[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine, vorzugsweise Flexodruckmaschine, mit einem
Gegendruckzylinder und mehreren Druckwerken, bei der die Lagerungen der Formatzylinder
und die Farbwerksböcke mit der Rasterwalze auf Führungen des Druckgestells radial
oder nahezu radial zu dem Gegendruckzylinder verfahrbar sind und bei dem der Antrieb
der Formatzylinder und der Rasterwalzen von einem zentralen Antrieb, vorzugsweise
einem Zentralrad, abgeleitet ist.
[0002] Flexodruckmaschinen dieser Art sind beispielsweise aus den DE-OS 29 41 521, 34 37
216, 37 42 129 und 40 01 735 bekannt.
[0003] Bei Druckmaschinen und insbesondere auch bei Flexodruckmaschinen besteht das Problem,
daß bei Maschinenstillständen die Farbe auf den Farbwalzen bzw. den Rasterwalzen antrocknet,
so daß bei einem erneuten Anlauf und weiterem Betrieb der Maschine Störungen eintreten.
Um hier Abhilfe zu schaffen, ist es bekannt, die Farbwalzen bzw. Rasterwalzen von
den Formatzylindern abzurücken und langsam weiterlaufen zu lassen, so daß ein Antrocknen
der Farbe auf den Farb- oder Rasterwalzen ausgeschlossen ist.
[0004] Bei einer aus der DE-PS 742 317 bekannten Mehrfarben-Flexodruckmaschine werden die
Gegendruckzylinder sowie die jedem Gegendruckzylinder zugeordneten Formatzylinder
und die Raster- und Tauchwalzen der Farbwerke während des normalen Druckbetriebes
von einem ersten Zentralrad angetrieben, das unmittelbar jeweils mit den auf den einen
Wellenzapfen der Gegendruckzylinder befestigten Zahnrädern kämmt, während die Antriebe
der Formatzylinder und der Raster- und Tauchwalzen von auf den anderen Wellenzapfen
aufgekeilten Zahnrädern abgeleitet werden. Um bei Maschinenstillständen einen Weiterlauf
der von den Formatzylindern abgerückten Raster- und Tauchwalzen zu gewährleisten,
ist ein zweites, von einem Servomotor antreibbares Zentralrad vorgesehen, das über
frei drehbar auf Achszapfen der Gegendruckzylinder und Formatzylinder aufgesetzte
Zahnräder die miteinander kämmenden Antriebszahnräder der Raster- und Tauchwalzen
antreibt, wobei eine Kupplungseinrichtung vorgesehen ist, die bei Maschinenstillständen
den Antrieb des zweiten Zentralrades auf den Servomotor umschaltet.
[0005] Dieser bekannte Weiterlaufantrieb ist jedoch von seinem Getriebeaufbau her sehr aufwendig.
Weiterhin müssen auch bei einem Formatzylinderwechsel zum Antrieb der Farbwerkswalzen
Zahnräder ausgetauscht werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen einfacher aufgebauten Weiterlaufantrieb
für die Farbwerkswalzen und insbesondere die Rasterwalzen von Druckmaschinen, insbesondere
Flexodruckmaschinen, zu schaffen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Druckmaschine der eingangs angegebenen
Art dadurch gelöst, daß die Rasterwalzen über einen Freilauf in Antriebsverbindung
mit dem zentralen Antrieb bzw. Zentralrad stehen, daß für die von den Formatzylindern
abrückbaren Rasterwalzen ein Weiterlaufantrieb vorgesehen ist, der aus einer von einem
Servomotor angetriebenen Kette oder einem Zahnriemen besteht, die oder der sämtliche
Antriebszahnräder der Rasterwalzen durch Umlenkung über Umlenkwalzen schlaufenartig
umschlingt, von denen jeweils drei gestellfest und jeweils eine an dem zugehörigen
Farbwerks- bzw. Rasterwalzenschlitten in der Weise angeordnet sind, daß die Trume
des Zahnriemens, die auf die radial außerhalb des Rasterwalzenantriebes angeordneten
Umlenkräder auf- und von diesen ablaufen und die jeweils die radial äußeren Umlenkräder
schlaufenartig einfassenden Trume des Zahnriemens parallel zueinander verlaufen, und
daß die Farbwalzen- bzw. Rasterwalzenblöcke ebenfalls auf ihren Führungen parallel
zu den zueinander parallelen Trumen des Zahnriemens verfahrbar sind.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Druckmaschine lassen sich aufgrund der Parallelführung
der Trume des Zahnriemens und der Rasterwalzenblöcke die Rasterwalzen beliebig in
Richtung auf den Gegendruckzylinder und von diesem weg verfahren zum Zwecke des Austausches
von Formatzylindern oder bei Unterbrechungen des Druckbetriebes, ohne daß dadurch
eine Lose des Zahnriemens in bezug auf die die Rasterwalzen antreibenden Zahnräder
eintritt, weil durch die Parallelführung der Trume des Zahnriemens immer ein Längenausgleich
stattfindet. Da im normalen Druckbetrieb der Antrieb des Zahnriemens über einen Freilauf
an den zentralen Antrieb bzw. das Zentralrad angekuppelt ist, kann bei Maschinenstillständen
der Zahnriemen problemlos von einem aus einem Servomotor bestehenden Weiterlaufmotor
angetrieben werden. Zweckmäßigerweise treibt auch der Servomotor über einen Freilauf
den Zahnriemen an, so daß bei einem normalen Druckbetrieb weder der Freilaufmotor
abgekuppelt noch mitgeschleppt werden muß.
