[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Verdichten der Schotterbettung eines Gleises
mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten Maschinenrahmen und einem höhenverstellbar
mit diesem verbundenen Stabilisationsaggregat, das durch Vibratoren in horizontal
sowie senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufende Schwingungen versetzbar und
über Spurkranzrollen gleisverfahrbar ist, deren senkrecht zur Maschinenlängsrichtung
verlaufender Abstand zueinander mittels eines Spreizantriebes veränderbar ist.
[0002] Durch die US 4 046 079 ist ein mit einer Stopfmaschine gekuppelter Gleisstabilisator
bekannt. Dieser ist zwischen seinen Schienenfahrwerken mit einem höhenverstellbaren
Stabilisationsaggregat ausgestattet. Dieses ist über Spurkranzrollen am Gleis verfahrbar
und mit Hilfe von seitlich verschwenkbaren Rollenzangen formschlüssig mit dem Gleis
in Eingriff bringbar. In Verbindung mit Vibratoren werden unter Einwirkung einer statischen
Auflast horizontale, senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufende Schwingungen
auf das Gleis übertragen. Dabei werden die genannten Spurkranzrollen des Stabilisationsaggregates
mit Hilfe von Spreizantrieben unter Ausschaltung des Spurspiels an die Schienenkopfinnenflanken
angepreβt.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Maschine
der eingangs beschriebenen Art, deren Stabilisationsaggregat auch in Weichen problemlos
einsetzbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei der einleitend beschriebenen Maschine dadurch
gelöst, daß der Spreizantrieb als Mehrstellungszylinder aus einem ersten und einem
zweiten, in Achsrichtung hintereinander angeordneten Zylinderrohr mit jeweils einer
ersten bzw. einer zweiten, doppelt wirksamen Kolbenstange gebildet ist, die jeweils
mit einer angrenzenden Achse einer der bezüglich der Achsrichtung einander gegenüberliegenden
Spurkranzrollen gelenkig verbunden ist.
[0005] Mit einer derartigen Ausbildung des Spreizantriebes besteht die vorteilhafte Möglichkeit,
durch unterschiedliche Stellungen der Kolbenstangen zueinander die Spurweite der Spurkranzrollen
in Abhängigkeit von den Einsatzbedingungen rasch und problemlos zu verändern. Es sind
nunmehr drei unterschiedliche Spurweiten wählbar, von denen die mittlere einen ungehinderten
Einsatz des Stabilisationsaggregates in Weichen unter Vermeidung einer Entgleisungs-
oder Falschfahrgefahr ermöglicht. Mit der kleinsten Spurweite wird das Aufsetzen des
Stabilisationsaggregates auf das Gleis für den Arbeitseinsatz wesentlich vereinfacht.
Die dritte, in der Spurweite nicht fixierte Stellung ist für den normalen Arbeitseinsatz
im Streckenbereich vorgesehen.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Maschine ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Maschine zum Verdichten der Schotterbettung eines
Gleises mit in horizontale Schwingungen versetzbaren Stabilisationsaggregaten,
Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt durch die Maschine gemäß der Schnittlinie II
in Fig. 1 mit einer Ansicht eines einen Spreizantrieb aufweisenden Stabilisationsaggregates,
Fig. 3, 4 und 5 jeweils eine schematische Darstellung des Spreizantriebes in verschiedenen
Kolbenstellungen, und
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Weiche.
[0009] Die in Fig. 1 ersichtliche und allgemein auch als Gleisstabilisator bezeichnete Maschine
1 zum Verdichten der Schotterbettung eines Gleises 2 besteht aus einem auf Schienenfahrwerken
3 abgestützten Maschinenrahmen 4, dem eine Energieeinheit 5 mit einem Fahrantrieb
6 sowie Fahrkabinen 7 zugeordnet sind. Zwischen den beiden endseitig angeordneten
Schienenfahrwerken 3 und unterhalb des Maschinenrahmens 4 sind zwei durch Antriebe
8 höhenverstellbare Stabilisationsaggregate 9 vorgesehen. Zur Kontrolle der Gleisabsenkung
dient ein Bezugsystem 10.
[0010] Wie in Fig. 2 ersichtlich, liegt das Stabilisationsaggregat 9 durch (insgesamt vier)
Spurkranzrollen 11 auf Schienen 12 des Gleises 2 auf. Jeweils zwei in Maschinenquerrichtung
einander gegenüberliegende Spurkranzrollen 11 sind mit einem hydraulischen Spreizantrieb
13 verbunden. In einem mit den Antrieben 8 verbundenen Aggregatgehäuse 14 sind zwei
als Exzenterantriebe ausgebildete Vibratoren 15 gelagert. Diese sind zur Erzeugung
von in Maschinenquerrichtung sowie parallel zu Rotationsachsen 16 der Spurkranzrollen
11 verlaufenden Schwingungen ausgebildet. Zwischen den beiden jeweils einer Schiene
12 zugeordneten Spurkranzrollen 11 ist eine sogenannte Rollzange 17 um eine in Maschinenlängsrichtung
verlaufende Achse 18 verschwenkbar am Aggregatgehäuse 14 gelagert. Diese Verschwenkung
erfolgt durch einen hydraulischen Antrieb 19. Am unteren Ende jeder Rollzange 17 ist
ein um eine Achse 20 rotierbarer Rollteller 21 vorgesehen.
