[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Druckvergasung von feinteiligen Brennstoffen
im Zuge der Erzeugung von Brauchgas. Dabei wird mit einem Vergasungsreaktor, einem
Kessel, insbesondere einem Konvektionskessel, und einer Quencheinrichtung gearbeitet.
- Feinteilige Brennstoffe meint feinkörnige bis staubförmige Brennstoffe. Insbesondere
mag es sich um Kohle handeln. Die Energie wird dem Vergasungsreaktor über Brenner
zugeführt, die zumeist auch den feinteiligen Brennstoff mitführen. In thermodynamischer
Hinsicht wird die Vergasungsreaktion so gesteuert oder geregelt, wie es für die Erzeugung
eines Brauchgases vorgegebener Zusammensetzung erforderlich ist. Durch Quenchen oder
Abschrecken des Rohgases werden störende Reaktionen gleichsam eingefroren. Dazu wird
ein Quenchgas zugeführt. Der Ausdruck Gas meint hier auch Dämpfe. Insoweit wird auch
im Rahmen der Erfindung nach der herrschenden Lehre gearbeitet. Bei den entsprechenden
Vergasungsapparaten sind die Wandungen des Vergasungsreaktors und des Konvektionskessels
und andere Bauteile zum Zwecke der Heißkühlung, z. B. in Form einer Siedewasserkühlung,
Rohrwandungen aus verschiedenen parallelen Rohren oder mit solchen Rohrwandungen versehen.
Der Konvektionskessel ist mit Konvektionsheizflächen versehen. Es versteht sich, daß
die über die Rohrwandungen und im Konvektionskessel aufgenommene Wärme der Nutzung
zugeführt wird.
[0002] Die bekannten Verfahren, von denen die Erfindung ausgeht (vgl. z. B. EP 0 115 094)
arbeiten mit turmförmigen Vergasungsapparaten mit zwei Türmen, die nebeneinander stehen.
Das ist in bezug auf die Verfahrensführung im einzelnen und in baulicher Hinsicht
aufwendig. Das wird andererseits häufig für erforderlich gehalten, um sicherzustellen,
daß beim Vergasungsbetrieb keine Störungen durch abgelagerte Schlacke- und/oder Aschepartikel
auftreten. Nichtsdestoweniger muß häufig die Betriebssicherheit störende Strähnenbildung
in Kauf genommen werden.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Druckvergasung
anzugeben, welches sich durch einfache Verfahrensführung und hohe Betriebssicherheit
auszeichnet sowie in einem einfachen und kompakten Vergasungsapparat verwirklicht
werden kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren für die Druckvergasung
von feinteiligen Brennstoffen mit den folgenden Verfahrensschritten:
a) in einem Druckbehälter, der für den Druck der Druckvergasung ausgelegt ist, werden
ein Vergasungsreaktor, ein Quenchrohr und ein Konvektionskessel konzentrisch angeordnet,
b) das aus dem Vergasungsreaktor nach oben axial austretende Rohgas wird in das nach
oben angeschlossene Quenchrohr eingeführt, welches von dem Konvektionskessel umgeben
ist,
c) ein Quenchgas wird zugeführt,
d) der Mischgasstrom aus Rohgas und Quenchgas (im folgenden wieder Rohgas) wird oberhalb
des Quenchrohres mit einem in bezug auf die Achse des Quenchrohres rotationssymmetrischen
Umlenkschirm umd 180° umgelenkt und zu einem hohlzylindrischen Gasstrom umgeformt,
e) der hohlzylindrische Gasstrom wird in den hohlzylindrisch ausgebildeten Konvektionskessel
eingeführt, der das Quenchrohr konzentrisch umgibt,
f) der Rohgasstrom wird beim Austritt aus dem Konvektionskessel mit Hilfe einer Rohgasabzugseinrichtung
