[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung des Antriebs einer hydraulischen
Presse und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bzw. des Vorrichtungsanspruchs.
[0002] Aus der Literaturstelle "Elektronik 6/25.03.1983, Seite 111 ff." ist ein "Konzept
für ein Pressen-Optimierungssystem" bekanntgeworden, bei welchem verschiedene Arten
der Pressensteuerungen beschrieben sind. Dabei wird die Pressensteuerung als komplexes
Automatisierungssystem bezeichnet, bei welcher eine Vielzahl von Funktionsgruppen
einer Regelung bzw. Steuerung unterzogen werden müssen. Für die Steuerung einer hydraulischen
Presse ist dabei eine Hydraulikpumpe in einem Drucknetz vorgesehen, wobei Kolben-Zylindereinheiten
zum Antrieb des Pressenstößels verwendet werden, deren Preß- und Arbeitsdrücke mittels
Proportionalventilen geregelt werden. Dabei wird die abwärts- und aufwärtsgerichtete
Bewegung des Pressenstößels über beidseitig beaufschlagbare Kolben bewerkstelligt.
Eine aufwendige Ventilsteuerung übernimmt den Fluß des Hydraulimediums im Drucknetz.
[0003] Bei herkömmlichen hydraulischen Pressen wird der unbelastete Pressenstößel mittels
eines separaten Eilgangzylinders abwärts und aufwärts bewegt. Die eigentlichen Arbeitszylinder
zur Aufbringung hoher Stößelkräfte werden demzufolge nur während des eigentlichen
Bearbeitungsvorganges, z. B. beim Umformen oder beim Schneiden eines Werkstücks verwendet.
Dabei arbeitet die Presse mit einer Druckregulierung im Drucknetz, d. h. der Druck
in den Arbeitszylindern wird zur Durchführung des Arbeitsvorgangs am Werkstück beträchtlich
erhöht, wobei ein eingeprägter Volumen-Strom, d. h. ein etwa konstanter Volumen- Strom
auftritt.
[0004] Herkömmliche Systeme mit eingeprägtem Volumen-Strom reagieren auf Lastschwankungen
am Pressenstößel mit einer Veränderung des Arbeitsdruckes. Insgesamt bewirkt eine
Druckerhöhung im Drucknetz demnach eine Verdichtung der Ölsäule, so daß bei der relativ
hohen Kompressibilität der Ölsäule ein ÖI-Volumen nachgeschoben werden muß, bevor
eine weitere Druckerhöhung und damit ein Bewegungsfortgang stattfinden kann. Diese
Kompressibilität der Ölsäule wird auch "hydraulische Feder" genannt. Diese führt zu
negativen Schwingungsverhalten im Drucknetz.
[0005] Hydraulische Pressen sind demzufolge aufgrund ihres großen zu verschiebenden Hydraulikvolumens
eher langsam und mit größeren Verlusten behaftet, da das Hydraulikmedium von niedrigen
Drücken auf sehr hohe Drücke transferiert werden muß. Druckverluste beim Entspannen
eines jeweiligen Zylinderraums zur Druchführung einer gerichteten Bewegung können
nur teilweise kompensiert werden.
[0006] Aus der Literaturstelle MANNESMANN REXROTH: "Hydrostatische Antriebe mit Sekundärregelung,
Band 6, Der Hydraulik Trainer, 8/89", S.13-18 ist eine Antriebskonzeption für hydrostatische
Antriebe mit einer sogenannten "Sekundärregelung" bekannt geworden. Dabei handelt
es sich bei der "Sekundärregelung" um Systeme mit "eingeprägtem Druck", d. h. der
Antrieb von Maschinen erfolgt nach dem Prinzip der hydrostatischen Antriebe, wonach
ein Medium auf ein höheres Energieniveau gebracht und dann über eine geeignete konstruktive
Einrichtung Arbeit verrichten kann. Beispielsweise kann in einem geschlossenen Kreislauf
ein hydraulischer Antrieb mittels einer elektrisch angetriebenen Speisepumpe für das
Druckmedium dieses auf ein höheres Druckniveau transferieren und eine Hydropumpe zur
Umwandlung in mechanische Energie antreiben. In einem offenen System kann eine Kolben-Zylindereinheit
mit beidseitig beaufschlagbaren Kolben von einer angetriebenen Speisepumpe über eine
Proportionalventil-Steuerung jeweils beidseitig angetrieben werden.
[0007] Die in dieser Literaturstelle beschriebene "Sekundärregelung" verhält sich demnach
ähnlich wie ein elektrischer Gleichstrommotor, bei welchem die Netzspannung konstant
ist und Laständerungen über eine Stromänderung kompensiert werden. Ähnlich wird bei
einem sekundär geregelten Antrieb der Systemdruck konstant und der Volumen-Strom bei
Laständerung variabel gehalten.
