[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Füllen und Verschließen von Behältern
wie Dosen und dgl. gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es ist bereits ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschließen von Behältern,
insbesondere Dosen bekannt geworden. Dabei werden die Dosen nach der Befüllung auf
einer geradlinigen Bahn einer kreisbogenförmig gekrümmten zugeleitet und die Deckel
auf einer etwa tangential in die Behälterbahn mündenden Bahn in Fluchtung oberhalb
der Behälter verbracht und dem Verschließerdrehtisch zugeleitet, der die zueinander
ausgerichteten Behälter und Deckel übernimmt und in die Schließstellung überführt.
Der Drehtisch ist mit in Fluchtung mit den Deckeln stehenden radial nach außen offenen
und konkav gekrümmten Taschen versehen, wobei jede Tasche eine Gasverteilerkammer
mit auf einem Teilbogen angeordneten Gasauslässen aufweist, die im Zuführungsbereich
von Deckel und Behälter über eine in Abhängigkeit von der Drehung des Begasungsdrehtisches
arbeitende Ventileinrichtung mit einer Quelle für inertes Gas verbindbar ist. Die
Austrittsöffnungen für das Gas sind teils oberhalb und teils unterhalb der Ebene des
Behälterrandes so angeordnet, daß das inerte Gas auf der Unterseite des Deckels, in
den Kopfraum des Behälters und unterhalb des Behälterrandes am Außenumfang des Behälters
entlang strömen kann. Dieser Stand der Technik entspricht der US-PS 2 758 766.
[0003] Bei dieser bekannten Vorrichtung werden die befüllten Behälter zusammen mit den auf
Abstand oberhalb der Behälteröffnung angeordneten Deckeln auf einem Kreisbogen von
etwa 90° um den Begasungsdrehtisch herumgeführt, bevor Behälter und Deckel von dem
Verschließdrehtisch übernommen werden. Will man die Vorteile eines rotierenden Begasungsdrehtisches
beibehalten, der zugleich zur Zuführung und Ausrichtung der Deckel verwendet werden
kann, bedeutet dies eine erhebliche Verkürzung der wirksamen Begasungsstrecke. Hierbei
ist zu beachten, daß in der Praxis mit der Begasung des Kopfraumes erst begonnen werden
kann, wenn sich der Deckel an den zugehörigen Behälter soweit angenähert hat, daß
nur noch ein geringer Abstand zwischen Dosenrand und Deckelunterkante besteht. Eine
Begasung vor Erreichen dieser relativen Stellung von Behälter und Deckel zeigt keinerlei
Nutzen, fördert vielmehr die Gefahr, daß eine Luftströmung entsteht, die die nachfolgende
Begasung auch nach Erreichen der geforderten relativen Stellung beeinträchtigt. Insgesamt
besteht bei solchen Verfahren das Problem, die im Kopfbereich vorhandene Luft austreiben
zu können.
[0004] Es ist auch bekannt, auf der Verbindungsstrecke zwischen Füllmaschine und Verschließmaschine
einen Begasungskanal vorzusehen, der eine Dampfbehandlung zuläßt. Hierbei wird innerhalb
des Kanals eine Dampfatmosphäre aufrechterhalten bis die oben offene Dose in den Verschließerdrehkreis
gelangt. In diesem dann folgenden Bereich befindet sich normale Umgebungsluft, die
von dem Kopfraum der Dose aufgenommen wird und zu den technologischen Nachteilen durch
Einwirken von Luftsauerstoff führt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Verfahren dahingehend zu
verbessern, daß einerseits die im Kopfraum der Dose befindliche Umgebungsluft erst
gar nicht aufgenommen bzw. sicher ausgetrieben und noch vor dem Verschließvorgang
durch ein Inertgas ersetzt wird.
[0006] Diese Aufgabe der Erfindung wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß der nach der Befüllung verbleibende Freiraum der Dose durch kondensierbare
Dämpfe beaufschlagt und deren Kondensation in einer durch Inertgas gebildeten Atmosphäre
unmittelbar vor dem Verschließvorgang erfolgt und dabei der Freiraum durch Einströmen
eines Inertgases aufgefüllt wird.
[0007] In selbständiger Ausbildung wird dabei bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art, wobei die Dose mit einem vom Deckelzubringer bereitgestellten Deckel verschlossen
wird, vorgeschlagen, daß der Deckel mindestens nach seiner Entnahme und Übergabe auf
den Deckelzubringerrotor einer Dampfbehandlung unterworfen und diese im Tangierungspunkt
zwischen Dosenzuführbahn und Deckelzubringerrotorbahn aufrechterhalten wird und anschließend
Deckel und Dose in eine aus Inertgas gebildete Zone transportiert und dann noch in
dieser Zone verschlossen werden.
[0008] Weitere Merkmale der Erfindung ergehen aus den verbleibenden Ansprüchen.
[0009] Gemäß dem in der Zeichnung vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispiel wird das
Verfahren angewendet bei einer Vorrichtung, die aus einer nur als Rotationskreis angedeuteten
Füllmaschine 1 und einer Verschließmaschine 2 mit Deckelzubringer 3 und Deckelzubringerbahn
4 sowie einer zwischen Füllmaschine 1 und Verschließmaschine 2 befindlichen Transportbahn
5 besteht. Die in der Füllmaschine 1 nahezu randvoll befüllten Dosen 6 werden von
dem Auslaufstern 7 auf die Transportbahn 5 in Richtung Verschließmaschine 2 transportiert.