aus dem Konvektionskessel abgezogen,
wobei die Strömungsgeschwindigkeit des Rohgases so eingerichtet wird, daß von dem
Rohgas mitgerissene Schlacken- und Aschenteile über die 180°-Umlenkung in den hohlzylindrischen
Kovenktionskessel getragen werden, in dem sie eine Abkühlung bis zum Verlust ihrer
Klebfähigkeit erfahren, und wobei die Strömungsgeschwindigkeit in der Rohgasabzugseinrichtung
so eingerichtet wird, daß die mitgerissenen Schlacken- und Aschenpartikel ausgetragen
werden. - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei der Druckvergasung von
feinteiligen Brennstoffen durch eine gleichsam pilzförmige Umlenkung des Mischgasstromes
oder Rohgasstromes um 180° mit einem axialsymmetrischen Umlenkschirm ein Strömungsphänomen
mit einem hohlzylindrischen Rohgasstrom regeneriert wird, der aus der 180°-Umlenkung
resultierende Drallkomponenten durchführt. So wird überraschenderweise jede die Thermodynamik
störende Strähnenbildung vermieden - Überraschenderweise induzieren die Drallkomponenten
in dem Rohgasstrom auf seinem Weg durch den Konvektionskessel ein Turbulenzspektrum
mit weitgehend homogener isotroper Turbulenz, die den Wärmeübergang verbessert. Ohne
Schwierigkeiten kann die Strömungsgeschwindigkeit des Rohgases so eingerichtet werden,
daß von dem Rohgas mitgerissene Schlacken- und Aschenpartikel über die 180°-Umlenkung
in den hohlzylindrischen Konvektionskessel getragen werden, und zwar bei sehr gleichmäßiger
Verteilung. Die so eingerichtete Störmungsgeschwindigkeit des Rohgases im Quenchrohr
führt gleichzeitig dazu, daß die vorstehend beschriebenen Drall- und Turbulenzphänomene
besonders ausgeprägt und gleichförmig sind. Im Ergebnis kann in einem Konvektionskessel
verhältnismäßig geringer Bauhöhe erreicht werden, daß die Schlacken- und Aschenpartikel
auf ihrem Wege durch das Quenchrohr und durch den Konvektionskessel eine Abkühlung
bis zum Verlust ihrer Klebfähigkeit erfahren. Ohne weiteres können auch die Strömungsgeschwindigkeiten
in der Rohgasabzugseinrichtung so eingerichtet werden, daß die mitgerissenen Schlacken-
und Aschenpartikel ausgetragen werden, wo sie abgeschieden werden können. Das erfindungsgemäße
Verfahren erlaubt es, in dem Vergasungsapparat für die Durchführung des Verfahrens
auf feuerfeste Auskleidungen zu verzichten. Abklopfer sind regelmäßig ausreichend.
[0005] Die beschriebenen Vorteile und Effekte sind besonders ausgeprägt, wenn in dem Konvektionskessel
der umgelenkte Rohgasstrom an konzentrischen Konvektionsheizflächen vorbeigeführt
und auf eine Temperatur von 400° bis 200°C bei Eintritt in die Rohgasabzugseinrichtung
abgekühlt wird. Auch durch die Zuführung des Quenchgases kann bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Homogenisierung und Vergleichmäßigung und damit zur Unterdrückung von
Strähnenbildung und nachteilige Einflüsse auf die Thermodynamik eingewirkt werden,
und zwar dadurch, daß das Quenchgas mit Hilfe eines umlaufenden Quenchgaszuführungsspaltes
zwischen Vergasungsreaktor und Quenchrohr in gleichmäßiger Verteilung über den gesamten
Umfang und im Kreuzstrom zum Rohgas in das Quenchrohr eingeführt wird. Vorzugsweise
wird dabei das Quenchgas über einen einbautenfreien Quenchgaszuführungsspalt in das
Quenchrohr eingeführt.