[0008] Die Literaturstelle gibt keinen Hinweis darüber, wie eine derartige Sekundärregelung
für eine Pressensteuerung einer hydraulischen Presse einsetzbar ist.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verfahren zur Regelung des
Antriebs einer hydraulischen Presse sowie eine zugehörige Presse aufzufinden, bei
welcher inbesondere von dem Prinzip der Sekundärregelung Gebrauch gemacht wird.
[0010] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren der Gattung des Anspruchs 1 bzw.
der Gattung des Vorrichtungsanspruchs erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des jeweiligen Anspruchs gelöst.
[0011] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der jeweilig
vorangestellten Ansprüche angegeben.
[0012] Der Erfindung liegt der Kerngedanke zugrunde, daß auch eine Pressensteuerung bzw.
Pressenregelung eine systematische Anwendung der sogenannten "Sekundärregelung" des
Antriebs der Presse erlaubt. Dabei wird die in der genannten Literaturstelle beschriebene
Zylindersteuerung mittels Proportionalventilen weitestgehend verlassen, um ein neues
Regelsystem zu schaffen. Insbesondere soll ein eingesetzter Hydromotor bei der vorliegenden
Erfindung nicht hydraulische Energie in mechanische Antriebsenergie umsetzen, sondern
eine neuartige Regelung des Volumen-Stroms im Drucknetz bewirken, um eine gezielte
Steuerung der Antriebszylinder zu erzielen.
[0013] Es wird ein für hydraulische Pressen technisch neuartiges Konzept vorgeschlagen,
bei welchem die verschiedenen Bewegungen des Pressenstößels und damit des Kolbens
der den Pressenstößel antreibenden Kolben-Zylindereinheit derart miteinander koordiniert
werden, daß das Drucknetz in einem geschlossenen Kreislauf arbeitet, wobei der maximale
Systemdruck durch einen Druckspeicher bestimmt wird. Dabei geht die Erfindung von
der Erkenntnis aus, daß der Kolben einer Kolbenzylindereinheit auf möglichst hohem
Druckniveau beidseitig eingespannt wird und eine Kraftbeaufschlagung des Pressenstößels
dadurch erreicht wird, daß der dem Pressenstößel zugewandte untere Zylinderraum der
Kolbenzylindereinheit durch eine gezielte und mittels einer Pumpe bzw. eines Hydromotors
geregelten Volumen-Stromentnahme entlastet wird. Die Regelung des Hydromotors bzw.
der Pumpe geschieht über eine Schwenkwinkelverstellung des Hydromotors. Die bei der
Abwärtsbewegung des Pressenstößels im Hydromotor freiwerdende Antriebsenergie wird
über eine Antriebskopplung auf eine insbesondere regelbare Speisepumpe übertragen,
die den oberen Zylinderraum der Kolben-Zylindereinheit gleichermaßen mit Druckmedium
beaufschlagt.
[0014] Das erfindungsgemäße System hat demnach den Vorteil, daß weitgehend auf Ventilsteuerungen
mittels Proportionalventilen zur Druckbeaufschlagung und Druckentlastung der Kolben-Zylindereinheiten
verzichtet werden kann, wobei sich ein schnelleres Regelverhalten ergibt. Der Wegfall
von Ventilen hat den Wegfall von störenden Schaltzeiten und den damit verbundenen
Druckspitzen im System zum Vorteil.
[0015] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Regelungssystems liegt in der Eliminierung
der Kompressibilität des Druckmediums im Drucknetz, da aufgrund des konstanten hohen
Druckniveaus keine zusätzlichen Volumenverdichtungen stattfinden. Die Regelung der
Presse findet demnach als Art "Motorensteuerung", anstelle einer "Ventilsteuerung"
bei herkömmlichen Systemen statt, wobei ein Hydromotor die Volumen-Stromregelung übernimmt.
[0016] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung gemäß den angegebenen Unteransprüchen
können selbstverständlich verschiedene Regelungsvarianten in Betracht gezogen werden.
[0017] Insbesondere können mehrere Arbeitszylinder und ein separater Eilgangzylinder Verwendung
finden, die jeweils am Drucknetz des Drucksystems angeschlossen sind.
[0018] Weiterhin ist es vorteilhaft, daß der größte Teil des Eilgangs mit kurzgeschlossenen
Zylinderräumen der jeweiligen Antriebszylinder bewerkstelligt wird. Für diesen Vorgang
ist prinzipiell eine einzige Ventilsteuerung erforderlich.