[0009] Zweckmäßigerweise sind die Rasterwalzen über den Zahnriemen dadurch von dem Zentralrad
angetrieben, daß ein Zwischenzahnrad mit dem Zentralrad und einem auf der Antriebswelle
für den Zahnriemen angeordneten Zahnrad kämmt. Auf diese Weise ist der die Rasterwalzen
antreibende Zahnriemen von dem Zentralrad angetrieben, ohne daß die Antriebszahnräder
der Formatzylinder Teile in den Antriebsketten für die Rasterwalzen sind.
[0010] Zweckmäßigerweise ist das mit dem Zwischenzahnrad kämmende Zahnrad mit dem Freilauf
versehen.
[0011] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Antriebswelle für
den Zahnriemen mit einem weiteren mit einem Freilauf versehenen Zahnrad versehen ist,
das mit dem Servomotor in Antriebsverbindung steht. Auf diese Weise sind die beiden
Freiläufe auf einer gemeinsamen Welle angeordnet, die das Antriebszahnrad für den
Zahnriemen trägt.
[0012] Die Formatzylinder-Zahnräder können unmittelbar mit dem Zahnrad kämmen, so daß ein
einfacher Austausch der Formatzylinder möglich ist.
[0013] Bei neueren Farbwerken und insbesondere Farbwerken für Flexodruckmaschinen ist nur
noch eine Rasterwalze vorgesehen, die mit einer bekannten Farbkammerrakel versehen
ist, in die die Druckfarbe unmittelbar eingeleitet und aus der diese wieder abgezogen
wird. Derartige bekannte Farbkammerrakel benötigen keine an die Rasterwalzen angestellten
Tauchwalzen mehr.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Flexodruckmaschine mit sechs Druckwerken in schematischer
Darstellung und
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch die Flexodruckmaschine nach Fig. 1.
[0015] Die Flexodruckmaschine ist grundsätzlich bekannter Bauart, wie sie beispielsweise
aus den DE-OS 29 41 521, 34 37 216, 37 42 129 und 40 01 735 bekannt ist, auf die zur
näheren Erläuterung verwiesen wird. Die in der Zeichnung dargestellte Flexodruckmaschine
weist ein Gestell auf, in dem für alle Druckwerke ein gemeinsamer Gegendruckzylinder
1 gelagert ist. Weiterhin ist das Druckmaschinengestell auf beiden Seiten mit beispielsweise
aus der DE-OS 29 41 521 ersichtlichen Konsolen versehen, die mit Führungen für die
die Formatzylinderböcke tragenden Schlitten versehen sind, wobei diese Formatzylinderschlitten
ihrerseits mit Führungen für die Farbwerksböcke versehen sind. Während bei der anhand
der DE-OS 29 41 521 beschriebenen Ausführungsform die Farbwerke aus Tauchwalzen und
Einfärbwalzen bestehen, weist die in der Zeichnung dargestellte Flexodruckmaschine
nur noch eine Rasterwalze 2 auf, die in bekannter und daher nicht beschriebener Weise
mit einer Farbkammerrakel versehen ist.
