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EP 0 616 075 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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21.09.1994 Patentblatt 1994/38 |
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Anmeldetag: 19.02.1994 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT DE SE |
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Priorität: |
16.03.1993 DE 4308302
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Anmelder: J.M. Voith GmbH |
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D-89522 Heidenheim (DE) |
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Erfinder: |
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- Bernert, Richard
D-89537 Giengen (DE)
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Vertreter: Weitzel, Wolfgang, Dr.-Ing.
Patentanwalt et al |
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Friedenstrasse 10 89522 Heidenheim 89522 Heidenheim (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Die Erfindung betrifft ein Rakelsystem, vorzugsweise für Streicheinrichtungen, mit
einer Einspannung (8, 8'), die über eine Halteklinge (7, 7') ein einen Rakelstab (2)
tragendes Rakelbett (1, 1') hält und mit einem Preßschlauch, der das Rakelbett und
damit den Rakelstab an eine Gegenwalze andrückt, wobei eine an der Rückseite des Rakelbetts
(1, 1') vorgesehene Klemmleiste (4, 4') zum Halten des Rakelbetts an der Halteklinge
(7, 7') dient. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (4, 4') aus einem Mittelbereich
der Rückseite des Rakelbetts versetzt angebracht ist, so daß eine Angriffsfläche als
Druckfläche für den Preßschlauch (3) an dieser Seite verbleibt.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Rakelsystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches System ist bekannt aus DE-AS-20 08 082. Es besteht die Forderung, ohne
größere Umbauten ein Rakelbett samt Rollrakelstab zu ersetzen durch eine Streichklinge,
die im allgemeinen als Blattfeder ausgebildet ist. Die Halteklinge des Rakelbetts
ist im allgemeinen auch eine Blattfeder. Bei der bekannten Einrichtung ist es sehr
schwer möglich, einen Ersatz des Rakelbetts durch die Streichklinge vorzunehmen. Das
ist hier allerdings unter Umständen deswegen möglich, weil das Rakelbett an der Halteklinge
anvulkanisiert ist und der Preßschlauch über den anvulkanisierten Teil der Halteklinge
auf das Rakelbett und damit den Rakelstab einwirkt. Heute ist es aber üblich, Rakelbetten
zu benutzen, die eine Halteleiste angeformt haben, mittels derer es auf der Halteklinge
befestigt ist. Man kann dadurch leichter die Rakelbetten austauschen, ohne auch noch
die Halteklinge wegwerfen zu müssen. Bei diesen Anordnungen ist es fast unmöglich,
ohne größere Umbauten ein Rakelbett samt Rakelstab und Halteklinge gegen eine Streichklinge
auszutauschen. Dabei soll ja die Halteklinge und die Streichklinge in derselben Einspannung
festgelegt werden.
[0002] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruchs 1 gelöst. Durch die freie Fläche (Druckfläche) der Rückseite des Rakelbetts
ist praktisch im allgemeinen nur eine geringe Schwenkbewegung des Rakelsystems nötig,
um auch im Fall der anzuwendenden Streichklinge ein Anpressen derselben durch den
Preßschlauch ohne Umbauarbeiten vornehmen zu können.
[0003] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert, die jeweils die Anordnung in Seitenansicht (nur der Preßschlauch ist geschnitten)
zeigen.
[0004] In Figur 1 ist das Rakelbett 1 in einem untern Quadranten der Gegenwalze W mit dem
von ihm getragenen Rakelstab 2 angeordnet. Rakelbett und Rakelstab werden über Druckstück
5 und Preßschlauch 3 an die Gegenwalze angepreßt. Das Druckstück ist in einer Führung
9 im wesentlichen horizontal geführt. Der Preßschlauch ist in einem Fortsatz 6 des
Druckstücks 5 gehalten. Das Rakelbett 1 wird an der blattfederartigen Halteklinge
7 durch seine als Fortsatz ausgebildete Halteleiste 4 angeklemmt. Dieser Fortsatz
befindet sich entfernt von der dem Rakelstab 2 gegenüberliegenden Rückseite des Rakelbetts,
an welchem Preßschlauch 3 angreift. In der Verlängerung der Rückseite des Rakelbetts
befindet sich also die Halteklinge 7, so daß also beide genannten Teile im wesentlichen
in einer Ebene liegen. Die Halteklinge 7 wird in der Halterung 8 mittels Schieber
8' eingeklemmt. Wird das Rakelbett 1 durch eine Streichklinge 10 ersetzt, verläuft
diese genau in der Ebene der Halteklinge 7, wie durch die strichpunktierte Linie angedeutet
ist. Es genügt eine geringe verschwenkung des Rakelsystems, um die Streichklinge dann
an der Gegenwalze W zum Anliegen zu bringen. Durch den Versatz der Andrücklinie des
Preßschlauchs 3 am Rakelbett in Bezug auf die Mittelebene des Druckstücks 5 erzielt
man eine geeignete Anpreßlinie auch für die Streichklinge, wobei durch den Versatz
der Anpreßlinie des Druckschlauchs auf den Rakelstab 2 keine größeren Nachteile entstehen.