Bereits auf diesem Wege wird der innerhalb der Dose befindliche Freiraum sowie der
Dosenrand einer intensiven Dampfbehandlung unterworfen, die dafür Sorge trägt, daß
möglicherweise während der Überführung durch den Stern 7 aufgenommene Umgebungsluft
restlos durch die kondensierbaren Dämpfe ersetzt werden. Zweckmäßig wird diese Dampfbehandlung
aufrechterhalten, bis die Dosen 6 den Bereich der Verschließmaschine 2 erreichen,
der aus CO2 oder einem anderen Inertgas besteht. Dabei wird durch praktisch schlagartige
Kondensation ein Unterdruck erzeugt, der das Einströmen des die Dose umgebenden Inertgases
zuläßt, so daß praktisch nach anschließendem Verschluß ein sauerstofffreier Dosenkopfraum
vorhanden ist. Die Dampfbehandlung sollte derart ausgelegt sein, daß der gesamte Luftinhalt
durch die Dampfatmosphäre ersetzt wird. Dies bedeutet, daß je nach Durchsatzleistung
der jeweiligen Füllmaschine möglicherweise nur auf einem Teilbereich der zur Verschließmaschine
führenden Transportbahn 5 bis hin in den Verschließerdrehkreis eine Dampfbehandlung
erforderlich ist. Dabei wird der Deckel 8 vorzugsweise nach seiner Entnahme und Übergabe
auf den Deckelzubringerrotor ebenfalls einer Dampfbehandlung unterworfen und diese
im Tangierungspunkt zwischen Dosenzuführbahn und Deckelzubringerrotorbahn aufrechterhalten.
Unmittelbar darauf kann der Transport von Deckel und Dose in die aus Inertgas gebildete
Zone durchgeführt und nach Aufnahme des Inertgases durch die der Kondensation unterworfenen
Dose der Verschließvorgang eingeleitet werden. Innerhalb der Verschließmaschine 2
ist die Dampfbehandlungs- und die Inertgaszone übergangslos hintereinander angeordnet.
Es ist aber auch denkbar, zwischen der Dampfbehandlungs- und der Inertgaszone eine
Übergangszone anzuordnen, in welcher durch geeignete Strömungslenkung des eingesetzten
Inertgases eine scharfe Trennung zwischen Dampfbehandlungs- und Inertgasbereich vorgenommen
wird. Zur Vermeidung des Eintritts von Umgebungsluft kann vor dem Verschließer ein
entsprechender Trennschleier aus Dampf oder Inertgas vorgesehen sein. Auch sind Mittel
zweckmäßig, die eine mechanische Trennung zwischen Umgebungsluft und Inertgas bewirken.
1. Verfahren zum Füllen und Verschließen von Behältern wie Dosen und dgl., bei welchen
die Behälter in einer Füllmaschine befüllt und zu einer Verschließmaschine geleitet
und in dieser verschlossen und auf dem Transportweg zur Verschließmaschine oder in
dieser einer Dampfbeaufschlagung unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß der nach der Befüllung verbleibende Freiraum der Dose durch kondensierbare Dämpfe
beaufschlagt und deren Kondensation in einer durch Inertgas gebildeten Atmosphäre
unmittelbar vor dem Verschließvorgang erfolgt und dabei der Freiraum durch Einströmen
eines Inertgases aufgefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dose mindestens kurzfristig vor dem Verschließvorgang mit kondensierbaren
Dämpfen und im Anschluß daran mit CO2 oder einem anderen Inertgas beaufschlagt oder
durch eine daraus gebildete Atmosphäre bewegt und anschließend verschlossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dose innerhalb einer von der Füllstellenabgabeposition bis zur Deckelübergabeposition
gebildeten Transportstrecke oder Teilen davon mit kondensierbaren Dämpfen beaufschlagt
und noch vor Auflegen des Deckels auf die Dose mit CO2 oder einem anderen Inertgas
behandelt wird.
4. Verfahren gemäß Oberbegriff Anspruch 1, wobei die Dose mit einem vom Deckelzubringer
bereitgestellten Deckel verschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel mindestens nach seiner Entnahme und Übergabe auf den Deckelzubringerrotor
einer Dampfbehandlung unterworfen und diese im Tangierungspunkt zwischen Dosenzuführbahn
und Deckelzubringerrotorbahn aufrechterhalten wird und anschließend Deckel und Dose
in eine aus Inertgas gebildete Zone transportiert und noch in dieser Zone verschlossen
werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Inertgaszone bis zum Auflegen des Deckels auf die Dose ausgebildet ist.
6. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfbehandlungszone und die aus Inertgas gebildete Zone übergangslos hintereinander
angeordnet sind.
7. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfbehandlungszone in Richtung zur Inertgaszone mit stetig vermindertem
Dampfdruck beaufschlagbar ist.
8. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Dampfbehandlungszone und der Inertgaszone eine Übergangszone angeordnet
ist, in welcher durch Strömungslenkung eines Inertgases eine Trennzone gebildet wird.
9. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß im Einlaufbereich der Dose und Deckel zum Verschließerrotor ein den Zufluß von
Umgebungsluft sperrender Trennschleier aus Dampf und/oder Inertgas gebildet ist.
10. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Dampfbehandlungszone und Inertgaszone eine mechanische Trennvorrichtung
angeordnet ist.