[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Akten- bzw. Schriftgutvernichter nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Bekannt ist ein derartiger Dokumenten-Shredder beispielsweise aus der GB-A-2 169
524. Dieses Gerät bietet durch seinen nach oben trichterförmig offenen Einfüllschacht
allerdings wenig Schutz für die Bedienungsperson gegen Unfälle durch Eindringen loser
Bekleidungsteile in den Schacht und ebenso keinen Schutz gegen Belästigung durch aus
dem Schneidwerksspalt austretenden Lärm und Staub.
[0003] Der Erfindung liegt dabei vor allem die Aufgabe zugrunde, durch eine spezielle Ausgestaltung
bzw. einen entsprechenden Aufbau der Kopfseite des Gehäuseoberteils mehrere wesentliche
Benutzungsfunktionen, die bislang bei entsprechenden Geräten zudem noch weitestgehend
fehlten, in einer gemeinsamen Bauform zu vereinen. Es sind dies im einzelnen:
a.) Schutz der Bedienungsperson vor Gefährdungen, Verletzungen und Schäden, die aus
dem unbeabsichtigten Eindringen von lose geschnittenen Kleidungsteilen, insbesondere
der Ärmel, herunterhängender Krawatten oder Schals bzw. Schmuckketten o.ä. in den
Schneidwalzeneinzugsspalt entstehen können.
b.) Schutz des gleichen Personenkreises sowie unbeteiligter Dritter gegen aus dem
Schnittgutzuführkanal vom Schneidwerk her austretenden Staub sowie Schneidwerksgeräusche.
c.) Nutzung der freien Oberfläche insbesondere von Aktenvernichtern größerer Bauart
zur Ablage des Schnittgutes und zugleich zur Gewährleistung eines störungsfreien,
zentrierten Einzugs in den Schnittgutzuführspalt bei der Vernichtung von Papierendlosformaten.
[0004] Gelöst wird die den zuvor aufgeführten Kriterien gemeinsame Aufgabe durch die im
Patentanspruch 1 angegebenen baulichen Mittel und Maßnahmen sowie die daraus entnehmbare
technische Lehre. Die Unteransprüche beinhalten hierzu notwendige Details sowie vorteilhafte
Weiterbildungen zur Lösung und Optimierung des erfinderischen Grundgedankens, der
zudem in zwei Varianten zeichnerisch dargestellt und anhand dieser Darstellungen im
folgenden noch näher erläutert ist.
[0005] Es zeigen in weitestgehend schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen neuen Schriftgutvernichter in perspektivischer Darstellung in seinem Grundaufbau,
- Fig. 2
- eine Querschnittsdarstellung der wesentlichsten Bauteile,
- Fig. 3
- eine Weiterbildung zu Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Alternativausführung zu Fig. 1,
- Fig. 5
- eine Alternative zu Fig. 2 gemäß der Schnittlinie A-A aus Fig. 7,
- Fig. 6
- eine Weiterbildung zu Fig. 5 und
- Fig. 7
- eine Vorderansicht zu Fig. 6.
[0006] Die Darstellung in Fig. 1 zeigt in Verbindung mit der Fig. 2 im Grundaufbau einen
Akten- bzw. Schriftgutvernichter mit schrankartigem Unterbau 4c, 4d und einem die
Schneidwalzen 1, 2 abdeckenden, haubenartigen Aufsatz 4, der einen sich konisch zum
Walzeneinzugsspalt 3 hin verjüngenden Schnittgutzuführkanal 5 aufweist und bei dem
die obere Begrenzungskante K₁ des Kanals K in vertikaler Projektion VP gesehen seitlich
versetzt a zum Schneidwalzeneinzugsspalt 3 liegt.
