[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sanitärgegenstand, insbesondere eine sanitäre
Armatur, mit einer beschichteten Oberfläche. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
zum Aufbringen einer Oberflächenbeschichtung auf einen Sanitärgegenstand.
[0002] Sanitäre Armaturen sind üblicherweise aus Metallen wie beispielsweise Messing hergestellt
und zum Zwecke des Korrosionsschutzes oberflächlich verchromt. Die Verchromung schafft
eine gleichmäßig silberfarbige glatte Oberfläche und erzielt damit auch eine dekorative
Wirkung. In den letzten Jahren geht der Trend auch im Sanitärbereich zunehmend hin
zu farbigen Ausstattungen. Es wurden daher Verfahren entwickelt, Sanitärgegenstände
farbig zu beschichten, beispielsweise durch Lackieren, Elektrolyt- oder Pulverbeschichtung.
Bekannt ist die Beschichtung mit Pulverlack auf Basis von duroplastischen Kunststoffen,
die bei erhöhten Temperaturen aushärten. Auf diese Weise sind jedoch nur wenige Möglichkeiten
zur dekorativen, insbesondere mehrfarbigen Gestaltung gegeben. Ferner ergeben sich
Probleme bei der Kombination der farbigen Beschichtung mit metallischen Dekoren, wie
beispielsweise Golddekoren, wodurch der Herstellungsprozeß verkompliziert und teuer
wird. Es besteht darüber hinaus Bedarf an Sanitärgegenständen, die sowohl zu schmückenden
wie zu informativen Zwecken mit dauerhaften bildlichen Darstellungen oder Beschriftungen
versehen sind.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, einen Sanitärgegenstand mit einer beschichteten
Oberfläche zur Verfügung zu stellen, die neben der Schutzfunktion auch noch dekorative
und informative Funktionen erfüllt sowie einfach und kostengünstig herzustellen ist.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Sanitärgegenstand, insbesondere eine sanitäre
Armatur, mit einer beschichteten Oberfläche, die dadurch gekennzeichnet ist, daß auf
einer Beschichtungsfläche und/oder unter einer Beschichtungsfläche mindestens ein
sich farblich von der Beschichtung abhebendes Druckbild angeordnet ist.
[0005] Der Sanitärgegenstand oder der beschichtete Teil kann im wesentlichen aus einem Material
mit guter Wärmeleitfähigkeit, insbesondere aus einem metallischen Werkstoff, bestehen.
Mit Vorteil besteht der genannte Sanitärgegenstand oder beschichtete Teil aus Metall,
z. B. aus Kupferlegierungen oder Zinkdruckguß. Zum Zwecke des Korrosionsschutzes kann
der Metallgegenstand bevorzugt vernickelt sein. Im Unterschied zu einer verchromten
Oberfläche ist die vernickelte Oberfläche weniger glatt. Dadurch ist sie für eine
weitere darauf anzubringende Beschichtung, beispielsweise eine Lack- oder Kunststoffbeschichtung
besser geeignet.
[0006] Bevorzugt kann der Sanitärgegenstand bzw. der bedruckte Teil aus einem Material bestehen,
das bis zu Temperaturen von 150 °C, insbesondere bis 250 °C, wärmebeständig ist.
[0007] Das Druckbild kann ein sich farblich vom Untergrund abhebendes Design, eine Schrift,
ein Bild, Muster und/oder Dekor sein. Bevorzugt kann das Druckbild ein Dekor, insbesondere
ein flächenhaftes Dekor sein. Weiterhin kann das Druckbild bevorzugt als Mehrfarbdruck
ausgebildet sein. Der Farbdruck kann in Form einer pigmentierten Lackbeschichtung,
beispielsweise unter Verwendung organischer und/oder anorganischer Pigmente aufgebracht
sein.
[0008] Die Druckfarbe des Druckbildes kann aus einem farbigen oder eingefärbten duroplastischen
Material bestehen. In einer anderen Ausführungsform kann die Druckfarbe des Druckbildes
aus einem farbigen oder eingefärbten thermoplastischen Material bestehen.
[0009] Mit Vorteil kann das Druckbild als metallhaltiges, beispielsweise ganz oder teilweise
metallbedampftes oder metallbeschichtetes Dekor ausgebildet sein. Bevorzugt kann als
dekoratives Metall Gold, beispielsweise in Form einer Goldbedampfungsschicht, Goldpulver
oder Blattgold, verwendet sein. Das Druckbild kann als Kombination eines ein- oder
mehrfarbigen Druckes mit einem metallischen Druckbild ausgebildet sein.