[0019] Vorteilhaft ist weiterhin die Energierückgewinnung in dem, dem Eilgangzylinder zugeordneten
Hydromotor, in welchem die entstehende potentielle Energie während zumindest eines
Teils der Abwärtsbewegung des Pressenstößels umgewandelt wird. Diese Energie wird
zur Förderung von Hydraulikmedium in das Drucknetz verwendet. Druckverluste im System
werden durch einen einzigen motorischen Antrieb der Speisepumpe kompensiert.
[0020] Weitere Vorteile des Systems liegen in der einfachen Stößelparallelhaltung sowie
in der Schnittschlagdämpfung des Systems, für die keine weiteren baulichen und steuerungstechnischen
Maßnahmen erforderlich sind.
[0021] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden in der nachfolgenden Beschreibung
des Verfahrens sowie der Vorrichtung anhand der Figurendarstellung näher erläutert.
[0022] Die Figur zeigt eine schematische Darstellung einer hydraulischen Presse mit Regelorganen
zur erfindunggemäßen Regelung der Presse.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels des Verfahrens sowie der Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens:
[0023] Die in der Figur dargestellte Presse 1 besteht aus einem, z. B. in Portalbauweise
gefertigten Pressengestell 2, in welchem ein unterer Pressentisch 3 zur Aufnahme eines
nicht näher dargestellten Unterwerkzeugs und ein Pressenstößel 4 zur Aufnahme eines
ebenfalls nicht dargestellten Oberwerkzeugs gelagert sind. Die Auf- und Abwärtsbewegung
des Pressenstößels 4 erfolgt auf hydraulischem Wege über zwei seitlich am Pressenstößel
angreifende Preßzylinder 5, 6, die als Arbeitszylinder zur Durchführung des Umformvorganges
am Werkstück oder dergleichen dienen. Anstelle von zwei seitlichen Preßzylindern 5,
6 können auch vier, in den Eckbereichen des Pressenstößels angeordnete Preßzylinder
vorgesehen sein, wobei zwei weitere Preßzylinder hinter den Preßzylindern 5, 6 angeordnet
sein können.
[0024] Da der Pressenstößel 4 je nach Größe der Werkzeuge relativ große Vertikalhübe ausführen
muß, wird ein zusätzlicher Eilgangzylinder 7 als separate Kolben-Zylindereinheit verwendet,
um die reine Abwärtsbewegung bzw. den Aufwärtshub des Pressenstößels zu vollziehen.
[0025] Sowohl die Preßzylinder 5, 6 als auch der Eilgangzylinder 7 weisen jeweils eine dem
Zylinderraum durchsetzende Kolbenstange 8 und einen inneren Kolben 9 auf, der im Zylinderraum
10 doppelseitig mit Hydraulikmedium beaufschlagbar ist. Der unterhalb des Kolbens
9 liegende Zylinderraum ist mit 10, der darüberliegende Zylinderraum mit 10' bezeichnet.
In der Figur befindet sich der Kolben 9 in der nahezu obersten Stellung, d. h. der
Pressenstößel 4 etwa im oberen Totpunkt.
[0026] Die Drücke im Zylinderraum 10 der Preßzylinder 5, 6 sind mittels Druckmeßeinheiten
11, 11' erfaßbar. Gleichermaßen kann der Stößelweg des Pressenstößels 4 über eine
Wegmeßeinrichtung bzw. Geschwindigkeitsmeßrichtung 12, 12' erfaßt werden, wobei Schrägstellungen
des Pressenstößels erfaßbar sind.
[0027] Als Antrieb für den Eilgangzylinder ist eine noch näher zu beschreibende Antriebseinheit
13 vorgesehen, mit einer ersten Hydraulikleitung 14 zum oberen Zylinderraum 10' und
einer zweiten Hydraulikleitung 15 zum unteren Zylinderraum 10 des Eilgangzylinders
7. Entsprechende Zylinderraum-Zuführöffnungen sind mit Bezugszeichen 16 gekennzeichnet.
[0028] Der Antrieb der Preßzylinder 5, 6 ist in der Figur am Beispiel des Preßzylinders
5, 6 generell dargestellt. Dieser Antrieb läßt sich auf alle anderen Preßzylinder
im System übertragen. Nachfolgend wird der Antrieb des Preßzylinders 6 beschrieben,
der für alle Preßzylinder gilt.
[0029] In einem Systemdrucknetz 17 ist ein Druckspeicher 18 vorgesehen, der auf den maximalen
Systemdruck p
max aufgeladen ist. Eine erste Druckleitung 19 führt über eine zugehörige Zylinderraum-Zuführöffnung
16 in den oberen Zylinderraum 10' des Preßzylinders 6. Über einen Kreuzungspunkt 20
führt eine zweite Druckleitung 21 über ein regelbares Mehrwegeventil 22 und die fortgesetzte
Druckleitung 21' zu einer unteren Zylinderraum-Zuführöffnung 16 und von dort aus zum
unteren Zylinderraum 10 des Preßzylinders 6.