[0007] Neu bei einem solchen Gerät und der Lösung der Aufgabenteile a.) und b.) dienlich
ist nun vor allem, daß der in seinem Querschnitt trichterförmige Kanal K vom Schnittgutzuführspalt
5 aus auf seiner Unterseite K₂ einen zunächst annähernd waagerechten Verlauf hat und
bogenförmig in den weitestgehend vertikal gerichteten Walzeneinzugsspalt 3 einmündet,
und die von der Oberseite 4a des Aufsatzes 4 ausgehende, die vordere Kanalbegrenzungskante
K₁ enthaltende Kanalwand 6a bzw. 15a durch eine, ein separates Bauteil darstellende,
Nasenleiste 6 bzw. 15 gebildet ist.
[0008] In spezieller baulicher Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, daß die Nasenleiste 6
als austauschbares, in eine korrespondierende Aussparung 7 des Gehäuseoberteils 4
ein- und darin festsetzbares Bauteil ausgebildet ist, wobei die Nasenleiste 6 Elemente
6a und 6b zum Einstecken bzw. Einklipsen in den haubenartigen Aufsatz 4 aufweist und
allseits bündig zur Oberseite 4a des letzteren 4 verläuft;
denkbar sind hierbei auch noch zusätzliche Festsetzschrauben 8 für den sitzfesten
Anschluß der Nasenleiste 6 an einen entsprechenden Flansch 4b o. dgl. im Inneren des
Aufsatzes 4.
[0009] Zur Lösung der noch offenen Teilaufgabe c.) dient die in den Figuren 4 bis 7 dargestellte
Variante.
[0010] Die Fig. 4 zeigt dabei ein Gerät, bei dem der Schnittgutzuführspalt 5 in der Nähe
der Frontseite 4c des Aufsatzes 4 angeordnet und die restliche freie Oberfläche 4a
als weitestgehend ebenflächiger Ablagebereich 9 für z.B. sog. Papierendlosformate
ausgebildet ist. Wichtig für die Gerätefunktion ist weiterhin, daß der Ablagebereich
4a bzw. 9 zum Schnittgutzuführspalt 5 hin geneigt verläuft, der vordere Teil 15b der
Nasenleiste 15 aufwärts aus der Oberseitenkontur 4a heraus eine Abwinkelung 15b aufweist
und am tiefsten Punkt letzterer 15b ein Anschlag 16 für den aufgelegten Papierstapel
ST angeordnet ist. Wichtig für die Gerätefunktion ist weiterhin, daß die abgewinkelte
Nasenleiste 15 zum aufgelegten Papierstapel ST seitlich verlaufende Führungsflächen
9a aufweist, die sich von der Oberflächenkontur 4a aus bis an die vordere Begrenzung
K₁ der Kanalwand 15a erstrecken. Der reibungslose selbsttätige Einzug von gefalteten
Papierendlosformaten aus einem Stapel ST wird dabei nach Fig. 5 gewährleistet durch
einen bügelförmigen Papierniederhalter 17, der mit seinen freien Enden 17b in den
seitlichen Führungsflächen 9a weitestgehend vertikal verschwenkbar gelagert ist. Vom
baulichen Detail her wichtig ist hierbei, daß der Papierniederhalte-Bügel 17 eine
zur Nasenleiste 15 hin abwärts gerichtete Abwinkelung 17a aufweist, die unmittelbar
hinter dem leistenförmig ausgebildeten Papieranschlag 16 oben auf der Nasenleiste
aufliegt. Dadurch entsteht zwischen dem jeweiligen Papierstapel "ST" und der Abwinkelung
17a ein Freiraum "F", durch welchen die Papierbahn "PB" ungehindert hindurchgleiten
kann. Analog gilt dies auch für mehrere Papierbahnen "PB", wenn entsprechend der Darstellung
in Fig. 6 und 7 mit mehreren Stapeln "ST" gleichzeitig gearbeitet wird, die in einem
Gestellaufsatz "GS" auf dem Ablagebereich eingelegt sind. Niederhalter 17, Abwinkelung
15b der Nasenleiste 15, Anschlag 16 und seitliche Führungsflächen 9a wirken also unmittelbar
zusammen und gewährleisten den störungsfreien Papiereinzug gefalteter Endlospapiere,
wie sie ja bei Computern beispielsweise in großer Menge anfallen.
