gegossen. Der Angußstein weist dabei eine konusförmige Erhebung
auf, deren Länge im unteren Bereich (Fußebene) 870mm und im oberen Bereich 620 mm
beträgt. Die Dicke bzw. Breite der konusförmigen Erhebung beträgt im oberen Bereich
95 mm und am Fußbereich 200 mm. Diese Angaben beziehen sich auf die in Abbildung 2
dargestellten Formate des Angußsteines. Die zu den Längen L
1 und L
2 zugehörigen Winkel g und f liegen im Bereich von 30 - 600. Bei einer Abrundung der
Knickkante müssen die Gegenwinkel zur Bestimmung der richtigen Lage gebildet werden.
[0031] In Fig. 3 ist eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Angußsteins dargestellt,
bei dem die Abflachung in Längs- und Querrichtung einen ellipsenförmigen Grundriß
aufweist, mit den Radien R1, R2, R3 und R4. Sie haben im Beispiel gemäß Fig. 3 folgende
Verhältnisse: Bei einem Radius R3 am Fußende der Erhebung beträgt der Radius R1 etwa
70 % von R3 bei einer Breite R4 am Fußende der Erhebung beträgt R2 etwa 75 % von R4.
[0032] Ähnlich wie in Fig. 1 sind auch im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 die Winkel c,
d und e so zu wählen, daß der Barren beim Schrumpfen einen festen Halt auf dem konusartigen
Sitz der Erhebung (6) hat, jedoch am Ende des Gießvorganges leicht abgenommen werden
kann. Bei einem zu steilen Winkel von beispielsweise über 65 rutscht der Barren auf
dem Konus nach oben und findet keinen festen Halt. Bei einem zu kleinen Winkel von
weniger als 25
° verklammert sich der Barren so fest auf dem Konus, daß er nicht mehr vom Angußstein
abgehoben werden kann. Die Erhebung mit ellipsenförmigem Grundriß hat den Vorteil,
daß für den optimalen Winkel ein größerer Bereich vorgegeben werden kann, ohne daß
der Barrenfuß zu fest aufschrumpft oder seinen Halt verliert.
[0033] Als eine Variante zu Fig. 3 sind in der Figur 4 die Seitenflächen der Erhebung (16)
ballig ausgeformt. Vom Boden der Vertiefung (5) ausgesehen steigt der Winkel x der
geneigten Seitenflächen (15) kontinuierlich an, so daß sich eine Formschrägung (28)
ausbildet. Im Vergleich zu der in Fig. 3 dargestellten Variante besitzt die Stranggußanlage
mit dem hier dargestellten Angußstein ein noch günstigeres Betriebsverhalten in der
Angußphase und am Gießende.
[0034] Nach der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Angußsteins
besitzt die Erhebung (33) Seitenflächen (34), (35) mit geriffelter Struktur. Die Riffelungen
(14) weisen alternierende Winkel v, w auf, wobei einer der beiden Winkel kleiner und
einer größer als der optimale Winkel ist. Dadurch kann der Barrenfuß auf den konusförmigen
Seitenflächen aufschrumpfen und gleichzeitig nach oben rutschen. Der Barren hat somit
währen des Gießens einen festen Halt. Nach Beendigung des Gießvorganges ist die Haftfläche
zwischen Barren und geriffelten Seitenwänden (34), (35) so klein, daß der Barren ohne
großen zusätzlichen Kraftaufwand vom Angußstein gelöst werden kann.