[0030] In der Leitung 21' befindet sich ein weiterer Kreuzungspunkt 23, von wo aus die Druckleitung
24 zu einer regelbaren Pumpe 25 führt, die als regelbarer Hydromotor ausgebildet ist.
Eine weitere regelbare Speisepumpe 26 sitzt auf der gleichen Antriebswelle 27 wie
die Pumpe 25, so daß sich der Antrieb der Pumpe 25 auf die Pumpe 26 überträgt. Ein
zusätzlicher Elektromotor 28 dient zum Antrieb der Speisepumpe 26. Der Pumpe 25 ist
ein Hydraulikmediumspeicher 29, der Pumpe 26 ein weiterer Hydraulikmediumspeicher
30 zugeordnet. Eine weitere Druckleitung 31 führt von der Pumpe 26 zu einem Kreuzungspunkt
32 im Systemdrucknetz.
[0031] Eine nicht dargestellte, übergeordnete Steuerung lenkt und überwacht die Maschinenfunktionen,
wobei die einzelnen Achsen im geschlossenen Regelkreis gefahren werden.
[0032] Der Pressentisch 3 kann ein oder mehrere Ziehkissen oder Druckwangen 33 mit einer
entsprechenden Ziehkissensteuerung 34 aufweisen.
[0033] Die Hydraulische Presse arbeitet wie folgt:
Phase 1:
[0034] Die Phase 1 betrifft einen Halt-Start-Eilgang sowie ein Abbremsvorgang bis auf die
Arbeitsgeschwindigkeit beim Herabfahren des Stößels. Diese Phase wird allein durch
den Eilgangzylinder 7 im Zusammenhang mit der Antriebseinheit 13 vollzogen. Dabei
wird die Position und die Geschwindigkeit der Verfahrbewegung des Kolbens 9 im Eilgangzylinder
7 direkt durch die Drehzahl und die Drehrichtung einer ersten Pumpe 35 in der Antriebseinheit
13 bestimmt. Die Sollwerte hierfür werden von der Steuerelektronik mit Hilfe der Wegmeßsysteme
12, 12' und eines Drehzahlmeßsystems 36 vorgegeben. Als Stellglied dient ein regelbarer
Hydraulikmotor 37, der die Pumpe 35 über eine gemeinsame Antriebswelle 38 antreibt.
Die Pumpe 35 fördert das Druckmedium in einem geschlossenen Kreislauf über die Druckleitung
14 zum oberen Zylinderraum 10' und über die Druckleitung 15 zum unteren Zylinderraum
10 des Eilgangzylinders 7. Der Antrieb des Hydromotors 37 erfolgt über eine Druckleitung
39 des Systemdrucknetzes, die im Kreuzungspunkt 20 abzweigt. Ein Hydraulikmediumbehälter
40 dient als Druckmediumspeicher für den Hydraulikmotor 37 bei entsprechender Drehrichtung.
[0035] Das Pumpensystem mit den Pumpen 35 und dem Hydraulikmotor 37 stellen die in der Technik
bereits bekannte Sekundäreinheit mit einem Ansteuerungsprinzip nach der Sekundärregelung
dar. Der Hydraulikmotor 37 dient jedoch zur Betreibung eines Pumpensystems eines Eilgangzylinders
7.
[0036] In dieser ersten Phase sind die Preßzylinder 5, 6 ohne Kraftwirkung. Dies wird am
Beispiel des Preßzylinders 6 wie folgt erläutert:
Die Pumpe 25 steht während der ersten Phase in einer Halt-Stellung mit einem Förderstrom
gleich 0. Dies kann durch die Regelung der Pumpe 25 erzielt werden.
[0037] Die nachgeschaltete Pumpe 26 kann über die Leistung des zugehörigen Antriebsmotors
28 den Speicherdruck als Systemdruck laden bzw. halten und dem Speicher 18 über die
Leitung 31 zuführen. Die Leitung 24 ist demnach in der ersten Phase ohne Bedeutung.
[0038] Der untere Zylinderraum 10 und der obere Zylinderraum 10' des Preßzylinders 6 ist
über das regelbare Kurzschlußventil 22 verbunden, welches in der ersten Phase geöffnet
ist. Das Druckniveau im Preßzylinder 6 stellt sich deshalb in beiden Zylinderräumen
10, 10', d. h. auf beiden gleichen zugehörigen Kolbenflächen auf den Systemdruck ein,
so daß eine resultierende Kraft auf den Kolben 9 nicht gegeben ist.