[0011] Abgesehen von den rein technischen Vorteilen der zuvor beschriebenen Nasenleisten-Ausgestaltungen
ist auch noch die Möglichkeit gegeben, durch eine gegenüber dem Gehäuseoberteil 4
farblich, materialmäßig und/oder oberflächenstrukturmäßig unterschiedliche Ausgestaltung
der jeweiligen Nasenleiste 15 bzw. 6, beispielsweise in sogenannten Trendfarben, dem
jeweiligen Einrichtungsstil am Standort entsprechende Farbakzente innenarchitektonischer
Art zu setzen und diese Akzente auch durch einfaches Austauschen zu wechseln.
[0012] Aus Fig. 3 ist letztlich noch die Anordnung der das Schneidwerk 1, 2 bei Materialzufuhr
startenden Photozelle 11a, 11b bzw. eines entsprechenden Sensors o. dgl. im unteren
Bereich des Zuführkanals "K" nahe dem Walzeneinzugsspalt 3 zu sehen. Diese vorteilhafte
"vierte Funktion" erbringt dabei eine gute Lichtabschirmung der Photozelle bei hellen
sonnigen Standplätzen und verhindert dabei ein selbsttätiges Starten des Schneidwerks
"S" infolge von starker bzw. direkter Sonneneinstrahlung. In spezieller baulicher
Ausgestaltung ist dabei letztlich noch vorgesehen, daß die Elemente der Photozelle
11a und 11b in Buchsen 13 und 14 von Zuführkanal "K" und Flansch 4b eingesetzt sind
und die Nasenleiste 6 im Bereich der Photozelle 11b mit einer Aussparung 12 versehen
ist.
Bezugsziffernverzeichnis
[0013]
- 1
- Schneidwalze
- 2
- Schneidwalze
- 3
- Walzeneinzugsspalt
- 4
- Gehäuseoberteil
- 4a
- Oberseite
- 4b
- Flansch
- 4c
- Frontseitige Tür
- 4d
- Seitenwandung
- 5
- Schnittgutzuführspalt
- 6
- Nasenleiste (Fig. 1 bis 3)
- 6a
- Einklips- bzw. "Snap in"-Element
- 6b
- Einklips- bzw. "Snap in"-Element
- 6c
- Vordere Kanalbegrenzungswand
- 7
- Aussparung in Pos. 4
- 8
- Befestigungsschraube
- 9
- Ablagebereich
- 9a
- seitliche Führungsfläche
- 10
- Ein- und Ausschalter
- 10a
- Lüftungsschlitze
- 11a
- Photozellenelement
- 11b
- Photozellenelement
- 12
- Aussparung
- 13
- Buchse
- 14
- Buchse in Pos. 6
- 15
- Nasenleiste (Fig. 4 bis 6)
- 15a
- Vordere Kanalbegrenzungswand
- 15b
- Abwinkelung
- 16
- Anschlag (leistenförmig)
- 17
- Papierniederhalter (bügelförmig)
- 17a
- Abwinkelung
- 17b
- freies Ende
- a
- seitlicher Versatz
- F
- Freiraum, Spalt
- G
- Gehäuse des Aktenvernichters
- GS
- Gestellaufsatz
- K
- Zuführkanal
- K₁
- Begrenzung
- K₂
- waagerechter Verlauf
- S
- Schneidwerk
- VP
- Vertikal-Projektion
- ST
- Papierstapel
- PB
- Papierbahn
- E
- Stellfläche
1. Aktenvernichter mit schrankartigem Unterbau (4c, 4d) und einem die Schneidwalzen (1,
2) abdeckenden, haubenartigen Aufsatz (4), der einen sich konisch zum Walzeneinzugsspalt
(3) hin verjüngenden Schnittgutzuführkanal (5) aufweist und bei dem die obere Begrenzungskante
(K₁) des Kanals (K) in vertikaler Projektion (VP) gesehen seitlich versetzt (a) zum
Schneidwalzeneinzugsspalt (3) liegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der in seinem Querschnitt trichterförmige Kanal (K) vom Schnittgutzuführspalt
(5) aus auf seiner Unterseite (K₂) einen zunächst annähernd waagerechten Verlauf hat
und bogenförmig in den weitestgehend vertikal gerichteten Walzeneinzugsspalt (3) einmündet,
und die von der Oberseite (4a) des Aufsatzes (4) ausgehende, die vordere Kanalbegrenzungskante
(K₁) enthaltende Kanalwand (6c bzw. 15a) durch eine ein separates Bauteil darstellende
Nasenleiste (6 bzw. 15) gebildet ist.