[0006] Arbeitet man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, so umgeben die konzentrischen
Konvektionsheizflächen das Quenchrohr. Für die Konvektionsheizflächen steht damit
ein Ringraum mit ringscheibenförmigem Grundriß zur Verfügung, in den sich ohne Schwierigkeiten
eine große Kovenktionsheizfläche unterbringen läßt. Während turmartige Kessel mit
konzentrischen Konvektionsheizflächen im Zentrum einen thermodynamisch wenig wirksamen
Bereich aufweisen, wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dieser Bereich zur Aufnahme
des Quenchrohres genutzt. Die Anlagen oder Apparate, die aus der Lehre des erfindungsgemäßen
Verfahrens bei der Einführung in die Praxis resultieren, sind bei hoher Leistung und
großem Durchsatz erstaunlich kompakt. Der Wärmeübergang und damit die Abkühlung des
Rohgases erfolgen erfindungsgemäß sehr intensiv, weil sowohl die Wand des Quenchrohres
als auch die Konvektionsheizflächen von dem abzukühlenden Gas zweiseitig umströmt
und beaufschlagt sind. Um den Austritt des abgekühlten Rohgases so zu führen, daß
Schlacken- und Aschenpartikel sich in der Rohgasabzugseinrichtung nicht ablagern,
lehrt die Erfindung, daß dem Rohgasstrom beim Austritt aus dem Konvektionskessel in
der Rauchgasabzugseinrichtung eine Drallströmung eingeprägt wird und die Strömungsgeschwindigkeit
sowie der Drall in der Rohgasabzugseinrichtung so eingerichtet werden, daß mitgerissene
Schlacken- und Aschenpartikel ausgetragen werden.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert, und zwar anhand eines Vergasungsapparates der für
das erfindungsgemäße Verfahren eingerichtet ist. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Vergasungsapparates,
- Fig. 2
- in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem Maßstab den Ausschnitt A aus dem Gegenstand
der Fig. 1,
- Fig. 3
- im Maßstab der Fig. 2 den Ausschnitt B aus dem Gegenstand nach Fig. 1,
- Fig. 4
- im Maßstab der Fig. 2 den Ausschnitt C aus dem Gegenstand der Fig. 1,
- Fig. 5
- in gegenüber den Fig. 1 bis 4 nochmals vergrößertem Maßstab den Ausschnitt D aus dem
Gegenstand der Fig. 3,
- Fig. 6
- einen Schnitt in Richtung E-E durch den Gegenstand der Fig. 5 und
- Fig. 7
- in gegenüber den Fig. 1 bis 4 vergrößertem Maßstab den Ausschnitt F aus dem Gegenstand
der Fig. 1.
[0008] Der in den Figuren dargestellte Vergasungsapparat ist für die Druckvergasung von
feinteiligen Brennstoffen im Zuge der Erzeugung von Brauchgas bestimmt und so eingerichtet,
wie es aus dem erfindungsgemäßen Verfahren resultiert. In der Fig. 1 ist ein Mittelteil
nicht dargestellt worden, dessen Länge etwa der Länge des Unterteils entspricht.
[0009] Zum grundsätzlichen Aufbau des Vergasungsapparates gehören ein Vergasungsreaktor
1, ein Quenchrohr 2 für das aus dem Vergasungsreaktor 1 austretende Rohgas und ein
Konvektionskessel 3 mit Konvektionsheizflächen 4 für die Aufnahme der Abhitze des
Rohgases. Es versteht sich, daß die Konvektionsheizflächen 4 zweckmäßigerweise in
Form von konzentrischen Zylindern angeordnet sind. Wie eingangs bereits erwähnt sind
die beschriebenen Apparate aus Rohrwandungen aufgebaut, die ihrerseits aus parallel
geführten, miteinander verschweißten Rohren bestehen.
[0010] Man entnimmt aus der Fig. 1, daß der Vergasungsreaktor 1, das Quenchrohr 2 und der
Konvektionskessel 3 mit einer Kesseleinhausung 5 in einem Druckbehälter 6 angeordnet
sind. Der Konvektionskessel 3 umgibt das Quenchrohr 2 konzentrisch. Der Vergasungsreaktor
1 ist koaxial unter dem Quenchrohr 2 angeordnet. Auch die Kesseleinhausung 5 besteht
zweckmäßig aus Rohrwänden. Man erkennt im Oberteil der Fig. 1, 2 die Aufhängung eines
Bündels von Konvektionsheizflächen 4 am Quenchrohr 2 sowie an der Kesseleinhausung
5. Auf gleiche Weise können über die Höhe des Vergasungsapparates verteilt weitere
Bündel von Konvektionsheizflächen angeordnet sein.
[0011] Oberhalb des Quenchrohres 2 ist in der Kesseleinhausung 5 eine Umlenkeinrichtung
7 für das aus dem Quenchrohr 2 austretende und in den Konvektionskessel 3 einzuleitende
Rohgas angeordnet oder ausgebildet. Dazu wird insbesondere auch auf die Fig. 2 verwiesen.