[0011] Jeder Spreizantrieb 13 setzt sich unter Bildung einer gemeinsamen Baueinheit bzw.
eines sogenannten Mehrstellungszylinders aus zwei in Achsrichtung hintereinander angeordneten
Zylinderrohren 22,23 mit jeweils einer ersten bzw. einer zweiten Kolbenstange 24,25
zusammen. Jede der beiden Kolbenstangen 24,25 ist mit einer angrenzenden und an einer
Spurkranzrolle 11 befestigten Achse 26 gelenkig verbunden. Während die in Fig. 2 auf
der rechten Bildhälfte dargestellte Achse 26 in Richtung der Rotationsachse 16 verschiebbar
in einem Lager 27 gelagert ist, ist die auf der linken Bildhälfte ersichtliche Achse
26 starr mit dem Lager 27 verbunden.
[0012] Wie aus den Figuren 3 bis 5 hervorgeht ist die Hublänge der beiden Kolbenstangen
24,25 unterschiedlich lang ausgebildet. Die Hublänge der ersten Kolbenstange 24 beträgt
15 mm und die der zweiten Kolbenstange 45 mm. In Fig. 3 sind die Kolbenstangen 24,25
eingefahren, sodaß sich die kleinstmögliche Spurweite von 1420 mm für die Spurkranzrollen
11 ergibt. Diese Spurweite ist für das Aufsetzen des Stabilisationsaggregates 9 auf
die Schienen 12 (Eingleisen) vorgesehen.
[0013] In der Darstellung gemäß Fig. 4 ist die einen längeren Kolbenhub aufweisende zweite
Kolbenstange 25 eingefahren, während die gegenüberliegende erste Kolbenstange 24 ausgefahren
ist. Damit ergibt sich eine Normalspurweite von 1435 mm. Diese Stellung eignet sich,
wie noch zu Fig. 6 näher beschrieben wird, für den Arbeitseinsatz in Weichenabschnitten.
[0014] In Fig. 5 sind beide Kolbenstangen 24,25 ausgefahren, wobei sich das Spurmaß aus
der vorhandenen Gleisspurweite und der Elastizität der Schienenbefestigung ergibt.
Das heißt, daß die Spurkranzrollen 11 unabhängig von eventuellen Spurweitenfehlern
u. dgl. ständig an die innen gelegenen Kopfflanken der Schienen 12 angepreßt werden.
[0015] Vor Erreichen einer in Fig. 6 dargestellten Weiche 28 sind beide Rollzangen 17 jedes
Stabilisationsaggregates 9 nach unten verschwenkt, d. h. mit den Schienen 12 in Eingriff
gebracht. Unter der Annahme, daß die Maschine 1 in der durch den Pfeil 29 dargestellten
Richtung verfahren wird, erfolgt unmittelbar vor Erreichen einer Weichenzunge 30 bzw.
eines Außenstranges 31 eines Abzweiggleises 32 ein Hochschwenken der rechten Rollzangen
17 beider Stabilisationsaggregate 9. Gleichzeitig werden auch die Spreizantriebe 13
derart beaufschlagt, daß die Kolbenstangen 25 mit dem längeren Hub eingefahren werden
(siehe Position Fig. 4). Damit erfolgt über die nach wie vor vorhandene formschlüssige
Verbindung zwischen Stabilisationsaggregat 9 und linker Schiene 12 eine Übertragung
der horizontalen Schwingungen, während die rechten Spurkranzrollen 11 im normalüblichen
Spurspiel von der Innenkante der rechten Schiene 12 distanziert sind. Unmittelbar
nach der Weichenzunge 30 können die rechten Rollzangen 17 wiederum mit der rechten
Schiene 12 in Eingriff gebracht werden, gleichzeitig erfolgt auch wiederum ein Ausfahren
der linken, einen längeren Kolbenhub aufweisenden Kolbenstangen 25 (siehe Position
Fig. 5). Unmittelbar vor Erreichen des Herzstückes 33 wiederholt sich der soeben beschriebene
Vorgang für eine Weichendurcharbeitung, indem die rechten Rollzangen 17 hochgeschwenkt
und die Kolbenstangen 25 der Spreizantriebe 13 eingefahren werden.
1. Maschine zum Verdichten der Schotterbettung eines Gleises mit einem auf Schienenfahrwerken
abgestützten Maschinenrahmen und einem höhenverstellbar mit diesem verbundenen Stabilisationsaggregat,
das durch Vibratoren in horizontal sowie senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufende
Schwingungen versetzbar und über Spurkranzrollen gleisverfahrbar ist, deren senkrecht
zur Maschinenlängsrichtung verlaufender Abstand zueinander mittels eines Spreizantriebes
veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizantrieb (13) als Mehrstellungszylinder
aus einem ersten und einem zweiten, in Achsrichtung hintereinander angeordneten Zylinderrohr
(22,23) mit jeweils einer ersten bzw. einer zweiten, doppelt wirksamen Kolbenstange
(24,25) gebildet ist, die jeweils mit einer angrenzenden Achse (26) einer der bezüglich
der Achsrichtung einander gegenüberliegenden Spurkranzrollen (11) gelenkig verbunden
ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zylinderrohre (22,23)
koaxial angeordnet und zu einer gemeinsamen Baueinheit miteinander verbunden sind.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hublänge der beiden
Kolbenstangen (24,25) unterschiedlich ausgebildet ist.
4. Maschine nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hublänge der ersten
Kolbenstange (24) 15 mm und der zweiten Kolbenstange (25) 45 mm beträgt.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine
der beiden mit dem Spreizantrieb (13) verbundenen Achsen (26) in Achsrichtung verschiebbar
in einem Lager (27) eines Aggregatgehäuses (14) gelagert ist, während die andere Achse
(26) starr im Lager (27) befestigt ist.