2. Aktenvernichter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nasenleiste (6) als austauschbares, in eine korrespondierende Aussparung (7)
des Gehäuseoberteils (4) ein- und darin festsetzbares Bauteil ausgebildet ist.
3. Aktenvernichter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nasenleiste (6) Elemente (6a und 6b) zum Einstecken bzw. Einklipsen in den
haubenartigen Aufsatz (4) aufweist und allseits bündig zur Oberseite (4a) des letzteren
(4) verläuft.
4. Aktenvernichter nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch
zusätzliche Festsetzschrauben (8) für den sitzfesten Anschluß der Nasenleiste (6)
an einen entsprechenden Flansch (4b) o. dgl. im Inneren des Aufsatzes (4).
5. Aktenvernichter, bei dem der Schnittgutzuführspalt (5) in der Nähe der Frontseite
(4c) des Aufsatzes (4) angeordnet und die restliche freie Oberfläche (4a) als weitestgehend
ebenflächiger Ablagebereich (9) für z.B. sog. Papierendlosformate ausgebildet ist
(Fig. 4 bis 6),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ablagebereich (4a bzw. 9) zum Schnittgutzuführspalt (5) hin geneigt verläuft,
der vordere Teil (15b) der Nasenleiste (15) aufwärts aus der Oberseitenkontur (4a)
heraus eine Abwinkelung (15b) aufweist und am tiefsten Punkt letzterer (15b) ein Anschlag
(16) für den aufgelegten Papierstapel (ST) angeordnet ist.
6. Aktenvernichter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die abgewinkelte Nasenleiste (15) zum aufgelegten Papierstapel (ST) seitlich verlaufende
Führungsflächen (9a) aufweist, die sich von der Oberflächenkontur (4a) aus bis an
die vordere Begrenzung (K₁) der Kanalwand (15a) erstrecken.
7. Aktenvernichter nach den Ansprüchen 5 und 6,
gekennzeichnet durch
einen bügelförmigen Papierniederhalter (17), der mit seinen freien Enden (17b) in
den seitlichen Führungsflächen (9a) weitestgehend vertikal verschwenkbar gelagert
ist.
8. Aktenvernichter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Papierniederhalter-Bügel (17) eine zur Nasenleiste (15) hin abwärts gerichtete
Abwinkelung (17a) aufweist, die unmittelbar hinter dem leistenförmig ausgebildeten
Papieranschlag (16) oben auf der Nasenleiste aufliegt.
9. Aktenvernichter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
Anordnung der das Schneidwerk (1, 2) bei Materialzufuhr startenden Photozelle (11a,
11b) bzw. eines entsprechenden Sensors o. dgl. im unteren Bereich des Zuführkanals
(K) nahe dem Walzeneinzugsspalt (3).
10. Aktenvernichter nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente der Photozelle (11a und 11b) in Buchsen (13 und 14) von Zuführkanal
(K) und Flansch (4b) eingesetzt sind und die Nasenleiste (6) im Bereich der Photozelle
(11b) mit einer Aussparung (12) versehen ist.