Insbesondere in der Fig. 3 erkennt man, daß in einem Bereich zwischen Vergasungsreaktor
1 und Konvektionskessel 3 eine Rohgasaustrittseinrichtung 8 angeordnet ist, mit der
das Rohgas aus der Kesseleinhausung 5 und dem Druckbehälter 6 ausgeführt wird. Es
erfolgt eine drallerzeugende Umlenkung des aus dem Konvektionskessel austretenden
Rohgases mit Hilfe von in Fig. 3 angedeuteten Leitschaufeln 8a. Die Auslegung ist
so getroffen, daß das austretende Rohgas Schlacke- und Aschepartikel mitreißt, so
daß störende Ablagerungen in diesem Bereich nicht erfolgen. Die Abkühlung des Rohgases
und damit der Schiackepartikel wurde soweit geführt, daß ein Anbacken nicht möglich
ist. Aus der Fig. 4 entnimmt man, daß der Vergasungsreaktor 1 im unteren Teil des
Druckbehälters 6 in diesem festpunktgelagert ist. Die Festpunkte 9 deuten dieses an.
[0012] Die Konvektionsheizflächen 4 sind von dem Quenchrohr 2 und der Kesseieinhausung 5
getragen. Das Quenchrohr 2 und die Kesseleinhausung 5 sind in ihrem unteren Bereich,
oberhalb der Rohgasaustrittseinrichtung 8, auf Lastaustragelemente 10 aufgesetzt,
die Rohgasdurchlässe 11 aufweisen und am Druckbehälter 6 festpunktgelagert sind. Insoweit
wird insbesondere auf die Fig. 3, 5 und 6 mit den Festpunkten 12 verwiesen.
[0013] Insbesondere aus der Fig. 4 entnimmt man, daß zwischen Vergasungsreaktor 1 und Quenchrohr
2 ein umlaufender Quenchgaseinführungsspalt 13 angeordnet ist. Dieser trennt das Quenchrohr
2 und den Vergasungsreaktor 1. Die Anordnung ist so getroffen, daß zwischen dem Quenchrohrbereich
unterhalb der Lastabtragungselemente 10 einerseits und dem Vergasungsreaktor 1 oberhalb
von dessen Festpunktlagerung 9 andererseits unterschiedliche, auch druckbehälterbedingte
Wärmedehnungen zugelassen sind. Dazu ist der Quenchgaseinführungsspalt 13 zusätzlich
als Wärmedehnungsausgleichsspalt dimensioniert.
[0014] Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der
Druckbehälter 6 zugleich als Tragwerk für den Vergasungsreaktor 1, das Quenchrohr
2 und den Konvektionskessel 3 mit Kesseleinhausung 5 und statisch sowie stabiiitätsmäßig
entsprechend eingerichtet. Die schon erwähnte Umlenkeinrichtung 7 ist im Ausführungsbeispiel
als eine haubenförmige Prallumlenkeinrichtung ausgeführt. Die Rohgasaustrittseinrichtung
8 weist eine Vorrichtung 14 für die Austragung von Schlacke- und/oder Aschepartikel
auf, die im einzelnen weiter unten beschrieben wird.
[0015] Insbesondere aus der Fig. 4 entnimmt man, wie der Vergasungsreaktor 1 in seinem unteren
Bereich auf Konsolen 15 des Druckbehälters 6 festpunktgelagert ist.
[0016] Die Konvektionsheizflächen 4 sind einseitig an tragenden Traversen 16 befestigt.
Die Traversen 16 sind an die Kesseleinhausung 5 und an das Quenchrohr 2 einspannungsfrei
angeschlossen, um Zwänge aus unterschiedlicher Wärmedehnung der Kesseleinhausung bzw.
des Quenchrohres zu vermeiden. Im einfachsten Falle sind die Traversen 16 statisch
als Balken auf zwei Stützen zwangfrei aufgelagert.
[0017] Insbesondere aus den Fig. 5 und 6 entnimmt man die Einzelheiten der Lastabtragungselemente
10. Diese sind als starre, metallische Bauteile mit Innenring 17, Außenring 18 und
Speichen 19 ausgeführt. Die Speichenzwischenräume bilden die Rohgasdurchlässe 11.
Die beschriebenen Bauteile 17, 18, 19 sind einteilig ausgeführt, z. B. als Schmiedestücke.
Die Lastabtragungselemente 10 sind an die lastaufnehmenden Elemente im Druckbehälter
6 über beheizte Stützen oder eine beheizte Zarge 20 an der Kesseleinhausung 5 angeschlossen.