[0035] Bei einer ungünstigen Schmelzezufuhr in die Kokille oder beim Gießen von zum Kleben
neigenden Legierungen sowie bei zu heißen Schmelzen besteht die Gefahr, daß die Erhebungen
angeschmolzen und der Barrenfuß mit den Seitenflächen der Erhebung verschweißt. Erfindungsgemäß
wird dieses Problem durch das Aufbringen von Beschichtungen oder von Schlichten auf
die Oberfläche der Erhebung gelöst, wobei die Beschichtungen oder Schlichten auch
teilweise aufgetragen werden können. Durch das Beschichten oder das Auftragen von
Schlichten kann der Wärmeübergang von der Schmelze in die Erhebung so beeinflußt werden,
daß die eingebrachte Wärme aus der Erhebung in einer kürzeren Zeit abgeführt wird
als sie für die Aufheizung bis zum Anschmelzen erforderlich sein würde. Dieses bewirkt
in der Phase des Angießens, in der sich noch keine Randschale auf der Erhebung ausgebildet
hat, einen Schutz der Erhebungs-Oberfläche vor der einfließenden Schmelze.
[0036] Eine weitere Lösung zur Überwindung des dargestellten Wärmeproblems besteht gemäß
Fig. 6 darin, daß der Angußstein nicht aus einem vollen Block herausgearbeitet ist
sondern daß die Erhebung aus einem anderen Metall vorzugsweise einer Kupferlegierung
gefertigt wird und in den Angußstein formflüssig eingesetzt wird. Zusätzlich kann
der Einsatz (26) in den Boden (27) des Angußsteins (3) verschraubt oder eingeschrumpft
werden. Bei dieser Lösung kann das Einsatzteil (26) in der Angußphase seine volle
Kühlwirkung entfalten, da die Erhebung aus einer Kupferlegierung termisch höher belastet
werden kann als bei einem Angußblock aus einer Aluminiumlegierung.
[0037] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der erfindungsgemäße Angußstein in der
wannenförmigen Vertiefung (5) mit einer Erhebung (38) versehen, die auf ihrer Oberseite
in Längsrichtung mit einer Nut (26) ausgestattet ist. Die Tiefe der Nut (26) ist so
bemessen, daß der Barrenfuß auf dem konusförmigen Teil der Erhebung nach oben rutschen
kann ohne aus dem Nuteingriff herauszufallen. Die Breite der Nut ist so bemessen,
daß sie mit der Metallschmelze gut ausgefüllt werden kann, so daß sich ein fester
Steg am Barrenfuß bildet, der in die Nut (26) eingreift.
[0038] Wenn der Winkel e der Seitenfläche der Erhebung auf der Längsseite größer ist als
der optimale Winkel, drückt sich der Barren durch die Schrumpfung auf dem Konus nach
oben. Dabei kann es dazu kommen, daß der Barren sich auf den beiden Längsseiten unterschiedlich
hebt. Dies hat zur Folge, daß der Barren im Fußbereich einen Knick bekommt. Durch
die Nut wird der Barren so geführt, daß er auf beiden Seiten gleichmäßig auf dem Konus
nach oben rutscht und einen festen Halt hat. Grundsätzlich kann die Nut auch durch
eine oder mehrere Bohrungen oder durch eine andere Führung ersetzt werden.
[0039] Gemäß Fig. 8 sind mehrere parallel verlaufende Erhebungen (33), (34) in Längsrichtung
in der Vertiefung des Angußsteins angeordnet. Im Vergleich zu dem in Fig. 1 dargestellten
Angußstein mit nur einer Erhebung kann die Höhe hs in dem vorliegenden Beispiel kleiner
gehalten werden, so daß sich das durch die Umrandung (4) eingeschlossene Volumen im
Vergleich zu den vorangehenden Beispielen vergrößert. Das Schmelzeaufnahmevermögen
des Angußsteins gemäß Fig. 8 ist insbesondere für schwer vergießbare Legierungen günstiger.
[0040] In Fig. 9 ist ein erfindungsgemäßer Angußstein mit mehreren Kühlwasserbohrungen (29)
in der Erhebung (6) dargestellt. Als Kühlmedium wird vorzugsweise Wasser verwendet.
Das Kühlmedium kann auch mittels üblicher Einsätze gezielt bis in besonders belastete
Bereiche der konusförmigen Erhebung gelenkt werden. In Fig. 9 sind als Einsätze Kühlspiralen
dargestellt. Der Wasserzulauf ist mit (39) bezeichnet und mündet in eine Wasserkammer
(40) von der aus die KÜhlspirale mit dem Kühlmedium beaufschlagt werden. Der Wasserablauf
ist über eine Leitung (41) direkt aus der Kühlspirale heraus durch die Wandung des
Angußsteines geführt.