Hierbei ist die Halteleiste 4 in Richtung auf die Einspannung 8, 8' in Bezug auf das
Rakelbett versetzt bzw. an diesem angebracht.
[0005] In Figur 2 ist die Halteleiste 4' des Rakelbetts in entgegengesetzter Richtung versetzt
und befindet sich im Endbereich einer geneigten Fläche 14 auf der Vorderseite des
Rakelbetts. Die Neigung dieser Fläche - bzw. ihrer Sehne, wenn diese gewölbt ausgebildet
ist - in Bezug auf die Verbindungsebene zwischen der Mittellinie des Rakelstabs 2
und des Preßschlauchs 3 beträgt zwischen 45 und 55°. Die übrigen Teile stimmen überein
und weisen die gleichen Bezugszeichen, evtl. mit einem Beistrich versehen, auf. Im
Fall der Streichklinge 10, die in die Einspannung 8, 8' eingesetzt ist, reicht sie
bis zur "Höhe" h.
[0006] In beiden Fällen ist das Rakelsystem vorzugsweise in einem Winkelbereich zwischen
20 und 60° - gemessen vom Fußpunkt der Walze W aus - also in deren unteren Quadranten
ihres Querschnitts angeordnet. Wie man sieht, hat dadurch das Rakelbett genügend Platz
zwischen dem Druckstück und ihrer Einspannung und der Walze W. Für den Fall der Streichklinge
ist natürlich eine räumliche Enge - wegen der Schmalheit der Streichklinge - ohnehin
nicht zu befürchten.
1. Rakelsystem, vorzugsweise für Streicheinrichtungen, mit einer Einspannung (8, 8'),
die über eine Halteklinge (7, 7') ein einen Rakelstab (2) tragendes Rakelbett (1,
1') hält und mit einem Preßschlauch, der das Rakelbett und damit den Rakelstab an
eine Gegenwalze andrückt, wobei eine an der Rückseite des Rakelbetts (1, 1') vorgesehene
Klemmleiste (4, 4') zum Halten des Rakelbetts an der Halteklinge (7, 7') dient, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (4, 4') aus einem Mittelbereich der Rückseite
des Rakelbetts versetzt angebracht ist, so daß eine Angriffsfläche als Druckfläche
für den Preßschlauch (3) an dieser Seite verbleibt, welche im wesentlichen in der
durch die Halteklinge (7, 7') verlaufenden Ebene liegt.
2. Rakelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine schräge, vom Rakelstab
(2) weg und in Richtung weg von der Einspannung der Halteklinge (8, 8') verlaufende
Stirnfläche (14) des Rakelbetts (1') vorgesehen ist, die in einem Winkel zwischen
der Mittelachse des Rakelstabes (2) und der Andrucklinie des Preßschlauchs (3) zwischen
45 und 55° angeordnet ist, und daß sich die Klemmleiste (4') in diesem von der Einspannung
der Halteklinge (8') entfernten Bereich des Rakelbetts (1') befindet.
3. Rakelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmleiste (4) als Fortsatz
des Rakelbetts (2) ausgebildet ist, der näher an der Einspannung der Halteklinge (8)
als das Bett (2) liegt und über das Rakelbett (2) in Richtung zur Einspannung hin
hinausragt.
4. Rakelsystem nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß es in einem
Winkelbereich zwischen 20 und 60°, gemessen vom Fußpunkt der Walze W aus, - im unteren
Quadranten derselben - angeordnet ist.