[0010] Eine gegebenenfalls unter dem Druckbild angeordnete Beschichtungslage kann aus einer
eingebrannten Grundierung bestehen. Bevorzugt kann eine Grundierschicht aus duroplastischem
Material gebildet sein. Insbesondere Epoxidharz zeichnet sich wegen seiner guten mechanischen
Eigenschaften als besonders geeignet für Beschichtungen aus. Als ein weiteres für
Beschichtungen besonders geeignetes Polymermaterial zeichnet sich Polyesterharz aus.
Üblicherweise werden Beschichtungen auf Basis von Polymeren in Form von Pulverlack
aufgebracht, der bei ca. 180 °C ausgehärtet wird. In einer anderen Ausführungsform
können übliche lösemittelhaltige Lacke, sogenannte Naß-Lacke, als Grundierung oder
Primer nach üblichen Auftragsverfahren, z. B. Sprühverfahren, verwendet werden.
[0011] Eine über dem Druckbild angeordnete Beschichtungsdeckschicht kann mindestens durchscheinend,
vorzugsweise durchsichtig ausgebildet sein. Mit Vorteil kann mindestens eine obere
Beschichtungslage aus einem duroplastischen Harz, insbesondere einem Epoxidharz, bevorzugt
einem Epoxidklarlack bestehen. In einer weiteren Ausführungsform kann eine obere Beschichtung
aus einem thermoplastischen Harz, insbesondere einem Polyesterharz, bevorzugt einer
Schicht aus klarem Polyester bestehen. Eine solche Deckschicht schützt das darunterliegende
Druckbild vor Einwirkung von aggressiven Medien oder mechanischen Angriffen und verleiht
ihm somit eine größere Dauerhaftigkeit. Insbesondere bei Ausführungsformen mit thermoplastischem
Material als Druckfarbe ist eine Deckbeschichtung vorteilhaft. Die optische Wirkung
des Druckbildes wird insbesondere bei Verwendung eines Klarlackes nicht beeinträchtigt.
Mit dieser weiteren Beschichtungslage wird die Dicke der Oberflächenbeschichtung des
Sanitärgegenstandes insgesamt erhöht, so daß sich für den so behandelten Gegenstand
ein verbesserter Schutzüberzug ergibt.
[0012] In einer Ausführungsform der Erfindung kann das Druckbild in Form einer dünnen Folie,
insbesondere in Form eines Bandes oder Streifens vorliegen, das mit einer Deckbeschichtung
versehen ist. Mit Vorteil kann ein oben genanntes metallhaltiges Druckbild als Foliendruckbild
ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Foliendruckbild insbesondere
ein goldhaltiges Foliendruckbild, bevorzugt ein goldbeschichtetes Folienband sein.
Als Folienmaterial kann insbesondere ein thermoplastischer Polymerfilm eingesetzt
werden. Mit besonderem Vorteil kann ferner als Folienmaterial ein noch nicht vollständig
ausgehärteter duroplastischer Polymerfilm eingesetzt werden. Nach Aushärtung des Polymers
ergibt sich eine beständige das Druckbild enthaltende Beschichtung, bei der das Druckbild
von der Polymerfolie bedeckt ist. Gegebenenfalls kann eine zusätzliche Deckbeschichtung
entfallen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird auf die das Metalldekor enthaltende
Schicht eine weitere Klarlackschicht aufgetragen, wie oben beschrieben, um die Eigenschaften
der beschichteten Oberfläche weiter zu verbessern.
[0013] Der Aufbau der Oberflächenbeschichtung kann insbesondere so ausgebildet sein, daß
die einzelnen Lagen der Beschichtung an ihren Berührungsflächen fest miteinander verbunden
sind. Die einzelnen Lagen des Beschichtungsaufbaus können dabei bevorzugt Schichtdicken
von jeweils 10 bis 100 µm aufweisen.
[0014] Ein geeignetes Verfahren zum Aufbringen eines Druckbildes auf einen Sanitärgegenstand,
bzw. auf einen Teil davon, ist dadurch gekennzeichnet, daß ein auf einem Träger vorgebildetes
Druckbild mit oder ohne den Träger auf den Sanitärgegenstand aufgebracht wird. Mit
Vorteil kann das Aufbringen des Druckbildes in einem Heißprägeverfahren erfolgen.
Das aufzubringende Druckbild liegt dazu in Form einer dünnen Heißprägefolie mit geeigneter
Gestalt und in geeigneten Abmessungen vor. Insbesondere kann das Heißprägeverfahren
bei der Beschichtung von Sanitärarmaturen zum Applizieren von verschiedenfarbigen
Dekoren, insbesondere Golddekoren angewandt werden.