[0041] Falls die Versorgung mit Kühlwasser über die separate Kühlwasserleitung nicht ausreicht,
kann zusätzlich auch die Sekundärkühlung der Stranggußanlage genutzt werden. Dabei
wird das Sekundärkühlwasser mittels einer Angußstein (3) angebrachten Auffangvorrichtung
gesammelt und über Bohrungen (31) in das Innere des Angußsteins abgeleitet. Die Auffangvorrichtung
besteht vorzugsweise aus Leitblechen (30), die direkt an der Unterseite des Angußsteins
befestigt sind. Der Wasseraustritt erfolgt über eine Leitung (42), die in der Mittelachse
(8) unterhalb der Erhebung (6) angeordnet ist. Das Sekundärwasser ist mit Pfeilen
(43) angedeutet. Da die Kühlung nur beim Füllen des Angußsteins und der Kokille bis
zum Einfahren der Barrenunterkante in den Bereich der Sekundärkühlung erforderlich
und sinnvoll ist, reicht es aus, daß die Kühlwasserversorgung auch allein durch das
aus der Sekundärkühlung abgezweigte Wasser bewerkstelligt wird.
[0042] Die Ausführungsform nach Fig. 11 zeigt einen in Längsrichtung vom umlaufenden Rand
(4) durchgehenden Erhebungsteil (17), der einen trapezförmigen Querschnitt aufweist.
Die geneigten Seitenflächen (18), (19) lassen relativ breite Rinnen b entstehen, so
daß hier vorzugsweise leicht vergießbare Legierungen wie z.B. Reinaluminium eingesetzt
werden können.
[0043] Eine schematische Darstellung des Verhaltens der Randschale im Bereich der Schmalseiten
einer Walzbarrenstranggußanlage zeigt die Fig. 12. Der zeitliche Ablauf ist mit T1
- T4 angegeben, wobei die Ausbildung der Verwölbung im Barrenfuß (42) erkennbar ist.
Mit Ziffer (1) ist ein Heißkopf mit Überhang F bezeichnet. Der Angußstein (3) ist
in die Kokille (2) eingefahren und der Einfüllvorgang beginnt. Bei T2 hat sich die
Randschale vollständig ausgebildet und bei T3 knickt der Barren durch den Schrumpfungsvorgang
ein. In den gepunkteten Bereichen können Ausseigerungen auftreten.
[0044] Fig. 13 zeigt die mit einer beispielhaften Ausführung eines erfindungsgemäßen Angußsteins
für ein Format von 1100 x 400 mm erzielte Verringerung der Barrenfußverwölbung gegenüber
einem herkömmlichen Angußstein bei gleichen Gießbedingungen. Der herkömmliche Angußstein
hatte eine Tiefe von 60 mm, der Angußstein gemäß Fig. 1 eine Tiefe von 160 mm und
einen Konus von 100 mm. Die Verwölbung wurde während des Angießens mittels linearer
Wegaufnehmer erfaßt, die Meßstellen befanden sich auf den Mitten der Schmalseite,
dargestellt ist jeweils der Mittelwert der links und rechts (oder vorne und hinten)
gemessenen Werte. Die Verwölbung am Ende der Angießphase wurde von ca. 33 mm auf ca.