Angedeutet wurde in der Fig. 5, daß die Lastabtragungselemente 10 zugleich als Zuführungseinrichtung
für das Siedewasser einer Siedewasserkühlung der quenchrohrbildenden Rohrleitungen
der Rohrwand des Quenchrohres 2 ausgeführt sind. Dazu wird auf die Rohrleitungen oder
Kanäle 21 verwiesen. Die Abführung des Siedewassers erfolgt über oben an das Quenchrohr
2 bzw. dessen Rohrleitungen angeschlossene, wärmedehnungsverformbare Ableitungsrohre
22. Insoweit sind, abgesehen von den Rohrleitungen an und in den Lastabtragungselementen
10, alle Rohrleitungsverbindungen zwischen dem Quenchrohr 2 und der Kesseleinhausung
5 elastisch wärmedehnungsverformbar ausgelegt und angeordnet.
[0018] Der Vergasungsreaktor 1 bildet gegenüber der Wand des Druckbehälters 6 einen Ringraum
23. Die zuzuführenden Quenchgase werden über diesen Ringraum 23 zu dem Quenchgaseinführungsspalt
13 geführt. Der Ringraum 23 ist außerdem mit einem Druckausgleichsraum 24 verbunden,
der zwischen Kesseleinhausung 5 und Druckbehälter 6 freigeblieben ist.
[0019] Der Quenchgaseinführungsspalt 13 ist im Ausführungsbeispiel besonders vorteilhaft
gestaltet. Er ist gebildet zwischen einem kegelförmig eingezogenen Ausgangsbauteil
25 des Vergasungsreaktors 1 und einer dazu komplementären Schürze 26 des Quenchrohres
2. Das Ausgangsbauteil 25 ist vergasungsreaktorraumseitig frei von einer feuerfesten
Auskleidung metallisch blank gestaltet. Der Kegelwinkel beträgt etwa 60°. Alle stromabwärts
von dem Ausgangsbauteil 25 angeordneten Flächen sind ebenfalls frei von einer feuerfesten
Auskleidung. Angedeutet wurde in der Fig. 7, daß das Ausgangsbauteil 25 des Vergasungsreaktors
1 mit einem Reinigungsring 27 versehen und dieser periodisch, z. B. mittels Klopfeinrichtung,
bewegbar ist.
[0020] Um eine eindeutige Strömungsrichtung des Quenchgases durch den Spalt 13 sicherzustellen,
ist der Ringraum zwischen Umfangswand des Vergasungsreaktors 1 und Druckbehälter 6
durch eine Membran 28 verschlossen. Der Druckausgleich im Bereich unterhalb der Membram
wird über die Schlackeabführöffnung im Boden des Vergasungsreaktors 1 hergestellt.
[0021] Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 bis 7 entnimmt man, daß das folgende
Verfahren verwirklicht wird:
In dem Druckbehälter 6, der für den Druck der Druckvergasung ausgelegt ist, werden
ein Vergasungsreaktor 1, ein Quenchrohr 2 und ein Konvektionskessel 3 konzentrisch
angeordnet. Das aus dem Vergasungsreaktor 1 nach oben axial austretende Rohgas wird
in das nach oben angeschlossene Quenchrohr 2 eingeführt. Ein Quenchgas wird zugeführt.