[0015] Als Trägerfolie für das Druckbild kann ein Polymerfilm aus thermoplastischem Material,
beispielsweise eine Polyesterfolie verwendet werden. In einer weiteren Ausführungsform
kann als Trägerfolie für das Druckbild ein Polymerfilm aus duroplastischem Material,
insbesondere aus noch nicht vollständig ausgehärtetem Polymer verwendet werden. In
einer anderen Ausführungsform kann eine mit dem Druckbild versehene Papierbahn, wie
sie beispielsweise aus Thermoumdruckverfahren bekannt sind, eingesetzt werden.
[0016] Mit Vorteil ist der Sanitärgegenstand während des Aufbringens des Druckbildes warm
und besitzt vorzugsweise eine Temperatur von mindestens 100 °C. In einer bevorzugten
Ausführungsform wird der Sanitärgegenstand zunächst mit einer Grundierung in Form
einer Pulverbeschichtung versehen. Dazu wird das Beschichtungspulver, beispielsweise
elektrostatisch mittels einer Pulverpistole, ohne zusätzliche Erwärmung auf die Armaturenoberfläche
aufgebracht. Danach kommt der pulverbeschichtete Gegenstand in einen geeigneten Ofen,
z. B. einen Rohrofen, wo bei ca. 180 °C das Polymerharzpulver schmilzt und eine Einbrennlackschicht
ausbildet.
[0017] Mit besonderem Vorteil kann das Aufbringen eines Druckbildes auf den von einer vorangegangenen
Einbrennbeschichtung noch warmen Sanitärgegenstand auf der frisch gebildeten Beschichtung
vorgenommen werden. Nach Auflegen und insbesondere Andrücken der mit dem Druckbild
versehenen Folie auf dem Sanitärgegenstand haften die Farbmittel oder das Metall des
Dekors auf der Oberfläche des Gegenstandes. Die Vorwärmung der zu beschichtenden Oberfläche
begünstigt die Haftung und die gewünschte dauerhaft feste Verbindung der Beschichtungsflächen.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach Haftverbindung
der Druckbildfarbmittel auf der Oberfläche des Gegenstandes die Druckbild-Trägerfolie
entfernt. In diesem Fall kann bevorzugt eine Trägerfolie aus leicht vom eigentlichen
Druckbild trennbarem Material verwendet werden. Das Trägermaterial ist insbesondere
so ausgewählt, daß die Trägerbahn nicht auf der warmen Oberfläche des zu beschichtenden
Gegenstandes haftet und rückstandslos entfernt werden kann. Mit Vorteil kann hierzu
eine Kunststofffolie mit höherem Schmelzpunkt als der Einbrenntemperatur der Beschichtung
ausgewählt werden, beispielsweise ein Polyesterfilm. Weitere zum Abtrennen bevorzugte
Trägerbahnen können aus Metall oder Papier gebildet sein.
[0019] Bei Verwendung einer Papierbahn als Trägermaterial kann außer dem ein- oder mehrfarbigen
oder metallhaltigen Druckbild noch mindestens eine weitere Schicht aus aushärtbarem
Polymermaterial aufgebracht sein. Diese weitere Schicht kann mit dem Druckbild auf
den zu beschichtenden Sanitärgegenstand übertragen werden und bildet je nach ihrer
Anordnung auf der Trägerbahn eine Schicht über und/oder unter dem Druckbild aus. Mit
besonderem Vorteil wird als zusätzliche Schicht auf der Trägerbahn ein duroplastisches
Polymerharz, bevorzugt ein Epoxidharz, verwendet. Beim nachfolgenden Erwärmen auf
150 bis 220 °C härtet die Duroplastschicht aus. Auf diese Weise kann eine Deckschicht,
insbesondere eine Klarlackschicht, zugleich mit dem Druckbild als kombinierte Druckbild-Lackschicht
auf die zu beschichtende Armatur aufgebracht werden. Auf diese Weise wird ein weiterer
Arbeitsschritt zur Klarlackierung eingespart.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Druckbild
zusammen mit der Trägerfolie auf den Sanitärgegenstand aufgebracht und die Trägerfolie
als Beschichtung auf dem Gegenstand belassen. Mit Vorteil kann eine Folie aus für
Oberflächenbeschichtungen besonders geeignetem Material, beispielsweise aus duroplastischem
Harz, das insbesondere noch nicht vollständig ausgehärtet ist, verwendet werden. Weiterhin
kann eine Folie aus thermoplastischem Harz verwendet werden. Durch Erwärmen auf 150
bis 220 °C härtet die Polymerschicht aus. Die verbliebene Druckbild-Trägerfolie kann
so eine das Druckbild schützende Schicht ausbilden.