18 mm auf jeder Seite reduziert. Wie man aus dem Verlauf der Verwölbungsgeschwindigkeit,
das ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Schmalseiten vom Angußstein weg hochheben,
ablesen kann, wird durch den Angußstein mit Konus vor allem die Verwölbungsgeschwindigkeit
bei Beginn der Verwölbung reduziert. Diese Geschwindigkeit liegt bei dem herkömmlichen
Angußstein mit ca. 50 mm/min auf jeder Seite in Höhe der Gießgeschwindigkeit. Bei
einer ungleichmäßigen Verteilung der Verwölbung auf die beiden Schmalseiten bedeutet
dies, daß sich eine der Schmalseiten entgegengesetzt zur Gießrichtung nach oben in
die Kokille bewegen kann. Bei Heißkopfwalzbarrenkokillen kann es dann zu einer Beschädigung
des Heißkopfs kommem. Durch den Angußstein mit Konus wird die maximale Verwölbungsgeschwindigkeit
auf weniger als 20 mm/min reduziert. Selbst bei einer einseitigen Verwölbung bliebe
die resultierende Verwölbungsgeschwindigkeit der anderen Seite mit weniger als 40
mm/min kleiner als die Absenkgeschwindigkeit.
[0045] Die geringere Verwölbung hat auch einen kleineren Spalt zwischen Kokille und Angußstein
zur Folge. In diesen Spalt dringt Wasser ein, das Wasser verdampft und der Barren
kann auf dem Angußstein zu "tanzen" (bumping) anfangen. Diesem Effekt versucht man
durch Drainagebohrungen im Bereich der Schmalseiten in der Wanne zu begegnen. Diese
Bohrungen werden bei Gießbeginn mit Stopfen aus Aluminium verschlossen. Die Stopfen
werden in die Barrenunterseite mit eingegossen und durch die Verformung des Barrenfußes
aus den Bohrungen gezogen. Bevor das in den Spalt eindringende Wasser den Barren zum
Bumping bringt, kann es durch dies Bohrungen abfließen. Durch die geringere Verformung
bei dem Angußstein mit Konus dringt in den Spalt weniger Wasser ein, deshalb sind
weniger Drainagebohrungen notwendig.
[0046] In Fig. 12 ist schematisch angedeutet, wie sich die Randschale 43 im Bereich der
Schmalseiten beim Verwölbungsvorgang von der Lauffläche der Kokille abhebt und einen
Spalt mit stark verringertem Wärmeentzug aus der Randschale hervorruft. Als Folge
des Wärmestaus können Seigerungen entstehen bis hin zum völligen Aufschmelzen der
Schale. Durch die mit dem Angußstein mit Konus verbundene geringere Verwölbung wird
dieser Spalt kleiner. Weiter bewirkt die geringere Verwölbungsgeschwindigkeit eine
größere absolute Absenkgeschwindigkeit der Randschale in diesem Bereich, der kritische
durchbruchgefährdete Bereich wird schneller aus der Kokille bis in den Bereich der
Sekundärkühlung abgesenkt. In der Praxis zeigt sich eine deutlich verringerte Neigung
zur Bildung von Steigerungen sowie der daraus resultierenden Bärte ergeben.
[0047] In Fig. 14 sind die Ergebnisse der Versuche zur Verringerung der Verwölbung bei Verwendung
eines Angußsteins mit Konus für ein Format von 600 x 200 mm im Vergleich mit einem
herkömmlichen Angußstein dargestellt. Verglichen werden ein herkömmlicher Angußstein
mit unterschiedlichen Tiefen zwischen 0 mm und 80 mm und ein erfindungsgemäßer Angußstein
mit Konussen von 40 mm, 60 mm und 80 mm Höhe bei einer Wannentiefe von 80 mm sowie
ein weiterer erfindungsgemäßer Angußstein mit einer Tiefe von 60 mm und einem Konus
von 40 mm. Die Angießbedingungen waren in allen Versuchen gleich, insbesondere wurden
die selben Gießgeschwindigkeiten und Kühlwassermengen benutzt. Beim herkömmlichen
Angußstein zeigt sich, daß ab einer Wannentiefe von 20 mm die Verwölbung mit zunehmender
Wannentiefe abnimmt von über 18 mm auf Werte um 12 mm bei einer Wannentiefe von 80
mm. Durch den Konus kann die Verwölbung weiter verringert werden. Eine zunehmende
Konushöhe wirkt sich dabei in einer zusätzlichen Versteifung des Barrenfußes, d.h.