[0039] Durch diese Steuerung kann die Fallenergie der Eilgang-Ab-Bewegung bzw. der Bremsbewegung
des Pressenstößels 4 im unteren Bereich wiedergewonnen werden, da die Pumpe 35 über
das Gewicht des Pressenstößels angetrieben wird und den Hydromotor 37 über die Antriebswelle
38 im Sinne einer Aufladung des Druckspeichers 18 antreibt. Hierfür wird Hydraulikmedium
aus dem Hydraulikmediumbehälters 40 entnommen.
[0040] Weiterhin kann der Arbeitszylinder bzw. Preßzylinder 6 bereits in dieser Phase 1
auf den benötigten hohen und maximalen Preßdruck im Systemdrucknetz vorgespannt werden,
wozu die Fallenergie des Pressenstößels über die Antriebseinheit 13 Arbeit leistet.
Hierdurch werden die bei konventionellen Pressensteuerungen unvermeidlichen zusätzlichen
Druckaufbauzeiten vermieden.
Phase 2:
[0041] In der nachfolgenden Phase 2 erfolgt eine Übernahme der Geschwindigkeitssteuerung
des Pressenstößels 4 durch die Arbeitszylinder bzw. Preßzylinder 5, 6. Diese Phase
kann bereits während der Bremsbewegung am Ende des Eilgangs des Eilgangszylinders
7 bzw. sofort nach Abschluß derselben erfolgen. In dieser Phase wird die Geschwindigkeit
weiterhin durch den Eilgangzylinder 7 in der oben beschriebenen Weise bestimmt. Hierzu
kann der Stößel Geschwindigkeitsmeßsysteme im Zusammenhang mit den Wegmeßsystemen
12, 12' zur Bestimmung der Stößelgeschwindigkeit aufweisen.
[0042] Die Phase 2 ist wiederum anhand des Preßzylinders 6 nachfolgend beschrieben.
[0043] Zunächst wird in der Phase 2 das Kurzschlußventil 22 geschlossen und die Pumpe 25
ausgeschwenkt, d. h. aus der Sperrstellung in eine Durchgangsstellung mit einem geregelten
Durchgang gebracht. Hierbei ist es eine Besonderheit, daß durch die Ausführung der
Kurzschlußventile mit Rückschlagventilfunktion des Rückschlagventils 41 dieser Übergang
zwischen dem Schließen des Kurzschlußventils 22 und dem Öffnen der Pumpe 25 steuerungstechnisch
völlig problemlos ist. Dabei muß das zeitliche Verhalten des Schließens des Kurzschlußventils
22 und des Ausschwenkens der Pumpe 25 nicht genau synchronisiert werden, was eine
erhebliche Vereinfachung gegenüber bisherigen Lösungen darstellt. Die Pumpe 25 sollte
jedoch einen geringfügigen Vorlauf im zeitlichen Öffnungsverhalten aufweisen, bevor
das Kurzschlußventil 22 schließt.
[0044] Während dieser zweiten Übernahmephase ist noch kein Kraftaufbau im Arbeitszylinder
6 möglich. Nach Abschluß dieser zweiten Phase wird die Geschwindigkeit des Pressenstößels
4 durch den Volumen-Strom V (Pfeil 42) über die Pumpe 25 bestimmt. Der Eilgangzylinder
7 wird nun über die Antriebseinheit 13 so gesteuert, daß er während des folgenden
Arbeitsganges durch die Preßzylinder 5, 6 mitgeschleppt wird und selber keine Antriebsenergie
mehr verbraucht.
Phase 3:
[0045] Die Phase 3 beschreibt den eigentlichen Arbeitsgang der Presse. Dabei wird die Geschwindigkeit
des Pressenstößels 4 durch den Volumen-Strom V der Pumpe 25 (Pfeil 42) bestimmt, welcher
dem unteren Zylinderraum 10 des Arbeitszylinders 6 entnommen wird. Die Drehzahl der
Pumpe 25 wird durch den Antriebsmotor 28 bestimmt und nahezu konstant gehalten. Hierdurch
wird der Volumen-Strom aus dem unteren Zylinderraum 10 des Arbeitszylinders 6 durch
die Pumpe 25 allein durch den verstellbaren Schwenkwinkel a dieser Pumpe bestimmt.
Auf der Zylinderoberseite des Kolbens 9, das heißt im oberen Zylinderraum 10' des
Arbeitszylinders 6 wird das entsprechende Öl-Volumen über das Drucknetz 17 nachgeschoben,
wobei das Drucknetz 17 vom Speicher 18 sowie der Pumpe 26 mit Druckmedium versorgt
wird.
[0046] Solange noch keine äußere Kraft am Stößel 4 aufgrund des Bearbeitungsvorganges angreift,
herrscht im unteren 10 sowie im oberen 10' Zylinderraum der gleiche Arbeitsdruck.