[0021] Mit Vorteil kann das aufgebrachte Druckbild mit mindestens einer weiteren Beschichtungslage
überzogen werden. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann auch das
zusammen mit der Trägerfolie auf den Sanitärgegenstand aufgebrachte Druckbild mit
einer weiteren Beschichtungslage überzogen werden.
[0022] Bei einer Ausführungsform, in der ein Druckbild aus farbigem oder eingefärbtem duroplastischem
Material, beispielsweise auf Basis eines Epoxidharzes, auf den Gegenstand appliziert
wird, kann gegebenenfalls auf das Aufbringen einer weiteren Deckschicht, wie beispielsweise
einer Klarlackschicht, verzichtet werden. Nach Aushärten bei ca. 180 °C besitzt die
Druckbildschicht eine hinreichende Beständigkeit gegen chemische und mechanische Angriffe.
Hierdurch vereinfacht sich das Verfahren zur Oberflächenbeschichtung eines Sanitärgegenstandes
durch Einsparung der Schritte zum Aufbringen der Deckschicht. Die Gesamtschichtdicke
der Oberflächenbeschichtung des Gegenstandes kann bei Verwendung einer entsprechend
ausgewählten Dicke der Grundierung und des Druckbildes in den Bereichen üblicher Beschichtungsdicken
liegen.
[0023] Insbesondere können Grundierungs- und/oder Deckbeschichtungslagen in Form eines Pulverlacks
aufgebracht und bei Temperaturen von 150 bis 220 °C ausgehärtet werden. Dieser Schichtauftrag
kann bevorzugt als Pulverbeschichtung nach üblichen Verfahren erfolgen. Als Material
für eine Deckschicht eignen sich mit Vorteil duroplastische Harze wie Epoxidlacke,
insbesondere Epoxidklarlacke. Weiterhin eignen sich thermoplastische Harze, wie insbesondere
Polyesterharze, für Beschichtungen.
[0024] In einer anderen Ausführungsform kann der Decklack in Form eines üblichen lösemittelhaltigen
Lackes, beispielsweise nach üblichen Sprühverfahren, aufgebracht werden.
[0025] Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen in Verbindung mit den Unteransprüchen.
Beispiel 1
[0026] Zur Vorbereitung der Oberflächenbeschichtung wird die Sanitärarmatur aus vernickeltem
Messing den bei der Metallbeschichtung üblichen Vorbehandlungsschritten zur Entfernung
anhaftender Partikel und Verunreinigungen unterzogen. Auf die gereinigte und trockene
Metalloberfläche wird eine Grundierungsschicht in Form einer Pulverlackschicht aus
Epoxidharz aufgetragen. Die Pulverbeschichtung wird z. B. elektrostatisch mit Hilfe
einer Pulverpistole ohne zusätzliche Erwärmung vorgenommen. Danach wird der pulverbeschichtete
Gegenstand in einem üblichen Ofen, z. B. einem Rohrofen, auf ca. 180 °C erwärmt, der
Einbrenntemperatur des Duroplastpulvers, so daß sich während einer Verweildauer von
ca. 30 Minuten eine ausgehärtete Lackbeschichtung ausbildet. Unmittelbar anschließend
wird auf die noch warme grundierbeschichtete Armatur eine mit einem mehrfarbigen Dekor
bedruckte Heißprägefolie aufgelegt und z. B. mit einer Heißprägewalze auf der Oberfläche
angedrückt. Das Druckbild ist in Form einer pigmentierten Lackbeschichtung auf Basis
von thermoplastischem Material auf einer Trägerfolie aus Polyester ausgebildet. Das
Farbmaterial des Druckbildes haftet bedingt durch die Wärme der Beschichtungsfläche
und den ausgeübten Prägedruck auf der Oberfläche. Wenn auf diese Weise das Druckbilddekor
auf den Sanitärgegenstand übertragen ist, wird der Polyesterfilm vollständig abgezogen.
Nun wird als Deckschicht eine Klarlackierung in Form einer Pulverbeschichtung aufgetragen
und bei ca. 180 °C ausgehärtet, entsprechend der Vorgehensweise bei der Grundierung.