[0016] Der besseren Übersichtlichkeit halber sind in Fig. 1 nur das Gestell 3 der Flexodruckmaschine
und darüber im wesentlichen nur die Führung des Zahnriemens 4 dargestellt, der dem
gemeinsamen Antrieb sämtlicher Antriebsräder 5 der Rasterwalzen 2 dient.
[0017] In dem Gestell 3 sind auf der linken und auf der rechten Seite jeweils drei Druckwerke
angeordnet. Jedes Druckwerk besteht aus einer in einem Formatzylinderblock gelagerten
und auf einem Formatzylinderschlitten verfahrbaren Formatzylinder 6, wobei in der
Zeichnung jeweils nur die Formatzylinder 6 angedeutet sind. Auf den Formatzylinderschlitten
sind in geradlinigen Führungen die Farbwerksschlitten verschieblich gelagert, auf
denen in entsprechenden Rasterwalzenblöcken die Rasterwalzen 2 gelagert sind.
[0018] Darüber hinaus ist auf jedem Farbwerksschlitten ein Umlenkrad 7 für den Zahnriemen
4 frei drehbar gelagert. Das Umlenkrad 7 ist also jeweils zusammen mit der Rasterwalze
2 verfahrbar, ohne daß diese ihre relative Stellung zueinander ändern. In dem Gestell
sind seitlich des Gegendruckzylinders 1 nach innen hin versetzt Umlenkräder 8 bis
14 für den Zahnriemen 4 gelagert.
[0019] Radial auswärts von den Rasterwalzen 2 sind im Gestell 3 frei drehbare Umlenkräder
15 für den Zahnriemen 4 gelagert. Die jeweils einem Druckwerk zugeordneten Umlenkräder
7, 15 sowie die Formatwalze 6 und die Rasterwalze 2 tragen jeweils dieselben Bezugszeichen.
[0020] Der Zahnriemen 4 ist ein endloser Zahnriemen, der durch das Zahnriemen-Antriebsrad
18 durch den mit einem Getriebe 19 versehenen Servomotor 20 angetrieben wird. Im Bereich
des Antriebsrades 18 ist der Zahnriemen über die gestellfesten Umlenkräder 21, 22
geführt, so daß er das Antriebsrad 18 schlaufenartig einfaßt.
[0021] Zwischen den auf dem Farbwerksschlitten gelagerten Umlenkrad 7 und dem gestellfesten
Umlenkrad 15 ist der Zahnriemen 4 jeweils über die Antriebszahnräder 24 der Rasterwalzen
2 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise schlaufenartig geführt.
[0022] Die jeweils von den inneren gestellfesten Umlenkrädern 8 bis 14 auf die Umlenkräder
7 auflaufenden Trume 25 und die von den gestellfesten Umlenkrädern 15 zu den inneren
gestellfesten Umlenkrädern 10 laufenden Trume 26 des Zahnriemens 4 sind zueinander
parallel. Weiterhin sind auch die Trume 27, die von den Antriebszahnrädern 24 der
Rasterwalzen 2 zu den äußeren gestellfesten Umlenkrädern 15 laufen, parallel zu den
Trumen 25, 26. Schließlich sind auch die Rasterwalzen 2 auf den Rasterwalzenschlitten
auf Bahnen 28 verfahrbar, die zu den Trumen 25, 26, 27 des Antriebsriemens 4 parallel
sind. Durch diese Art der Einscherung der Zahnriemen 4 ändert sich deren Länge bei
einem Verfahren der Rasterwalzen 2 nicht, weil immer die Längenänderungen der Trume
25, 27 bei einem Verfahren der Rasterwalze 2 sich einander entsprechen, so daß eine
vollständige Kompensation der sich ändernden Längen der Trume des Zahnriemens 4 eintritt.
[0023] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die inneren gestellfesten Umlenkräder 9,
10, 11, 12, 13 jeweils zwei Druckwerken zugeordnet, so daß die Anzahl der Umlenkräder
vermieden werden kann.