Hierdurch entsteht an der bei dieser Arbeitsweise als Hydromotor arbeitenden Pumpe
25 bei der durch den Motor vorgegebenen Drehzahl ein Drehmoment, welches durch dem
Produkt aus Druckdifferenz und Ölvolumenstrom entspricht. Diese Drehmoment wird durch
die jeweils gemeinsame Antriebswelle 27 auf die Pumpe 26 übertragen, wobei dieses
Drehmoment bewirkt, daß die Pumpe 26 den gleichen Volumen-Strom V (Pfeil 43) in das
Konstant-Drucknetz zurückspeisen kann, wie er aus dem unteren Zylinderraum 10 des
Arbeitszylinders 6 entnommen wurde (V 42 = V 43). Eventuelle Systemverluste können
über die Leistung des Motors 28 kompensiert werden.
[0047] Tritt nun eine äußere Kraft F auf den Pressenstößel 4 z. B. durch einen Umformgang
des Werkstücks aus, so hat dies eine Geschwindigkeitsminderung des Pressenstößels
zur Folge, da das bisherige Kraftgleichgewicht gestört wird. Dieses führt sofort zu
einem Druckabbau, d. h. Druckminderung im unteren Zylinderraum 10, da weiterhin über
die Pumpe 25 ein Volumen-Strom V entzogen wird, welcher der ursprünglichen Sollgeschwindigkeit
des Pressenstößels entspricht. Die Geschwindigkeit des Druckabbaus im unteren Zylinderraum
10 des Arbeitszylinders wird durch die Zeit bestimmt, in der das Kompressionsvolumen
durch den Volumen-Strom der Pumpe 25 abgebaut werden kann. Der Druckabbau erfolgt
dabei prinzipiell nur soweit, bis die durch den Druckunterschied zwischen dem oberen
Zylinderraum 10' und dem unteren Zylinderraum 10 des Arbeitszylinders 6 entstehende
Kraft gleich der äußeren Gegenkraft ist. Sodann fährt der Pressenstößel wieder mit
der vorgegebenen Geschwindigkeit weiter. Der Vorgang wird dabei durch die Beeinflussung
des Pumpenschwenkwinkels a durch die übergeordnete Steuerung insoweit unterstützt,
daß bei einem Geschwindigkeitsabbau der Schwenkwinkel a erhöht wird, um die Druckabbauzeit
und den Schleppfehler zu verringern.
[0048] Der Stößel 4 kann durch ungleichmäßige Kraftbeaufschlagung eine nicht parallele Abwärtsbewegung
durchführen, was durch die seitlich angebrachten Wegmeßsysteme 12, 12' erkannt wird.
Bei einem solchen nicht parallelen Fahren des Pressenstößels kann der jeweils voreilende
Zylinder durch Einschwenken des Pumpenschwenkwinkels abgebremst bzw. der nacheilende
Zylinder durch Ausschwenken des Pumpenschwenkwinkels beschleunigt werden.
[0049] Die Besonderheit dieser Arbeitsphase 3 besteht darin, daß zum einen für die Krafterzeugung
der Druckabbau auf der Zylinderunterseite bzw. dem unteren Zylinderraum 10 verwendet
wird und daß andererseits dieser Druckabbau nicht durch Ventile, sondern durch eine
Pumpensteuerung realisiert wird.
[0050] Hierdurch ergeben sich die nachstehenden Vorteile.
[0051] Durch den Druckabbau im unteren Zylinderraum des Arbeitszylinders 6 wird die Realisierung
eines Systemdrucknetzes mit hohem bzw. maximalen Druckniveau erzielt, was den wirtschaftlichen
Einsatz von Speichern zur Energiespeicherung ermöglicht. Hierdurch können Leistungsspitzen
abgedeckt und die installierte Leistung kann gegenüber konventioneller Technik wesentlich
reduziert werden, da keine hohen Druckdifferenzen installiert werden müssen. Durch
die Pumpensteuerung anstelle einer Ventilsteuerung wird eine Energierückgewinnung
der in den unteren Zylinderräumen 10 gespeicherten Energie ermöglicht, wie dies bei
konventionell vorgespannten Systemen mit Ventilsteuerung nicht möglich ist. Durch
den Einsatz mehrerer Arbeitszylinder 5, 6 oder weiterer in diesem Konzept kann eine
Parallelhaltung des Stößels selbständig erfolgen, da sich die Drücke in den unteren
Zylinderräumen 10 jeweils nur am Ort des Einwirkens der äußeren Kraft abbauen. Eine
parallele Haltung des Stößels kann auch insbesondere ohne separate Gegenhaltezylinder
oder Parallelhaltezylinder erfolgen, d. h. ohne sonstige mechanische Bauelemente und
ohne Verlust an Stößelkraft.