in einer weiteren Reduzierung der Verwölbung aus. Bei einem Konus von 80 mm beträgt
die Verwölbung nur noch 8 bis 9 mm. Auch bei dem 60 mm tiefen Angußstein wird im direkten
Vergleich die Verwölbung durch den Konus um ca. 1 bis 2 mm zusätzlich reduziert. Eine
bloße Vertiefung der Wanne ohne Konus führt, wie in Abb. 13 gezeigt wird, in der für
die oben beschriebenen Versuche mit dem Angußstein von 80 mm Tiefe sowie mit den Angußsteinen
mit Konussen die Barrendicke auf den Mitten der Längsseiten in Gießrichtung aufgetragen
sind, zu einem ungünstigeren Schrumpfverhalten des Barren im Fußbereich. Bedingt durch
die große Wärmemenge bei dem Stein ohne Konus baut sich in der Angießphase ein tieferer
Sumpf auf, der zu einem außerordentlich starken Schrumpfen im Anschluß an die Barrenfußverdickung
führt.
1. Walzbarren-Stranggußanlage bestehend aus einer Kokille mit einem formgebenden Aufsatz
(1) und einem die Kokille (2) im Anfahrzustand nach unten verschließenden Angußstein
(3), der aus dem formgebenden Aufsatz (1) eine in vertikaler Richtung auf den Angußstein
gerichtete Metallschmelze aufnimmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Angußstein (3) aus einem etwa dem Format der Kokille entsprechenden Block
besteht, in den eine im wesentlichen wannenförmige Vertiefung (5) eingearbeitet ist,
wobei die Vertiefung mit einem umlaufenden Rand (4) abgegrenzt ist,
daß in die Vertiefung (5) symmetrisch zu den Mittelachsen (7,8) des Angußsteins mindestens
eine Erhebung (6) angordnet ist, wobei die Seitenwände des umlaufenden Randes (4)
und der Erhebung (6) zur Vertiefung (5) hin abgeschrägt sind.
2. Walzbarren-Stranggußanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschrägung zwischen dem umlaufenden Rand (4) und der Erhebung (6) im Querschnitt
gesehen V-förmig verläuft.
3. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf der Schenkel der V-förmig geneigten Seitenfächen unsymmetrisch ausgebildet
sind, wobei die Seitenflächen (9, 10) des umlaufenden Randes (4) in einem Winkel c
von 0 bis 30 zur Senkrechten geneigt sind, während die Seitenflächen (11, 12) der
Erhebung (6) in einem Winkel d von 25 bis 65 zur Senkrechten geneigt sind.
4. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Angußstein (3) und die Erhebung (6) einen in der Draufsicht annähernd rechteckförmigen
Grundriß aufweisen, wobei in der Vertiefung (5) zwischen der Wandung (4) und der Erhebung
(6) ein zur Aufnahme der Schmelze und Ausbildung einer Randschale ausreichendes Wannenvolumen
vorhanden ist.
5. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der annähernd rechteckförmige Grundriß ein Maß aufweist, das der Kontur der Kokille
entspricht.
6. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandung des Angußsteins und/oder der Erhebung eine Bombierung auweist, zum
Ausgleich der beim Schrumpfen eines rechteckförmigen Barrens auftretenden Querschnittsveränderung.
7. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim rechteckförmigen Querschnitt der Winkel e der Seitenflächen 13 auf den Längsseiten
der Erhebung (6) zwischen 30 und 360, gemessen zur Senkrechten, und auf den schmalen
Seiten (11,12) zwischen 30 und 60 ° zur Senkrechten beträgt.
8. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem rechteckförmigen Querschnitt der Abstand A zwischen den Seitenwänden
des Randes (4) und der Erhebung (6) am Boden der Vertiefung (5) an der Schmalseite
100 mm bis 150 mm und der Abstand B an der Längsseite zwischen 30 mm und 100 mm beträgt.
9. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Paar sich gegenüberliegender Seitenflächen der Erhebung (6) stufenförmige
Riffelungen (14) aufweisen.
10. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die stufenförmig ausgebildeten Riffelungen (14) der Erhebung (6) alternierende
Winkel v, w aufweisen.
11. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel x der Seitenfächen (15) der Erhebung (16) zur Senkrechten gemessen
vom Boden der Vertiefung (5) ausgehend kontinuierlich ansteigt.
12. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenflächen (18, 19) der Erhebung (17) in Längsrichtung ununterbrochen bis
an den Rand der Schmalseiten (20, 21) des Angußsteins verlaufen.
13. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Rand (4) eine Breite zwischen 5 mm und 40 mm aufweist.
14. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe H der Erhebung (6, 16, 17) im Querschnitt gesehen zwischen 40 % und 100
% der Höhe h des Randes (4) beträgt.
15. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis zwischen der Höhe h des Randes (4) und der größten Weite der Vertiefung
(5) in Längsrichtung zwischen 1:2 bis 1:3 beträgt.
16. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Metalleinlauf (22) zugewandte Oberseite (25) der Erhebung (6, 16, 17)
von der Mitte ausgehend zu den Seiten hin abgeflacht ist.
17. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mittenbereich der Erhebung (6, 16, 17) auf der Oberseite eben ist und zu der
Vertiefung (5) hin über schräge Dachebenen abfällt.
18. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberseite (25) der Erhebung (6, 16, 17) mehrere Bohrungen oder Nuten (26)
zur Ausbildung einer formschlüssigen Verbindung mit der erstarrten Metallschmelze
aufweist.
19. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebung (6, 16 ,17) und die Oberseite (25) in der Draufsicht einen ellipsenförmigen
Grundriß (27) aufweisen.
20. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die umlaufende Seitenfläche (15) der Erhebung (16) nach außen gewölbt bzw. ballig
geformt ist und eine Formschräge (28) aufweist.
21. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebung (6, 16, 17) als Einsatzteil (26) ausgebildet ist, das aus einem im
Vergleich zum Material des Angußsteins wärmeleitfähigeren und hochtemperaturfesteren
Material besteht und in den Boden (27) des Angußsteins (3) formschlüssig eingesetzt
ist.
22. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsatzteil (26) aus einer Kupferlegierung besteht.
23. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebung (6, 16, 17) zumindest an der Dachfläche oberflächenbeschichtet ist.
24. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebung (6, 16, 17) ganz oder teilweise geschlichtet ist.
25. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergang von der Bodenebene der Vertiefung (5) zur Seitenwand der Erhebung
(6) abgerundet ist und einen Rundungsradius kleiner als 5 mm aufweist.
26. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhebung (6, 16, 17, 26) mindestens eine Kühlwasserbohrung (29) aufweist.
27. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Angußstein (3) seitliche Leitbleche (30) zum Auffangen des aus der Kokille
(2) abfließenden Kühlwassers aufweist, und daß das am Fuß der Leitbleche (30) angesammelte
Kühlwasser in die Kühlbohrungen (31) geleitet wird.
28. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Boden der Vertiefung (5) Drainagebohrungen (32) angeordnet sind.
29. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei parallel und in Längsrichtung des Angußsteins (3) verlaufende Erhebungen
(33, 34) vorhanden sind, die einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen, wobei der
Abstand C zwischen den parallel verlaufenden Erhebungen größer ist als der Abstand
D, E zum Rand (4) des Angußsteins (3), und
daß die Drainagebohrungen (32, 35) in der Vertiefung (36, 37) zwischen den parallelen
Erhebungen angeordnet sind.
30. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der formgebende Aufsatz (1) aus einem Heißkopfeinsatz besteht, der mit einem Überhang
F in den Kokillenraum hineinragt.
31. Walzbarren-Stranggußanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als formgebender Aufsatz (1) eine "Luft"-Kokille oder eine elektromagnetische
Kokille verwendet wird.