[0024] Der Antrieb des Zahnriemens 4 wird nun anhand der Zeichnung 2 näher erläutert. In
dem oberen Gestellaufsatz 30 des Druckmaschinengestells ist eine Antriebswelle 31
gelagert, auf die fest das Antriebsrad 18 für den Zahnriemen 4 durch eine Paßfeder
32 aufgesetzt ist. Auf die Antriebswelle 31 ist weiterhin über einen Freilauf 33 das
Zahnrad 34 aufgesetzt, das über ein Zwischenrad 35 mit dem mit dem Gegendruckzylinder
1 verbundenen Zentralrad 36 kämmt. Schließlich ist auf die Welle 31 über einen weiteren
Freilauf 37 ein Zahnrad 38 aufgesetzt, das mit dem Antriebszahnrad 39 des Getriebe-Servomotors
19, 20 kämmt.
[0025] Beim normalen Druckbetrieb wird daher der Zahnriemen 4 von dem Zentralrad 6 über
das mit dem Freilauf 33 versehene Zahnrad 34 angetrieben, das die mit dem Antriebsrad
18 versehene Welle 31 in Drehung versetzt.
[0026] Bei Maschinenstillständen wird der Servomotor 20 eingeschaltet, so daß der Zabnriemen
4 mit geringerer Geschwindigkeit über das Ritzel 39 und das mit dem Freilauf 37 versehene
Zahnrad 38 angetrieben wird.
[0027] Die Formatzylinder 6 werden über die Formatzylinder-Antriebszahnräder 40 angetrieben,
die unmittelbar mit dem Zentralrad 6 kämmen. Die Formatzylinder 6 lassen sich daher
austauschen, ohne daß auch der Antrieb für die Rasterwalzen neu eingerichtet werden
müßte.
1. Druckmaschine, vorzugsweise Flexodruckmaschine, mit einem Gegendruckzylinder (1) und
mehreren Druckwerken, bei der die Lagerungen der Formatzylinder (6) und die Farbwerksböcke
mit den Rasterwalzen (2) auf Führungen des Druckmaschinengestells (3) radial oder
nahezu radial zu dem Gegendruckzylinder (1) verfahrbar sind und bei der der Antrieb
der Formatzylinder (6) und der Rasterwalzen (2) von einem zentralen Antrieb, vorzugsweise
einem Zentralrad (1), abgeleitet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rasterwalzen (2) über einen Freilauf (33) in Antriebsverbindung mit dem zentralen
Antrieb bzw. dem Zentralrad (36) stehen, daß für die von den Formatzylindern (6) abrückbaren
Rasterwalzen (2) ein Weiterlaufantrieb vorgesehen ist, der aus einer von einem Servomotor
(19, 20) angetriebenen Kette oder aus einem Zahnriemen (4) besteht, die oder der sämtliche
Antriebszahnräder (24) der Rasterwalzen (2) durch Umlenkung über Umlenkräder (8 bis
14, 7, 15) schlaufenartig umschlingt, von denen jeweils drei (zwei der Räder 8 bis
14 und 15) gestellfest und jeweils eines (7) auf dem zugehörigen Farbwerks- bzw. Rasterwalzenschlitten
in der Weise angeordnet sind, daß die Trume (25, 26) des Zahnriemens (4), die auf
die radial außerhalb des Rasterwalzenzahnrades (24) angeordneten Umlenkräder (7, 15)
auf- und von diesen ablaufen und die die jeweils radial äußeren Umlenkräder (15) schlaufenartig
einfassenden Trume (26, 27) des Zahnriemens (4) parallel zueinander verlaufen, und
daß die Farbwalzenblöcke bzw. die Rasterwalzen ebenfalls auf ihren Führungen parallel
zu den einander parallelen Trumen (25, 26, 27) des Zahnriemens (4) verfahrbar sind.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Servomotor (20) über
einen Freilauf (37) den Zahnriemen (4) antreibt.
3. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterwalzen
(2) über den Zahnriemen (4) dadurch von dem Zentralrad (36) angetrieben sind, daß
ein Zwischenzahnrad (33) mit dem Zentralrad (36) und einem auf der Antriebswelle (31)
für den Zahnriemen (4) angeordneten Zahnrad (34) kämmt.
4. Druckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Zwischenzahnrad
(33) kämmende Zahnrad (34) mit dem Freilauf (33) versehen ist.
5. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle
(31) für den Zahnriemen (4) mit einem weiteren mit einem Freilauf (37) versehenen
Zahnrad (38) versehen ist, das mit dem Servomotor (20) in Antriebsverbindung steht.
6. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Formatzylinder-Zahnräder
(40) unmittelbar mit dem Zentralrad (36) kämmen.