[0052] Schließlich ist in dem beschriebenen Konzept weiterhin eine Schnittschlagdämpfung
implizit enthalten, die beispielsweise ein Durchbrechen des Stößels am Werkstück verhindert,
weil die maximale Geschwindigkeit des Stößels durch die Pumpenfördermenge V aus dem
unteren Zylinderraum 10 begrenzt ist und sich nicht wie bei herkömmlichen Ventilsteuerungen
durch die vorhandenen Druckverhältnisse und der Ventilkennlinien ergibt. Diese Schnittschlagdämpfung
kommt ohne separate Gegenhaltezylinder und ohne sonstige mechanische Bauelemente,
d. h. ohne Verlust an Stößelkraft aus.
Phase 4:
[0053] In dieser Phase 4 erfolgt eine Richtungsumkehr am unteren Totpunkt des Pressenstößels.
In dieser Stellung hat der Pressenstößel die Geschwindigkeit 0. Die maximale Preßkraft
wird dadurch begrenzt, daß der Druckabbau in den unteren Zylinderräumen 10 des jeweiligen
Arbeitszylinders nur bis zu einem vorgegebenen Wert stattfindet. Dieser wird durch
die übergeordnete Steuerung und insbesondere durch entsprechende Einstellung des Schwenkwinkels
a der Pumpe 25 erreicht. Nach Ablauf einer einstellbaren Druckhaltezeit wird das jeweilige
Kurzschlußventil 22 geöffnet und die Pumpe 25 auf 0 geschwenkt.
Phase 5:
[0054] Die letzte Phase 5 bewirkt einen aufwärtsgerichteten Eilgang. Hierfür erfolgt die
Steuerung dieser Phase analog zur Phase 1. Eventuelle Leistungsspitzen beim Beschleunigen
können aus dem Speicher 18 des Systemdrucknetzes 17 entnommen werden.
[0055] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfaßt auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen und Ausgestaltungen
im Rahmen des erfindungsgemäßen Gedankens.

1. Verfahren zur Regelung des Antriebs einer hydraulischen Presse zum Umformen und/oder
Schneiden von Blechen oder dergleichen, mit wenigstens einer doppelseitig beaufschlagbaren
Kolben-Zylindereinheit (5, 6) zum Antrieb eines Pressenstößels (4), wobei der Antriebskolben
(9) mittels eines Hydraulikmediums im Sinne einer Wegverschiebung des Pressenstößels
(4) beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine den maximalen Arbeitsdruck
aufweisende hydraulische Speichereinheit (18) vorgesehen ist, die in einem Drucknetz
(17) den Kolben (9) der Kolben-Zylindereinheit (5, 6) beidseitig mit Hydraulikmedium
gleichen Druckes beaufschlagt und daß zur Erzeugung einer Pressenstößel-Abwärtsbewegung
bzw. einer das Werkstück beeinflussende Preßkraft (P) Druckmedium aus dem, dem Pressenstößel
(4) zugewandten, unteren Zylinderraum (10) einer schwenkwinkelverstellbaren Pumpe
(25) (Hydromotor) derart zugeführt wird, daß der Volumen-Strom (V) (42) geregelt und
der dem Pressenstößel (4) abgewandte obere Zylinderraum (10') gleichermaßen mit Druckmedium
aus dem Systemdrucknetz beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck im Systemdrucknetz
(17) für den oberen (10') und den unteren (10) Zylinderraum des Arbeitszylinders (5,
6) bei Nichtbelastung des Pressenstößels (4) konstant bleibt und daß die Abwärtsbewegung
des Pressenstößels (4) über den Volumen-Strom (V) (42) aus dem unteren Zylinderraum
(10) des Arbeitszylinders (5, 6) geregelt wird, der über die regelbare Pumpe (25)
geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Gegenbelastung
des Pressenstößels (Kraft F) durch das zu bearbeitende Werkstück ein Druckabbau im
unteren Zylinderraum (10) des Arbeitszylinders (5, 6) eintritt, der durch die Gegenkraft
(P) auf den Pressenstößel (4) bei gleichzeitigem unvermindertem Volumen-Strom (V)
(42) durch einen Volumenstrom-Abzug aus dem unteren Zylinderraum (10) mittels der
regelbaren Pumpe (25) erfolgt, wobei im oberen Zylinderraum (10') des Arbeitszylinders
(5, 6) ein gegenüber dem unteren Zylinderraum höherer Druck mit höherer Preßkraft
wirkt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische
Antriebswelle (27) der regelbaren Pumpe (25) (Hydromotor) ein Drehmoment auf die hiermit
verbundene Antriebswelle einer insbesondere elektrisch angetriebenen Speisepumpe (26)
überträgt, wobei die Speisepumpe (26) gleichzeitig zur Förderung von Druckmedium (V)
(43) in den oberen, bei der Abwärtsbewegung des Pressenstößels (4) sich vergrößernden
Zylinderraum (10') dient.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumen-Strom