Der Mischgasstrom aus Rohgas und Quenchgas, der im folgenden wieder als Rohgas bezeichnet
wird, wird oberhalb des Quenchrohres 2 mit einer in bezug auf die Achse des Quenchrohres
2 rotationssymmetrischen Umlenkeinrichtung 7 in Form eines Umlenkschirmes um 180°
umgelenkt und zu einem hohlzylindrischen Rohgasstrom umgeformt. Der hohlzylindrische
Rohgasstrom wird in den hohlzylindrisch ausgebildeten Konvektionskessel 3 eingeführt,
der das Quenchrohr 2 konzentrisch umgibt. Der Rohgasstrom wird beim Austritt aus dem
Konvektionskessel 3 mit Hilfe einer Rohgasaustrittseinrichtung 8 aus dem Konvektionskessel
3 abgezogen. Die Strömungsgeschwindigkeit des Rohgases wird zunächst so eingerichtet,
daß von dem Rohgas mitgerissene Schlacken- und Aschenteile über die 180°-Umlenkung
in den hohlzylindrischen Konvektionskessel 3 getragen werden, in dem sie eine Abkühlung
bis zum Verlust ihrer Klebfähigkeit erfahren. Die Strömung in der Rohgasaustrittseinrichtung
8 wird so eingerichtet, daß die mitgerissenen Schlacken- und Aschenteile ausgetragen
werden. Das Ausführungsbeispiel zeigt, daß in dem Konvektionskessel 3 der umgelenkte
Rohgasstrom an konzentrischen Konvektionsheizflächen 4 vorbeigeführt und auf eine
Temperatur von 400 bis 200°C bei Eintritt in die Rohgasaustrittseinrichtung 8 abgekühlt
wird. Das Quenchgas wird mit Hilfe eines umlaufenden Quenchgaseinführungsspaltes 13
zwischen Vergasungsreaktor 1 und Quenchrohr 2 in gleichmäßiger Verteilung über den
gesamten Umfang und im Kreuzstrom zum Rohgas in das Quenchrohr 2 eingeführt. Dem Rohgasstrom
wird beim Austritt aus dem Konvektionskessel 3 in der Rohgasaustrittseinrichtung 8
eine Drallströmung eingeprägt. Die Strömungsgeschwindigkeit und der Drall in der Rohgasaustrittseinrichtung
8 werden so eingerichtet, daß mitgerissene Schlacken- und Aschenpartikel ausgetragen
werden.
1. Verfahren für die Druckvergasung von feinteiligen Brennstoffen mit den folgenden Verfahrensschritten:
a) in einem Druckbehälter, der für den Druck der Druckvergasung ausgelegt ist, werden
ein Vergasungsreaktor, ein Quenchrohr und ein Konvektionskessel konzentrisch angeordnet,
b) das aus dem Vergasungsreaktor nach oben axial austretende Rohgas wird in das nach
oben angeschlossene Quenchrohr eingeführt, welches von dem Konvektionskessel umgeben
ist,
c) ein Quenchgas wird zugeführt,
d) der Mischgasstrom aus Rohgas und Quenchgas (im folgenden wieder Rohgas) wird oberhalb
des Quenchrohres mit einem in bezug auf die Achse des Quenchrohres rotationssymmetrischen
Umlenkschirm um 180° umgelenkt und zu einem hohlzylindrischen Gasstrom umgeformt,
e) der hohlzylindrische Gasstrom wird in den hohlzylindrisch ausgebildeten Konvektionskessel
eingeführt, der das Quenchrohr konzentrisch umgibt,
f) der Rohgasstrom wird beim Austritt aus dem Konvektionskessel mit Hilfe einer Rohgasabzugseinrichtung
aus dem Konvektionskessel abgezogen,
wobei die Strömungsgeschwindigkeit des Rohgases so eingerichtet wird, daß von dem
Rohgas mitgerissene Schlacken- und Aschenteile über die 180°-Umlenkung in den hohlzylindrischen
Konvektionskessel getragen werden, in dem sie eine Abkühlung bis zum Verlust ihrer
Klebfähigkeit erfahren, und wobei die Strömungsgeschwindigkeit in der Rohgasabzugseinrichtung
so eingerichtet wird, daß die mitgerissenen Schlacken- und Aschenpartikel ausgetragen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei in dem Konvektionskessel der umgelenkte Rohgasstrom
an konzentrischen Konvektionsheizflächen vorbeigeführt und auf eine Temperatur von
200° bis 400°C bei Eintritt in die Rohgasabzugseinrichtung abgekühlt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Quenchgas mit Hilfe eines umlaufenden
Quenchgaszuführungsspaltes zwischen Vergasungsreaktor und Quenchrohr in gleichmäßiger
Verteilung über den gesamten Umfang und im Kreuzstrom zum Rohgas in das Quenchrohr
eingeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Quenchgas über einen einbautenfreien Quenchgaszuführungsspalt
in das Quenchrohr eingeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei dem Rohgasstrom beim Austritt aus
dem Konvektionskessel in der Rohgasabzugseinrichtung eine Drallströmung eingeprägt
wird und die Strömungsgeschwindigkeit sowie der Drall in der Rohgasabzugseinrichtung
so eingerichtet werden, daß mitgerissene Schlacken- und Aschenpartikel ausgetragen
werden.