Auf diese Weise bildet sich eine glatte Oberflächenbeschichtung aus, die die Armatur
und das in die Beschichtung eingebrachte Dekor vor chemischen und mechanischen Angriffen
schützt.
Beispiel 2
[0027] Bei einer Oberflächenbeschichtung wie in Beispiel 1 wird auf die Grundierungsschicht
zunächst eine weitere Farblackbeschichtung aufgetragen. Darauf folgt die Übertragung
des Druckdekors und die Deckbeschichtung entsprechend der in Beispiel 1 beschriebenen
Vorgehensweise.
Beispiel 3
[0028] Bei einer Oberflächenbeschichtung wie in Beispiel 1 wird das Druckdekor in Form einer
pigmentierten Lackbeschichtung aus duroplastischem Material auf einer Trägerfolie
aus Polyester aufgebracht. Nach Entfernung der Trägerbahn wie oben beschrieben wird
das duroplastische Dekor durch Erwärmen auf 150 bis 220 °C ausgehärtet und bildet
so die Deckschicht des beschichteten Gegenstandes.
Beispiel 4
[0029] Bei einer Oberflächenbeschichtung wie in Beispiel 2 wird auf eine als Grundierung
aufgebrachte Farblackschicht ein Dekor in Form eines mit metallischem Gold beschichteten
Folienbandes aufgelegt. Die Folie besteht aus einem noch nicht vollständig ausgehärteten
duroplastischen Polymer und verbleibt als Beschichtungskomponente auf der Armaturenoberfläche.
Sowohl Dekormaterial wie Trägerfolie haften auf der zu beschichtenden Armaturenoberfläche
und werden gemeinsam bei ca. 180 °C zu einer Lackschicht ausgehärtet. Dabei verbinden
sich die polymerhaltigen Schichten durch Schmelzen bzw. Sintern. Das Golddekor wird
so in die Beschichtung eingeschlossen. Anschließend wird als Deckschicht eine Klarlackschicht
auftragen und ausgehärtet, entsprechend wie in Beispiel 1 beschrieben.
1. Sanitärgegenstand, insbesondere sanitäre Armatur, mit einer beschichteten Oberfläche,
dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Beschichtungsfläche und/oder unter einer Beschichtungsfläche
mindestens ein sich farblich von der Beschichtung abhebendes Druckbild angeordnet
ist.
2. Sanitärgegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sanitärgegenstand
bzw. der bedruckte Teil aus bis zu Temperaturen von mehr als 150 °C bis 250 °C, insbesondere
180 °C, wärmebeständigem Material besteht.
3. Sanitärgegenstand nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Druckbild ein sich farblich vom Untergrund abhebendes Design, eine Schrift, ein Bild,
Muster und/oder Dekor ist.
4. Sanitärgegenstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbild ein metallhaltiges Dekor, insbesondere ein Golddekor ist.
5. Sanitärgegenstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine unter dem Druckbild angeordnete Beschichtungslage aus einer eingebrannten
Grundierung, insbesondere einem eingebrannten Epoxidlack oder Polyesterlack besteht.
6. Sanitärgegenstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbild in Form einer dünnen Folie, insbesondere in Form eines Bandes oder
eines Streifens vorliegt, die mit einer Deckbeschichtung versehen ist.
7. Sanitärgegenstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Lagen des Beschichtungsaufbaus an ihren Berührungsflächen fest miteinander
verbunden sind.
8. Sanitärgegenstand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Lagen des Beschichtungsaufbaus jeweils eine Schichtdicke von 10
bis 100 µm besitzen.
9. Verfahren zum Aufbringen eines Druckbildes auf einen Sanitärgegenstand, bzw. auf einen
Teil davon, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf einem Träger vorgebildetes Druckbild
mit oder ohne den Träger auf den Sanitärgegenstand aufgebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen im Heißprägeverfahren
erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Sanitärgegenstand
während des Aufbringens des Druckbildes warm ist, vorzugsweise eine Temperatur von
mindestens 100 °C besitzt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Sanitärgegenstand
von einer vorangegangenen Einbrennbeschichtung noch warm ist und das Aufbringen auf
der frisch gebildeten Beschichtung vorgenommen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgebrachte
Druckbild mit mindestens einer weiteren Beschichtungslage überzogen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckbild
zusammen mit einer Trägerfolie auf den Sanitärgegenstand aufgebracht und mit einer
weiteren Beschichtungslage überzogen wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundierungs-
und/oder Deckbeschichtungslagen in Form eines Pulverlacks und Aushärtung bei Temperaturen
von 150 bis 220 °C aufgebracht werden.