(V) (42) der regelbaren Pumpe (25) und/oder der Speisepumpe (26) mittels einer Schwenkwinkelverstellung
erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eilgang des Pressenstößels
(4) in seiner Abwärts- und/oder Aufwärtsbewegung über eine separate Kolben-Zylindereinheit
bzw. einen Eilgangzylinder (7) erfolgt, der einen beidseitig mit Druckmedium beaufschlagbaren
Antriebskolben (9) aufweist, wobei die Zylinderräume (10, 10') der Arbeitszylinder
(5, 6) während des Eilganges mittels einer Mehrweg-Ventileinheit (22) hydraulisch
kurzgeschlossen sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrweg-Ventileinheit
(22) während des Betriebs der regelbaren Pumpe (25) im unteren Stößelbereich geschlossen
ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Mehrweg-Ventileinheit
(22) und/oder die Regelung des Schwenkwinkels der regelbaren Pumpe (25) aufeinander
abgestimmt erfolgt, wobei die Regelung der Ventilschließung der Regelung der sich
öffnenden Pumpe (25) nacheilt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelung des Druckmediums im Eilgangzylinder (7) während der Abwärtsbewegung des
Pressenstößels (4) über eine durch das Eigengewicht des Pressenstößels (4) angetriebene
Pumpe (35) im geschlossenen Kreislauf erfolgt, wobei die Pumpe (35) einen regelbaren
Hydraulikmotor (37) im Sinne einer Druckmittelspeisung des Systemdrucknetzes antreibt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtsenergie des
sich abwärtsbewegenden Pressenstößels (4) in dem Hydromotor (37) der Antriebseinheit
(13) zurückgewonnen wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Pressenstößel (4) zwei oder vier Arbeitszylinder oder Pressenzylinder (5, 6) zugeordnet
sind, die jeweils ihre eigene Antriebsregelung aufweisen und seitlich oder in den
Eckbereichen des Pressenstößels (4) angeordnet sind.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in den unteren Zylinderräumen (10) jedes Arbeitszylinders (5) Druckmeßeinheiten (11,
11') vorgesehen sind, zur Erfassung von Druckschwankungen.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Weg und/oder die Geschwindigkeit des Pressenstößels (4) mittels Wegmeßeinrichtungen
(12, 12') erfaßbar ist, wobei eine ungleichmäßige Pressenstößelstellung erfaßbar ist.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine ungleichmäßige Belastung des Pressenstößels (4) von den jeweils belasteten Arbeitszylindern
(5, 6) im Sinne einer zusätzlichen Druckbeaufschlagung kompensiert wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolben (9) in den Arbeitszylindern (5, 6) bei der Werkstückbearbeitung derart
hydraulisch eingespannt ist, daß ein unkontrolliertes Durchschlagen des Werkzeugs
am Werkstück vermieden wird, wobei die Regelung der Pumpe (25) den Einspanngrad bestimmt.
16. Presse zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, wobei dem Pressenstößel (4) ein Eilgangzylinder (7) und wenigstens zwei
oder vier Arbeitszylinder oder Preßzylinder (5, 6) zugeordnet sind, die einen doppelseitig
beaufschlagbaren Kolben aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Zylinderraum
(10) und der obere Zylinderraum (10') jedes Arbeitszylinders (5, 6) über ein verschließbares
Kurzschlußventil (22) für Druckmedium verbunden ist, daß den Arbeitszylindern (5,
6) sowie dem Eilgangzylinder (7) ein Systemdrucknetz (17) mit maximalen Systemdruck
in einem Druckspeicher (18) zugeordnet ist, der sowohl den oberen (10') als auch den
unteren (10) Zylinderraum jedes Arbeitszylinders (5, 6) mit Druckmedium beaufschlagt
und daß die Pressenkraft auf den Pressenstößel (4) durch eine Minderung des Volumen-Stroms
(V) (42) im unteren Zylinderraum (10) jedes Arbeitszylinders erfolgt, wobei der Volumen-Strom
über eine Regelbare Pumpe (25) geführt ist.
17. Presse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Eilgangzylinder (7) einen
unteren (10) und oberen (10') Zylinderraum aufweist, die in einem geschlossenen Kreislauf
mit Druckmedium beaufschlagt sind, wobei eine Pumpe (35) durch die Abwärtsbewegung
des Pressenstößels (4) angetrieben wird, die seinerseits über eine Antriebswelle (38)
einen regelbaren Hydromotor (37) derart antreibt, daß Druckmedium aus einem Druckmediumbehälter
(40) in das Systemdrucknetz (17) eingespeist wird.